Die Story wird aufgrund von Zeitmangel vorerst nicht weitergeführt.

Legende:  K11fan4ever

                                  Caro2001

                                  K11fantastic

                                  Brancofanatikerin

                                  Sweety22792

                                  Caitlin_91

                                  Haldenserin

                                  Nina011

                                  K11Mystery93

                                  K11-Girl-AlexMichi

                                 CrazyK11Freak              

 

Als Alex und Michi so gegen 22.00 Uhr das Büro verließ, fragte Alex ihn:"Hey, Sandra hat grad angerufen und gefragt ob wir heute Abend zusammen weggehen wollen? Haste   Lust?" Michi meinte nur:" Na klar. wir waren schon lang nicht mehr abends zusammen weg." "Ich ruf mal eben Sanni an und sag ihr bescheid", meinte Alex darauf.
A: Hi Sanni
S: Hi alex
A: ich wollte nur sagen das Michi gerne noch mit euch weggehen würden.
S. schön, Chris freut sich endlich noch mal Michi zu sehen. Wo sollen wir uns denn treffen?
A. Uns ist das egal, ne Michi?
S. sollen wir sagen so in 15 min im Silver Star?
a: Ok, bis dann.
S. tschau


So fuhren die vier ins Restaurant silver Star und bestellten sich Essen. Sie bestellten 4-mal Spaghetti Bolognese und 4 Bier. Sie unter hielten sich angeregt und lachten viel. plötzlich wurde Alex bleich und verabschiedete sich zügig mit einem: "ich geh mich mal frisch machen.", in Richtung WC. Sandra der das nicht geheuer war folgte ihr. Die Männer bemerkten es gar nicht da sie wie immer hitzig über Fußball diskutierten. Als Sandra ins WC ging hörte sie ein merkwürdiges Geräusch aus der einzigen geschlossenen Kabine in der Alex sich aufhalten musste. Sie ging in die Nachbarkabine, stellte sich auf den Toilettendeckel und schaute über die Trennwand. sie erschrak, weil ...

was ist mit Alex?

 

 

sie sah wie alex über der Toilette hing und sich übergab
"oh mein Gott" dachte sie, "was ist nur mit ihr los?"
sie lief schnell wieder nach draußen, setzte sich hin und tat so als ob nichts gewesen wäre. keiner der beiden anderen bemerkte jedoch dass sie weg war.
nach ca.10 Minuten kam alex auch wieder nach draußen. sie hatte sich zwar geschminkt, aber man sah beim genauen betrachten, dass sie ziemlich fertig war. als alex nach 15 Minuten noch mal verschwand, folgte sie ihr wieder. nur dass sie alex diesmal zur rede stellte.
sie sagte: "Alex, was hast du denn? Ich habe vorhin sehen können dass es dir nicht gut geht."
"Ist schon okay, wahrscheinlich nur eine grippe"
sie wollte gerade weiterreden, als Alex plötzlich zusammenbrach....

 

...Sandra erschrak und klopfte Alex auf die Wangen. doch diese reagierte nicht. Sie zog blitzschnell ihr Handy hervor und bestellte einen RTW. Sie sprach alex an, doch diese lag leblos auf dem Boden. Sie rannte aus der Toilette und rief Michi der sie zuerst gar nicht hörte dann sie aber wild gestikulierend sah. Er rann hin und Chris folgte ihm. Als er Alex sah bekam er einen schock. Sandra erzählte den beiden kurz und knapp was passiert war. Michi wurde immer bleicher. Er setze alex auf und hob sie vorsichtig zusammen mit Christian der ihm sofort zur Hilfe kam auf das Waschbecken. Da traf auch schon der RTW ein und nahm Alex mit. Michi fuhr in ihm mit und Chris und Sanni folgte ihm im rasanten tempo in ihrem Alfa zum Marienhospital. Alex wurde sofort untersucht und die drei warteten draußen, liefen auf und ab und machten sich sorgen. Nach 45 min die schier endlos erschienen kam der Arzt raus: ihr Kreislauf zustand hat sich wieder stabilisiert, sagte er. Bei diese Nachricht fiel allen eine Stein vom herzen. Micha fragte aufgeregt: können wir zu ihr? der Arzt meinte dass sie noch schlafen würde dass sie aber kurz einzeln zu ihr können. michi ging zuerst rein streichelte seiner alex über die Wange und vergoss eine leise stille träne die er wieder schnell abwischte damit sie niemand sah. er ging raus und Chris ging zu alex der sie besorgt anschaute. Zuletzt ging Sandra zu ihr. sie nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben sie und hielt ihre hand obwohl alex schlief. doch auf einmal wachte Alex auf und warf ihr einen dankbaren Blick zu. sie fragte schweratmig: was ist passiert? wo bin ich?
Sandra erzählte ihr was passiert war und gerade als sie den letzten Satz zu enden gesprochen hatte betrat der Arzt den Raum. er sagte: sie aber ein fitte Person, sie sind ja schon wieder wach." alex meinte nur krächzend: mich haut nichts so schnell um:" Sanni grinste nur, weil es alex anscheinend schon besser ging. Alex fragte den Arzt. was habe ich denn jetzt?" Der Arzt meinte, dass die Nachricht für sie jetzt wahrscheinlich ein großer schock wäre und das es gut wäre das sie eine weibliche Begleiterin dabei er hätte. Dann meinte er: Frau Rietz, sie sind...

Was ist mit alex los?

 

"Ja Frau Rietz sie sind Schwanger, sagte der Arzt."
" Was wie kann das sein, ich habe doch verhütet, sagt Alex völlig verwirrt."
Im stillen dachte sich Alex "Wie erklär ich es bloß Michi, wir haben doch abgemacht, dass wir jetzt noch keine Kinder wollten, ich muss es ihm sagen, wie wird er bloß darauf reagieren"?
Sanni, bitte sagen keinem etwas davon, ja versprach mir das, ich werde es Michi selbst sagen, weiß nur noch nicht wie."
"Ja ist Ok, ruh doch erstmal aus, ich komme morgen wieder, tschüß."

 

alex war total erschrocken über diese Nachricht. Sie freute sich gar nicht, sondern dachte sich die ganze zeit nur wie sie es Michi erklären würde. sie konnte nicht einschlafen. immer wieder versuchte sie Gedanken zu verdrängen doch sie schaffte es nicht. schließlich zückte sie heimlich ihr Handy(mhmmm. nja muss halt sein) uns schickte ihrer besten Freundin Sanni eine sms. Diese verstand sie und versprach ihr niemanden etwas zu sagen und direkt morgen früh vor Michi zu kommen um zu überlegen wie sie es ihm sagen sollte. so schlief alex halbwegs beruhigt in einen leischten Schlaf. Am nächsten Morgen wurde sie von einer Freundlichen Krankenschwester begrüßt die sie fragte: na wie geht es ihnen beiden denn heute.?" alex schaute eine sekunde verwirrt drein(brancos nixchek blick ), lächelte dann und meinte: schon viel besser. da kam auch schon sanni durch die tür gestürmt. hi meine beiden. alex freute sich sie zu sehen denn es war ihr bei dem Gedanken es gleich Michi sagn zu müssen ein wenig unwohl. Doch sanni beruhigte sie....

 

...Ein paar Stunden später war Alex auch schon wieder
ein bisschen besser zuwege, nur ihre Übelkeits-
Attakken ließen ihr keine Ruhe...
Sie orderte immer wieder Beruhigungs-Mittel vom Arzt-
und war mal wieder ganz Gedankenversunken,als
plötzlich Michi wieder reinstürmte, diesmal mit Branco
im Schlepptau. "Hey Alex wie gehts dir,du siehst blass
aber schon wieder halbwegs fit aus...",meinte Michi.
"Alex was ist denn jetz los,was sagen die Ärtzte?"
fragte Branco. "Das würde mich jetzt auch mal interessieren..." stimmte Michi Branco zu.
"Kann ich mit dir allein reden Micha?" krächzte Alex.
"Naja wenn du meinst...",meinte Branco und verlies den Raum.

 

"Michi, ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll, und Alex weinte dabei, mMichi ich bin schwanger, ich weiß wir wollten noch keins, aber es ist passiert, nun weinte Alex heftig weiter", "MIchi stand erst einmal geschockt da, dann reagierte er und nahm alex in den arm und sagte: "Das konnten wir ja nicht wissen, das da was schief gelaufenb ist, ich will mit dir das Kind, vorausgesetzt du willst es auch."!
"Ja Michi ich will es , sagte Alex ganz erleichert."
Michi war außer sich vor Freude und tanzte auf dem Flur herum, bis es passierte und er mit einem Patienten zusammen stoß, er wurde unmächtig und blutete stark am Kopf.
Michi kam nicht zu sich, die Ärzte wussten nichtr warum, erst als sie ein schäadel ct machten sahen sie es.
Michi lag unterdessen im Koma

 

erstmal: ich grüble schon den ganzen tag was die ärzte sehen können. Nun ja jetzt schreib ich einfach mal ne idee die mir zwar nicht gefäält, aber die einzige ist die ich hab. wer ne bessere hat kann einfache seine version hinschreiben und ich lösche meine. thx

Bei der computer-tomographie stellten die Ärzte fest, dass micha noch Reste von Blei, die vermutlich bei einem sehr alten streifschuss eingedrungen waren, noch unter der schädeldecke hatte. so musste sofort eine Not-Op veranlasst werden, weil man nicht genau wusste,ob die Absplitterungen bei einer falschen Bewegung ins Gehirn eindringen und somit Michi lebenslänglich geistig schädigen würden. er wurde im laufschritt in den op gebracht....

währenddessen bei alex:
Chris und sanni waren bei ihr . Nun wollte chris auch endlich wissen was los war, weil die beiden Mädels ihn dumm angrinsten.
A: ok, dann wollen wir mal nicht so sein Chrissi
C: nun sag schon, du kleiner zwerg.
A: es wird mich bald nochmal als noch kleineren Zwerg geben!

C: ist ja cool. das das noch geht. (dabei umarmte er die werdende Mutter lachend)
S: wie Michi eigentlich reagiert?
M: der hat sich total gefreut. ich war echt erleichtert. er hat zum glück keinen Augenblick daran gedacht, es abtreiben zu lassen. das hätte ich nämlich nie gekonnt. Vor allem nicht bei einem kleinen Michi
C: du stahlst ja, als hättest du die sonne aufgegessen. Aber kann es sein das sandra es vor Michi wusste.
A: ja. ist doch nicht schlimm oder?
C: nein wunderte mich nur.Aber sag mal, jetzt mal im vertrauen: wusstetst du wirklich nichts und hast auch nichts geahnt?
A: wirklich, ich hab keine Sekunde daran gedacht schwanger zu sein.
C: nun ja weißt du, so etwas kann passieren wen ein mann und eine Frau sich ganz doll lieb haben...
S: (fällt chris ins wort)Chris!!!!!! jetzt lass doch mal die Alex
A: lass ihn nur, das einzige was passiere4n kann ist das ich vor lachen aus dem bett falle.

S: wenn das das schlimmste an einer schwangerschaft ist...
C: guck mich nicht so an schnitti. ein für alle mal:N E I N
S. war auch nur ein witz
A: wir haben auch nicht damit gerechnet...
C: ich glaube die unterhaltung führt in die falsche richtung
alle: lol

bei Micha:
wir müssen bei dem eingriff gut aufpassen das der kreislauf stabiel bleibt, meinte ein Arzt, denn er er ist eben erst ohnmächtig geworden. So wurde Michi dann operiert.

 

Plötzlich sagt der Arzt: Stop, wir müssen ein bisschen mit dem Eingriff warten. Sein Kreislauf ist sehr unstabil! Doch es war schon zu spät. Der zuständige andere Arzt hatte schon die ersten Einschnitte vorgenommen und so konnten sie nicht stoppen, da Michi sonst verbluten würde.
Alex ahnte von alle dem nichts und lag immer noch erleichtert in dem Krankenbett. Sie war glücklich und froh, dass Michi sich auf das Baby freut.
Währendessen im OP-Saal lief es nicht gut. Die Ärzte kämpfte um das Leben von Michi. Sie wussten aber auch, dass Alex die Nahcricht, dass Michi..... sei, nicht verkraften würde und so dann wahrscheinlich ihr Baby verlieren würde. Sie versuchten alles...

 

Doch im OP war es angespannt. die ärzte versuchten die Nerven zu behalten. Michis herzlinie schlug stark aus. ihm wurde ***erstoff über die nase zugeführt, damit das Herz entlastet wurde. zudem spritzten sie ihm ein hochwirksames medikament, da sie keine andere Möglichkeit sahen seine Kreislaiuf wieder auf zubauen. Und es wurde auch besser. sie entfernten vorsichtig die Bleisplitter aus Michis Kopf. und nähten die Wunde besoners vorsichtig zu, da man die

 

Alex wusste von alle dem nichts, erst am nächsten Tag wunderte sich sich, dass Michi noch nicht hier war, denn er hatte es ihr versprochen noch am frühen Morgen zu kommen, bevor er zum Dienst musste.
Alex fragte die krankenschwester, ob die wusste vor ihr Kollege/Freund denn bleibt.
"Ja Frau Rietz, dass kann ich ihnen so nicht sagen, am besten ich schicke einen Arzt vorbei, schon machte sich die Krankenschwester davon, ehe Alex etwas fragen konnte."
Ein paar Minuten Später betrat ein Arzt das Zimmer von Alex.
Alex:"Wo ist mein Kollege, können sie mir etas sagen, die Kraneknschwester tat so Geheimnissvoll.?"
"Frau Rietz ich muss ihnen leider mitteilen, dass ihr Freund gestern Abend einen Zusammenstoß hatte, bei dem er sich eine schwere Platzwunde am Kopf zugeszogen hat, wir mussten ihn NOT Operieren, er liegt auf der Intensivstation im Koma, es tut mir Leid, dass ich es ihnen mitteilen muss."
Alex: "Was, dass kann doch nicht sein, was wird jetzt aus ihm und"... weite,r konnte Alex nicht reden, sie bekam starke Schmerzen in der Bauchregion und brach zusammen, plötzlich bemerkte der Arzt, dass Alex blutete, kurz darauf wurde Alex Ohnmächtig.

 

...alex wurde sofort in die Gynäkologie gebracht, wo sie untersucht wurde. die ärzte stellten fest, dass es nur ein sehr starker schock war und das alex, nachdem sie ein beruhigungs mittel bekommen hatte, wieder zurück in ihr zimmer konnte. dort wartete auch schon ihr kollege branco mit einem großen Blumenstrauß.
B: Hi alex
A: hi du
B: ich hab mitr solche sorgen gemacht, als du nicht zum dienst erchienen bist. da habe ich direkt in allenm münchner krankenhäusern angeruzfen
A: ohh branco. das war ja lieb. ach ja und die blumen sind wunder schön . ich mag gelbe lilien
B: gerne doch für meine lieblings kollegIN
A: smile
B: aber wiedso bist du überhaupt im krankenhaus?
A: ähhmja, ich bin zusammen gebrochen..
B: weiß man schon wieso?
A: jaaa, grinst ihren Bauch an; jemand wollte sich bermerkbar machen.
b:guck mit seinm nix checxker blick
A: ich bin schwanger...

b: ähhh,schön , herzlichen glückwunsch, bin ich froh das nichts ernstes passiert ist...
A: naja, so kann man das auch nicht sagen..
B: wieso??? ist etwas mit der kleinen Alex oder mit der großen?
A: nein nein. nur Michael liegt im Koma.
B: ach du meine güte
A:Der hatte blei absplitterungen unter schädeldecke. sie haben ihn notoperiert.(verschweigt ihm das ichi der vater ist)
B:ich muss mich mal setzten.
A: tu du, da vorne ist ein stuhl. du kannst ihn hier rüber stellen
B. wurde michi denn eben angeschossen?
A: nein, das ist schon alt.
B. wie hat man das denn festgestellt?
A: er ist wohl auf dem Flur ausversehen mit einer Schwester zusammen gestoßen und dann unglücklich auf den Hinterkopf gefallen.
B: ach so
A: bitte sei mir nicht böse, aber ich würde gerne etwas schlafen. ich bin ganz fertig
B:8der nichts von der beziehunfg weiß).ja das alles ist für dich bestimmt ganz schön achlimm, vor allem weilo du micha jetzt schon so lange kennst..
A. ja es ist sehr hart für mich
A denkt sich: wenn der wüßte wie hart das für mich und unser kind ist...

branco geht raus und alex schläaft ein.

währenddessen bei michi:
chris, sein bester freund ist ebi ihm obwohl er immer noch im koma liegt

C: ohh man michi, das kannst du nicht bringen. jetzt werd wach. hey du bist doch ein starker kerl. ohh man michi!!!

chris drehte sich weg obwohl niemand da war, denn ihm floss eine Träne über die Wange. er drehte sich wieder zu michi.
plötzlich schlug dieser die Augen auf:
Chhris wichte sich schenll die Träne weg:
C: oh man michi, was machst du
M: weiß auch nicht.wie gehts alex?
C. der ghets herrvorragend, die schläft.
Die ärzte kamen an, weil die geräte gemeldet hatten das Michi wach gerworden war....

 

Michi weiß noch immer nicht, dass es bei Alex komplikationen gab, daraufhin schläft er wieder ein. Am nächsten Morgen will er sofort zu Alex, da die aber noch kein Besuch empfangen darf, macht sich Michi nun doch Sorgen, "Die ist doch nur Schwanger, warum darf ich sie dann nicht besuchen, fragte Michi etwas aufgbracht die Krankenschwester."
"Nun bleiben sie mal ruhig, ich werde sehen, was ich machen kann, sagte die Krankenschwester."
"Ja, aber was ist mit meiner Alex, ich will jetzt sofort zu ihr, da stimmt doh was nicht, was verheimlichen sie mir, sie müssen mir es sagen, ich bin der Vater und der Freund von Frau Rietz, sagte Michi den Tränen nahe."
Die Krankenschwester gin aus dem Raum und holte einen Arzt, der Arzt betrat das Zimmer von Michael.
"Was ist mit meiner Freundin, sagte Michi sehr besorgt, warum weichen alle mir aus,w as ist mit ihr, nun sagen sie es mir doch, biiittteee."?
"Ok, gut ich muss es ihnen mitteilen, ihre Kollegin,bzw. Freundin hätte gesternfast ihr Baby verloren, aber wir konnten es noch retten, ihre Freundin braucht gerade sehr viel Ruhe und sie müssen auch noch liegen, ich werde versuchen nachher zu ihrer Freundin zu gehen um ihr zu sagen, dass sie aus dem Koma erwacht sind, vielleicht darf sie morgen zu ihnen, aber dann nur kurz, sagte der Arzt."
"Nein, ich will jetzt ztu ihr und zwar sofort, ich will mich selbst davon überzeugen, Michi war auße,"r sich, dabei riß er sich die Kabel von der Haut und wollte aufstehen, doch da brach Michael auch schon zusammen.

weiter gehts:
Die Arzte führten Michi über die Schläuche noch Vitamine und Abwehrstoffe und Medikamente zu. Durch das plötzlich, unsanfte Entfernen war der Kreislauf kolabiert. Der Arzt versuchte Michi wiederin sein Bett zu hiefen, nachdem er ihm die schläuche in die kanüle gesteckt hatte. doch michi war einfach zu groß. Er fragte einen anderen Arzt um hilfe, der gerade über den flur ´lief. zusammen schafften sie es ihn wieder in sein bett zu legen. zudem legten sie ihm noch eine ***erstoff maske an, um seinen kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Dies klappte auch. Der herzschlag sah auf dem Monitor wieder relativ regelmäßig aus. Aber er war noch nicht aufgewacht...

währenddesen bei alex:
A: boah, ist mir schlecht!!!! ich glaub ich muss brechen.
sie rannte schnell zur toilette, wo sie sich übergab. dann legte sie sich zufrieden ins bett zurück
Was ist bloß mit unserm Michi?, dachte sie.
Eine ks(krankenschwester) betrat das zimmer.
Ks. und gehts ihnen wieder ein wenig besser?
A: joah. mit gehts gut, aber was ist mit meinem kollegen Michael naseband?
KS. ich soll ihnen sagen, dass er aus dem koma erwacht ist
A. sie glauben gar nicht wie ich mich freue
Ks: lächelt. es ist schön, wenn man seine kollegen so mag
a. GRINS. wir arbeiten schon sehr lange zusammen und kenen uns privat auch ganz gut...
A: kann ich denn zu ihm?
ks: nein, er braucht noch ruhe, damit sein kreislauf sich wieder stabilisiert.
A. guckte sie nur flehend an.
A: wenn das das beste für ihn ist...*traurigguck*
ks. ja ist es. und er hat sich dierekt nach ihnen erkundigt.
A. schön. das ist typisch für ihn
ks. sie haben besuch, ein weiterer kollege, herr vukovic. soll ich ihn hereinlassen oder wollen sie sich etwas ausruhen. das wäre besser für síe
A, schicken sie branco ruhig rein
ks. Ok

 

 

hier gehts Weiter. konnte es leider nicht als einen beitrag abschicken;

branco kam rein und hatte wieder einen strauß blumen dabei
B. hier für dich
A. dabke. schon wieder? das brauchst du doch nicht.
B. grinst verlegen und setzt sich auf den stuhl neben alex bett.
a. setzt sich auf und gibt branco einen kuss auf die wange.
b. danke schön
A. bitte, für so jemanden wie dich immer.
B. wird da nicht der vater ***er?ach ja, wer ist eig. der glückliche?
A: nein, der wird nicht ***er, der ist lieb. tja das wüsstest du wohl gerne
B. och ,man alex. wenn du jetzt nicht schwanger wärst würde ich dich durch kitzeln.
A. na da hab ich ja nochmal glück gehabt
B: kannste laut sagen. aber gib mir einen tipp: hab ich ihn schon mal gesehen+
A. überlegt, nach 3sek ca. ich glaube schon(toternst)
B. mhhm (überlegt auch)
B.sascha, das eine modelldessen freundin vor einem drei viertel jahr erschossen wurde?
A: wer? ach der, naja der sah schon gut aus, aber wie kommst du drauf?
B: naja du wusstest dierekt wer es war, bevor wie die papiere von ihm hatten
A: aso. deshalb. ne ich hatte ihn im fernsehen bei einer modell show gesehen.
b. jaja. so was guckst du dir an
A: jipp
B.wer könnte es denn dann sein?
B: vill. dein ex, aber das ist doch schon bestimmt 5 jagre her
A: genau und deswegen hat der auch nichts mit meinem kind zu tun.

schnitti und chrissi kommen rein geplatzt
c+s: hi alex
a: hi nihr beiden. das hier ist mein kollege branco. den kennt ihr doch oder?
s. ja, ich hab ihn schon ein paar mal gesehn und auch schon einiges gehört....

B. was denn? alex....
A. nur gutes branco, nur wahres
B; na dann
C: jaja kaum lässt man euch frauen allein und schon redet ihr nur über fremde kerle
B. der hat ja genau so sprüche wie michi drauf
A: legte schnell den finger auf den mund und die beiden verstanden
S: das ist doch dein anderere kollege, der so groß ist, oder?
A: genau sanni. den hatte ich doch schon mal mit als wir uns getroffen haben
C. ich erinnere mich. der hat voll lieb mit tequilla gespielt
B: schaute verdutzt. und fragte: mit tequilla gespielt???
die anderen FINGEN AN LAUTHALS LOS ZU LACHEN
A klärte ih auf:
tequilla ist der name von chris hund+B. ach so, das kjonnte ich ja nicht wissen.

Branco ich geh dann mal.
.... wie gehts weiter???

 

Branco scheckt mal wider nix, typisch für ihn...
Am nächsten Morgen will Alex endlich zu Michi, der selbst schläft immer noch.
Alex zur Krankenschwester:"Ich möchte jetzt endlich zu Michi, mir geht es wieder super, weiter kam Alex nicht, sie satnd auf und lief zur Toilette, man wann hört das endlich mal auf, fragt Alex im Zimmer die Krankenschwester."
Ja, dass kommt drauf an, so einige Tage kann es noch anhalten und was den Besuch bei ihrem Freund angeht, nein, jetzt noch niht, er schläft noch und braucht sehr viel Ruhe."
Aber ich bin doch seine Freundin, und er ist der Vater meines Babys. also lassen sie mich jetzt zu ihm, oder stimmt was nicht, fragte Alex", hektisch und macht sich dabei große Sorgen.
"Nun sagen sie schon was, was ist mit meinem Michi, dass kann doch gar nicht angehen, warum verheimlichen mir alle was?"
Ich kann ihnen dazu keine Auskunbftz geben, am besten ich schicke ihnen einen Arzt, de weiß mehr und schon war die Krankenschwester weg, ehe Alex etwas sagen konnte.
Sie lag im Bett und starrte an die Decke, dabei liefen ihr die Tränen herunter, was ist mit meinem Michi, warum lassen sie mich nicht zu ihm, dachte sie nach und schlief kurze Zeit später ein".
Plötzlich wird Alex wach iund """"schreit Miiiiichhhiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii, geh nicht ohne mich, verlass mich nicht, ich liebe dich doch so""""
Eine Krankenschwester kam herein und wil, Alex beruhigen, "was ist mit Michi, sagen sie es mir, lebt er noch, fragte Alex ganz verstörrt und weinend."?
Ihrem Kollegen geht es gut, sie haben schelcht geträumt, sagte die Krankenschwester und versuchte Alex zu beruhigen, doch die ließ sich nbicht berhuhigen, "ich will zu ihm und mich selber überzeugen, der Traum, war so realistisch, da stimmt was nicht, sagte Alex völlig verängstigt um ihren Michi."

Ist mit Michi wirklich alles in Ordnung oder ist der "Traum" von Alex wahr???

 

Die Ks geht nach draußen auf den Flur und schaut sich nach einem Arzt um. Da sie aber keinen sieht, geht sie in das Zimmer von Michael. Als sie reinkommt traut sie ihren Augen nicht, das >Bett ist mit dem Patient weg. Die Ks läuft so schnell sie kann zum Stationsarzt. Bei der Auskunft erfährt sie, dass dieser im Sterben liegt und die Ärzte um das Leben von ihm im OP-Saal kämpfen. Sie läuft in das Zimmer. Der Arzt sagt: Bringen sie bitte Frau Rietz so schenll sie können hier in den Raum, sie soll ihren Mann nochmal lebend sehen, weil es vielleicht die letzte Chance sein wird. Die Ks macht sich auf den Weg und macht das, was ihr gesagt wurde. Auf dem Weg zum OP-Saal erklärt sie Fr. Rietz den Ernst der Lage. Alex ist außer sich und läuft, ohne das die Ks etwas dagegen tun kann in Richtung OP-Saal. Als sie ankommt, schubst sie die Ärzte auf Seite, die noch versuchen sie zu beruhigen, und beugt sich mit Tränen in den Augen über Michael. Nein Michi, bitte lass mich und unser Baby nicht alleine. Du darfst nicht sterben. Bitte wach auf. Ich liebe dich! Auf einmal schlägt Michi die Augen auf. Keiner der Ärzte hat schon mal jemals so etwas gesehen. Alex und Michi küssen sich und können nicht mehr aufhören.

 

Die Ärzte guckten nicht schlecht als sie sahen, was dort passierte. Ein Mensch der vor ein paar Sek. gerade am sterben war, küsste sich nun innig mit einer Schwangeren Frau die schon mehrmals zusammen gbrochen war. Das war für die doch sehr erfahrenen ärzte ein richtiger Schock. Keiner sagte irgendetwas, alle standen nur perplex und starrten die Beiden an. Als sie nach 5 min damit aufhörten, sagte Alex:"Michi, du darfst uns nie im Leben im Stich lassen. Versprich mir das."Michi antwortete unter Tränen gerührt:" Nein,ich werde dich, meine Alex und meine kleine Alex, nie im Stich lassen. Ich werde immer so gut es geht für euch sorgen." Alex gab Michi seine Sonnenbrile die sie beim Herausgehen schnell mitgenommn hatte und setzte sie ihm vorsichtig auf.Er grinste über beide Ohren und meinte:" Alex, du kennst mich so gut, du weißt genau was ich immer brauche."Alex war nur glücklich und nahm Michis Hand.
Eine Ks hatte sich gefangen und wollte Michi zurück auf sein Zimmer fahren. Alex lief immer neben har und hielt grinsend Michis Hand. Als sie im Zimmer bei Michi waren sahen sie schon sanni und chrissi dort warten. Die bogen sich vor lachen, als Michi so ins Zimmer geschoben wurde.
S: lässt du Michi eigentlich nie los?
A: Selten

C: Sogar, wenn was passiert hast du deine Sonnenbrille bei dir. das gibts doch nicht.
M: nee, die hatte ich total vergessen, ich war halt im Koma, aber meine Alex hat dran gedacht und sofort, als ich aufgewacht bin aufgesetzt.
S: Dann hast du ja Michi das Leben gerettet. sonst wäre er ja nacher noch erblindet.
Nun konnten alle sich vor lacheln nicht mehr halten und sogar die Ks ging grinsend aus dem Zimmer. Plötzlich wurde Alex schlecht. Sie verschwand schnell auf die Toilette und übergab sich und stand 2 Min später wieder ginsend bei den Andern.
M: was war los Alexchen?
A: mit war nur übel, nichts besonderes, man gewöhnt sich sehr schnell dran.
M. och du arme. komm mal her.
Sie ging zu ihm und er nahm sie fest in den Arm.
Dann verschwand Alex zu einem Frauengespräch mit ihrer besten, und lang jährigen Freundin Sanni in ihr Zimmer.

 

A: Du sanni, ich glaub ich muss dir was sagen. Ich hab gestern die Ks gefrat, ob das normal wäre, dass mir immer so schlecht ist und sie meinte: Nein, normalerweise sind das nur ein/zwei Tage. Sie sagte, ich solle nochmal einen Schwangerschaftstaest machen. Nicht so einen gewöhnlichen, den man in der Apotheke kriegt, sondern einen speziellen, wo ein-zwei Tropfen Blut entnommen werden und die ganz genau untersucht werden. Das habe ich dann gemacht und rate mal, was bei raus kam?! Das errätst du niiiie!!!
S: Nein, keine Ahnung, sags mir!
A: Ich bekomme Zwillinge!!
S: Nein, das kann ja gar nicht wahr sein! Wie wunderschön. Ich freu mich so für dich! Hast du es Michi schon gesagt?
A: Nein, bis jetzt war noch keine Zeit dafür. Er ist ja erst eben aus dem Koma aufgewacht.
Sanni drückte Alex ganz feste an sich. Plötzlich aber konnte Alex kaum noch stehen. Sie fing an zu weinen und zu schreien. Michi, der das hörte rief: Alex, was ist mein Schatz?
Aber Alex wurde ganz schwarz vor Augen und schrie. Sanni, die sie immer noch in den Armen hielt, bat Chris einen Stationsarzt, oder zumindestens eine Ks, so schnell wie möglich zu rufen.
Als die Sa (Stationsarzt) da war, wurde die weinende/schreiende Alex auf ein Bett gfelegt. Da blieb sie aber nicht liegen, so dass der Arzt sie festbinden musste. Michi konnte gar nicht hingucken, als er seine Frau so leiden sah, und er musste in ein anderes Zimmer gebracht werden. Alex bekam eine Beruhigungsspritze, da sie immer noch schrie......

 

... Nach dem Alex die Beruhigungsspritze bekommen hatte, ging es ihr langsam besser. Ihr beste Freundin stand neben ihr und hielt ihre Hand. das gab Alex zu mindest ein bisschen Sicherheit. Sie durchlebte in Situation im Kopf noch einmal, die sich in den lezten Tagen abgespielt hatten. Es überfiel sie immer wieder Panik, aber seit der Spritze ging es ihr besser und sie schlief langsam beruhigt ein.Sandra verließauf Zehenspitzen das Zimmer und ging zu Michi und Chris. Dort wurde sie direkt von Michi gelöchert.
M: was hat Alex? geht es ihr wieder besser? Schläft sie?
S: sie denkt über die sachen nach die passiert sind.ja.ja
C: Frauen und ihre Antworten, keiner versteht sie.
S:das ist doch ganz einfach. ich habe Michis Fragen alle der Reihe nach beantwortet.
Chris grinste nur
M: Es geht mich ja nichts an, aber worüber habt ihr eben gesprochen???
S: FRAUENGESPRÄCH
M. och bitte ich würde es gerne wissen.
C: ich auch
S: ich sags euch nicht, ihr könnt ja Alex fragen
Chris sprang auf doch Michi hielt ihn zurück
M: hey die Alex schläft. Du darst die nicht stören, die ist schwanger, wenn du das machst kriegstdu unter Freunden so ein paar aufs Maul, dass...
C: hey reg dich wieder ab. ich geh schon nicht. Ich leg mich nicht freiwillig mit dir an
m: geht doch
S:Sollen wir dir noch was von zu Hause holen?
M: nee, ich brauche nichts.
Branco kam rein
B: hi Micha, hi Christian hi sandra
Alle im chor: hi branco
B: ihr hier?
C: ja, wollten doch mal Alex Kollegen besuchen solange sie schläft.
B: ach so
M: na wie gehts euch denn da so ohne uns im k11?
B: nja wir überleben so grad. ich hätte zeit um 200 Spusi und oBDUKTIONS BERICHTE ZU HOLEN UND DER kirki könnte in der zeit genau so viele Durchsuchungsbefehle rausbringen...

m: na dann, müssen wir ja die nächste Moinate auf nichts ehr warten. ist ja schon alles da.
Alle fingen an zu lachen. da betrat die verschlafenen Alex den raum und setzte sich auf einen Stuhl.

 

Alex setzte sih auf den Stul und sagte nichts, sie starrte immer nur auf den Boden, alle guckten sie an, doch sie merkte es nicht.
Michi "Komm mal her meine kleine Alex, leg dich zu mir ins Bett", Branco steht einafch nur da und scheckt nix, ehe er was fragen konnte zog chris ihm an der Jacke und ging mit ihm und sanni vor die tür.
"Wir lassen die beiden jetzt mal allein, lass uns noch was trinken gehen, sagte chris und zog alle mit sich."
"Hey Alex, was ist mit dir, warum hast du vorhin so geschrien, du zitterst ja immer noch, was ist los", fragte michi voller angst um sorge um Alex
"Michi halt mich einfach fest, ja und versprich mir, dass du mich nie allein lässt, ja"?
Michi:"Klar, wie könnte ich dich jetzt allein lassen und später auch, wo wir doch ein baby bekommen"
"das ist es ja gerade, wir bekommen nicht eins, sondern 2, sagte Alex und weinte dabei"
"was, wie, wir bekommenb zwei kinder, wie kann das sein, egal, ich freue mich, dann haben wir also zwillinge, aber warum hast du dann so geschrien"?
"ich, ich ..habe angst unsere kinder zu verlieren ich habe ständig shmerzen im unterleib, die nicht aufhören und der arzt sagte, ds dies nicht normal sei udn als ich geschrien hatte hatte ih wieder diese schmerzen, sagte alex" sehr verzweifelt und weinte imm er heftiger
Michi nimmt alex in den arm, doch diese reist sich von ihm los und sprinmgt auf, dabei knickt sie unglücklich mit dem rechten fuß um und landet mit einem knall auf ihrem bauch.
alex schreit vor schmerzen...

Wie reagiert michi, warum hat sich alex so plötzlich von michi losgerissen, was hat alex????
Viel spaß beim schreiben

 

LAex liegt auf dem Boden und schreit. Michi ist starr vor Schreck und fühlt sich ganz leer. Er springt auf und läuft zu Alex. Er berührt sie vorsichtig, da er Angst hat sie zu verletzen, außerdem weiß er nicht, wie er damit umgehen soll, dass sie sich von ihm losgerissen hat. Er fasst sich ein Herz und läuft in den Gang nach draußen. Er würde alles tun, um Alex von ihren Schmerzen zu befreien. Der Sa geht gerade an ihm vorbei. Aber Michi hällt ihn auf und erklärt ihm in wenigen Sätzen den Ernst der Lage. Der Sa stürzt sofort ins Zimmer, in welchem Alex immer noch schreiend und weinend sich auf dem Boden krümmt. Der Sa hebt sie hoch, und führt sie mit dem Arm gestützt auf Michis Bett. Dann klingelt er an der Bettglocke und fährt Alex mit dem Bett auf den Gang. Michi grübelt, warum seine Alex sich von ihm losgerissen hat, und warum sie Angst hat, vor dem Gedanken zwie Kinder zu bekommen. Doch dann läuft er dem Sa hinterher, ihm ist egal was Alex denkt, denn er liebt sie, so wie er vorher noch nie eine Frau geliebt hat. Als sie am Lift ankommen sagt der Sa: Wollen sie mit ihrer Freundin? Michi guckt die immer noch, vor Schmerz, schreiende, Alex an und nickt. Sie fahren auf die Station der Gynälogie und werden in ein Behandlungszimmer gebracht. Michi muss draußen auf dem Gang warten, da es speziell nur ein Zimmer für Frauen ist. Er läuft unruhig den Gang rauf und runter und macht sch die größten Vorwürfe. Dann geht die Tür nach einer halben Stunde auf, und die schlafende Alex wird hinaus gefahren. Michi schiebt SEINE Alex wieder zum Lift mit dem sie dann bis zur Intesivstation fahren. Plötzlich wacht Alex auf und guckt Michi tief in die Augen, bis sie in seinem Zimmer ankommen. Dann sagt sie mit noch etwas schluchzender Stimme: Michi, ich hatte solche Angst, ich wurde mal vergewaltigt, und mir fiel halt eben ein, dass der Mann kein Kondom benutzt hatte und er theoretisch auch der Vater meiner beiden Ungeborenen sein könnte. Das habe ich eben dem Sa erzählt und er hat mir noch einen Vaterschaftstest gegeben, den du bitte noch machen sollst! Bitte Michi, ich möchte wieder an eine kleine Familie Naseband denken wollen, und nicht so eine, wo der Vater mich vergewaltigt hat! Dann lächelte sie Michi mit ihrem herzzerreißenden Blick an. Er schmunzelte und gab ihr einen langen Kuss. Dann legte er sich zu ihr in SEIN Bett und Alex kuschelte sich an IHREN Michi, der sie im Arm warmhielt. Dann flüsterte er ihr: Ich mach das, solange du dieses Drecksschwein anzeigst, das dich vergewaltigt hat! DAnn küssten sie sich......

 

Alex versprach Michi es zu tun. Michiael gab eine Speichelrobe von sich in ein röhrchen(er hatte da übung... )
für den Vaterschaftstest und gab diese Probe ab. Sie wurde zusammen mit einer Speichlprobe von Alex und etwas Fruchtwasser in ein spezielles Labor geschickt. Das Ergebnis würde nun mindestens einen Tag auf sich warten lassen.Michi nahm seine Alex in den Arm, die am ganzen Körper zitterte. Er konnte zwar nicht verstehen was in ihr vorging, wusste aber das sie ih jetzt ganz dringend brauchte. Sie schmiegte sich an ihn und fing an sich zu beruhigen. Dann schlief sie ein. Mich musste wieder auf sein zimmer gehen., denn er erwartete besuch vom sewi.
Am nächste morgen kam schnitti vorbei .....

 

Frauengespräch von sanni und alex:
S: Hey Mäuschen, was ist denn los? Du bist ja total verheult?
A. schnief
S: Ist was mit Michi oder eurem Kind?
A: Naja, irgendwie schon.
S: was denn, komm erzähl mal..
A: naja, vill. ist das kleine gar nicht von Michi
S: schluckte. Von wem dann?
A: Als ich jetzt leztens, als ich so grippig war, und abends nach hause gegangen bin,... sie schniefte
S: hey beruhig dich. mir kannst du alles erzählen
A: und da kam dieser wiederwertige Kerl und packte mich von hinten und schleifte mich ins Gebüsch..
S: du arme,wein dich ruhig aus
A: und dann, riss er meine bluse kaputt....

wie gehts weiter???

 

Alex wurde von einem heftigen Weinkrampf geschüttelt. Sandra saß etwas hilflos daneben, sie konnte gar nicht fassen, was Alex ihr da gerade erzählte. Während Alex weinend weiter sprach, strich Sandra ihr übers Haar. „Es war so furchtbar. Ich habe geschrieen, ich habe versucht mich zu wehren, aber der Typ war einfach stärker. Und mir ging es ja auch nicht so gut, war also ja auch etwas geschwächt.“ Immer wieder muß Alex unterbrechen, weil ihr die Stimme versagt. „Verdammt, ich konnte einfach nichts machen, diese Schwein hat mich vergewaltigt! Mich – eine Polizistin – jemanden der ich eigentlich gelernt hat sich zu wehren!!! Oh Sandra – es war so schrecklich!“ Sandra nimmt Alex in ihre Arme. „Alex, das ist furchtbar – ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Warum hast Du nicht gleich Anzeige erstattet?“ – „Ich hab’ mich doch so geschämt! Verstehst Du? Ich als Polizistin – ich muß mich doch wehren können – das ist mein Beruf mit solchen Typen fertig zu werden. Und dann passiert mir so was!“ Schluchzend vergräbt Alex ihr Gesicht in ihren Händen. „Aber Alex – das ist doch kompletter Schwachsinn. Wie Du schon gesagt hast, es ging Dir gesundheitlich nicht gut, Du warst alleine, das bist Du im Dienst auch so gut wie nie, Du hattest keine Waffe. Alex, Du weißt doch eigentlich am besten, daß so was leider Gottes jedem passieren kann!“ Sandra war einfach nur geschockt! „Alex schau mich an!“ Doch Alex reagiert nicht. „Alex – bitte sieh mir in die Augen! Alexandra!“ Liebevoll aber bestimmt redet Sandra auf Alex ein. Endlich schaut sie auf. Mit verweinten Augen sieht sie ihre Freundin an. „Alex, Du kannst nichts dafür und Du darfst Dir da jetzt nichts einreden! Du hattest keine Chance, Dich gegen so jemanden zu wehren – und das weißt Du eigentlich auch. Zeig das Schwein an, sorge dafür, daß er seine Strafe erhält – und v.a. Dingen, daß er das niemand anderem mehr tun kann! Sandra hält ihre Freundin fest im Arm. „Ich habe es Michael schon versprochen, daß ich Anzeige erstatten werde. Und was ich verspreche, das halte ich. Aber ich habe halt doch auch Angst davor!“ Langsam beruhigt sich Alex wieder. „Du hast Deinen Michael, Du hast mich, wir werden immer für Dich da sein! Und wenn Du mich brauchst, Tag und Nacht, dann kannst Du immer auf mich zählen – und das weißt Du doch eigentlich auch. Du bist stark, das weiß jeder – und Du wirst es schaffen und wir werden Dich dabei unterstützen.“ Dankbar sah Alex Sandra an, und drückte sie fest an sich. „Gestern haben Michael und ich bereits einen Vaterschaftstest machen lassen. Ich bete so sehr...“ Alex konnte den Satz einfach nicht beenden. „Wann bekommt Ihr die Ergebnisse?“, erkundigt Sandra sich. „Frühestens heute Abend, wahrscheinlich aber erst morgen früh. Und ich halte diese Ungewißheit einfach nicht aus!“ Alex ist verzweifelt. „Na klar hältst Du das aus! Und bestimmt wird dann auch alles gut – da bin ich mir so sicher. Du und Michael, Ihr werdet wundervolle Eltern sein! Über mehr solltest Du Dir gar keine Gedanken machen, auch wenn ich weiß, daß das leichter gesagt ist, als getan“, versucht Sandra ihrer Freundin Mut zu machen.

Alex ist erschöpft vom Weinen. Sie möchte nur noch schlafen. Sandra merkt das. „Es ist gut, daß Du es Michael und mir erzählt hast, daß es raus ist, daß Du darüber gesprochen. Und jetzt ruh Dich aus – schlaf’ eine Runde!“ Mit diesen Worten und einem aufmunternden Lächeln zu Alex verläßt Sandra das Zimmer.

Es ist wirklich so, daß Alex sich etwas erleichtert fühlt. Eine große Last ist ihr von der Seele gefallen. Natürlich ist sie sich bewußt, daß sie noch einen schweren Weg vor sich hat. „Aber ich werde es schaffen“, denkt sie sich. Und mit diesem Gedanken schläft sich erschöpft ein.

 

Michi ging es mittlerweile auch schon wieder besser. Er hatte sich recht schnell von der OP erholt, aber seine Alex machte ihm Sorgen. er konnte zwar nicht nachfühlen wie es für sie war, aber er versuchte es und er sorgte sich um sie. es war für ihn total gut zu sehen, dass sie eine gute Freundin wie sanni hatte, bei der sie sich ausheulen konnte. Schon allein der Gedanke, dass Alex allein ohne ihn war,dass er nicht bei ihr war um sie zu beschützen, machte ihn total fertig. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ihm jemand auf die Schulter tippte. er zuckte zwar nicht zusammen, erschrack sich aber und blickte in das lachende gesicht seines besten Freundes Chris. Dieser fragte:
C: Hey, was ist denn mit dir los? wo bist du denn mit deinen Gedanken?
M: ach nichts....
Chris nahmj sich einen stuhl und setzte sich neben ihn.
C: du kannst mir doch nicht erzählen das nichts ist. hey ich kenn dich schon so lange, mir kannst du nichts vormachen
M: ist ja schon gut...
c: ist es wegen Alex? du siehst so besorgt aus.
M: ja....er schluckte. Sie wurde vergewaltigt.
Chris sagte:"ohhh" und schluckte. Damit hatte er nicht gerechnet.Als er wieder sprechen konnte entschuldigte er sich natürlich sofort bei Michi. Dieser meinte, dass er es ja nicht hätte wissen können.
Am nächste Morgen bei Alex:
Alex wurde so gegen hlab acht wach und gähnte erst einmal ausgiebig. Dann räkelte sie sich, zog ihre hausschuhe an, ging ins Bad und machte sich fertig.Das Haarewaschen dauerte für ihre verhältnisse sehr lange und auch das Zähne putzen dauerte eine hlabe Ewigkeit.Gerade als sie fertig war und sich wieder ins Bett gelegt hatte, weil sie doch noch schwach war, kam sandra rein. sie begrüßte sie herzlich.
A: hey, schön das du da bist, sanni.
S: na , wie gehts dir mein mäuschen?
A: naja den Umständen entsprechend gut. Aber ich kann das Ergebnis des Vaterschaftstest nicht mehr abwarten.....
S: hey das wird schon. bald hast du ganz bestimmt einen kleinen Michi....
A: hoffentlich.
S: Ich bin fest davon überzeugt, und selbst wenn nicht, behandelt ihr es einfach so.
A: Lass uns woanders von reden, bitte
S: na klar, tschuldigung
A: ist ja nicht schlimm. Wie läuft es eigentlich so mit Chris?
S: Alles im Lot. Im Moment kommen wir echt super mit einander aus. Nur unsere besten freunde machen im Moment Sachen....

Alex schmunzelte.
A: hat branco oder Chef(Kirki) eigentlich einen verdacht,dass das Kind evtl. von meinem Kollegen ist???
S: so weit ich es mitbekommen habe nicht... dein Kollege der Branco merkt sowas nicht schnell, oder?
A: Der ist ein wahrer Engel und sieht auch so aus...
Beide schmunzelten, denn das Branco hyper hübsch war konnte keiner Abstreiten.
A:...aber wenn es darum geht etwas zu merken brauchen wir uns um ihn keine Sorgen zu machen

 

Sandra konnte Alex ein wenig von ihren Grübeleien ablenken. Nach einer Weile klopfte es, und der behandelnde Arzt trat ins Zimmer. „Frau Rietz, kann ich Sie einen Moment sprechen?“ Alex schluckte, ahnte sie doch, was jetzt kam. Und auch Sandra wußte worum es ging. „Alles klar, ich gehe kurz raus, bin aber gleich wieder bei Dir, wen Du willst“, versprach sie Alex. Dann drückte sie ihr noch einmal fest die Hand, und verließ das Zimmer.

„Sie haben das Testergebnis da, oder?“, fragte Alex ganz ängstlich. „Ja. Und ich freue mich wirklich, Ihnen sagen zu können, daß Ihr Freund, Herr Naseband, der Vater ist.“ Alex fiel ein großer Stein vom Herzen. Vor Freude und Erleichterung kamen ihr die Tränen. „Das ist die beste Nachricht, die sie mir bringen konnten! Ich bin so froh!“ Sie wußte, daß sie jetzt alles schaffen konnte. Sie würde den Kerl anzeigen, der ihr diese schweren Stunden beschert hatte, und dann würde sie damit abschließen können, und sich ganz darauf konzentrieren, ihren beide Kindern eine gute Mutter zu sein. Die Verzweiflung und Anspannung der letzten Tage und Stunden fiel von ihr ab. „Weiß mein Freund schon Bescheid? Kann ich zu ihm?“ Alex konnte es kaum erwarten, mit Michael über diese wundervolle Nachricht zu sprechen. „Nein, wir haben es ihm noch nicht gesagt. Leider können Sie aber momentan nicht zu ihm.“ Sofort kam wieder Panik in Alex hoch: „Wieso, was ist mit ihm?“ Doch der Arzt beruhigte sie gleich: „Es ist nichts mit ihm, soweit ich weiß erholt er sich wirklich sehrgut von der Operation. Ich mache mir eher Sorgen um Sie! Ihr Werte gefallen mir noch nicht so ganz. Deshalb werden wir sie auch noch eine Weile hier behalten müssen. Aber ich werde dafür sorgen, daß Ihr Freund kurz zu Ihnen kommt.“ „Das wäre schön. Aber ich verstehe Sie nicht so ganz. Was ist denn mit mir? Ich fühle mich gut, abgesehen von der Übelkeit ab und zu, aber das ist doch normal oder?“, fragte Alex verwirrt. „Sie haben gestern erst fast ihre Babys bei dem Sturz verloren. Und Sie standen unter einem großen seelischen Druck. Das wirkt sich natürlich auch auf Ihren Körper aus. Sie merken doch selber, daß Sie noch etwas schwach sind. Und wir wollen einfach kein Risiko eingehen, daß Ihnen oder Ihren Babys etwas zustößt. Hier können wir Sie am besten überwachen, und wenn etwas sein sollte sofort eingreifen. Vertrauen Sie uns, und versuchen Sie sich zu entspannen und zu erholen, dann können Sie auch bald nach Hause.“ Dieser Argumentation des Arztes konnte Alex folgen, und sie sah ein, daß der Arzt Recht hat.

 

Kaum hatte der Arzt das Zimmer verlassen, stand auch Sandra schon wieder in der Tür. Sie mußte gar nichts fragen, denn als sie in Alex strahlende Augen, da wußte sie auch so, wie das Ergebnis des Test aussah. „Siehst Du, ich wußte doch gleich, daß Du da zwei kleine Nasebands unter dem Herzen trägst.“ Vorsichtig nahm Sandra ihre Freundin in den Arm. „Ich bin so glücklich Sandra, jetzt wird alles wieder gut! Und ich freue mich, es Michael erzählen zu können.“ Darauf mußte sie auch nicht mehr lange warten. Michael kam, und sofort nahm er seine Alex in den Arm und küßte sie. Sandra und Chris, der mit Michael mitgekommen war, verzogen sich diskret auf den Flur. „Michael, das Testergebnis ist da – Du wirst Papa!“ Alex sprudelte förmlich über vor Freude. „Das ist wunderbar mein Schatz – ich bin so glücklich!“ Michael standen die Tränen in den Augen. Lange hielten die beiden sich einfach wortlos in den Armen. Nach den ganzen Dramen der letzten Tage konnten sie es kaum fassen, daß alles sich nun doch zum guten zu wenden schien. „Meinst Du nicht, wir sollten es Branco langsam sagen? Der grübelt immer noch darüber nach, wer denn als Vater für die beiden in Frage kommen könnte.“ Alex schaut ihren Michael liebevoll an. „Branco ist doch Kommissar, der soll mal selber drauf kommen. Ich würde sagen, ein bißchen lassen wir ihn noch schmoren“, meint Michael mit einem Augenzwinkern. „Na gut, ich bin mal gespannt, wie viele Hinweise wir ihm geben müssen“ lacht Alex.

Schon wieder klopft es an der Tür. Es ist eine Krankenschwester: „Herr Naseband, Ihre Freundin braucht jetzt viel Ruhe. Sie können gerne nachher wieder kommen. Aber Sie, Frau Rietz, sollten jetzt erstmal versuchen noch etwas zu schlafen. Schließlich müssen Sie doch schnell wieder zu Kräften kommen, für Ihre Babys!“ Schweren Herzens trennt sich Michael von seiner Alex. Am liebsten würde er sie gar nicht mehr loslassen. Auch Alex liebt es, ihren Michael bei sich zu haben. Aber sie nimmt sich die Worte der Krankenschwester zu Herzen, und sie ist auch wirklich etwas müde. So schläft sie auch schnell wieder ein, nachdem Michael ihr Zimmer verlassen hat.

Nach zwei Stunden wacht sie mit schrecklichen Bauchschmerzen auf. Sofort klingelt sie nach einem Arzt. „Bitte, laß nichts mit den Babys sein!“, denkt sie verzweifelt!

 

Alex wird richtig panisch. Gerade war noch alles gut und auf Sie schrie: Michi!!!! Eine Ärztin kam rein und fragte sie was los sei.Sie erklärte es kurz, daraufhin rief Ä(äztin) schnell ein KS
und diese schob Alex im Laufschritt in einen Untersuchungsraum. Dort wurde eine Ultraschall untersuchung gemacht. Den Babys(ich überlese wie die anderen jetzt einfach die Tatsache das es nur noch eins gibt)
ging es gut. Doch Alex Herzschlag bereitete der Ärztin Sorge. Sie musste sehr aufgeregt un panisch sein. ihr Herz schleuste viel zu schnell das Blut durch den Körper.
Sie versuchte die völlig aufgelöste patientin zu beruhigrn um den herzschlag zu mäßigen und um den viel zu hohen Puls wieder in den Keller zu bekommen. Sie rdete ruhig auf sie ein:
Ä: frau rietz, ihren kindern geht es gut
A: schön, abwer wieso hatte ich so bauchschmerzen
ä: nun ja ich denke, dass es daran liegt das sie zu wenig gegessen hatten,weil es stressig war. Der körper hatte das nicht mehr ausgehalten und sich deswegen zusammen gezogen. Aber es ist nichts passiert, keine organschäden un ihren Babys geht es hervorragend und sie scheinen auch gut entwickelt zu sein. Es ist nur wichtig, dass sie viel essen und sich beruhigen.
A: dann ist ja gut. kann ich kurz zu michael?
Ä: ich kann ihn fragen ob er sie in ca. 30 min besuchen möchte,dann aber nur kurz, wäre das ok?
A: das wäre super.

Später bei Alex im zimmer
M: und gehts euch dreien gut Mäuschen?
A: jetzt schon
nein im ernst eben, hatte ich bauchkrämpfe aber das war nur weil ich zuwenig gegessen hatte....
Mich krmate schnell sein Handy raus und rief Branco an
M: hey branco
B: hi kollege
m: kommst du heute noch vorbei?
B: Na klar
m: würdest du vill. zwei Pizzen mitbringen?
B: klar
M: thx, bist echt super
B: tsachau bis gleich
M. jipp, bios dann
Michi grinst
A: hey, so hab ich das auch nicht gemeint.
M: nicht das dir so etwas nochmal passiert.
Alex gab Michi einen Kuss auf die Wange. dann streichelte sie ihren Bauch
A: da hbaen wir einen Vater, der passt sooooo gut auf uns auf.
Michi grinste verlegen
M: quatsch, das ist doch wohl klar
A: weiß branco es immer noch nicht?
M: von mir nicht
A: hoffentlich weiß der kirkitadse nichts. sonst versetzt der uns nacher auseinander.
M: in deinem Zusatnd ermittlest du eh nicht...
alex woillte etwas erwiedern, sah aber an Michis Blick das keinen zwck hatte.
A: ok, ok ich gebe mich geschlagen.

Da kam branco rein
B:hi Michi, hi Alex und kleinen Alexe! hier kommt euer persönliches Pizza Taxi...und er zog hinter dem Rücken drei Pizza-Kartons hervor.
alle grinsten
B: für dich Michi wie immer eine Tonno, für alex wie immer Magherita und für mich natürlich Hawai
M: jetzt weiß ich endlich das branco für noch mehr sachen als für Finger abdrücke nehmen und für Spusi- und Obduktionsbericht holen gut ist. Er weiß genau wo diebeste pizzeria der stsdt ist und wer welche Pizza braucht.
Alle fingen an zu lachen.

 

 

lle lachten.
A. was hast du denn den kleinen mitgebracht?
B: die habe ich natürlich nicht vergsessen.
Er zog hinter dem Rücken zwei polizei autos hervo:
einen bleuen und einen rosanen Skoda(weiß jmand wie man den haken über dem S macht????)
Alex setzte sich auf und umarmte Branco. Er stellte die Autos auf ihren Nachtisch und grinste verlegen
M: das ist echt einen geniale idee. ich weiß noch gar nicht was ich alex zur geburt schenken soll.(er zwinkerte alex zu)
A. Tja,....an brancos geschenk ran zu kommen ist schon schwer.
B: ach übrigens ich soll euch güße vom HR: kirkitadse bestellen. und ja der HR. alsleben war auch extra im Büro um dir grüße bestellen zu lassen.
M: tj aAlex. so viele leute denen du wichtig bist
B: bei so einer frau doch keine wunder

Nun mussten alle wieder lachen
B: ich hab dir noch ein paar anziehsachen mitgebracht. wo ist
dein Kleiderschrank?
A: naja min lebendiger ist DA8ZEUGT AUF mICHI)
und mein anderer da
M: pass bloß auf alex.
Michi klappt seine lderjacke auf der eine seite wie einen schranbk auf...
m: siehst du da irgendwo deine sachen, alex?
.,...

 


"Jetzt sterbe ich aber wirklich langsam vor Neugier, wer denn dafür verantwortlich ist, daß Du Deine Sachen wohl demnächst ein paar Nummern größer kaufen wirst!" stellte Branco klar. Wie ein kleines Kind drängte er Alex, das große Geheimnis endlich Preis zu geben. Michael und Alex grinsten sich an. Branco bemerkte den Blick, aber interpretierte ihn mal wieder in die falsche Richtung: "Du weißt es Michael, oder?" Michael nickte nur und er mußte sich wirklich zusammennehmen, um nicht loszulachen. Langsam wurde Branco das Ganze leid. Jeder außer ihm schien zu wissen, an wen Alex ihr Herz verloren hatte, nur er nicht! Alex sah daß Branco allmählich die Geduld verlor, und sie bekam fast ein bißchen Mitleid mit ihm. "Also, dann rate doch noch mal. Du weißt ja schon, daß Du ihn kennst, das ist doch schon mal ein Anfang!", munterte Alex ihn auf. Brancos Neugier ließ ihn auf das Spielchen eingehen . "Kenne ich ihn nur flüchtig vom Sehen, oder schon etwas näher?" Alex bediente sich ihres gesamten schauspielerischen Talentes: "Also ich glaube, Du kennst ihn schon etwas besser als nur flüchtig." Branco überlegte: "Also ist es jemand von der Arbeit!" "Gut kombiniert!", lobte ihn Alex. Michael sagte schon eine Weile gar nichts mehr, sondern biß sich nur noch auf die Zunge, um nicht laut loslachen zu müssen. Er bewunderte, wie Alex sich beherrschte.

"Hmmm, kennst Du ihn schon länger, oder ist es ein neuer Kollege?" Branco gab nicht auf! "Nein, ich kenne ihn schon ein paar Jahre.", antwortete Alex. Das Spielchen machte ihr großen Spaß, auch wenn sie sich immer mehr zusammenreißen mußte, um nicht laut loszulachen. "Ist er so alt wie Du?" Alex schüttelte den Kopf: "Nein, er ist etwas älter als ich. Und ein Zusatztipp: Für ihn sind es auch nicht die ersten Kinder, er hat schon einen Sohn." Branco fasste die ganzen Aussagen zusammen: "Also ich kenne ihn nicht nur flüchtig, er arbeitet auch bei der Polizei, und zwar schon länger. Er ist etwas älter als Du, hat bereits einen Sohn - also mir fällt da nur Michael ein, aber sonst eigentlich niemand." Branco war ratlos, aber dafür konnten Alex und Michael sich nicht länger zusammenreißen. Laut lachten sie los - und bei Branco fielen die Groschen immer noch nicht. "Was habe ich denn jetzt schon wieder gesagt?" Unterbrochen von einigen Lachern sprach Michael zu Branco: "Ein Glück daß Du auf Arbeit etwas schneller bist im Kombinieren Junge!" Jetzt war Branco völlig verwirrt. "Ach Branco", japste Alex, vom Lachen ganz außer Atem, "jetzt denk' doch mal nach, Du hast es doch schon fast." Doch Branco kam gerade gar nicht weiter. Also beschlossen die beiden etwas deutlicher zu werden. Als sie sich wieder etwas beruhigt hatten, schauten sie sich tief in die Augen und küßten sich inniglich. Branco konnte gar nicht glauben, was er da sah. Er schnappt förmlich nach Luft: "Du?...Du?....Ich meine Ihr?" Michael und Alex strahlten ihn an: "Ja, Michael ist der Papa der beiden Kleinen!", bestätigte Alex noch einmal. Branco war einfach nur geplättet., und es dauerte noch etwas, bis er die Nachricht verdaut hatte und den beiden gratulierte. "Also das hätte ich echt nicht gedacht, aber ich freue mich total für Euch!"

 

Die drei saßen noch etwas zusammen, und Branco mußte immer wieder den Kopf schütteln wenn er daran dachte, daß er nichts von der Beziehung von Alex und Michael mitbekommen hatte. Dabei schaute er immer wieder zu Alex, die in Michaels Armen lag, und deren Augen wirklich den Glanz zeigten, den man Schwangeren immer nachsagt.

Doch auf einmal schlug die Atmosphäre um. Alex schrie laut auf und krümmte sich vor Schmerzen! Michael klingelte sofort nach einem Arzt. "Alex, was ist los? Was ist mit Dir?", fragte er ganz ängstlich. "Es tut so weh! Michael, tu was! Die Babys! Da stimmt was nicht!" Die blanke Panik spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder! Als der Arzt und einige Schwestern in das Zimmer kamen, scheuchten sie sofort Michael und Branco aus dem Raum. V.a. Michael fiel es schwer, Alex in diesem Moment alleine zu lassen. Sie schrie, hatte Tränen in den Augen und hielt sich den Bauch.

 

hey erst mal einen riesen großese danke, dass du dich aufgerafft hast, diese story weiter zu schreiben hast du atürlich auch bestens hnbekommen:

Er hatte Angst um seine Alex und um seine beiden süßen Kinder, er fratge sich was wohl los sei. Die Ungewissheit war für ihn unerträglich, er konnte damit nicht umgehen. Normalerweise bekam er immer alle AUskünfte und Informationen die er brauchte, nur hier, wo es um etwas wirklich wichtiges ging, sagte man es ihm nicht. Er Schritt vor Alex´Zimmer auf und ab und wusst nicht wie er ihr helfen konnte. Ihm hätte es schon gereicht nur ihre Hand halen zu können und ihr das Gefühl zu geben, dass er für sie da war.
Alex sehnte sich im Gegenzug genau so nach ihm, trotz der Schmerzen dachte sie die ganze Zeit nur an ihrem Michi und hoffte innigst, dass es den KInder gut ging. Die Schmerzen zerissen sie förmlich und sie wusste auch nicht was los war, aber es war ihr eigetnlich auch egal, nur die Schmerzen sollten aufhöreen und ihren Kindern sollte s gut gehen. Obwohl die Kinder noch nicht geboren waren, hing sie schon sehr an ihnen. Sie hatte sie richtig in ihr Herz geschlossen, dass konnte wohl keiner verstehen, der noch nicht schwanger gewesen war. Sie liebte diese Kinder einfach und machte sich so viele Soregn um sie, sie hatte schon richtuge Muttergefühle die Kleinen entwickelt.
Draußen liefen Branco und Micha den Flur entlang; beide waren mit Nerven total am Ende, besonder saber natürlich Micha. Branco versuchte zu realisieren, dass seine Kollegen, mit denen er tagtäglich zusammen war, liiert waren und das Alex zu alle dem auch noch schwanger war, dass die Kinder gerade wieder in Gefahr schwebten.Es waren vielzuviele Neuigkeiten um ruhig zu bleiben. Micha wurde immer nervöser und hektischer, er beschleunigte seinen Schritt und brauchte eine halbe Minute bis er sein handy aus der Hosentasche gefummelt hatte, um Christian und Sandra zu informieren. Als Branco sah, wie aufgelöst Micha war fragte er. "Soll ich dir mal einen Kaffee holen?" und machte sich ohne eine Antowort abzuwarten auf den Weg zu Kaffeeautomaten. Er wusste genau wie Kaffeesüchtig Micha war und das dieser ihn vielleicht ein bisschen beruhigen würde.


Während Michi und Branco vor Sorge fast umkamen, ging es Alex immer schlechter, in ihr stieg immer mehr die Panik auf, sie wusste nicht warum es denn Babys so plötzlich wieder schlecht geht, sie hatte nur Angst, Angst davor sie zu verlieren.
Die Schmerzen nahmen ihr fast die Luft, sodass sie an ein ***erstoffgerät angeschlossen werden musste. Sie weinte und schrie immer lauter. Michi hörte das und bekam immer mehr Angst, denn so hatte er sie noch nie schreien hören, es waren richtige Panik Schreie, die aus dem Zimmer kamen. Michi musste sich beheerschen um nicht sofort in das Zimmer zu laufen, er war machtlos und lies sich auf den Stuhl fallen und vergrub sein Gesicht in seine Hände und began zu weinen.
Die Ärzte liefen immer wieder aus dem Zimmer und kamen mir neuen Geräten etc. hereingelaufen, die Ärzte waren ratlos, sie wussten selber nicht was so plötzlich mit den Babys los war.
Dabei ging es denn doch wiede viel besser und sie erholten sich auch gut.
Plötzlich waren keine Schreie von Alex mehr zu hören, sie ist durch die ganzen Schmerzen bewusstlos geworden, die Ärzte konnten ihr kein Schmerzmittel geben, da sie nicht wussten was mit den Kindern war. Alex wurde vorsichtig aus dem Zimmer geschoben und auf die Gynäkologische Intensivstation gebracht.
Dort wurde sie an mehreren Kabeln sowie Geräten angeschlossen, dabei untersuchten die Ärzte immer wieder ihren Bauch, doch sie konnten nichts finden, was darauf hinweißt, dass es den Kindern schlecht ging. Deshalb soll sie später noch einmal gründlich untersucht werden, Doch bevor dies geschieht, darf Michi noch zu ihr, der vor Sorge und Angst was um kommt.

 

Michi setzte sich zu Alex an das Bett, sie ist zwar nicht mehr bewusstlos, dennoch schläft sie tief und fest, die Ärzte haben sich dazu entschlossen, ihr ein Schlafmittel zu geben, damit sie Ruhe hat und sich keine Sorgen macht um ihre Babys(auch wenn wir eigentlich nur noch eines haben, doch das ist ganze gut so denn Alex und das andere lebende Baby wären schon länst tot, wenn wir es so gelassen hätten, also dann 2 Babys

Es vergeht eine Weile, bis Michi plötzlich einen roten Fleck am Lacken vorfindet, sofort zieht er die Bettdecke vorsichtig weg uns sieht, dass das ganze Bett voll mit Blut ist, er bekommt Panik und klingelt sofort nach einem Arzt, de auch sofort erscheint.
Alex wird sofort in den Op gebracht, ehe Michi was machen konnte. In diesem Moment kommen auch schon Sanni und Chris, gefolgt von Branco, als der jedoch Michi sieht lässt er vor Schreck den Kaffee fallen. Michi ist sehr bleich im Gesicht und zittert am ganzen Körper ihm stehen die Tränen in den Augen. Chris geht auf ihm zu und nimmt ihn in den Arm, Michi kann seine pure Verzweiflung nicht mehr zurück halten und beginnt zu weinen.
Chris tröstet ihn und Sanni steht neben Chris und wartet geduldig, so wie Branco, der sich von seinem Schock zu langsam erholt, auf eine Erklärung, was mit Alex los ist.
"Was ist mit Alex, Michi bitte sage es uns, ist was mit den Babys, mit Aöex selbst?" Branco guckte ihn mit einem fragenden Blick an.
"Alex ist in den Op gekommen, ich sah plötzlich so viel Blut am Bett, ich habe Angst, dass sie die Babys verliert- wie soll es dann weitergehen? Oh-Gott, bitte lass sie am Leben, die sind doch so wie meine kleine Alex, mein ein und alles." Michi weinte nun nicht mehr, er konnte nicht mehr weinen, er war am Ende.
Nach ein paar Minuten, des endlos langen wartens, kam endlich der behandelnde Arzt, der sah nicht gerade fröhlich aus, eher hatte er ein so Sorgenvolles Gesicht, wie die 4 es schon lange nicht mehr gesehen hatten.
"Herr Naseband, sind sie in der Lage mir zuzuhören?"- "Ja, ja, was ist mit meiner Alex und meinen Kinder", aus der Stimme von Michi hörte man nur die pure Verzweiflung, er war am Ende mit seinen Kräften, dies bemerkt auch Chris und stützt ihn beim sitzen.
Frau Rietz, bzw ihere Freundin selbst, geht es gut, sie hat nichts mitbekommen, sie hat die ganze Zeit geschlafen, was auch sehr gut war." Es folgt einen kleinen Pause der Ungewissheit, der Arzt war sich nicht sicher, wie er es den 4 beibringen sollte.
"ich mach mir nur große Sorgen um die beiden Ungeborenen, wir konnten mit viel Mühe die Blutungen stoppen, den Embryonen geht es den Umständen entsprechend gut, dass ist die eine gute Nachricht."
"Was ist denn noch, reicht es nicht", mischte sich nun Branco wieder in das Gespräch mit ein.
"Ja da gibt es noch was, es sieht nicht gut aus um die beiden, wie konnten bei den Untersuchungen feststellen, dass die eine Sauerstoffunterversorgnung des Gehirns haben, wodurch es zu Schäden kommen kann. Zudem kann ich ihnen nicht sagen, ob die beiden das überleben werden und wenn sie es doch schaffen, kan ich ihnen zu 80 Prozent sagen, dass sie behindert sein werden, wie stark können wir ihnen noch nicht mitteilen."
Alle 4 waren sprachlos, damit hatte keiner gerechnet.
"Äh, Herr Doktor, ist da noch was, was sie uns sagen müssen, sie gucken so ernst", fragte Michi den Arzt, der inzwischen realtiv gefasst da sitzt und noch gar nicht realisieren konnte, was ihm der Arzt die ganze Zeit mitteilt.
"Wenn sie schin so fragen, ja es gibt da noch eine Sache, über die sie sich bitte Gedanken machen müssen, was sie tun werden.

 

Wir müssen eine riskante Operation an den Enbryonen vornehmen, damit wir die Möglichkeit haben, sie mit ***erstoff zu versorgen, wie das ablaufen wird, werde ich ihnen in einem Gespräch mitteilen, zudem müssen wir ihr Babys spätestens gegen Ende des 6. Monats auf die Welt holen udn können dann hoffen, dass sie im Brutkasten überleben."
"Was? Wiie? Sie müssen operieren, dass ist doch viel zu gefährlich", fragte Michi nun wieder etwas schwach, er beginnt zu verstehen, dass es um seine kleinen Babys so schelcht aussieht.
"Ihre Freundin und die Kinder sind einer gewissen Gefahr ausgesezt, doch dies erkläre ich ihnen später, sie müssen sehen, dass sie dies ihrer Freundin schonend beibringen und das sie über alles reden."
Michi konnte nicht mehr, er bekam einen Heulkrampf und war nun am Ende, plötzlich wird er bewusstlos und auch Branco kann sich nach den Nachrichten kaum noch auf den Beinen halten.
Die einzigen die noch realtiv gefasst dastehen, sind Sanni und Chris.

 Was ist mit Michi und mit Branco?
Wie wird Alex reagieren, wenn sie vond er ganzen Sache erfährt?
Werden sie sich für die riskanten Operation entscheiden, auch wenn dabei alle 3 sterben können?
Werden die Babys bis zum 6. Monat durchkommen, im Bauch von Alex?
Viel Spaß beim schreiben, ich hoffe ich habe euch nicht alle Ideen entnommen

 

Der Arzt kümmerte sich um Michael, der auch schnell wieder zu sich kam. Die Aufregung, die schlechten Nachrichten, die Angst um Alex und die Babys, und auch die Tatsache daß er selber von seiner Operation noch etwas geschwächt war hatten seinen Kreislauf zusammenbrechen lassen. „Hey Michael, alles okay?“, fragte Chris ganz besorgt, als Michael wieder zu sich kam. Der nickt nur. „Herr Naseband, ich bringe Sie jetzt auf Ihr Zimmer, und da legen Sie sich noch etwas hin. Außerdem bekommen Sie noch eine Infusion, die Ihren Kreislauf wieder etwas in Schwung bringt.“ Dann fiel der Blick des Arztes auf Branco, der ganz blass und zitternd auf dem Stuhl saß: „Und Sie kommen auch mit, sonst kippen Sie auch gleich um.“ Da Michael noch sehr schwach auf den Beinen war, setzte er sich in einen Rollstuhl, und Branco wurde von Christian und Sandra gestützt.

Nachdem die beiden versorgt waren (Michael lag im Bett und bekam seine Infusion, und Branco lag im Nachbarbett und sollte sich etwas ausruhen) erfüllte Schweigen den Raum. Michael konnte seine Gedanken gar nicht sortieren, alles erschien ihm wie hinter einem Nebel. Hatten sie nicht gerade erst gedacht, endlich die Dramen hinter sich gelassen zu haben? Und nun schien das alles erst der Anfang gewesen zu sein. Auch Branco machte sich Sorgen um seine beiden Kollegen, v.a. natürlich um Alex. Er war ja ganz schön aufgeregt gewesen, als er damals im K11 angefangen hatte, aber die beiden haben ihm ganz schnell die anfänglichen Hemmungen genommen. Und inzwischen waren sie alle gute Freunde geworden. Doch wie würde es weitergehen, egal wie Alex’ Schwangerschaft sich weiterentwickelte. Christian und Sandra hingen ihren Gedanken nach, sie machten sich Sorgen um ihre Freunde. Zwar sind sowohl Michael als auch Alex starke Personen, aber was hier von den beiden abverlangt wurde, das mußte einfach jegliche Kräfte übersteigen.

Nach einiger Zeit kam der Arzt wieder ins Zimmer, um nach seinen Patienten zu sehen. „Wann kann ich zu Alex?“, drängelte Michael ungeduldig. Am liebsten hätte der Arzt es gesehen, wenn Michael heute überhaupt nicht mehr aus dem Bett aufgestanden wäre, aber ihm war klar, daß er ihn nicht mehr allzu lange im Bett halten könnte. „Ich möchte, daß Sie noch etwas liegen bleiben, aber ich denke mal, in ungefähr einer Stunde können Sie zu Ihrer Freundin.“

Nun fokussierte Michael seine Gedanken darauf, wie er Alex erklären würde, was er inzwischen alles erfahren hatte. Doch wie er es auch drehte und wendete, er spürte, daß er Alex diese Nachrichten nicht überbringen konnte. Nach einer halben Stunde klingelte er den Arzt wieder herbei: „Ich kann meiner Freundin die schlechten Nachrichten einfach nicht überbringen! Ich weiß, daß ich kein Wort rausbekomme. Können Sie es Ihr nicht erklären, wenn ich dabei bin?“, bat er den Arzt. „Natürlich, das ist glaube ich wirklich besser.“

 

Noch einmal eine halbe Stunde später holte der Arzt Michael endlich ab. Christian und Sandra blieben bei Branco, der langsam wieder etwas Farbe im Gesicht bekam.

Als Michael seine Alex so blaß und erschöpft im Bett liegen sah, krampfte es ihm das Herz zusammen. Sie war gerade aufgewacht, sah Michael an und lächelte kläglich. Sofort fragte sie aber sorgenvoll nach ihren Babys: „Was ist passiert?“ Michael nahm ihre Hand, während der Arzt ansetzte, die Sache zu erklären: „Sie hatten starke Blutungen und beinahe eine Fehlgeburt. Doch wir konnten die Babys retten!“ beruhigte er Alex sofort, deren Augen bereits wieder Panik ausstrahlten. „Allerdings wäre da noch etwas“, fuhr der Arzt fort. Und er erzählte Alex, was er vorher schon Michael berichtet hatte. Auch Alex konnte gar nicht verarbeiten, was Sie da hörte. „Behindert? Unsere Zwillinge werden behindert sein? Und dann sollen Sie schon im 6. Monat geboren werden? Und vorher noch eine riskante Operation? Das ist doch nicht Ihr Ernst!“ Alex ist völlig verzweifelt. „Leider sieht momentan alles danach aus. Doch warten wir erst einmal ab. Die Operation wird erst im 4. Monat durchgeführt werden, da haben wir noch ein bißchen Zeit um Sie zu beobachten.“ Mit Tränen in den Augen fragte sie den Arzt: „Ich werde die gesamte Schwangerschaft hier im Krankenhaus verbringen müssen, oder?“ Der Arzt nickt. Das alles ist zu viel: Weinend liegt sie in Michaels Armen. Wie oft hatte sie sich vorgestellt, wie sie, wenn sie einmal schwanger sein würde, stolz mit dickem Bauch durch den Park schlendert und sich auf ihr Baby freut. Und nun würde sie also ein halbes Jahr im Krankenhaus verbringen, und nur mit sehr viel Glück würde überhaupt alles gut gehen. „Frau Rietz, versuchen Sie sich zu beruhigen. Jede Aufregung ist eine Gefahr für Ihre Babys. Ich werde Ihnen auch gleich ein Beruhigungsmittel geben!"

 

Der Arzt hatte gut reden, wie sollte sie sich denn beruhigen nach all diesen Nachrichten. Alex hatte das Gefühl, daß ihr alles Glück zwischen den Fingern zerrinnt. Die letzten Wochen und Monate war sie so glücklich, daß sie die ganze Welt hätte umarmen können. Die Beziehung zwischen Michael und ihr lief sehr gut, und sie hatten sich nun entschlossen zusammenzuziehen. Seit ein paar Wochen waren sie nun auf der Suche nach ihrer Traumwohnung. Auch Mike hatte ihre Liebe a**eptiert. Alex war es sehr aufgeregt gewesen, als Michael und sie mit Mike bei einem seiner Besuche in München gesprochen hatten, und sie hätte laut jubeln können, als ihr zukünftiger Stiefsohn ihnen beiden gratulierte und Alex in der Familie Naseband willkommen hieß. Zwar kannten Mike und Alex sich schon länger, aber wie er auf die neue Liebe seines Vaters reagieren würde, das war nun wirklich nicht vorherzusehen.

Doch nun hatte sie das Gefühl, für das Glück bezahlen zu müssen. Erst die Vergewaltigung, und nun ihre schwere Schwangerschaft, dazwischen immer wieder das Auf und Ab, das Bangen und Hoffen und die ganzen Rückschläge der letzten Tage, all das machte Alex mürbe. Sie hatte das Gefühl gleich zusammenzubrechen. Sie konnte nicht mehr! Tränen liefen über ihre Wangen, immer häufiger schluchzte sie. Michael hielt sie in den Armen, doch er fühlte sich so hilflos.

Alex bekam vom Arzt die Beruhigungsspritze, und nach einigen Minuten schlief sie immer noch weinend ein. Michael schaute sie an, und in seinem Inneren brodelte es. Doch er versuchte seine Emotionen unter Kontrolle zu halten, Alex brauchte ihn jetzt als starken Mann an ihrer Seite. Schweigend saß er da, und hielt Alex' Hand.

Nach einer Viertelstunde kam der Arzt wieder ins Zimmer. "Herr Naseband, Sie sollten wieder in Ihr Zimmer gehen, und auch versuchen etwas zu schlafen. Außerdem warten dort auch noch ihre Freunde auf sie." Michael beugte sich zu Alex und küßte sie auf die Stirn. Dann stand er auf und verließ den Raum.


In seinem Zimmer warteten wirklich noch Sandra, Chris und Branco auf ihn. Eigentlich wollten sie von Michael wissen, wie Alex die Nachrichten aufgenommen hat, aber als sie ihn sahen, blaß und sein Gesicht zur Maske erstarrt, trauten sie sich nicht. Wortlos legte sich Michael ins Bett. Sandra ging auf ihn zu, wollte ihn trösten, aber Michael drehte sich weg. "Bitte laßt mich alleine", forderte er seine Freunde auf. Die Drei schauten sich an. Eigentlich wollten sie ihn nicht alleine lassen, aber da er es ausdrücklich wünschte, und im Krankenhaus schließlich auch die Schwestern und Pfleger nach ihm schauten, beschlossen sie seinem Wunsch Folge zu leisten. Branco ging es inzwischen auch wieder besser, so daß Sandra und Chris ihn nach Hause bringen konnten. "Wir sind immer für Euch da, rund um die Uhr", betonte Chris noch einmal, bevor sie die Tür hinter sich schlossen. Kaum hatten die Drei den Raum verlassen, brach es aus Michael heraus. Er weinte aus lauter Wut, Verzweiflung, Angst und Hilflosigkeit. Wie sollte das alles nur weitergehen? Würden Alex und die Babys es schaffen? Und war die Beziehung zwischen ihm und Alex wirklich so stark, der ganzen Situation standzuhalten? Michael konnte sich überhaupt nicht mehr beruhigen. Irgendwann schlief er völlig erschöpft und immer noch mit Tränen im Gesicht ein.

 

Beide schliefen diese Nacht extremst unruhig.
Michi hatte immer den Albtraum , dass er mit Alex im OP wäre und sie bei dieser Operation ihre Kinder verlieren würde. Dieser Traum wiederholte sich mindestens 3 mal. Irgendwann wollte und konnte er nicht mehr einschlafen. Er lief im Zimmer auf und ab und sah aus dem kleinen Fenster. Die Nacht war dunkel und kalt. Im Moment war alles so schrecklich. Noch nie in seinem Leben war er so verzweifelt gewesen. Wieso musste ihm und seiner Alex das alles wiederfahren. Natürlich wünschte er dies keinem anderen Menschen aber wieso mussten sie solche schrecklichen Ereignisse heimsuchen.
Alex heulte die ganze Nacht nur durch, sodass sie das Gefühl hatte ihr Körper würde kein Wasser mehr beiinhalten. Sie konnte nicht mehr sie war so verzweifelt. Es war alles nur schrecklich! Sie wünchte sich so , dass Michi bei ihr wäre und sie somit vielleicht etwas ruhiger werden würde. Doch Michi war nicht da. Er lag woanders in diesem großen kalten Betonklotz, indem alles weiß und ungemütlich war. Sie konnte es sich absolut nicht vorstellen hier noch ein halbes Jahr liegen zu müssen und dabei noch eine riskante Operation über sich ergehen lassen zu müssen. So viel schlimmes stand ihnen bevor. Die operation, die Behinderung der Kinder und dann auch noch die Ungewissheit ob die Kinder im Brutkasten überleben würden. Wieso konnten die beiden eigentlich nie richtig glücklich sein. immer wenn sie eine erfreuliche Nachrichten erhalten hatten und sie dahcten jetzt würde wieder alles ngut, kam die nächste schlimme Nachricht danach. das konnte doch alles nicht wahr sein. Wieso wurden sie so vom Unglück heimgesucht. Sie waren doch keine schelchten Menschen im gegenteil. Sie kämpften für Gerechtigkeit und Ordnung in dieser Welt. sie befreiten sie sozusagen von den schlechten Menschen..
Alex Kissen war von den Tränen schon ganz durchnässt und sie konnte so nicht mehr darauf liegen. Sie setze sich auf und sah duch den dunkeln Raum. Sie kam sich vor wie in einem dunklen Tunnel,aus dem es keinen Ausweg mehr gab. Alles war schwarz kein einziger Lichtschein. Ihr liefen schon wieder die Tränen übers Gesicht. Sie sehnte sich so danach, dass Michi ihr diese Tränen wegwischen würde, wie er es immer so liebevoll tat. Sie liebte einfach alles an diesem Mann. Sie war so glücklich gewesen als sie erfahren hatte , dass sie schwanger war und das auch noch von ihm doch nun war alles total schrecklich geworden. Von allen ihren Bekannten, die schwanger waren bzw. gewesen sind hatten ihr alle gesagt wie schön die Schwnagerschaft doch wäre und wie schön das Gefphl ware zu wissen, dass Kinder von dem mann den man liebte unter dem herzen zu tragen. Sicherlich es war auch ein sehr schönes Gefphl aber bei ihnen lief einfach alles schief so konnte es doch nicht weitergehen?

 

Da Michi es ohne seine Alex nicht mehr aushielt, schlich er sich heimlich zu ihr, kurz vor der Tür macht er jedoch halt. Er hörte immer wieder ein herzzreißendes Schluzen, ihm selbst liefen die Tränenn nur so herunter. Leise und vorsichtig öffnete er die Tür und sah Alex in ihrem Bett sitzen und immer wieder stellt sie sich leise ein und die selbe Frage. "Warum passiert uns sowas? Warum müssen wir immer wieder solche Rückschläge hinnehmen? Wirt hattten uns doch so auf die Kinder gefreut, mit ihnen draußen in der Wohnung herumtollenzu können, dies soll nun nicht mehr möglich sein! Nein das kann nicht sein, warum nur?" Michi stand wie versteinert da und war hilflos ihm rannen die Tränen nur so herunter. Dann ging er nun doch auf seine Alex zu, als die ihn sah, wirft sie sich ihn in seine Arme und weinte immer weiter, bis sie schließlich vor lauter Erschöpfung in einem sehr unruhigen schlaf fiel, immer wieder war ein trauriges erschöpftes Schluzen von ihr zu vernehmen. Michi hielt sie in seinen Armen ganz fest, er war froh, bei ihr zu sein. Er legt sich vorsichtig mit ihr ins Bett, dabei liegt immer noch ihr Kopf auf seiner Brust, liebevoll streichelt er sie immer wieder an den Haaren. Michi selbst hat sich etwas beruhigt, er ist sich sicher, dass es das Schicksal so mit ihnen wollte und es auch wieder bessere Zeiten geben wird. Solange müssen sie lernen mit dieser sehr schrecklichen Situation zu leben.

 

Als die Schwester am nächsten Morgen das Zimmer von Alex betrat, wollte sie erst einmal anfange zu schimpfen. Dieser Her Naseband machte doch wirklich was er wollte, einfach nachts in das Zimmer seiner Freundin zu schleichen! Aber im nächsten Augenblick besann sie sich eines besseren. Das Pärchen was da vor ihr lag tat ihr sehr leid. Und wenn die beiden es schaffen würden, sich gegenseitig Kraft zu geben, dann würde das mehr helfen als jede ärztliche Maßnahme.

Michael wachte als erstes auf. Er schaute die schlafende Alex an, und sofort übermannten ihn wieder all die Probleme, von denen er gestern erfahren hatte. Und schon gingen die Grübeleien auch wieder los. Doch schnell wurde er in seinen Gedanken unterbrochen, als en Arzt das Zimmer betrat. „Eigentlich wollte ich nach Frau Rietz schauen, aber ich will sie nicht wecken, ich sehe ja, daß sie noch schläft. Wie geht es Ihnen, Herr Naseband“, erkundigte sich der Arzt flüsternd. „Na ja, geht so.“ „Ich würde Sie dann bitten, auf Ihr Zimmer zu gehen. Mein Kollege wird dann gleich zur Visite bei Ihnen kommen.“ Widerwillig verließ Michael das Zimmer, nicht ohne seiner Alex vorher noch einen Kuß auf die Stirn zu geben.

Bei der Visite erfuhr Michael dann, daß er noch am selben Tag entlassen werden würde. „Sie sind aber noch krank geschrieben, also bitte schonen Sie sich!“, ermahnte ihn der Arzt. „Wobei, wenn ich das richtig sehe, werden Sie wahrscheinlich sowieso sehr viel Zeit hier im Krankenhaus verbringen, da können wir dann ja noch ein Auge auf Sie haben.“ Obwohl das ja eigentlich eine gute Nachricht war, konnte Michael sich gar nicht so richtig freuen. In Gedanken war viel zu sehr mit Alex und den Babys beschäftigt, als mit sich selbst. Dieser ganzen schweren Situation stand er so hilflos gegenüber! Zuerst einmal rief er Chris an, ob dieser ihn abhole könne. Danach ging er wieder zu Alex. Die war inzwischen aufgewacht nd lag ganz blaß und erschöpft in ihren Kissen. Michael ging auf sie zu, und begrüßte sie mit einem Kuß, den sie nicht erwiderte. „Ich werde heute entlassen. Eben habe ich Chris angerufen, er holt mich in einer knappen Stunde ab“, berichtete Michael. Er saß auf dem Stuhl neben Alex’ Bett und hielt ihre Hand. „Na toll, Du darfst nach Hause, und für mich wird es im nächsten halben Jahr nichts anderes als dieses Zimmer geben.“ Alex’ Stimme klang sehr verbittert. Michael war sehr erschrocken über diese Reaktion. Er küßte ihre Hand und strich ihr über die Haare. „Schatz, ich weiß, das ist furchtbar für Dich...“ In diesem Moment unterbrach Alex ihn. Sie drehte sich zu ihm und funkelte ihn böse an: „Was weißt Du? Du weißt gar nichts! In ein paar Tagen kannst Du wieder arbeiten. Du kannst Dich frei bewegen! Und ich liege hier – nur mit dem Ziel die Zeit irgendwie totzuschlagen. Und dabei ständig die Angst, ob die Babys es schaffen werden. Geh’ bitte, ich möchte alleine sein!“ Michael fühlte sich, wie mit einem Brett vor den Kopf geschlagen. Was war los? Alle Reaktionen hätte er verstehen können, aber Wut gegen ihn? Liebevoll setzte er noch einmal an: „Aber Alex, Liebling...“ Doch wieder unterbrach sie ihn. „Bitte geh!“ Traurig stand Michael auf. Er wollte sie zum Abschied küssen, doch sie wehrte ab.


Und so wartete Michael in seinem Zimmer, bis Chris kam.

 

Chris kam schon nach kurzer Zeit
"hi Michi"
Michi schwieg bloß. Waswar denn nur mit Alex los?
"Michi ?Hallo?Lebst du noch?"
"mmmmhhh?... hallo",sagte er nur kurz und Chris schob ihn regelrecht ins Auto
"was is los mit dir?",fragte Vhris, doch Michi antwortete nicht. Er dachte nur an Alex. Wieso? das war die Frage die ihm imer wieder durch den Kopf schoss. Wieso hatte sie so reagiert? Wieso war sie so abweisend? Er seuftze . Was war denn nur mit seiner geliebten Alex? Machte sie diese Situation so fertig?
"michi mann red ma mit mir",sagte Chris und wurde nun langsam aber siche r ***er!
Michi antwortete wieder nicht.
"also langsam bin ichs satt mann du redest keinen Ton was ist denn passiert? Mann ich dachte wir seien Freunde"
"sind wir ja auch aber ich will nicht darüber reden okay",fauchte er ihn an. Chris schüttelte bloß den Kopf und fuhr ***er bis zu Michis Haus
"Tschüss",sagte er s***er und Michi stieg, wieder ohne ein Wort zu sagen aus. In seiner Wohnung angekommen ließ er sich aufs Sofa fallen und sah die Wand an.
Chris war mächtig ***er.
"mann e ich fass es nicht da hol ich den ab und der redet kein Wort mit mir",sagte er zu Sani
"vielleicht hat er noch irgendwas schlimmes erfahren du musst ihm doch Zeit lassen"
"aber er weiß doch dass er mit mir reden kann"
"vielleicht kann er das einfach noch nicht! oder er will nicht"
"aber wieso will er denn nicht mit seinem Freund reden"
"du musst auch seine Situation verstehen bei ihm läuft fast alles schief Alex liegt im Krankenaus und seine Kinder werden behindert geboren außerdem muss noch eine riskante Operarion durchgeführt werden wie würdest du denn reagieren"
"ja du hast ja recht aber er kann doch immer mit mir reden"
"lass ihm einfach zeit okay"
Alex wollte keinen sehen sie wollte nur allein sein. Selbst an Sani später noch mal kam schickte sie sie raus. Alle fragten sich was mit Alex los sei! Keiner konnte es sich erklären...

 

Doch zumindest hatte Sandra nun eine Vermutung, was mit Michael sein könnte. Wenn Alex ihn vielleicht genauso wie sie nicht sehen wollte, dann wäre das eine Erklärung dafür, warum Michael sich auch so zurüc**ieht. Deshalb machte sich Sandra gleich nachdem Alex sie rausgeschmissen hatte auf den Weg zu Michael. Sie klingelte, doch nichts tat sich. Doch so schnell gab sie nicht auf. Sie klopfte immer weiter. „Michael, mach auf, ich weiß daß Du da bist!“ Nach gut fünf Minuten kapitulierte Michael endlich und öffnete die Tür. Ohne en Wort zu sagen ließ er Sandra in die Wohnung kommen. Er setzte sich wider auf sein Sofa, und starrte die Wand an. Sandra setzte sich zu ihm und legte die Hand auf seine Schulter. „Was ist los mit Dir? Seit gestern Abend sprichst Du kein Wort mehr mit uns, weder mit Chris, noch mit mir oder Branco! Wir machen uns Sorgen um Dich!“ Michael schien das alles gar nicht zu hören, er reagierte gar nicht auf Sandra. „Ich komme gerade aus dem Krankenhaus. Aber Alex wollte mich nicht sehen, hat mich rausgeschmissen. Kann es sein, daß sie das mit Dir heute auch getan hat?“ Nun schaute Michael Sandra an. Als sie in seine Augen schaute erschrak sie. Die pure Verzweiflung war darin zu erkennen. Er nickte, und dann konnte er seine Fassade nicht länger aufrecht erhalten. Tränen stiegen in seine Augen. „Gestern Abend hat Alex ja erfahren, wie es um sie und die Babys steht. Und das hat sie natürlich sehr mitgenommen. Und dann ging es auch noch darum, daß Alex die gesamt Zeit bis zur Entbindung im Krankenhaus verbringen muß, also die ganzen sechs Monate!“ Sandra nimmt Michael in den Arm, während er weiter erzählt: „Heute Nacht habe ich ständig den gleichen Albtraum gehabt. Irgendwann bin ich dann aufgestanden und zu Alex gegangen. Die lag weinend im Bett. Ich habe mich dann zu ihr gelegt, versucht sie zu trösten, und irgendwann sind wir dann auch beide eingeschlafen. Zur Visite heute Morgen mußte ich dann ja wieder in mein Zimmer, und als ich ihr danach erzählt habe, daß ich entlassen werde ist sie ausgerastet, hat mich beschimpft und aus dem Zimmer geworfen. Sie hat sich nicht von mir in den Arm nehmen lassen, hat sich nicht küssen lassen. Sandra, ich weiß einfach nicht, was los ist. Mir wächst die ganze Situation über den Kopf. Ich habe solche Angst – um Alex, um die Babys, um unsere Zukunft. Ich habe keine Ahnung, wie wir das durchstehen sollen! Und ich habe Angst um die Beziehung zwischen Alex und mir. Wenn sie mich nicht mehr an sich ranläßt, Sandra, ich weiß nicht was ich machen soll.“ Jetzt weint Michael Tränen der Verzweiflung. Auch Sandra weiß gar nicht was sie sagen soll. Doch immerhin kann sie jetzt verstehen, warum Michael so verschlossen war. Er mußte alles erst einmal für sich verdauen. Schließlich ist er ja auch sonst nicht der Typ, der sein Herz auf der Zunge trägt. Und seine Sorgen um Alex konnte sie nun auch nachvollziehen. Was war nur mit ihr los?

Eine Weile saßen die beiden schweigend da. Michael hatte es gut getan, sich auszusprechen. Auch wen er trotzdem noch nicht wußte, wie er das alles bewältigen sollte. Und Sandra grübelte über Alex nach. Plötzlich kam ihr eine Idee. „Was glaubst Du, was von den ganzen Informationen, die Euch der Arzt gestern gegeben hat, am schwierigsten für Alex zu verarbeiten war?“ Etwas verwirrt schaute Michael Sandra an. Was meinte sie mit dieser Frage? „Ich weiß es nicht, daß die Babys behindert sein werden?“ Sandra überlegte: „Ich bin mir da nicht so sicher. Ich glaube, daß das alles etwas ist, was sie vielleicht noch gar nicht wirklich realisiert hat, genauso wie die Aussicht auf die Operation. Aber die Information, daß sie jetzt ein halbes Jahr im Krankenhaus liegen muß, das ist eine Nachricht die faßbar ist. Und das muß für sie sehr schwer sein. Du kennst doch Alex genauso gut wie ich – sie ist ein absolut quirliger und aktiver Typ. Und ich glaube, daß sie die Aussicht auf das lange Liegen wirklich fertig macht.“ Michael denkt kurz nach: „Da könntest Du Recht haben. Weißt Du noch, als sie vor kurzem so stark erkältet war, mit Fieber und allem? Da hatte der Arzt ihr nur für drei Tage Bettruhe verordnet, und am dritten Tag, als es ihr schon wieder ein klein wenig besser ging war sie schon total unruhig, und wollte unbedingt aufstehen. Ich mußte mit Engelszungen auf sie einreden, daß sie liegen bleibt.“ Traurig schaut Michael zu Seite. „Aber warum spricht sie dann nicht mit mir? Warum sagt sie mir nichts davon?“ Die Frage kann Sandra ihm beantworten. „In dem Punkt seid Ihr Euch absolut gleich: Ihr macht immer alles zuerst mit Euch aus bevor Ihr Euch jemandem anvertraut. Gib Alex’ etwas Zeit, aber versuche trotzdem immer wieder auf sie zuzugehen. Irgendwann wird sie Dich dann wieder an sich ranlassen.“ Das hoffte Michael sehr.

Währenddessen lag Alex in ihrem Bett und verstand sich selber nicht so ganz. Einerseits wollte sie ja alleine sein, deshalb hatte sie sowohl Michael als auch Sandra vorhin weggeschickt. Andererseits hatte sie das Gefühl, daß die ganzen Gedanken sie wahnsinnig machten sie wollte einfach nur vergessen, wollte abgelenkt werden. Und sie fühlte sich so schäbig. Keiner konnte ihr sagen, was mit den Babys sein würde, und sie machte sich am meisten Gedanken darüber, daß sie ein halbes Jahr im Krankenhaus liegen würde. Wie konnte sie jemals eine gute Mutter werden, wenn sie ihre eigenen Sorgen über die ihrer Kinder stellte? Sie würde das alles nie und nimmer schaffen. Schon unter normalen Umständen sind Zwillinge eine große Herausforderung. Aber mit zwei behinderten Kindern würde sie ihren Beruf aufgeben müssen. Und sie liebte ihre Arbeit doch so sehr. Und auch der Kollegenkreis würde ihr fehlen. Wie würde sich ihr soziales Umfeld verändern, wenn sie auf einmal nur noch Mutter und Hausfrau ist? Aber sollten das alles nicht Sachen sein, die sie gerne für ihre Kinder machen sollte? Jede Mutter sollte doch ihre Kinder über alles stellen. Was wenn sie das nie können würde? Alex weinte in ihre Kissen. Sie war am Ende ihrer Kräfte.

 

Nach einer Weile schlief sie ein.

Ein paar Kilometer weiter hatte sich auch Michael etwas hingelegt. Gemeinsam mit Sandra wollte er später noch einmal ins Krankenhaus fahren. Vielleicht hatten sie ja Glück, und Alex würde beide, oder wenigstens einen zu sich lassen. Und bis dahin wollte Michael sich noch etwas ausruhen.

Alex wurde von einer Krankenschwester geweckt, die ihr Essen brachte. „Ich habe aber gar keinen Hunger“, meinet Alex. Die Schwester setzte sich zu ihr: „Versuchen sie wenigstens ein bißchen was zu essen. Sie müssen doch wieder zu Kräften kommen, für Ihre Babys!“ Aufmunternd lächelte. Die sah das auch ein, und zwang sich wirklich dazu, etwas zu essen.

Doch bereits eine halbe Stunde später wurde Alex schlecht. Sie erbrach alles, was sie zu sich genommen hatte. Und das war erst der Anfang eines Horror-Nachmittags für die arme Alex. Der Brechreiz ließ überhaupt nicht nach. Immer wieder mußte sie sich übergeben, dabei spuckte sie schon nur noch Galle.

Von all dem ahnten Michael und Sandra natürlich nichts, als sie sich am Nachmittag wieder auf den Weg ins Krankenhaus machten. Schnurstracks gingen sie zu Alex’ Zimmer, und Michael wollte gerade reingehen, als er von einer Krankenschwester daran gehindert wurde. „Es tut mir leid, aber Frau Rietz hat ausdrücklich darum gebeten, daß wir keinen Besuch zu ihr lassen sollen.“ Michael konnte gar nicht glauben, was er da hörte. „Aber ich bin ihr Freund, der Vater ihrer Kinder. Ich werde doch zu ihr dürfen.“ Traurig sah die Schwester ihn an und schüttelte den Kopf: „Nein, Frau Rietz hat wortwörtlich gesagt, daß sie niemanden sehen möchte, auch nicht Sie!“ Der große Mann, der da nun völlig geknickt vor ihr stand tat ihr leid. Aber sie mußte die Wünsche ihrer Patientin respektieren. „Wie geht es ihr denn, können sie mir wenigstens das sagen?“, fragte Michael. Die Schwester gab ihm Auskunft: „Ihre Freundin ist sehr instabil, und wir machen uns alle große Sorgen um sie. Sie kommt nicht zur Ruhe, setzt sich selber unter Streß. Und das ist natürlich eine Gefahr für die Ungeborenen. Wir können nur hoffen, daß es zu keiner Fehlgeburt kommt. Hinzu kommt, daß sie sich seit ein paar Stunden ständig erbricht.“ Michael machte sich große Sorgen: „Aber ich habe immer gedacht, Übelkeit während der Schwangerschaft, gerade in den ersten Monaten, ist normal.“ Er war ganz verwirrt. „Ja, das schon“, bestätigt ihm die Schwester, „aber nicht in dem Maße. Frau Rietz behält wirklich gar nichts bei sich. Bis jetzt konnten wir dafür auch noch keine physischen Ursachen feststellen. Wir vermuten deshalb, daß es psychische Gründe hat.“ Was er da hörte konnte Michael gar nicht glauben. Seine Alextat ihm so leid, und er wollte doch nur bei ihr sein, einfach, daß sie spürt, daß sie sich an jemanden anlehnen kann. „Bitte, können Sie sie nicht noch einmal fragen, ob ich nicht vielleicht doch zu ihr darf? Ich muß einfach bei ihr sein!“ Mit flehendem Blick schaute er die Schwester an. „Okay, ich gehe noch einmal zu ihr und frage sie.“

 

Nach ein paar Minuten kam die Schwester wieder: „Es ist okay, sie dürfen rein gehen, ich konnte sie überzeugen.“ Michael fiel ein Stein vom Herzen. „Ich warte hier auf Dich, aber laß Dir Zeit! Und grüß’ Alex von mir!“, forderte Sandra Michael auf. Der nickte nur und ging in Alex’ Zimmer! Er sah sie an und erschrak: Sehr blaß war sie ja schon die ganze Zeit gewesen, aber jetzt wirkte sie so erschöpft, sie hatte tiefe Ringe unter den Augen, ihr ganzes Gesicht wirkte eingefallen. Michael war auch etwas unsicher, we er sich denn nun verhalten sollte, nachdem sie ihn doch heute Morgen so ruppig rausgeworfen hatte. Etwas zögernd ging er auf sie zu, nahm ihre Hand und küßte sie. Mit Tränen in den Augen schaute Alex ihn an: „Ich schaffe das nicht Michael, ich steh’ das nicht durch!“ Michael nahm sie wortlos in den Arm. „Schschsch, es wird alles gut! Das schaffen wir schon, wie alles andere bis jetzt auch.“ Auf einmal krampfte sich Alex zusammen. „Schnell, gib mir die Schüssel!“ Michael reagierte zum Glück schnell, denn im nächsten Moment übergab sich Alex bereits wieder. Sie saß im Bett, die Schüssel vor sich. Michael hatte sich so auf das Bett gesetzt, daß er schräg hinter ihr saß, und stütze sie.

Nachdem der Brechreiz wieder etwas nachließ fiel Alex erschöpft zurück in die Kissen. „So geht das jetzt schon seit Stunden!“ Michael hatte solches Mitleid mit Alex. Er hielt sie fest im Arm, und irgendwann schlief sie ein.

Michael schlich sich wieder aus dem Zimmer, um sie nicht zu wecken. Sandra hatte wirklich die ganze Zeit auf ihn gewartet. Er berichtete ihr von Alex Zustand. Auch sandra wußte nicht, was sie davon halten sollte.

Sie fuhr Michael wieder nach Hause. „Möchtest Du, daß Chris oder ich heute Nacht bei Dir bleiben?“ Doch Michael winkt ab. „Nein danke, ich bin auch noch etwas erschöpft und gehe früh ins Bett. Aber wenn einer von Euch morgen wieder mit ins Krankenhaus fahren würde, das wäre schön!“ „Na klar doch, dann bis morgen. Und wenn was ist – ruf an!“

Während Michael wirklich früh ins Bett ging und tief und fest schlief verbrachte Alex eine schwere Nacht. Immer wieder mußte sie sich übergeben. Sie hatte das Gefühl, daß sich ihr Innerstes nach Außen kehrte. Das konnte doch nicht so weitergehen!

 

In der Tat, konnte es so nicht weitergehen! Die ganze Nacht musste sich Alex ständig übergeben. "Dabei geht es mir doch so schon schlecht genug, wie soll das bloß weitergehen? Immer wieder fasste sie sich vor Schmerzen an Ihren Bauch, der krampfte sich nur noch zusammen. Die Angst um Ihre Kinder, auch wenn sie sich noch nicht sicher war - wie es weitergehen soll, wenn sie überleben sollten und dann geboren werden, wuchs von Minute zu Minute.
Alex war sichtlich verzweifelt am ende ihrer Kräfte, sie wusste nicht mehr ein noch aus. Alles wächst ihr einfach über den Kopf. Die Sorgen um ihre Kinder, die Angst um die Operation, dann die Frage, ob sie und die Kinder die heil überstehen sollten? Aber vor allem eines machte der sehr aktiven Alex zu schaffen, es zerbrach ihr fast das Herz, dass sie nicht aufstehen darf, immer wieder das selbe Zimmer sehen würde. Immer dieser Krankenhaus Geruch, all die kranken Menschen sehen. ein tiefer Seufzer ist aus Alex herauszuhören: "Wie schön wäre es jetzt, wenn ich Zuhause wäre, etwas schönes für Michi und sich Kochen könnte? Einfach vor dem Fernsehr liegen und mit Michi kuscheln, sich ausspannen, von der stressigen Arbeit, die ihr sehr am Herzen liegt.
Durch diese schönen Erinnerungen, aber auch durch die Wünsche/Träume, schlief Alex endlich ein, zwar wachte sie immer wieder wegen dem Gefühl sich übergeben zu müssen auf, doch sie musste sich zum ersten Mal nicht mehr übergeben und schlief ruhig ein. Doch die Nacht war schon nach kurzer Zeit vorbei, 2 Stunden später betrat Die Schwester den Raum und verabreichte ihr die Medikamente. Alex ließ alles über sich ergehen. Sie wollte nur noch eines, so schnell wie möglich gesund werden. In ihrem Gesicht ist deutlich die Fassungslosigkeit zu erkennen, es ist wie in einem Traum, der nie zu ende zu gehen scheint und wo alles noch schlimmer wird. Wieder stiegen Alex Tränen in die Augen, wie sehr wünschte sie sich das Ihr Michi bei ihr sein könnte. "Doch so wie ich ihn gestern behandelt habe, ist er bestimmt immer noch sehr enttäuscht." Während Alex immer noch viele Tränen weint, betreten 2 Ärzte das Zimmer, um Alex zu untersuchen und ihren Psychischen Stand zu überprüfen.
Während die Ärzte Alex untersuchen und sich gegenseitig beraten und versuchen gemeinsam zu einer Lösung zu kommen, wie man Frau Rietz ihre Psychische Lage stabilisieren könnte. Ist Michi aufgewacht, sofort ruft er Sanni und Chris an, der Chris erklärt sich bereit Michi abzuholen und ihn ins Krankenhaus zu bringen .Ohne auch nur ein bisschen zu Frühstücken, geschweige denn seine morgendlichen Kaffee zu trinken fährt er mit Chris los ins Krankenhaus. Er wollte einfach nur zu seiner Alex, einfach nur bei ihr sein, sie trösten, ihr versuchen so viel Mut und Kraft zu geben, wie er es kräftemäßig packt. Michi kommt gerade auf die Gynäkologische Intensivstation, als die beiden behandelnden Ärzte das Zimmer von Alex verlassen. Nun treffen die beiden direkt auf Michi .Chris hat sich in die Kantine zurückgezogen. Der sah die beiden fragend an: "Haben sie neue Informationen? Wie geht es ihr? Ist ihre Übelkeit weg? Ist alles in Ordnung mit den Babys? Michi prasselte regelrecht mit den Fragen auf die Ärzte ein. „Eines zu Zeit! Den Kindern geht es gut, der Brechreiz von Frau Rietz ist etwas besser geworden, aber wie lange es bleibt, können wir ihnen nicht sagen. Allerdings gibt es da etwas, was meinem Kollegen und mir große Sorgen bereitet und auch, wenn es nicht besser wird, den Kindern, sowie auch ihrer Freundin gesundheitlich weiter schädigen könnte.
Hätten sie kurz einen Moment und uns in das Ärztezimmer zu begleiten? Anschließend können sie zu ihrer Freundin.“ – „Ja klar!“ Völlig verdattert und mit viel Angst folgt Michi den Ärzten..

Völlig mit den Nerven am Ende, was denn nun wieder ist, steht er sehr verloren im Raum, noch nicht mal hinsetzen kann er sich, bei den Sorgen die er hat.
„Ich will dann gleich mal anfangen, der seelische Zustand ihrer Freundin macht uns große Sorgen, es bedeutet bald eine Gefahr für ihre Kinder, sowie für ihre Freundin. Auch wenn wir es medizinisch kaum zulassen können, müssen wir einen Versuch machen. In der Hoffnung, dass es Frau Rietz seelisch etwas besser gehen würde. Sie darf nach Hause, muss immer liegen, aber allein der Tapetenwechsel könnte schon zur Besserung beitragen. Alle 2-4 Stunden wird ein Arzt, der auf so was spezialisiert ist bei ihnen vorbei schauen und den Gesundheitszustand ihrer Freundin zu prüfen. Sie wird in einen Krankenwagen zu ihnen gebracht und muss dann nur vorsichtig in ihr Bett kommen. Wenn es ihr dann soweit wieder etwas besser gehen wird, dann darf sie mal für 5 min –aber nicht länger aufstehen. Dies wird aber nur solange gemacht, solange es verantwortlich ist. Wenn es doch zu riskant werden sollte, dann muss sie wieder umgehend ins Krankenhaus zurück. So und nun können sie zu ihrer Freundin und ihr die etwas beschaulichere Nachricht mitteilen.“ Immer noch völlig von der Rolle, ging er zu Alex. „Hoffentlich wird alles gut gehen, bitte?!“

Wie wird Alex auf diese Nachricht reagieren? Wird sie sich freuen? Wird es ihr dadurch ggf. etwas besser gehen?

 

Als Michi ins Zimemr ging war Alex gerade dabei sich zu übergeben.Erschöpft lies sie sich ins Kissen fallen,dann sah sie Michi.
Er setzte sich auf die Bettkante.
A:Michi,ich weiß nicht wie lange ich das noch durchmachen soll.Ich bin total am Ende.
M:De Arzt hat gerade mit mir gesprochen.
A:Was hat er denn gesagt?
M:Alex,die Ärzte meinten das du nach Hause darfst,aber nur wenn du liegen bleibst.
In Alex stieg ein kleines Glücksgefühl auf und sie lächelte matt.
M:Aber alle 2-4 Stunden wird ein Arzt vorbeikommen.Und wenn es dir besser geht darfst du sogar mal für 5 Minuten aufstehen.
A:Echt?
M:Ja,Alex ich werde mich um dich kümmern.

 

alex lächelte übers ganze Gesicht. Dann küsste sie Michi kurz und lächelte immer weiter
Nachdem alles vorbereitet war, fuhr der Krankenwagen Alex in Begleitung von Michi nach Hause. Mit großer Vorsicht trguen sie Alex in ihre Wohnung, die Gott sie Dank im Erdgeschoss lag und mit noch größerer Vorishc t wurde sie dann in ihr Doppelbett gelegt. Der Artzt der mitgekommen war, chekcte noch einmál ob alles in Ordnung war und nach seinem "oka" verschwanden die Sanitäter und der Artzt wieder. Michi strich seiner Alex sanft über den Kopf.Diese lächelte wieder. Der Tapetenwechsel schien schon erste Wirkungen zu zeigen.
"freut mich zu sehen dass du wieder lächelst. Hab ich dir schon mal gesagt was für ein süßes Lächeln du hast"
"mir gehts auch schon ein bisschen besser. Es tut echt gut nicht immer diese schneeweißen Wände im Krankenhaus sehen zu müssen , nicht mehr diesen ekelhaften Geruch riechen müssen und nicht immer zu wissen dass noch 100 te andere Kranke im gleicehn Gebäude sind wie jemand selbst"
"das hast du hier ja alles Gott sei Dank nicht"
"gott sei dank mann die Zeit im Krankenhaus und jetzt wieder hier das kommt mir echt alles so ungewohnt vor"
"das kann ich mir vorstellen! aber du gewöhnst dich schnell daran glaub mir. Kann ich irgendwas für dich tun? Trinken?Essen?Kissen?"
"wenn du mir ein Wasser bringen würdest das wäre lieb"
"für dich doch immer mein Engel",sagte er, gab ihr einen Kuss und ging kurz in die Küche. Nach Zwei Minuten kam er mit einem Glas Wasser wieder.
"so ein Wasser für meine Süße",sagte er und gab ihr das Wasser vorsichtig in die Hand. Sie trank ein paar Schlücke und stellte das Glas wieder auf den Nachttisch. Kurz darauf hatte sie wieder das Gefühl brechen zu müssen. Michi sah ihr das an und holte so schnell es ging eine Schüssel. Er kam genau rechtzeitig zurück. Er hatte ihr gerade die Schüssel gegeben da musste sie sich schon wieder übergeben...

 

So ich schreibe dann auch noch etwas.
Nach dem Alex sich, wie schon desöfteren übergeben hatte, merkte sie wieder, wie sich ihr Bauch zusammenkrampfte und ihr höllische Schmerzen bereiten zu scheint. Michi steht wieder hilflos daneben, er wünscht sich einfach nur, dass dieser Horror Trip bald ein Ende haben wird. Zum Glück klingelte es in diesem Moment an der Tür, es war der Arzt, der wieder nach dem Rechten schauen möchte. Michi ist erleichter und berichtet dem Arzt auch gleich, dass sie wieder Schmerzen hat, während er den Arzt in das Schlafzimmer begleitet.
Auch wenn Alex immer noch unter höllischen Schmerzen steht, sieht der Arzt sofort, dass dies die einige richtige Entscheidung war, Frau Rietz nach Hause zu verlegen. Er gibt ihr was gegen die Schmerzen und gegen die ständige Übelkeit und den Brechreiz.
Dies zeigt auch schon seine Wirkung, die Schmerzen und die Übelkeit haben nachgelassen. Nun liegt Alex wieder etwas enstpannter im Bett und kann sogar wieder lächeln. Michi sit froh, seine Alex wieder etwas fröhlicher zu sehen. "Wie habe ich diese Lächeln vermisst",sagt Michi laut und nimmt Alex vorsichtig in den Arm und gibt ihr einen langen sanften Kuss auf den Mund. Auch der Arzt ist erleichtert, dass es ihr besser geht und verlässt somit wieder die Wohnung. Michi setzt sich neben Alex, dabei hat er eine Hand auf ihren Bauch gelegt und seine andere Hand in Ihre Hand gelegt und sieht sie dabei fröhlich und augenzwinkernd an. Seine Augen strahlen etwas Optimismus aus. Alex sieht dies und sofort verändern sich ihre Gesichtszüge. "Ich weiß nicht, ob wir das alles hier schaffen, ich bin aber glücklich, dass ich zuhause liegen darf. Aber deinen Optimismus kann ich nicht so teilen." Vorsichtig kuschelt sie sich in die Arme von ihrem Michi und geniest es in seinen Armen zu liegen, das ist etwas, was sie sehr vermisst hat. "Ich will einfach versuchen etwas positiv zu denken, auch wenn es mir nicht leicht fällt, aber ich bin froh, dass es dich gibt und unsere Kinder, egal wie sie sein werden, wenn sie zur Welt kommen. Ich möchte einfach mein Leben mit dir verbringen. Du solltest auch versuchen, dass Positive aus den ganzen negantive Sachen zu ziehen und daran solltest du festhalten und dich daran stärken." Michi gibt ihr wieder einen sanften Kuss auf den Mund hält immer noch ihre Hand. Alex sagt nichts, sie nickt nur, sie weiß, dass Michi recht hat. "Weißt du was, beginnt Alex. Ich möchte wikrlich versuchen etwas fröhlicher an die Sachen heran zu gehen, doch es fällt mir so schwer. Und nun erzählte sie Michi, wie sehr sie mit einem Babybauch und voller Stolz Einkaufen gehen würde und wie sie den Kinderwagen stolz spazieren fährt. Michi versteht es und nimmt sie in den Arm. Doch ihm feheln die Worte um etwas zu sagen, dafür drückt er sie leicht, um ihr das Zeichen zu geben, dass er immer für sie da ist.

 

Und so schlief Alex nach einer Weile ein – in den Armen von Michael. Der lag neben ihr und betrachtete sie bei Schlafen. Er war einfach froh, daß sie langsam zur Ruhe kam und sich etwas entspannte. Zum einen war das ja auch der Plan gewesen, weshalb sie aus dem Krankenhaus entlassen worden war, und zum anderen gab es ihm und Alex langsam ein bißchen Zuversicht, daß sie vielleicht doch irgendwie alles durchstehen würden.

Die Ärzte schienen mit ihrer Prognose Recht zu behalten – in den nächsten Tagen ging es Alex zusehends besser. Zwar mußte sie sich immer noch ab und an übergeben, aber bei weitem nicht mehr so oft und heftig wie noch vor wenigen Tagen. So konnte sie auch wieder normal essen – und Michael gab sich die größte Mühe, ihr nicht nur in dieser Hinsicht jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Auch Branco, Sandra und Christian schauten fast täglich vorbei um nach der entstehenden Familie zu sehen. Doch so sehr sich Alex über diese Besuche und die Unterstützung ihrer Freunde auch freute – jedes Mal sah sie ihnen mit sehnsuchtsvollem Blick hinterher. Zwar war sie dankbar, daß sie zu Hause bei Michael sein konnte, aber wie gerne würde sie endlich das Bett wieder verlassen können: Ein paar Schritte in der Sonne spazieren gehen, etwas frische Luft schnappen, das wäre schön. Sie wußte sie, daß sie sich solchen Gedanken eigentlich gar nicht hingeben brauchte, aber sie waren halt immer da. Michael bemerkte diese Blicke, aber fühlte sich hilflos, was sollte er denn machen. Die Gefahr die Kinder zu verlieren war viel zu groß, wenn Alex aufstehen würde, das hatten die Ärzte ihnen ja klar gemacht. Doch er spürte ihre immer größer werdende Unruhe.

Eines Abends, Alex hütete jetzt schon seit drei Wochen das Bett, saß Michael mit Branco zusammen im Wohnzimmer, während Alex nebenan schlief. Gedankenverloren starrte Michael auf das Bier, daß vor ihm stand. „Was ist los, Michael? Du bist in den letzten Wochen so ruhig geworden, ich habe das Gefühl Du sprichst kaum noch.“ Dabei schaute Branco Michael fast mit flehendem Blick an, sich endlich zu öffnen. Traurig wich Michael seinem Blick aus. „Du gehst noch daran zu Grunde, wenn Du alles in Dich hineinfrißt!“ Branco redet noch eine Weile mit Engelszungen auf Michael ein. Und nach einer Weile öffnet sich Michael wirklich. „Ich habe das Gefühl, Alex und ich entfernen uns immer mehr voneinander. Eigentlich müßten wir doch gerade jetzt für den anderen da sein, und uns gegenseitig aufbauen. Aber ich habe das Gefühl, Alex läßt mich nicht mehr an sich ran. Egal welches Thema ich auch anspreche, es ist kaum ein Gespräch mit ihr möglich. Über die Babys und die Schwangerschaft darf ich schon gar nicht reden. Unsere Eltern lügen wir jedes mal an, wenn sie anrufen, weil sie nicht möchte, daß die vier davon erfahren. Küsse und Umarmungen von mir erwidert sie nicht. Branco, ich habe solche Angst, daß ich sie verliere.“

"Michael ich wollte euch das schon früher sagen, aber eigentlich geht es mich gar nichts an. Vielleicht solltet ihr mal zu einem anderen Arzt gehen. Wenn ich an eurer Stelle wäre, hätte ich das längst getan. Was ist wenn sich die Ärzte im Krankenhaus geirrt haben? Was ist wenn die gar nicht wissen was sie tun? Du weißt, dass ich Ärzten immer mit Skepsis gegenübertrete. Schließlich haben sie bei meiner Schwester auch einen Zirkus veranstaltet und dann war mit dem Baby alles in Ordnung. Kein Wunder, dass es Alex so schlecht geht, wenn sie dauernd nur Angst um ihre Kinder haben muss. Da kann man ja nicht gesund werden!" - Ich sag das jetzt nur ungern, aber vielleicht hast du ja Recht." - "Ich ruf morgen gleich meine Schwester an und frag sie bei welchem Arzt sie war!" - "Gut, aber ich weiß immer noch nicht, wie ich das mit Alex in den Griff bekomme. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte. Ich komme mir so vor, als wäre ich ihr egal. Okay, wenn sie mir ihre Gefühle nicht zeigen kann, dann könnte sie doch wenigsten was sagen. Ich würde das ja auch noch aushalten, wenn sie mich nicht in den Arm nimmt und wenn sie mich nicht küsst, solange hin und wieder ein "Ich liebe dich" kommt, aber gar nichts?" Alex war in der zwischen Zeit aufgewacht und hatte gehört, was Michael zu Branco gesagt hatte. "Das kann ich mir vorstellen. Ich werd mir das mal durch den Kopf gehen lassen, aber jetzt muss ich nachhause. Schließlich muss ich ja morgen arbeiten!" - "Gut. Und danke für alles!" - "Nichts zu danken!"
Als Michael ins Schlafzimmer geht, sieht er, dass Alex wach ist! "Wie lange bist du denn schon wach Mäuschen? Haben wir dich geweckt?


Was wird sie sagen? Wird sie zugeben, dass sie gehört hatte wie Michael sich über ihre Kälte ihm gegenüber beschwert hatte?
Wird sie eine zweite ärztliche Meinung einholen? Was wird der Arzt sagen???
Viel Spaß beim weiterschreiben!!

 

Alex lag eine Minuten einfach nur da und sagte nichts. Doch dann sprach sie ihn darauf an. "Du glaubst, ich liebe dich nicht mehr, nur weil ich dich nicht in den Arm nehmen mag, doer einfach einen Kuss mal nicht erwieder? Das kannst du doch nicht glauben! Ich mag einfach gerade nicht, Okay, also nimm es einfach hin und a**eptiere es. Und ich möchte auch keinen Rat bei anderen Ärzten einholen, die im Krankenhaus wissen schon ganz gut, was sie tun. Außerdem habe ich die Nase voll von Ärzten und möchte nicht noch einmal alles durchmachen. es reicht mir, ich kann nicht mehr. Soll ich dann wieder die ganzen Untersuchungen durchstehen? Und dann kann wieder keiner was tun. Soll ich mir wieder falsche Hoffnungen machen? Nein, Michi, Nein ohne mich! Ich bin froh, dass ich wenigstens hier liegen kann. Auch wenn ich fast nicht mehr kann. Ich bin so froh, wenn es alles hier ein Ende nimmt. Und langsam ist es mir egal wie. Hauptsache ich kann wieder einen normalen Alltag führen. Es macht mich hier kaputt. Und bitte bedränge mich nicht immer. Ich kann und will diese Nähe der Zuneigung gerade nicht. Bitte verstehe es!", Alex hatte sich so so in Rage geredet, dass sie ganz erschöpft ins Bett zurück sank. Michi stand einfach nur da, in diesem Moment wusste er nicht, was er noch tun sollte. Es gab ihm ein Stich ins Herz, so abgewiesen zu werden, von seiner Alex. Auf einer Seite kann er sie verstehen, doch er möchte einfach nur bei ihr sein, zeigen, dass er für sie da ist. Unbemerkt läuft Michi eine einsame Träne über das Gesicht, er wischte sie schnell weg, so dass Alex nichts davon mit bekam. Doch es war zu spät, Alex hatte es mitbekommen. "Michi, jett hör auf zu weinen. Und lass mich bitte allein, ich möchte schlafen", sprach Alex in einem sehr rauhen Ton mit ihm. Michael ging völlig perplex aus dem Zimmer und draußen kann er seinen Tränen der Hilflosigkeit und Verzweiflung nicht mehr zurückhalten. "Was ist bloß los mit ihr? Was habe ich ihr denn getan? Warum geht sie so mit mir um? Ich meine es doch nur gut!", dachte Michi nach und setzte sich hilflos auf die Couch. Und dachte weiter nach, über die Beziehung und deren noch uungeborenen Kinder! Und über das, was Alex ihm npch gesagt hatte., dass es ihr langsam aber sicher egal ist, was aus ihren Kinder wird! Währenddessen lag Alex im Bett und weinte. Aus lauter Verzweiflung, über ihre Lage und der Depression hatte sie nicht mehr mitbekommen, wie sie eigentlich mit Michael geredet hatte Sie hatte ihn sehr verletzt, da ist sie sich sicher. Und ihm nachhinein, wenn sie so darüber nachdachte, tat es ihr leid. und irgendwo, ganz tief im inneren wünschte sie sich, dass Michi bei ihr wäre und sie einfach nur in den Arm nimmt. "Doch würde Michi mich noch so in den Arm nehmen, nachdem ich ihn so angefahren habe? Würde er meine Entschuldigungen annehmen? Ach, was wäre es schön, wenn sich alles plötzlich zum besten wendet. Wenn es keine Probleme mehr gibt. Wenn Michi und ich einfach nur eine glückliche Familie wären." Aber so ist es nicht und das merkt auch Alex ganz schnell wieder. Plötzlich krampft sich ihr Bauch wieder zusammen. Die ganzen Sorgen, der ganze Streß eben mit Michi, hatte sich auf ihren Bauch niedergeschlagen. Nun liegt sie da und versucht noch vor lauter Schmerzen Luft zu bekommen.

 


Michi, Michi, komm bitte schnell", versuchte Alex noch irgendwie zu rufen, während sie vor Schmerzen kaum noch klar denken konnte. Michi war sich nicht sicher, was er tun sollte, also blieb er sitzen, da er sich nicht sicher war, was Alex nun wieder von ihm möchte. Erst als er ein Schmerzenschrei von Alex ganz dumpf vernimmt, reagiert er und läuft wie von einer Tarantel gestochen ins Schlafzimmer. Dort sah er die blasse Alex im Bett liegen, die vor Schmerzen nicht mehr ein noch aus weiß. Für die Notfälle hatte der Arzt Michi ein starkes Schmerzmittel gegeben, welches er nun auch Alex gab. Doch dann rief er zur Sicherheit noch den behandelenden Arzt an.
Nun lag Alex da und sieht in das sehr besorgte Gesicht von ihrem Michi. "Michi, es tut mir so leid, ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, dich so anzumachen. Tut mir leid, ich wollte dich nicht verlezten! Bleibst du bei mir? Ich möchte nicht allein sein! Nun konnte Alex ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Doch lange weinte sie nicht, da sie von dem Schmerzmittel sehr müde geworden ist und ein schlief. Nach einer kurzen zeit kam auch schon der Arzt und untersuchte Alex. Doch er konnte nichts feststellen. "Herr Naseband, die Schmerzen wurden wohl durch den ganzen Streß ausgelöst. Mit den Kindern ist soweit alles in Ordnung. Aber ich würde gerne noch ein paar Untersuchungen machen, kommen sie doch am besten mit ihrer Frau ins Krankenhus morgen. Und dien paar Schritte zum Auto draf sie morgen gehen. Ihr Kreisluaf braucht das. und auf dem kurzen Weg sollte auch nichts geschehen. Im Gegenteil, vielleicht hat die strenge Bettruhe auch etwas gebracht und es sieht alles besser aus, als vorher.“ Nachdem der Arzt sich auf den Weg gemacht hat, legte sich Michi zu Alex ins Bett und verbrachte den ganzen restlichen Abend bei ihr.
Und Alex verbrachte die Nacht nach langem wieder ohne Schmerzen. Und auch am nächsten Tag ging es ihr besser. Und so stand Alex vorsichtig auf, aber sehr wackelig auf den Beinen. Vorsichtig und ganz sachte, gingen sie jede Stufe einzeln runter und kamen nun glücklich am Auto an, ohne dass es Alex schlechter zu gehen scheint. Im Gegenteil, ihr geht es gut.
Und so fuhren sie ins Krankenhaus, wo schon eine Schwester mit einem Rollstuhl wartete.
Die Untersuchungen dauerten eine ganze Weile, bis endlich der Arzt aus dem Zimmer kam und etwas erleichtert zu wirken schien. „Also Herr Naseband, ihren Kinder geht es gut, und wenn es so bleiben sollte, in den nächsten Tagen, dann darf ihre Freundin mal für 5 Minuten am Tag ein bisschen, aber immer noch sehr bedächtigt in der Wohnung umher gehen. Und wenn das etwas bringen sollte, und es auch den Kindern nicht schadet, darf sie für eine halbe Stunde am Tag in einem Rollstuhl draußen Spazieren fahren. Aber passen sie bitte auf. Normaler weise mache ich so was nicht gerne. Doch, wenn ihre Freundin noch länger so liegen bleibt, kann ich für nichts mehr garantieren. Psychisch ist sie in einem sehr schlechten Zustand. Aber bitte halten sie sich an die Zeiten und überstürzen sie nichts. Fangen sie bitte ganz langsam an. Und ich werde nun alle 2 Tage bei ihnen vorbei schauen, um zu sehen, ob es den Kindern wirklich noch gut geht. Und bitte keine Extratouren!“, ermahnte der Arzt Michael noch einmal ausführlich. Alex hatte alles mit angehört und ist überglücklich, zum ersten Mal, seit sehr vielen Wochen ist etwas Freude und Erleichterung in ihrem Gesicht zu erkennen.

Und in den nächsten Wochen ging es Alex zunehmend besser. Ihren Kindern scheint es auch gut zu gehen. Hin und wieder mal, musste Alex das Bett hüten, da die Schmerzen und auch die Gefahr zu groß waren. Doch im Allgemeinen besserte sich alles zusehends. Und so vergingen noch die Monate, Alex ihr Bauch wurde immer dicker und langsam kam auch in ihr die Freude auf, bald endlich Mutter zu sein, egal wie ihre Kinder sind. Mit Michael hatte sie sich ausgesprochen und nun war sie mit ihm glücklich.
Doch umso näher die riskante Operation an den Babys naht, die in 3 Wochen stattfinden sollte, wurde Alex wieder stiller und hatte auf nichts mehr Lust. Sie aß nichts mehr. Und beteiligte sich nicht mehr so lebhaft am Leben, wie die Monate zuvor. Und in 2 Monaten sollen ihre Kinder auf die Welt geholt werden.
Doch nun stand erstmal die Operation an.

Wir wird es weiter gehen, werden die Kinder bei der Operation mit ***erstoff versorgt werden können? Und wie wird die Operation verlaufen, wenn sie die Kinder im 6. Monat auf die Welt holen?

 

Sie bemerkte, wie sehr sie die bevor stehende Operation belastete. Eines Nachmittages kam Branco zu besuch. Irgendwie konnte sich Alex aber nicht wirklich darüber freuen. „He Alex, was ist los?“ – „Naja, du weißt doch, bis zur Op ist es nicht mehr lange hin und irgendwie werde ich von Tag zu Tag unruhiger.“ – „Das ist doch verständlich, aber vielleicht müsstest du gar nicht nervös sein.“ – „Branco, könntest du bitte aufhören in Rätseln zu sprechen.“ – „Nein, kann ich nicht. Aber wenn ich mir ganz sicher bin, dann werde ich es dir sagen.“ Branco hatte nämlich als er Alex einmal im Krankenhaus besucht hatte eine Beobachtung gemacht die ihm im Nachhinein immer mehr und mehr stutzig werden ließ. Doch zu erst musste er genaueres herausfinden. Und damit wollte er gleich beginnen. „Sei mir nicht böse, aber ich muss jetzt los. Ich hab noch was zu erledigen!“ – „Kein Problem. Schönen Tag noch.“ – „Und du mach dir nicht so viele Gedanken. Ich kann dir nichts versprechen, aber vielleicht wendet sich alles bald zum besseren.“
Als Branco gegangen war, dachte Alex darüber nach was er gerade gesagt hatte. Michael durchbrach ihre Gedanken. „He Mäuschen, willst du nicht langsam mal was essen?“ er wusste, dass sie jetzt bestimmt nein sagen würde, aber einen Versuch war es ja wert. „Wenn ich was essen möchte, dann werde ich dir das schon sagen.“ antwortete Alex schnippisch. „Jetzt sei doch nicht gleich eingeschnappt. Ich hab`s ja nur gut gemeint.“ – „Ja, das weiß ich!“ Auch Michael wurde einmal mehr klar, dass sich Alex auch Sorgen machte und einfach Angst hatte. Außerdem ging ihm nicht durch den Kopf, warum Branco unbedingt wissen wollte, wer der behandelte Arzt im Krankenhaus war und warum er unbedingt wollte, dass Michael ihm sämtliche Befunde bringt. Der Arzt hatte sich erst geweigert, aber schließlich musste er sie ihm aushändigen.
Branco war inzwischen bei seiner Schwester und bat sie um einen Gefallen. Sie sollte sämtlich Befunde aus dem Krankenhaus holen, die sie und ihre Schwangerschaft betreffen. Sie sah zwar keinen Grund dies zu tun, machte sich aber auf wiederholtes Bitten ihres Bruders auf ins Krankenhaus.
Eine Stunde später saß Branco zuhause und kämpfte sich durch die Krankengeschichte seiner Schwester und die von Alex. Außerdem hatte er den Namen der Frau herausgefunden, die zur gleichen Zeit wie Alex im Krankenhaus war und auch über die gleichen Symptome wie Alex klagte. Sie hieß Susanne Bauer. Er hatte einmal ein Gespräch zwischen ihr und ihrem Mann mit bekommen. Deshalb wusste er auch, dass es um ihr Kind ebenfalls nicht gut stehe, falls sie nicht auch dieser risikoreichen OP zustimmte. Zwei komplizierte und angeblich äußerst seltene Fälle auf einmal kam ihm mehr als merkwürdig vor. Die Krankenakte dieser Susanne Bauer würde er erst morgen früh bekommen. Aber das war ihm jetzt egal. Schon als er die von Alex mit der seiner Schwester verglich, fand er was er gesucht hatte. Morgen, würde er zu Alex und Michael gehen und ihnen sagen was er herausgefunden hatte.

 

Am nächsten Morgen ging Branco recht unbefangen auch Alex und Michi zu, die im Schlafzimmer saßen. Alex lag immer noch, sie musste sich noch etwas schonen. Während Michi bei ihr saß und ihren, langsam immer dickeren Babybauch, streichelte. Nun gesellte sich auch Branco zu ihnen, in der Hand hielt er die Unterlagen von seiner Schwester und auch von Alex, nur Alex weiß gar nichts davon, dass er die Unterlagen, mit den ganzen Ergebnissen in der Hand hält. Und so sah Alex ihn noch ganz locker und fröhlich an.
„Weshalb ich eigentlich hier bin, ich habe einige Sachen entdeckt, die Unstimmigkeiten zu lassen. Irgendetwas stimmt mit dem behandelnden Arzt nicht von dir Alex. Ich hab hier mal die Unterlagen von meiner Schwester und dann noch deine Unterlagen, und diese hab ich verglichen.“ – „Moment mal!“, unterbrach ihn Alex. „Wie kommst du bitte ohne mein Einverständnis an meine Untersuchungsunterlagen ran? Und was geht es dich eigentlich an, es ist meine Privatsache. Du hast gar nichts in meinen Unterlagen verloren. Aber wie kommst du an die heran?“, Alex war nun wütend und musste sich sehr zusammenreißen. „Ich glaube, dass es mit meinen Schuld. Ich hatte Branco die Erlaubnis gegeben. Da es auch mit interessierte was so alles bisher gemacht wurde“, schaltete sich nun auch Michi mit ins Gespräch mit ein.
„Das glaub ich nicht. Ohne mir etwas zu sagen, geht ihr an meine Unterlagen! Wisst ihr eigentlich, dass ihr euch strafbar macht alle beide? Und von dir hätte ich gedacht Michi, du nutzt diese Vollmacht nur, wenn es hier um Leben du Tod geht und nicht, um an meine Unterlagen aus dem, Krankenhaus zu kommen. Ich bin echt sehr enttäuscht von euch beiden.
Und was willst du mir jetzt sagen Branco? Willst du mir etwas sagen, dass mein behandelnder Arzt Kunstfehler begeht? Das er kein fähiger Arzt ist, und nur das Leben seiner Patienten auf Spiel setzen möchte? Oder was hast du dir dabei gedacht, die Unterlagen von deiner Schwester zu nehmen und mit meinen zu vergleichen? Was hat eigentlich deine Schwester damit zu tun?“, fragte Alex ihn ganz schnippisch du ist stink***er und verletzt. Branco musste erstmal schlucken, nach den harten Vorwürfen. Er wusste gar nicht, dass er sich dabei sogar strafbar macht.
„Alex, es…es tut mir leid“, fing Branco zu reden an. Ich möchte dem Arzt eigentlich nichts unterstellen, doch es ist alles merkwürdig, als meine Schwester Schwanger war, da wollte genau dieser Arzt auch operieren. Und sie konnte es nicht glauben und ist dann zu einem anderen Spezialisten gegangen und hat sich dort auch durchchecken lassen. Und da war plötzlich alles in Ordnung. Und dem Baby geht es jetzt hervorragend. Stell dir vor, wenn er sie operiert hätte, dann wäre vielleicht das Baby gestorben. Und es sind noch mehr solcher Fälle aufgetreten. Alex, mit dem Arzt stimmt etwas nicht, ich hätte es doch sonst nie gemacht. Und außerdem hoffe ich so, dass der Arzt sich irrt. Ich möchte nicht, dass du fast genauso leiden musst, wie meine Schwester. Bitte Alex, bitte geh noch zu einem anderen Spezialisten!“, Branco redete nun ganz sachte und ruhig, dennoch aber ängstlich auf sie ein. Die ganze Sache mit seiner Schwester geht ihm nicht aus dem Kopf, es war eine harte und sehr schwere Zeit für seine ganze Familie, dies alles durchzustehen. Und dass nun seine Kollegin in einer ähnlichen Situation steckt, geht ihm nicht aus dem Kopf. „Das mag ja sein Branco, und das mit deiner Schwester tut mir auch leid, wirklich. Aber kannst du mir sagen, woher meine Schmerzen immer wieder kommen, die ganzen Komplikationen? Das alles kann sich ein Arzt nicht ausdenken, höchstens nur ich. Aber ich lasse doch nicht an mir herumhantieren, nur um Mitleid zu erregen. Aber gut Branco, ich habe auch noch mal nachgedacht und ich werde mich noch mal von einem anderen Arzt untersuchen lassen. Auch wenn ich für nichts garantieren kann. Dann muss ich wohl noch einmal die ganze Ungewissheit durchmachen.

 

 

Die Hoffnung, die Verzweiflungen, die dann, während man wieder Tage wartet und kein Ende zu nehmen schien. Aber eines lass dir gesagt sein Branco, wenn dass alles hier nicht stimmt, und bei den Ermittlungen um den Arzt, nichts herauskommt, dann habe wir mächtig viel ärger zusammen. Und das gilt auch für dich Michi. Ich bin von euch beiden immer noch enttäuscht und total ***er, ihr könnt beide froh sein, dass ich krank bin. Und nun lasst mich bitte allein, bevor ich mich doch noch vergesse, ich muss erstmal alles verdauen. Und du Michi, machst bitte einen Termin ab. Und dann kann ich nur für euch beide, aber gerade für dich Branco hoffen, dass es alles stimmt was du sagst. Und nun lasst mich bitte allein“, Alex hatte sich so in Rage geredet, während sie Branco an sah funkelten Ihre Augen richtig. Und auf Michi ist sie einfach nur ***er, und zu tiefst verletzt, dass er so ihr Vertrauen missbrauchte.

Alex brauchte noch viele Tage, um mit den beiden wenigstens noch ein vernünftiges Wort reden zu können. Das Vertrauen in Michi, ihrem Freund und Vater der Kinder, wuchs nur langsam Und zu Branco wurde es nicht besser, da sie über den jetzigen Arzt von Alex noch nichts gefunden haben.
Und so litt Alex ganz allein, wenn sie allein im Zimmer war, weinte sie und weinte und fühlte sich einsam, wenn Michi da war, zeigte sie ihm zeitweise die kalte Schulter oder sprach mit ihm kaum ein Wort. Das Verhältnis zwischen den beiden, wurde auf eine harte zerreiß Probe gestellt. Und jetzt mussten sie beweisen, dass ihre Liebe zueinander stark genug war.
Eines Abends, es war fast nachts Alex und Michi lagen im Bett und versuchten jeder einzuschlafen. Wie fast jede Nacht wartete Alex so lange darauf, bis Michi eingeschlafen war, bis sie ihren Tränen der Angst, Verzweiflung, der Hoffnungslosigkeit freien lauf lies. Doch was sie diesmal nicht wusste. Michi konnte nicht einschlafen, die ganze Sache um Alex, vor allem aber der Streit geht ihm nicht aus dem Kopf. Und so bekam er mit, wie Alex hemmungslos in ihr Kissen weinte. Und teilweise immer wieder mit der Faust auf ihr Kissen einschlug. Überrascht und verwundert dreht sich Michi um, einen kleinen Moment zögerte er noch, bis er eine Hand auf ihre Schulter legte und nichts sagte. Alex drehte sich um, und schaute ihn mit verweinten Augen an. Und plötzlich schien der Damm, der sich zwischen ihnen und ihre Beziehung legte zu brechen, Alex fiel im schluchzend in die Arme und erzählte ihm von den ganzen Sorgen und Ängsten. Aber auch davon, dass ihr der Streit immer mehr zu schaffend machte. Und sie die Geborgenheit und einfach nur die Nähe von Michi vermisste. Und so redeten die beiden noch so lange, bis es fast schon früher morgen war und die beiden endlich etwas erleichtert einschliefen. Doch an ausschlafen war nicht zu denken, da heute der Termin bei dem anderen Spezialisten anstand und der sehr schwer für Alex zu werden scheint. Und wie es auch so kommt, betreten alles drei, Branco immer etwas abseits, da er sich unsicher ist, wie er Alex gegenübertreten sollte.

 

Alex musste wieder die ganzen harten und schwierigen Untersuchungen über sich ergehen lassen. Und nun sitzt sie wieder im Wartezimmer und darf sich vielleicht Hoffnungen machen. Die Anspannung während dieser Wartezeit ist erdrückend, keiner mag ein Wort sagen, bis auf einmal Branco sein Handy geht, es ist ein Anruf, auf der er sehnsüchtigste gewartet hat. Und somit verlässt er das Krankenhaus und telefoniert. Plötzlich kommt Branco in das Wartezimmer gelaufen und es ist auf seinem Gesicht***sdruck eine deutliche Erleichterung zu erkennen. „Was ist los Branco, was guckst du mich so an? Hast du mir wieder tolle Vorschläge zu machen?“, fragte Alex ihn immer noch sehr ***er. – „nein! Aber ich einige neue Informationen über den Arzt, der dich die letzten Monate behandelt hat. Er ist von Beruf her Arzt, aber er ist auch in miesen Geldgeschäften verwickelt. Er sucht sich Schwangere Frauen aus, und denen erzählt er, dass ihre Kinder schwer krank sind usw. halt. Und wenn er die opereriert, und die Kinder angeblich sterben, bekommt er eine Menge Geld für. Und die Kinder sind meistens nicht tot, sondern werden aufgepäppelt und zur Adoption freigegeben. Und was sagst du nun?“ Branco sah sie fordern an. – „Was soll ich schon sagen, es ist gut, dass du es herausgefunden hast. Und es tut mir auch leid, aber es entschuldigt dennoch nicht, dass du meine Unterlagen eingesehen hast. Eine Verletzung meiner Privatsphäre. Und nun sitze ich hier und muss auf neue Ergebnisse hoffen. Und wer weiß, vielleicht mag der Arzt ja ein linker Hund sein, aber was ist, wenn er trotzdem recht hat?“ Doch weiter kamen sie nicht und der Arzt betritt den Raum, mit einer ernsten Miene. „Freundin Rietz, Herr Naseband und sie, Herr Vukovic, folge sie mir bitte in mein Arztzimmer. Während Michael seine Alex schiebt, die im Rollstuhl sitzt, und Branco nebenher geht, immer noch mit einem schlechten Gewissen. Bekam Alex plötzlich heftige Unterleibschmerzen. Und vor lauter Schmerzen, schrie sie kurz auf und fiel aus dem Rollstuhl. Auf dem Boden lag sie nun und krümmte sich vor Schmerzen.
Mehrer Ärzte kümmerten sich nun um Alex, während Michi und Branco dem Arzt ins Zimmer folgten und sich ängstlich und mit besorgtem Gesichtern hin setzen.
„Ich möchte gleich zu Sache kommen! Es sieht nicht gut um ihre Freundin aus. Und die Kinder bekommen immer weniger ***erstoff. Also ich kann nichts von einem Fehler meines Kollegin finden, alles stimmt, was er diagnostiziert hat. Ich möchte ihre Freundin gerne hier behalten. Falls die Schmerzen nicht weggehen, müssen wir jetzt schon operieren. Allerdings wäre das sehr bedrohlich für die Kinder. Wenn Frau Rietz sich nicht mehr erholen kann, und die Kinder nicht auch noch etwas Ruhe kommen, erhöht sich die Gefahr, dass wir die Kinder jetzt schon holen müssen. Und das würde bedeuten, dass ihre Kinder sterben würden, oder sie überleben, doch wie sie dann aussehen werden, kann ich ihnen nicht genau sagen. Da die Organe sich noch nicht vollständig entwickelt haben. Zwar ist die Medizin schon sehr weit, doch ob die Kinder stark genug sein werden, dass kann ich ihnen nicht sagen. Wir behalten ihre Freundin hier und werden sie in ein künstliches Koma versetzen, und zusätzlich mit genügend ***erstoff versorgen. So dass wir hoffen können, dass sich ihre Kinder erholen werden und wir die OP ganz normale durchführen können.“- „Wie stehen überhaupt die Chancen, wenn die Op wie geplant durchgeführt werden kann“, fragte ein sehr ängstlicher und geschockter Michi. „das erkläre ich ihnen, wenn es soweit ist. Nun gehen sie noch zu ihrer Freundin, in 2 Std. werden wir sie in ein künstliches Koma versetzen.“
Und so ging ein bedröppelter Michi zu Alex, gefolgt von Branco, der wie ein häufchen Elend hinter Michi her dackelt.

 

Alex lag in ihrem Bett, an unzählige Kabel und Apparate angeschlossen. Zwar lag sie noch nicht im Koma, doch ansprechbar war sie nicht mehr. Sie hatte Schmerz- und Beruhigungsmittel bekommen und schlief nun tief und fest. Mit Tränen in den Augen setzte sich Michael an ihr Bett, nahm ihre Hand und führte sie an seine rechte Wange. „Alex mein Schatz, alles wird wieder gut – Du schaffst das – wir schaffen das zusammen. Wir haben doch jetzt schon so viele Wochen überstanden, mit so vielen Krisen und Aufs und Abs, da schaffen wir den Rest jetzt auch noch. Alexandra, ich liebe Dich!“ So saß er noch eine Weile da und betrachtete die friedlich schlafende Alex. Auf einmal ging die Tür auf, und Branco stand hinter ihm. „Ist sie schon im Koma?“, fragte er. „Nein, noch nicht, aber durch die ganzen Medikamente schläft sie.“ Während Michael das antwortete wischte sich Michael verstohlen die Tränen weg.

Beide blieben noch den ganzen Nachmittag bei Alex sitzen, auch nachdem sie ins künstliche Koma versetzt worden war. Branco war es, der als erster die Sprache wieder fand. „Michael, wir sollten nach Hause fahren, und etwas ausruhen, und morgen dann wiederkommen.“ Eigentlich wäre Michael am liebsten bei Alex geblieben, er hatte Angst, daß etwas passieren könnte, wenn er nicht da war, aber andererseits mußte er Branco auch Recht geben. Was nütze es, wem nützte es, wenn er keine Kraft mehr hätte. „Okay, laß uns heim fahren. Gehst Du schon vor zum Auto? Ich komme in fünf Minuten nach.“ Michael wollte einfach noch einen Augenblick mit Alex allein sein. Branco verstand den Wink und verzog sich aus dem Zimmer. Kaum hatte er den Raum verlassen, nahm Michael wieder Alex’ Hand. „Meine Süße, ich hoffe Du spürst, daß ich immer für Dich da bin – ich liebe Dich so sehr, ich hätte nie gedacht, daß ich noch einmal so intensiv lieben kann. Und dafür bin ich dankbar. Und was immer auch geschieht – wir gehören zusammen, und ich werde unser Glück niemals kampflos aufgeben. Das verspreche ich Dir! Und ganz tief in meinem Herzen weiß ich, daß alles gut werden muß.“ Der letzte Satz war zwar eigentlich etwas gelogen, aber er mußte sich so einfach auch selber Mut zusprechen. Denn wenn er ehrlich war, dann hatte er natürlich auch Zweifel und Angst, ob denn wirklich alles gut ausgehen würde. Aber er Zwang sich, keine negativen Gedanken aufkommen zu lassen. Er küßte Alex auf die Stirn, und dann verließ auch er das Krankenhaus.

 

Die Fahrt nach Hause verlief sehr schweigsam. Beide Männer hingen ihren Gedanken nach. Nach kurzer Fahrt kamen sie vor Michaels Wohnung an. „Ich komme gleich morgen früh wieder her, und dann fahren wir gemeinsam ins Krankenhaus, okay?“, bot Branco an. „Danke, das ist lieb von Dir. Oder sage mal, magst Du nicht gleich hier übernachten? Dann mußt Du nicht heute und morgen jeweils einmal quer durch die Stadt fahren.“ Dankbar nahm Branco Michaels Vorschlag an. Durch die ganze Anspannung des Tages war auch er inzwischen ziemlich müde, so daß sich seine Lust noch ans andere Ende der Stadt zu fahren in überschaubaren Grenzen hielt. Und so gingen auch beide relativ schnell ins Bett. Branaco hatte sich sein Nachtlager auf dem Sofa zurecht gemacht, und Michael lag alleine im großen Doppelbett im Schlafzimmer. Das Einschlafen fiel beiden schwer. Michael lag da und strich zaghaft über das Kissen von Alex. Er dachte daran, wie es ihr und den Babys wohl ging. Heute morgen waren sie doch noch so zuversichtlich, weil Alex in letzter Zeit keine neuen Komplikationen hatte, und nun lag sie wieder im von ihr verhaßten Krankenhaus im künstlichen Koma. Hatten er und Branco daran Schuld, daß Alex sich durch den Streit in den letzten Tagen überanstrengt hatte, und es deshalb nun wieder schlechter um sie und die Babys stand? Michael machte sich große Vorwürfe, daß er und Branco sich die Unterlagen von Alex besorgt hatten.

Branco ging es im Nachbarzimmer nicht anders. Er machte sich bittere Vorwürfe wegen seines Verhaltens Alex gegenüber. Er hätte sie nicht hintergehen dürfen, hätte sie vorher fragen und eine Absage a**eptieren müssen. Doch am meisten machte ihm zu schaffen, daß er sich mit Alex nicht ausgesöhnt hatte, bevor sie ins Koma versetzt wurde. Alex war seine beste Freundin – und wenn sie nicht mehr aufwachen würde, dann wären sie im Streit auseinander gegangen. Branco spürte, wie sich sein Hals zuschnürte und ihm die Tränen in die Augen stiegen. Eine Weile versuchte er dagegen anzukämpfen – doch es ging nicht. Irgendwann gab er auf zu versuchen, seine Gefühle zu unterdrücken. In Sturzbächen rannen ihm die Tränen über die Wangen. Er zog die Decke über den Kopf und schluchzte in sein Kissen. Absolute Verzweiflung machte sich in ihm breit, und er konnte sich gar nicht wieder beruhigen.

 

Obwohl Brancos Schluchzer ja durch die über den Kopf gezogene Decke größtenteils geschluckt wurden, hörte Michael, der ja auch nicht schlafen konnte, Geräusche, die er nicht zuordnen konnte. Er stand auf, ging den Geräuschen nach, und fand den bitter weinenden Branco vor. Vorsichtig zog er die Decke zur Seite. „Hey, Junge, was ist denn los?“, fragt er ihn zaghaft. Branco war das ziemlich peinlich. Es war im unangenehm, daß Michael ihn so weinen sah. Schließlich sollte er jetzt für Michael da sein, und nicht umgekehrt. Doch andererseits machte auch ihn die Situation so fertig, daß er einfach nicht anders konnte. „Komm, nun sag schon was los ist – so schlimm kann’s doch gar nicht sein, daß Du es mir nicht erzählen magst.“ Michael hatte sich inzwischen auf die Kante vom Sofa gesetzt, und hatte seine Hand auf Brancos Schulter gelegt. Und endlich gab Branco sich einen Ruck, und setzte an, Michael von seinen Gedanken und Gefühlen zu erzählen: „Ich habe einfach solche Angst um Alex. Sie ist doch auch meine beste Freundin! Und Du weißt, wir drei haben uns doch eigentlich noch nie ernsthaft gestritten. Und ausgerechnet jetzt müssen wir unseren ersten großen Streit haben. Weißt, wenn..., wenn Alex was passiert – wir haben uns nicht einmal mehr vertragen. Das letzte Mal, als wir uns gesprochen haben, da hat sie mich angeschrieen. Michael – was wenn sie..., wenn sie nicht mehr...“ Weiter konnte und wollte Branco den Satz nicht beenden. Obwohl es Branco noch immer nicht wohl dabei war, so vor Michael in Tränen ausgebrochen zu sein, ließ er es zu, daß Michael ihn zu sich heran zog und in den Arm nahm. Immer noch flossen Brancos Tränen.

Michael konnte die Verzweiflung von Branco gut nachvollziehen. Er hatte ja selber große Angst um Alex, aber wenigstens hatte Alex ihm inzwischen wieder halbwegs verziehen. Sie hatten sich ausgesprochen und waren wieder im Reinen miteinander. Wenn er sich vorstellte, Alex wäre vor ein paar Tagen bereits ins Koma versetzt worden, als sie auch ihm noch nicht verziehen hatte, es hätte ihm das Herz gebrochen. „Ich bin mir sicher, daß Alex Dir ganz tief drinnen schon längst verziehen hatte. Nur ihr stolz ließ das noch nicht zu, Dir das auch zu sagen oder zu zeigen. Paß auf, bald wacht sie wieder aus dem Koma aus, und dann wird sie wahrscheinlich zuerst nach Dir fragen, anstatt zu mir, um den Schwestern zu zeigen, was für gut aussehende Männer ihr zu Füßen liegen“, versuchte Michael Branco etwas aufzumuntern. Und tatsächlich, Branco mußte unter seinen Tränen etwas lächeln, wenn es auch noch ganz schön kläglich aussah. „Na das sieht doch schon wieder etwas besser aus. Kopf hoch, Branco, das wird schon wieder.“ Mit diesen Worten machte Michael sich auch selber Mut.

Ein paar Minuten saßen die beiden noch schweigend zusammen, bevor Michael sich wieder ins Schlafzimmer verzog, und beide erschöpft von den Ereignissen des Tages in einen tiefen, aber auch unruhigen Schlaf fielen.

Am nächsten Morgen frühstückten sie in Windeseile eine Kleinigkeit, und schon waren sie auch wieder auf dem Weg ins Krankenhaus. Zuerst erkundigten sie sich beim Dienst habenden Arzt nach der vergangenen Nacht. Zum Glück gab es bei Alex keine Vorkommnisse. Und so saßen beide, wie schon am Vortag, wieder an Alex’ Bett. Michael saß auf der einen Seite und streichelte ihr Hand, und Branco saß auf der anderen Seite und hielt die andere Hand.

 

Die ganzen Geräte machten Michael Angst. Gestern abend war er noch so optimitisch gewesen , aber wenn er Alex da so liegen sah an all diesen Geräten stieg die Angst im ihn auf. er konnte sich ein leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Sie war sein Leben. Nein, er musste stark bleiben und weiter hoffen. Sie hatten schon so viele Krisen überstanden da müssten sie das doch eigentlich auch schaffen, oder? Er drückte kurz ihr Hand.
"alles wird gut Alex wir schaffen das ", nuschelte er.
"hast du was gesagt?", fragte Branco, da Michi so genuschelt hatte
"nee nee schon okay",sagte er und sah Alex wieder an. Sie wirkte so zerbrechlich und schwach. Er machte sich wieder Vorwürfe. War er Schuld daran, dass Alex jetzt hier so lag? Ihm liefen Tränen über die Wangen , doch er wischte sie hastig weg. Branco war so in seinen Gedanken versunken, dass er fast gar nichts mehr wahrnahm. Er dachte genau das gleiche wie Michi. Sie saßen einfach schweigend da und dachten nach.
Von draußen schlugen die ersten regentropfen gegen das Fenster als Michi abends bei sich zu Hause saß. Er war allein mit all seinem Kummer, seiner Sorge und seinen Gedanken um Alex. Er saß einfach auf dem Sofa und starrte die Leere Wand an. Er wusste einfach nicht mehr was er tun sollte?....

 

 

Immer mehr versank er in seine Verzweiflung. Es wurde ihm alles zu viel - doch er konnte ja auch nicht einfach ausbrechen. Das einzige was ihm blieb war die Hoffnung, denn einen wirklichen Ausweg aus der momentanen Angst gab es nicht. Michael stand auf, trat ans Fenster und beobachtete den Regen. Er lehnte seine Stirn an die Scheibe und dachte an seine Alex. Er fühlte sich einsam ohne sie. Klar, er hatte Branco, Sandra und Chris, aber sie waren doch mit der Situation genauso überfordert wie er selbst. Einen Moment lang schwankte er, ob er seine Mutter anrufen sollte, um mit ihr zu reden. Aber er verwarf die Idee wieder. Schließlich hatten ja weder seine Eltern noch die Eltern von Alex bis jetzt überhaupt eine Ahnung, was hier seit Monaten vor sich ging. Aus irgendeinem Grund hatte sich Alex vehement dagegen gesträubt, ihre Familien zu informieren. Und inzwischen war nun schon so viel passiert, daß es zum einen sehr schwer sein würde, den Eltern zu erklären, warum sie so lange nichts gesagt hatten, und außerdem fühlte er genau, daß er in diesem Moment nicht die Kraft hätte, seiner Mutter alles zu erzählen.

Plötzlich wurde er durch die Türklingel aus seinen Gedanken gerissen. Langsam ging er, sie zu öffnen. Sein Blick fiel zuerst auf die großen schweren Einkaufstüten, die Chris und Sandra in die Wohnung wuchteten. "Was wird das denn?", fragte er verwundert. "Wir haben eingekauft", erklärte Sandra kurz. "Eingekauft ist gut", fiel Chris ihr ins Wort, "wir haben den halben Supermarkt hier hergeschleppt. Ich bin schon völlig fix und fertig." "Ach Du armer schwacher Mann", neckte Sandra ihn und küßte ihn kurz auf den Mund. Michael stand daneben und verstand nicht, was hier gerade vor sich ging. "Und was wollt Ihr mit den ganzen Sachen hier bei mir?" Sandra wirft ihm einen lieben Blick zu: "Wann warst Du das letzte Mal einkaufen, und wann hast Du das letzte Mal was richtiges gegessen?" Damit hatte sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Seit Alex wieder ins Krankenhaus gekommen war hatte Michael noch keine warme Mahlzeit zu sich genommen. Er hatte einfach keinen Appetit, dachte gar nicht ans Essen. Und so sah auch der Kühlschrank aus: Außer ein paar Sachen die den Eindruck machten, als würden sie bald laufen lernen, herrschte gähnende Leere.

Sandra hatte ganz klar gerade das Zepter übernommen. Nachdem Chris ihr alle Sachen in die Küche gebracht hatte, sie eine Kühlschrankrazzia durchgeführt hatte und sie Chris den Müll runterbringen ließ, machte sie sich am Herd zu schaffen. Und während sie kochte schnappte sich Chris zwei Bier, und verzog sich damit zu Michael ins Wohnzimmer. Eigentlich war der Plan ja gewesen, Michael etwas aufzumuntern, aber wenn er seinen Freund da so völlig verzweifelt und in sich gekehrt auf dem Sofa sitzen sah spürte er, daß dies ein nahezu unmögliches Unternehmen war.

"Was geht Dir gerade durch den Kopf?", wollte Chris von Michael wissen. "Ach nichts", winkte Michael ab. "Das kannst Du deiner Oma erzählen, aber nicht mir, daß nichts ist", erwiderte Chris. "Aber letztendlich ist das ja genau das Problem", meinte Michael. Nun verstand Chris gar nichts. "Was ist das Problem?", hakte er noch einmal nach. "Na daß ich's halt nicht meiner Familie erzählen kann", antwortet Michael leicht genervt. Für Chris sprach Michael in einem einzigen Rätsel. "Ich kann Dir gerade absolut nicht folgen? Was kannst Du deiner Familie warum nicht erzählen?" Nun gab Michael sich endlich einen Ruck: "Na einfach alles! Daß Alex und ich Eltern werden, daß die Schwangerschaft so schwierig ist, daß unsere Zwillinge behindert sein werden, daß Alex im Koma liegt, daß die Operation ansteht, einfach alles was passiert ist, seit Alex damals bei unserem gemeinsamen Essen in der Pizzeria abgeklappt ist." Chris konnte das überhaupt nicht glauben, was er da hörte. "Du versuchst mir jetzt nicht gerade zu erzählen, daß Du Deinen Eltern seit knapp vier Monaten eine heile Welt vorspielst, obwohl du vor lauter Angst und Verzweiflung nicht mehr ein und aus weißt." Für Chris war das unfaßbar, noch dazu wo er wußte, daß Michael normalerweise ein sehr gutes Verhältnis zu seinen Eltern hatte. "Doch, genau das meine ich." Chris fragte weiter nach: "Und was ist mit den Eltern von Alex? Die wissen aber schon Bescheid, oder?" Michael starrte den Boden an und schüttelte den Kopf. "D.h. die Eltern wissen nicht, daß ihre Tochter im Koma liegt und wie es um sie steht?" Noch einmal schüttelte Michael zaghaft den Kopf. "Aber Michael, warum? Soweit ich das mitbekommen habe seid Ihr doch beide immer gut mit Euren Eltern ausgekommen, und sie waren auch immer für Euch da? Wovor habt Ihr solche Angst, daß ihr Euch ihnen nicht anvertraut habt?", wollte Chris nun wissen. Ganz leise setzte Michael zu einer Erklärung an: "Wir haben einfach den richtigen Zeitpunkt verpaßt. Zuerst waren wir so mit uns selbst beschäftigt, daß wir gar keine Zeit hatten, und so zwischen Tür und Angel nebenbei wollten wir es ihnen halt nicht erzählen. Und dann war Alex immer dagegen, weil sie sie nicht ängstigen wollte. Na ja, und inzwischen ist halt schon so viel Zeit verstrichen, daß ich mich nicht traue, etwas zu sagen, weil sie natürlich nachfragen würden, warum wir sie so lange im Unwissenden gelassen haben. Und ich glaube, sie werden ziemlich enttäuscht sein, daß wir nichts gesagt haben." Noch immer konnte Chris gar nicht verarbeiten, was er da hörte. Irgendwie waren er und Sandra halt der festen Überzeugung gewesen, daß die beiden durch ihre Familien unterstützt wurden und jetzt erfuhr er, daß de nicht so war. "Du mußt es ihnen so schnell wie möglich erzählen. Michael, es wird doch immer schlimmer, je länger Du es hinauszögerst, und sowohl Deine Eltern, als auch die Eltern von Alex haben ein Recht darauf, alles zu erfahren. Und wir hoffen es ja alles nicht, aber wenn wirklich etwas schief gehen sollte mit Alex und den Babys, würdest Du es Dir je verzeihen, wenn Du ihre Eltern nicht im Vorfeld informiert hättest?", sprach Chris eindringlich auf Michael ein.

In diesem Moment betrat Sandra mit einem Tablett voll dampfender Schüsseln das Wohnzimmer. "So Männer, Essen ist fertig!" Sandra hatte sich wirklich große Mühe gegeben. Es gab Gulasch mit Nudeln, und dazu Salat. Und es schmeckte wirklich vorzüglich. Nur Michael saß da uns stocherte lustlos in seinem Essen umher. Sandra und Chris warfen sich sorgenvolle Blicke zu, sagten aber nichts, da sie nicht einschätzen konnten, wie Michael auf Ermahnungen reagieren würde. Schließlich ließ er sich nur äußerst ungern bevormunden.

 

Nachdem sie das Essen schweigend hinter sich gebracht hatten (letztendlich hatte sich Michael doch noch dazu durchgerungen wenigstens etwas zu essen, schließlich fand er es ja auch total lieb, daß Sandra sich so um sein leibliches Wohl kümmerte) und Sandra in der Küche das Geschirr abspülte, klingelte auf einmal das Telefon. Michaels erster Gedanke was: "Das Krankenhaus!" Wie von der Tarantel gestochen sprang er auf und griff nach dem Telefon. "Naseband", meldete er sich. "Hallo Michael! Hier ist Marion. Ich habe schon so lange nichts mehr von Euch beiden gehört, da wollte ich doch mal wissen, ob alles okay ist." Zwar war Michael froh, daß es nicht das Krankenhaus war, das anrief (denn schließlich würden die sich nur melden, wenn es irgendwelche Probleme mit Alex geben würde), doch dieser Anruf war nur unwesentlich entspannender. Marion war die Mutter von Alex. Und Michael wußte, daß er nun wohl endlich reinen Wein einschenken mußte, selbst auf die Gefahr hin, daß Alex damit nicht einverstanden sein würde. Aber er mußte Chris einfach Recht geben. Wenn Alex wirklich etwas zustoßen würde bei der OP... "Hallo Marion!" Er atmete noch einmal tief durch, bevor er den nächsten Satz formulierte. "Lieb das Du fragst, denn ehrlich gesagt - nein, es ist nichts okay." So, der Anfang war gemacht. Chris hielt die Daumen hoch, um Michael während dieses Telefonates Mut zuzusprechen. Er hatte bereits mitbekommen, wer da am anderen Ende der Leitung war. "Was soll das heißen - nichts ist okay? Ist etwas mit Alexandra? Oder mit Dir? Habt Ihr Euch gestritten?" Man merkte deutlich, daß Marion gerade ziemlich verwirrt war. "Nein, wir haben uns nicht gestritten. Ach Marion, wir hätten Dir alles schon viel früher erzählen sollen! Jetzt weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll, und wie ich Dir erklären soll, daß Alex und ich so lange geschwiegen haben." Michaels Stimme klang ziemlich verzweifelt, was Marion registrierte, und ihre Sorgen nur noch anschürte. "Aber jetzt sag' doch, was ist los? Und wo ist Alexandra eigentlich? Sie hat sich schon so lange nicht mehr bei uns gemeldet, das ist eigentlich ungewöhnlich. Ist sie jetzt da?" Michael mußte stark mit sich kämpfen, um nicht in Tränen auszubrechen. "Nein, Alex ist nicht hier. Sie..., sie ist..., sie ist im Krankenhaus?" Allein dieser Satz hatte ihn große Anstrengung gekostet.

 

"Aber wieso denn? Was ist denn passiert? Hatte sie einen Unfall? Ist sie bei der Arbeit verletzt worden?" Nun war es also soweit, jetzt mußte Michael wirklich mit der ganzen Wahrheit rausrücken. "Nein, nichts von alledem. Alex ist im 4. Monat schwanger, und es gibt schwere Komplikationen, sie liegt momentan im künstlichen Koma." Während Michael hörte, wie Marion immer wieder: "Nein, das glaube ich nicht, das kann nicht sein" geschockt vor sich hin murmelte, spürte er, wie ihm eine große Last von der Seele genommen wurde. Und nachdem das große Geständnis nun endlich raus war, fiel es ihm nicht mehr ganz so schwer Marion nun die ganze Geschichte zu berichten. Und so erzählte er einfach alles: Wie sie von der Schwangerschaft erfahren hatten, und wie dann die ersten Komplikationen auftraten, wie sie erfahren hatten, daß Zwillinge unterwegs sind, wie ihnen die Diagnose der Ärzte mitgeteilt wurde, wie Alex irgendwann unter strengen ärztlichen Auflagen nach Hause durfte und wie sie nun wieder m Krankenhaus lag. Nur zwei Sachen sparte er aus: Seine eigene Operation (da die seiner Meinung nach ja nichts mit der jetzigen Situation zu tun hatte), und die Tatsache, daß Alex vor einer Weile vergewaltigt worden war. Die Entscheidung daß ihrer Mutter zu erzählen oder nicht wollte Michael dann doch Alex selbst überlassen. Er hörte, wie Marion leise schluchzte, und er konnte es verstehen. Ihm war ja selber nur nach Weinen zu Mute. Und er hätte sogar verstanden, wenn Marion ihm jetzt Vorwürfe gemacht hätte, warum sie so lange geschwiegen haben. Doch nichts dergleichen kam. Marion war viel zu sehr damit beschäftigt zu versuchen zu realisieren, was sie da eben gehört hatte. "Bernd und ich werden morgen sofort nach München kommen und Alexandra im Krankenhaus besuchen. Vielleicht spürt sie ja, daß wir bei ihr sind." Michael hielt das für eine gute Idee. Die Ärzte machten ihm ja auch immer wieder Mut daß es durchaus möglich war, daß Alex auch im Koma spürte, wenn man sie berührte und mit ihr sprach, für sie da war. Und außerdem: Ist nicht für jede schwangere Frau die Mutter eine der wichtigsten Bezugspersonen? Und vielleicht war es für die angeknackste Psyche von Alex auch wirklich gut, wenn ihre Eltern da waren, wenn sie wieder aufwachte. "Soll ich Euch dann morgen irgendwo abholen, am Bahnhof oder am Flughafen?" Doch Marion verneinte: "Wir kommen mit dem Auto. Und wir melden uns auch kurz vor München noch mal bei Dir, okay?" Marion und Michael verabschiedeten sich voneinander, und Michael legte auf.

 


Kaum hatte Michael aufgelegt, ließ er sich erschöpft auf die Couch zurückfallen. Er ist erleichtert, auch wenn er immer noch ein schlechtes Gewissen hatte, dass er den Eltern von Alex alles mitgeteilt hat, was mit ihrer Tochter ist. Doch genau in diesem Augenblick, indem er das Telefongespräch noch mal Revue passieren lässt, fiel es ihm ein. Er muss auch noch seine Eltern benachrichtigen. Und wieder bekommt er ein schlechtes Gewissen, wie soll er das Ganze nun seinen Eltern erklären? Schließlich stand die erste von 2 Operationen an. Und es kann so viel passieren, da haben sie ein Anrecht drauf, alles zu erfahren. Und so raffte er sich auf, mit seinem letzten Willen. Immer noch geht die Angst um „seine“ Alex nicht aus dem Kopf. „Hoffentlich schafft sie das? Was wird mit den Zwillingen sein, werden sie alles überleben? Und wie soll es danach weiter gehen? Wird unsere Liebe so stark sein, dass wir auch diese Hürde gemeinsam meistern können? Habe ich vor allem die Kraft noch dazu, alles durch zu stehen? Klar ich liebe sie, sie ist meine Leben. Ohne sie fehlt mir was! Aber was soll ich machen, auch ich bin nur ein Mensch, kein Wesen, was einfach nur funktioniert. Und auf Tastendruck alles tut, was man von ihm verlangt!“, diese und mehr Gedanken gingen Michael durch den Kopf, während er zum Telefon griff und seine Eltern anrief. Auch bei ihm ist es schon eine ganze Weile her, seit er sich das letzte Mal gemeldet hat. Eigentlich ist dies auch nicht seine Art, doch so konnte er allen Fragen aus dem Weg gehen. Doch jetzt gab es kein zurück mehr, er muss mit ihnen reden. „Angelika Naseband?“, meldet sich Michaels Mutter am ende der Leitung. „Hallo Mama, ich bin es Michael!“ – „Schön, dass du dich meldest, dein Vater und ich haben uns schon Sorgen gemacht. Wie geht es dir und Alexandra? Seit ihr glücklich?“, die Mutter prasselte mit Fragen auf Michael ein und er konnte nicht anders, als zu weinen. Von ihm fiel in diesem Augenblick die ganze Anspannung ab. Und er konnte nichts mehr sagen, seine Stimme versagte regelrecht, wenn er versuchte etwas zu sagen.
„Mein Junge, was ist los, sollen dein Vater und ich kommen? Brauchst du unsere Hilfe?“ – „Ja, bitte“, brachte Michael gerade noch über seine Lippen, während immer mehr Tränen den Weg über seine Wangen suchten. „Gut wir kommen noch heute, wir fahren sofort los“, die Mutter legte schnell auf. Und erklärte ihrem Mann alles, der sofort das Auto startete und los fuhr. Währenddessen ist Michael völlig fertig, erschöpft sank er zu Boden und bekam einen Weinkrampf, es ist einfach zu viel. Die beiden Telefonate waren anstrengen, die Sorgen und Ängste um Alex nehmen nicht ab. Die Angst, alle könnten bei der Operation ums Leben kommen, ließ seinem Körper durchzucken. Chris verfolgte das Ganze, während Sandra immer noch in der Küche beschäftigt war, kümmerte sich nun Chris um den nervlich am endenden Michael zu trösten, ihm beizustehen. „Und vielleicht ist es auch ganz gut, dass seine Eltern heute schon kommen und alles erfahren. Die können ihm besser den Schutz und die Geborgenheit geben als Sandra oder ich es könnten“, macht sich Chris so seine Gedanken, während er den immer noch schluchzenden Michael in seinen Armen hielt. Man merkte Michael regelrecht an, dass er Kräfte mäßig am Ende war. Wer hätte damals auch gedacht, als die beiden gesund und glücklich durchs Leben gingen, dass es einmal so enden wird. Wenn jemand dies behauptete, dann schüttelten die beiden ungläubig den Kopf und hielten denjenigen für völlig verrückt. Doch jetzt ist alles anders. Es ist, als wäre die ganze Welt untergegangen.

 

Für Michael gab es keinen Ausweg mehr, er war gefangen zwischen der Angst zu Alex und den Kindern und dem Tod, der näher war als alles andere. Es gab nur noch Alex und die Kinder. Nichts anderes mehr und Michael mochte auch an nichts anderes denken. Dafür war die Liebe viel zu groß, um einmal von Alex loszulassen und an sich zu denken. Michael tat nichts mehr für sich und seinen Körper. Er ließ sich gehen, es war ihm alles egal. Er traf sich nicht mehr mit Freunden, spannte nicht mehr aus. Viel zu sehr war er in Gedanken. Die Angst ließ ihn nicht mehr los. Auch als seine Eltern spät in der Nacht in München ankamen konnten sie ihren Sohn nicht mehr aufmuntern. Chris hatte es vergeblich versucht und auch Sandra mit ihrem Einfühlungsvermögen, doch keiner schaffte es. Sandra und Chris verließen die Wohnung, als seine Eltern kamen. Michaels Vater Andreas ist geschockt, noch nie hat er seinen Sohn so erlebt, völlig niedergeschlagen und am Ende mit seiner Kraft. Aus dem sonst so Lebensfrohen und offenen Sohn ist ein stiller ängstlicher Sohn geworden, der nur in Angst lebt, seine große Liebe könnte sterben und die dazugehörigen Kinder. Es brauchte alles seine Zeit, bis es die Eltern einigermaßen schafften ihren Sohn wieder aufzubauen. Aber auch nur dank der Mutter, die wusste, wie sie mit ihrem Sohn umgehen musste. In diesem Moment war Michael nicht der große erwachsene Sohn, der schon vieles in seinem Leben erreicht hatte, sondern ein kleiner Junge, der Liebe, Geborgenheit und Mut brauchte um wirklich auch alles durchzustehen. Und Angelika wusste, was sie tun musste. Er brauchte einfach ein vertrautes Wesen um sich, die ihn kannte und liebte. Und das war seine Mutter. Und so schaffte sie es, mit Hilfe von ihrem Mann Andreas Michael aufzubauen. Nun saßen sie auf der Couch und er erzählte langsam und sicher, was genau geschehen ist. Was sie durchmachten die ganzen Monate über. Die Eltern waren geschockt. Das so etwas einmal ihrem Sohn und seiner Freundin, die sie auch gern hatten, treffen würde, war und denkbar, doch nun ist es passiert. „Michael, mein Junge, warum hast du dich nicht schon vorher gemeldet? Wir sind doch immer für dich da, egal was ist“, sprach ihn der Vater drauf an. – „Ja, dass weiß ich. Aber es war einfach zu viel, wir hatten kaum Zeit daran zu denken. Und als es Ihr besser ging, haben wir die Zeit, die uns blieb ausgenutzt. Und dabei alles andere Mal vergessen. Und wir wollten euch nicht beunruhigen. Es tut mir leid“, schluchzte Michael immer noch in den Armen seiner Mutter. „Schon okay, jetzt sind wir da und werden dich unterstützen“, redete die Mutter sanft auf ihren Sohn ein.
„Die Eltern von Alex werden morgen auch noch kommen“, dabei guckte Michael seiner Mutter dankbar an. „Das ist doch wunderbar, dann werden wir 4 und auch bestimmt noch Chris, Sandra und Branco euch beistehen. Ihr schafft das schon und Alex auch sowie die Kinder. Da bin ich mir sicher. Ich glaube, du solltest versuchen zu schlafen, du siehst ziemlich erschöpft aus. Und viel geschlafen hast du mit Sicherheit auch nicht“, sagte die Mutter einem sanften und beherzigten Ton. „Ja du hast Recht, gute Nacht. Und danke für alles“, mit diesen Sätzen stand Michael auf und ging ins Bett.

 

Während Angelika und Andreas sich im Gästezimmer einrichteten, wälzte Michael sich in seinem Bett hin und her und kam nicht zur Ruhe. Zwar fühlte er sich um einiges erleichtert, daß nun endlich beide Eltern Bescheid wußten, und auch Unterstützung gaben, doch die Angst konnten sie ihm nicht nehmen. Michael legte seinen Kopf auf das Kissen von Alex. Er nahm das Foto von sich und Alex in die Hand, das immer auf seinem Nachttisch stand. Es entstand ca. einen Monat nachdem sie zusammengekommen waren. Eine Freundin von Alex, die Fotografin war, hatte sie in München besucht, und auf Bitten von Alex im Englischen Garten ein paar Fotos von ihnen beiden gemacht. Die beiden schönsten Bilder der Serie hatten sie auf ihren Nachttischen stehen. Auf dem einen Bild, das auf Alex’ Seite stand, saß Michael im Gras, Alex lag in seinen Armen und sie schauten sich tief in die Augen. Auf dem Foto das Michael nun in der Hand hatte, standen sie beide Hand in Hand an einen Baum gelehnt und strahlten in die Kamera. Vorsichtig strich Michael über Alex’ Gesicht auf dem Foto. „Ich vermisse Dich hier zu Hause, mein Schatz. Ich brauche Dein Lachen um mich! Alex, ich kann nicht ohne Dich sein!“, flüsterte er. Obwohl er das Gefühl hatte, schon so viel geweint zu haben, daß er eigentlich gar keine Tränen mehr haben könne, verfiel er wieder in heftiges Schluchzen. Er konnte die ständige Angst nicht mehr ertragen. Das Bild fest in der Hand vergrub er sein Gesicht in Alex’ Kissen, das noch nach ihr roch.
Angelika war gerade noch einmal in die Küche gegangen, um sich ein Glas Wasser zu holen, als sie die Geräusche aus dem Schlafzimmer ihres Sohnes vernahm. Es gab ihr einen Stich ins Herz, als sie in der Tür stand und ihren Jungen dort so verzweifelt weinen sah. Sie setzte sich auf die Bettkante und legte Michael die Hand auf die Schulter. Erst reagierte er gar nicht, doch dann dreht er sich um, und sah seine Mutter mit geröteten Augen an. Schweigend wurde er in den Arm genommen. Das Schlimmste für Angelika war, daß sie nicht einmal wußte, was sie sagen oder tun sollte, um ihn zu trösten. Nach einer scheinbar endlosen Zeit wurde Michael ruhiger, un Angelika stellte fest, daß er sich in den Schlaf geweint hatte. Sie stand auf, deckte ihn zärtlich zu und löschte das Licht.
Wie bereits in den vergangen Nächten schlief Michael sehr unruhig, so daß er nicht wirklich erholt war, als am nächsten Morgen die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer fielen. Außerdem hatte er rasende Kopfschmerzen und war etwas heiser, beides wahrscheinlich durch das viele Weinen am Vortag. Er quälte sich aus dem Bett, und ging erst mal ins Bad, um eine Kopfschmerztablette zu nehmen. Dann duschte er, suchte sich frische Klamotten raus wobei er feststellte, daß er dringend mal wieder Wäsche waschen mußte, machte sich einen Kaffee, und rauchte erst mal seine morgendliche Zigarette. Er dachte nach. Marion und Bernd Rietz würden wohl frühestens am frühen Nachmittag ankommen, schließlich ist es ja doch eine ganze Strecke von Osnabrück aus nach München. Dann könnte er vormittags erst noch ml ins Krankenhaus zu Alex fahren. Und wenn seine Eltern auch zu Alex wollen würden, dann sollten sie auch vormittags mitkommen. Denn wenn nachmittags schon die Eltern von Alex mitkommen würde das sonst zu viel werden.

Gedankenverloren schaute er aus dem Fenster. Die Sonne strahlte und der Himmel war leuchtend blau. Vom Wetter her versprach es ein herrlicher Tag zu werden. Michael mußte daran denken, wie unternehmungslustig seine Alex bei solchem Wetter immer wurde. Während er generell kein Problem damit hatte, auch bei Sonnenschein lange zu schlafen und den Tag ruhig angehen zu lassen, war Alex meistens mit den ersten Sonnenstrahlen auf den Beinen, und überredete ihn zu irgendwelchen Unternehmungen. Ob es dabei um einen Ausflug an den See, eine Tour mit den Inline-Skates, ein Picknick im Englischen Garten, einen Besuch im Zoo oder einen Spaziergang an der Isar ging, war völlig egal. Vielleicht war es ja sogar besser, daß Alex im künstlichen Koma lag, denn wenn die bei so einem Wetter nicht raus darf, dann würde sie das nur wieder in Depressionen stürzen.
„Guten Morgen! Du bist ja auch früh auf den Beinen!“ Erschrocken drehte sich Michael um. Er hatte seinen Vater gar nicht kommen hören. „Ja, ich konnte nicht mehr schlafen. Ist Mutti auch schon aufgestanden? Dann mache ich schnell Frühstück“, fragte Michael. „Ja, sie muß auch gleich fertig sein.“ Also schob Michael ein paar Brötchen in den Ofen, und deckte den Tisch.
Nur eine Viertelstunde später saßen sie alle am Frühstückstisch. „Willst Du gar nichts essen?“, erkundigte sich seine Mutter, als sie sah, daß Michael nur seine Kaffeetasse vor sich stehen hatte. „Nein, ich habe keinen Hunger, ich bekomme nichts runter“, antwortete Michael tonlos. Zwar lag es Angelika auf der Zunge, ihren Sohn dazu anzuhalten, wenigstens eine Kleinigkeit zu essen, aber sie wußte, daß sie ihn mit einer Bemerkung dieser Art nur verärgern würde, und das war das letzte was sie wollte. „Ich fahre jetzt gleich zu Alex ins Krankenhaus . Wollt Ihr mitkommen? Dann würde das vormittags jetzt eigentlich besser passen, weil nachmittags ja Alex’ Eltern da sind.“ Angelika und Andreas schauten sich kurz an. „Ja, wir würden gerne mitkommen, wenn es Dir Recht ist“, antwortete Angelika. Und so machten sie sich kurze Zeit später auf den Weg. In der Klinik angekommen wollte Michael aber erst kurz alleine zu Alex gehen, was seine Eltern a**eptierten und verstanden. So betrat Michael das Zimmer alleine. Er ging zu Alex, küßte sie auf die Stirn und setzte sich auf den Stuhl neben ihrem Bett. „Schau mal Alex, ich habe Dir was mitgebracht“. Aus seiner Tasche holte er das Bild, das normalerweise zu Hause auf ihren Nachttisch stand. „Das ist doch Dein Lieblingsbild von uns beiden. Und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als daß es bald wieder so wird zwischen uns, wie auf dem Foto. Ich brauche Dich doch, mein Engelchen!“ Er stellte das Bild so auf das Schränkchen neben ihrem Bett, daß sie es sofort sehen würde, wenn sie wieder wach wäre. „Alex, Schatz, ich muß Dir was sagen.“ Mit seiner einen Hand hielt er ihre linke Hand fest, und mit der anderen strich er ihr über die Haare. „Ich habe gestern unsere Eltern informiert. So ging das doch nicht weiter, daß wir ihnen immerzu das glückliche Paar vorspielen. Und es hat mir auch gut getan, ihnen die Wahrheit zu sagen. Hoffentlich verstehst Du das, und bist mir nicht ***er. Aber glaube mir, es war richtig. Meine Eltern warten draußen, ich hole sie mal rein. Ich bin gleich wieder da, Engel.“ Er küßte sie noch einmal auf die Stirn und ging zur Tür, um seine Eltern zu rufen.

Als Angelika und Andreas das Zimmer betraten, erschraken sie. Das Alex nicht wie das blühende Leben aussehen würde, das war ihnen klar. Aber das hätten sie nicht erwartet: Sie war sehr blaß, fast weiß. Das Gesicht wirkte eingefallen und sie sah sehr elend aus. Eigentlich stand ihr gesamter Körper in absolutem Gegensatz zu dem Babybauch, der sich etwas abzeichnete. Das war nicht die Alex, die Michael ihnen vorgestellt hatte, und die sie sofort in ihr Herz geschlossen hatten. Jetzt verstanden Angelika und Andreas erst richtig , warum Michael solche Angst um Alex hatte. Angelika schluckte einmal, bevor sie sich auf einen der beiden Stühle setzte, die Michael gerade zusätzlich an das Bett gestellt hatte. Nun nahm Angelika die Hand von Alex. „Mensch Alex, was machst Du denn für Sachen? Du mußt zusehen, daß Du schnell wieder zu Kräften kommst – für die Kleinen. Ich kann’s ja kaum glauben – wir werden noch mal Großeltern, und dann auch gleich noch Großeltern von Zwillingen! Ich glaube liebe Alex, dann wirst Du uns auch etwas öfter hier in München ertragen müssen, schließlich wollen wir unseren großelterlichen Pflichten doch auch nachkommen.“ Da fiel ihr Andreas ins Wort: „Sie meint damit, daß sie die Kleinen verwöhnen will, so wie es bis heute mit Mike macht.“ „Na schließlich sind dafür die Großeltern doch da“, konterte Angelika. So saßen alle drei noch eine Weile bei Alex. „Ich glaube wir sollten wieder nach Hause fahren, schließlich müssen wir doch auch erreichbar sein, wenn Marion und Bernd ankommen“, meinte Angelika schließlich. „Ja, ich glaube Du hast Recht“, stimmte ihr Michael zu. „Könnt Ihr schon vorgehen zum Auto, ich komme gleich nach“, bat er. Er brauchte jetzt einfach noch fünf Minuten mit seiner Alex alleine. Seine Eltern verstanden das zum Glück ohne Worte. Sie verabschiedeten sich von Alex, und verließen das Zimmer. Michael setzte sich wieder auf einen der Stühle, nahm ihr linke Hand und hielt sie an seine Wange. Er sprach nichts, sondern saß einfach nur schweigend da, schaute Alex an, und spürte ihre Hand. Nach ein paar Minuten riß er sich dann los. Er küßte ihre Hand und streichelte ihr zärtlich über die Wangen. „Bis heute Nachmittag, Engelchen. Und paß gut auf unsere beiden Kleinen auf!“

Als Michael gerade zum Auto gehen wollte, wurde er vom behandelnden Arzt aufgehalten. „Herr Naseband, gut daß ich sie treffe. Haben Sie einen Moment Zeit?“ Michael folgte dem Arzt in sein Büro. „Ich kann Ihnen eine gute Nachricht mitteilen. Wir werden Frau Rietz voraussichtlich morgen aus dem künstlichen Koma aufwachen lassen. Ihre Werte haben sich verbessert, so daß wir hoffen, in einer Woche operieren zu können, wenn es keine weiteren Komplikationen gibt.“ Michael wußte gar nicht, wie er diese Nachricht nun aufnehmen sollte. Ja, es war eine fantastische Nachricht, daß Alex nicht mehr im Koma liegen mußte. Ab morgen könnte er wieder mit ihr sprechen, ihre Stimme hören. Aber daß damit die Operation immer näher rückte, das machte ihm Angst. Er hatte solche Panik davor Alex dabei zu verlieren, daß er den Gedanken daran am liebsten verdrängen würde. „Herr Naseband, ist Ihnen nicht gut“, nahm er die Stimme des Arztes war. Offensichtlich war er gerade etwas weggetreten gewesen. „Ja, mit mir ist alles in Ordnung“, antwortete er. „Na das sah jetzt gerade nicht so aus. Fahren Sie nach Hause, Herr Naseband, und ruhen Sie sich aus. Sie sehen nicht gerade so aus, als ob sie in letzter Zeit viel geschlafen haben.“ Wortlos stand Michael auf und lief wie ferngesteuert zum Parkplatz, wo seine Eltern schon auf ihn warteten.

Du konntest Dich wohl gar nicht losreißen von Alex, oder?“, sprach ihn seine Mutter liebevoll doch auch besorgt an. „Oder ist irgendetwas passiert? Du wirkst so komisch?“, hakte sie noch einmal nach. In wenigen Worten berichtete Michael, was er gerade erfahren hatte. Angelika nahm ihren Sohn kurz in den Arm. „Alls wird gut. Alex ist doch eine starke Frau! Und wenn die Ärzte sie aufwachen lassen, dann ist das ein gutes Zeichen. Komm, wir fahren jetzt erst mal nach Hause, und dann legst Du Dich etwas hin.“

Zwar wehrte Michael sich etwas, aber letztendlich legte er sich doch hin, als sie wieder zu Hause ankamen, auch wenn an Schlaf nicht zu denken war. Und so lag er auf seinem Bett und betrachtete wieder das Foto. Seine Mutter stand währenddessen in der Küche und bereitete das Mittagessen zu. Zum Glück hatten Sandra und Chris ja den Kühlschrank am Vortag aufgefüllt, so daß Angelika auch eine gewisse Auswahl hatte. Als sie fertig war, ging sie leise ins Schlafzimmer. Als sie sah, daß Michael wach war, sprach sie ihn an. „Ich habe gekocht, Essen ist fertig, kommst Du?“ Erschöpft schaute Michael seine Mutter an: „das ist lieb von Dir, aber ich habe keinen Hunger, danke!“ Jetzt konnte Angelika die Sache nicht auf sich beruhen lassen, wie beim Frühstück: „Doch, komm Michi, Du mußt wenigstens eine Kleinigkeit essen. Ich kann ja sogar gut verstehen, daß Du keinen Hunger hast, aber was bringt es denn, wenn Du letztendlich auch noch zusammenbrichst? Alex braucht Dich doch!“ Stumm nickte Michael und stand auf.
Gerade als sie am Tisch saßen klingelte das Telefon. Es waren die Eltern von Alex, die meldeten, daß sie wohl in einer halben Stunde in München sein würden. Sie würden dann erst schnell zum Hotel fahren, und in ca. einer Stunde wären sie dann bei Michael.
Als Marion und Bernd dann wirklich nach nur einer guten Stunde an der Wohnungstür klingelten, erzählte ihnen Michael sofort, was er am Vormittag vom Arzt erfahren hatte. „Aber das ist doch gut, wenn sich ihre Werte stabilisiert haben!“, bemerkte Marion. Zusammen mit Michael machten sie sich auf den Weg in die Klinik. Diesmal blieb Michael erst etwas draußen stehen, er wollte Marion und Bernd etwas Zeit alleine mit Alex geben. Und genau wie am Vormittag Michaels Eltern waren auch sie geschockt übe den Anblick, den ihre Tochter ihnen bot. Marion hatte Tränen in den Augen:„Meine kleine Alexandra, warum hast Du uns denn nicht schon früher gesagt, was mit Dir los ist! Wir sind doch immer für Dich da, wir haben Dich doch lieb!“

 

 

 Und so saßen die Eltern von Alexandra noch eine kurze Weile da, bis Michael sich noch kurz zu ihr setzte. „Ach, meine kleine Alex, wie gerne würde ich dich jetzt in meine Arme schließen und Dir sagen, dass alles gut werden wird. Doch ich weiß es selber nicht. Tja morgen, morgen wirst Du aus dem künstlichen Koma geholt, ich kann es kaum erwarten, doch das ist auch ein Zeichen dafür, dass die OP immer näher kommt und nicht aufzuhalten ist. Hoffentlich wird das alles bald ein Ende haben, ich möchte doch endlich glücklich mit Dir sein, ohne Sorgen und Kummer durch das Leben gehen“, seufzte Michael tief, während er leise vor sich her sprach. Marion stand hinter Michael und legte eine Hand auf seine Schulter. „Es wird wieder werden, hab Vertrauen. Und vergiss nicht, Alex braucht Dich morgen sehr.“
Michael nickte nur noch, stand auf und fuhr mit den Eltern von Alexandra nach Hause. Die selber setzten ihn nur ab und fuhren ins Hotel zurück.
Michael öffnete leise die Tür er hatte jetzt einfach nur das Bedürfnis allein zu sein. Allein mit sich und seinen Sorgen um Alex, er wollte niemanden sehen und sprechen. Er fühlte sich elend. Ohne auch nur einen Ton zu sagen ging er in sein Schlafzimmer und schmiss sich mit Tränen in den Augen auf sein Bett. Er weinte hemmungslos. Ihm fehlte einfach die Kraft und vor allem der Optimismus, dass ganze zu überstehen. Michael wusste in diesem Augenblick weder ein noch aus. Angelika machte sich währenddessen große Sorgen um ihren Sohn, so wie ihr Mann auch. Keiner der beiden hatten ihn bisher in so einem elenden Zustand gesehen. Er war ihnen richtig fremd, wenn er sich so hängen ließ. Angelika überlegte hin und her, ob sie nach Michael sehen sollte, doch sie wusste auch, dass er den Drang verspürte allein zu sein. Doch es tat ihr einfach nur weh, wie sehr es ihn beschäftigte. Michael dachte gerade nicht im geringsten daran, sein Leid mit seiner Familie zu teilen, die immer für ihn da ist. Auch Andreas war genickt und so herrschte eine trübe Stimmung in der Familie Naseband.
Marion und Bernd lagen sich nun beide weinend im Hotel in den Armen. Es tat ihnen im Herzen weh, ihre sonst so fröhliche und aktive Tochter in so einen Zustand zu sehen. Alex war sich hilflos ausgeliefert und keiner konnte etwas für sie tun, außer für sie da zu sein. Nun wurde auch beiden klar, wie sehr Alex und auch Michael in den vergangen Monaten gelitten haben. „Und nun würde sie morgen aufwachen, könnte ihre Michael endlich wieder sehen und sprechen, doch wie soll er ihr erklären, dass auch gleich noch die riskante Operation bevorsteht?“, diese und mehr Gedanken gingen Alexandras Mutter durch den Kopf. Sie lag weinend in den Armen ihres Mannes und beruhigte sich nur langsam. Angst und Sorgen beschlagnahmten nun ihre Gedankengänge.
Michael lag immer noch weinend und übermüdet in seinem Bett und regte sich auch nicht, als Angelika, Michaels Mutter an der Tür klopfte. Michael zeigte keine Reaktion. Ratlos und hilflos stand sie vor der Tür und überlegte, doch dann trat sie einfach in das Zimmer ein. Der Anblick, der sich ihr bot, ließen ihr Tränen über die Wangen laufen. Er tat ihr einfach nur leid.

Doch da es langsam Abend wurde und das Abendbrot bereist gedeckt war, ging Angelika rein und setzte sich zu ihrem Sohn und streichelte ihn immer wieder sanft über die Schultern. Michael sah in die Augen seiner Mutter und warf sich in ihre Arme, wie ein kleiner Junge. Er brauchte jetzt die Geborgenheit. Und die konnte immer noch am besten die Mutter geben. Und so war es auch, Michael wurde wie ein kleines Kind im Arm gehalten und schluchzte noch mehrmals auf, bis auch er sich langsam beruhigt hatte. Doch wieder wollte er nichts essen, er hatte einfach keinen Hunger. Doch höflicherweise setze er sich mit an den Tisch und trank nur einen Kaffee. „Mensch Junge, bitte iss doch etwas. Ich weiß, Du machst Dir Sorgen und viele Gedanken, aber bitte denk’ doch daran, dass Du auch Kraft und Energie brauchst. Du siehst so schon sehr blass aus. Und Alex die braucht einen starken Mann an ihrer Seite, auch wenn es schwer für Dich ist, dieser zu sein. Doch sie braucht jetzt morgen viel Kraft und Zuwendung. Denke nur daran, dass die OP in einer Woche stattfindet“, sprach nun der Vater in einem sanften aber schon direkten Ton zu Michael. Dieser sah ich nur an, nickte zwar, sagte aber nichts. Doch Michael wusste, dass sein Vater Recht hatte. Doch immer wieder redete er sich ein, dass er nichts essen kann und so lässt er es. Und hörte nicht weiter drauf, wie Andreas ihn immer wieder ermahnte. Völlig kaputt und blass legte Michael sich am Abend früh zu Bett und schlief schnell ein. Doch immer wieder wachte er in der Nacht auf. Ihn schüttelten immer wieder Albträume. In denen Alex die Kinder verlor und sie selber nach 2 Tagen Kampf auf der Intensivstation auch starb. So das Michael nur noch allein war, keine Alex und keine Kinder. Ihm liefen die Tränen nur so über die Wangen, dazu kam es noch, dass er sich hin und her wälzte und um Alex schrie. Dieser Traum war so lebendig, als sei es gerade geschehen. Während Andreas nichts mitbekommt, wacht dafür Angelika auf und betritt leise das Zimmer ihres Sohnes. Auch wenn ihr dieser Anblick zu schaffen machte, so riss sie sich zusammen und legte behutsam eine Hand auf seine Schulter und weckte ihn sanft auf. Doch Michael erschrak und schreckte hoch. Doch als er seine Mutter sah, fiel er erschöpft ins Bett zurück. Und es kam noch schlimmer für Michael. Er wollte sprechen und war nur noch am krächzen. Zärtlich legte Angelika, die es sofort sah, ihre rechte Hand auf seine Stirn. Und stellte dann doch erschrocken fest, dass seine Stirn sehr heiß war. „Du hast ja Fieber“, sprach Angelika besorgt zu Michael. Der sieht sie aber nur mit fiebrigen und glasigen Augen an. Die er auch kurz darauf wieder schließt. „Nicht das auch noch, wie machen wir das morgen mit Alex. Die beiden brauchen sich doch?“, stellte sie sich die Fragen, während sie in der Küche und im Bad die nötigen Sachen für eine Erstbehandlung zusammen suchte. „Nun muss ich dann sehen, was die guten alten Hausmittel alles bringen. Irgendwie werd’ ich es schon schaffen, Dich auf die Beine zu bringen, damit Du zu Alex kannst“, redete die Mutter mit sich selbst. Doch als sie das Zimmer betrat, traten ihr nun auch die Tränen in die Augen. Michael, ihr Sohn, lag da und wälzte sich hin und her und rief in den Fieberträumen nach seiner Alex.

 

 

Sie war entsetzt und sie stand immer noch fassungslos im Türrahmen. Schließlich gab sie sich einen Ruck und ging an Michaels Bett. Sie schüttelte ihn leicht, so dass er wach wurde.Er schaute mit angeschwollenen Augen zu seiner Mutter. Diese fühlte seine verschwitze Stirn. "Ich muss morgen bei Alex sein. Ich muss morgen bei Alex sein. Ich muss morgen bei Alex sein..." Diesen Satz flüsterte Michael immer wieder mit einer verzweifelten Stimme. Seiner Mutter tat es weh, ihren Sohn so leiden zu sehen. Sie legte ihre Hand behutsam auf seinen Rücken und sagte mit beruhigender Stimme: "Ich werde alles dafür tun, dass du morgen zu Alexandra kannst! Du musst nur tun, was ich dir empfehle: So viel wie möglich trinken und deine Medikamente, die ich dir auf den Nachtschrank gelegt habe, nehmen. Außerdem ist es wichtig, dass du genügend schläfst. Also, ich gehe dir jetzt dein Trinken holen und dann wirst du bitte wieder einschlafen!" Mit diesen Worten stand sie auf und holte aus der Küche eine Flasche Wasser. Als sie wieder in dem Schlafzimmer stand war Michael bereits wieder eingeschlafen. Sie schaute noch in die Medikamenten Box und stellte fest, dass er sie noch genommen hatte. Auch sie ging dann wieder ins Bett und schlief.

Am nächsten Morgen wurde Angelika durch einen Lärm aus der küche wach. Sie stand auf und sah, dass ihr Sohn bereits wach war.Er stand am Tresen und ihm liefen die Tränen über die Wangen. Angelika ging leise zu ihm und legte ihm sachte die Hand auf die Schulter: "Ich weiß, dass alles wieder so wird wie vorher..." Mcihael war die Situation etwas peinlich, aber irgendwie bauten ihn die Worte seiner Mutter ein wenig auf. Diese sah, dass der Tisch schon gedeckt war und es frische Brötchen gab. "Wo hast du die denn schon am frühen MOrgen die Brötchen her?" - "Ich bin eben zur Tankstelle gejoggt, da ich ein wenig Zeit für mich brauchte..." - "Aber du weißt doch, dass du noch nicht ganz fit bist! Du solltest dihc etwas schohnen!" _ "Ja, aber mir geht es eigentlich wieder besser. Ich denke, dass ich gestern, wegen der ganzen Aufregung nicht so gut dran war!" - "Ja, das kann sein. Fühlst du dich denn auch stark genug, heute Alex beizustehen?" Michaels Antwort kam, wie aus der Pistole geschossen: "Ja, das bin ich!"


Doch so ganz konnte Angelika ihm das nicht glauben. Dazu kannte sie ihren Sohn gut genug, um zu wissen, wann er ihr etwas vorspielte. Und so wie er da vor ihr stand ging es ihm zwar auf den ersten Blick ganz gut, doch er sah noch immer so blaß aus, und daß er nur von einem bißchen Joggen Schweiß auf der Stirn hatte, konnte sie sich nicht vorstellen. Sie fühlte seine Stirn. „Michi, Du hast immer noch Fieber. Alles andere wäre ja auch eigentlich fast unnatürlich, so fertig wie Du heute Nacht warst.“ Michael setzte sich auf einen Küchenstuhl und vergrub das Gesicht in seinen Händen: „Nein Mama, mir geht’s wieder gut, mir muß es doch wieder gut gehen, ich muß doch für Alex da sein, besonders heute. Ich kann und darf jetzt nicht krank werden!“ Seine ganze Kraft wendete Michael auf, sich einzureden daß körperlich wieder alles okay mit ihm sei. Auf diese Art und Weise schaffte er es tatsächlich zu ignorieren, daß es wirklich eigentlich noch ziemlich schwach war, daß ihm unnatürlich heiß war, und daß er Kopfschmerzen hatte. Sein Wille, heute zu Alex fahren zu können war so stark, daß er sich fast gesund fühlte.

Ganz hilflos stand Angelika hinter ihrem Sohn, und wußte nicht, was sie machen und sagen sollte. Michael war krank, das sah sie mit einem Blick. Aber sie verstand auch seine Verzweiflung, ausgerechnet an diesem wichtigen Tag für Alex fit zu sein. Inzwischen betrat auch Andreas die Szenerie: „Was ist denn hier los?“ Mit wenigen Worten erklärte Angelika ihm, wie es Michael ging. Daraufhin zog sich Andreas einen zweiten Stuhl zu Michael hin, setzte sich neben ihn und nahm seine Hände. „Geh wieder ins Bett, Michi! Deine Mutter hat Recht, Du hast immer noch Fieber. Und damit lassen sie Dich im Krankenhaus eh nicht zu Alex. Ich weiß, es ist total schwer für Dich, wenn Du heute nicht zu ihr kannst – aber ihre Eltern sind doch da, sie wird also vertraute Gesichter um sich haben, wenn sie aufwacht.“ Inzwischen konnte Michael seine Fassade nicht länger aufrecht erhalten, und es standen ihm Tränen in den Augen: „Das geht doch nicht. Alex weiß doch noch gar nicht, daß ihre Eltern und Ihr Bescheid wißt und daß Ihr hier seid. Das wird ein Schock für sie sein, wenn die beiden auf einmal an ihrem Bett auftauchen.“ Andres und Angelika wechseln hilflose Blicke. „Und wenn Sandra und Chris bei ihr sein würden?“, fragte Angelika. Doch wieder schüttelte Michael den Kopf: „Nein, die beiden müssen arbeiten und haben auch keine Chance frei zu bekommen, die können also auch nicht.“ „Und was ist mit Branco?“, startete Andreas einen letzten Versuch. „Alex und Branco haben sich gestritten, bevor Alex ins Koma versetzt wurde, ich weiß nicht ob das so eine gute Idee wäre, wenn er dann als einziger da wäre.“ Jetzt konnte Michael wirklich nicht mehr, er weinte bitterlich. „Schschsch, wir finden schon eine Lösung! Komm, leg Dich wieder ins Bett, ich kümmere mich im Dich! Dann rufen wir Branco und Alex’ Eltern an, und dann werden wir gemeinsam eine Lösung finden.“, versuchte Angelika ihn zu trösten. Schwerfällig erhob Michael sich, und ging wirklich wieder ins Bett. Nachdem seine Fassade zusammengebrochen war, mußte er sich auch selber eingestehen, daß es hm richtig dreckig ging, und zwar nicht nur psychisch.

Während Andreas sich ans Telefon setzte, um Branco, Marion und Bernd vom neuesten Stand der Dinge zu unterrichten, kümmerte Angelika sich um ihren Sohn. Trotz der Medikamente, die er nachts eingenommen hatte, war sein Fieber immer noch ziemlich hoch: „Wir schaffen das Michi. Heute bleibst Du im Bett und ich pflege Dich gesund. Und bis morgen bekommen wir das schon hin! Dann kannst Du morgen wieder bei Alex sein. Aber heute geht’s halt wirklich nicht! Du hast Dir in letzter Zeit einfach offensichtlich so viel zugemutet, daß Dein Körper sich jetzt wehrt und schlapp gemacht hat.“ „Aber ausgerechnet heute! Mama, Alex braucht mich!“ Sanft strich Angelika ihrem Sohn über die Wangen: „Alex weiß doch, daß Du immer für sie da bist! Und sie hat mit Sicherheit auch gespürt, wie Du ihr in den letzten Tagen kaum von der Seite gewichen bist. Und wie gesagt, ich denke bis morgen bekommen wir Dich wieder hin! Ich gehe jetzt erst mal in die Apotheke und besorge Lindenblütentee, und dann schwitzt Du nachher das Fieber einfach weg!“

Michael war völlig fertig. Das Fieber schwächte ihn, und die Sorgen um Alex raubten ihm seine letzten Kräfte. Zum Glück hatte Andreas die Eltern von Alex und auch Branco erreicht, und so klingelte es nur 20 min später an der Tür. Da Michael nicht mit allen im Schlafzimmer sprechen wollte, stand er auf, nahm eine Wolldecke und setzt sich zu den anderen im Wohnzimmer. Branco erschrak richtig, als er Michael sah. Blaß war er ja schon in letzter Zeit gewesen, aber die fiebrigen Augen konnte Michael nicht verstecken, sie verrieten sein wahres Befinden.
Auch wenn Branco sich etwas unsicher fühlte, daß er nun bei Alex sein sollte, wenn sie aufwacht, eben weil er den Streit mit ihr immer noch vor Augen hatte, und sich nicht sicher war, ob Alex ihm inzwischen so einfach verzeihen würde, es war wohl wirklich die beste Lösung. Und so machten sich Branco, Marion und Bernd auf den Weg ins Krankenhaus.
Inzwischen war auch Angelika wieder von der Apotheke gekommen. Zuerst einmal verfrachtete sie Michael wieder ins Bett. Sie dunkelte das Zimmer ab, da Michael solche Kopfschmerzen hatte, daß die Sonne Michael in den Augen weh tat. Dann kochte sie den Tee für ihren Sohn. „Bah, der ist eklig“, schimpfte Michael schwach. „Ja, ich weiß, aber er hilft. Jetzt trinkst Du den Tee aus, und dann schwitzt Du ordentlich. Das hilft immer.“ Etwas widerwillig quälte sich Michael also den Tee runter. In der Zwischenzeit suchte Angelika die Winterdecke raus. In die wickelte sie Michael fest ein. Zwar haßte Michael diese Hausmittel, aber die Hoffnung schnell wieder zu Alex zu können, half ihm das alles ohne Murren über sich ergehen zu lassen. Wieder suchten sich Tränen ihren Weg übers Gesicht. Zärtlich wischte Angelika sie ihm von den Wangen: „Alles wird gut! Versuch zu schlafen, schließlich ist Schlaf die beste Medizin!“ Es dauerte noch eine ganze Weil, und viele Tränen, bis Michael sich in den Schlaf geweint hatte.


Noch im Schlaf liefen ihm die Tränen über die Wangen. Nicht mal im Schlaf fand er richtig zur Ruhe, immer wieder murmelte er Alex ihren Namen. Die Verzweiflung im Schlaf ließ ihn nicht in Ruhe. Zu allem übel stieg und auch das Fieber immer mehr. Seine körperliche Verfassung war dem ende nahe. Michael schaffte es nicht mal mehr seine Augen zu öffnen. Alles tat ihm weh, vor allem aber eines tat im weh. Dass er seine Alex nicht sehen konnte. Sein Herz krampfte sich innerlich zusammen. Angelika versuchte alles, ihren Sohn zu beruhigen, doch nun war auch sie mit ihrem Latein am Ende. Das Fieber stieg immer mehr, die Hausmittel halfen nicht mehr. Michael wälzte sich in seinen Fieberträumen hin und her, immer wieder sprach er leise den Namen „Alex“ aus, viele Tränen suchten den Weg über seine Wangen. Er war am Ende mit sich. Psychisch, wie auch körperlich. Er hatte keine Kraft mehr und so ließ er sich hängen. Angelika kam fast vor Sorge um, noch nie hatte sie ihren Sohn in so einer Verfassung gesehen. Angelika sah keinen anderen Weg mehr, als den Arzt zu rufen, denn so konnte es nicht weiter gehen. Michael wälzte sich im Schlaf hin und her, hatte starke Schmerzen und dachte immerzu nur an Alex. Und so rief sie den Arzt.
Bernd, Marion und Branco kamen am Krankenhaus an. Am morgen hatten die Ärzte sie aus dem künstlichen Koma erwachen lassen, so dass sie jetzt nur schlief. Aber auch sie weinte im Bett. Branco betrat zuerst das Zimmer und setzte sich auf den Stuhl und nahm eine Hand von ihr und hielt sie fest. Leise flüsterte er ihr zu. „Alex, es tut mir leid, wenn wir uns gestritten hatten. Ich würde es gerne wieder rückgängig machen, doch ich kann es nicht. Bitte verzeih mir“, Branco weinte dabei leise, immer wieder hatte er den Streit noch vor seinen Augen. Alex schlug kurz die Augen auf, lächelte ihn an und krächzte nur. „Ja mir auch, ich verzeih dir“, und sie weinte wieder. „Wo ist Michael?“ – „Michael kann leider nicht kommen, der liegt krank im Bett und kann nicht aufstehen. Aber er wäre gerne gekommen“, versuchte Branco es ihr so schonend wie möglich bei zubringen. „Michael krank? Nein…, nein…, ich möchte ihn doch so gerne sehen“, schrie Alex fast, bevor sie einen leichten Weinkrampf bekam. „Nimmt dass hier alles kein Ende, ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr“, immer wieder sagte Alex diese Sätze. Branco krampfte innerlich das Herz zusammen, wenn er seien Freundin und Kollegin so leiden sah. Auch ihm liefen die Tränen herunter.

Doch er musste jetzt stark bleiben, denn es gab noch so vieles, was er Alex erzählen müsste. „Doch was teile ich ihr zu erst mit? Hoffentlich nimmt sie es soweit gefasst auf mit ihren Eltern? Wie erzähle ich ihr von der OP, die in den nächsten Tagen stattfinden soll?“, immer wieder stellte er sich diese Fragen, doch er musste Alex davon erzählen. „Da muss ich nun durch“, sprach er sich Mut zu und sah Alex mit einem sanften aber ernsten Blick an. „Alex, es gibt noch etwas, was du erfahren musst. Michael hat deine und auch seine Eltern alles berichtet von den vergangen Monaten, bis jetzt. Deine Eltern sind auch hier, sie warten draußen.“ – „Meine…meine Eltern sind da?“, fragte Alex ungläubig und wusste nicht recht, ob sie sich freuen sollte oder nicht. „Möchtest du sie sehen, soll ich sie reinlassen“, fragte Branco“ – „Ja bitte, aber meine Mutter zu erst“, sagte Alex in einem unsicheren Ton. Sie freute sich einerseits, dass ihre Eltern nun alles wussten, aber wusste auch nicht, wie sie damit umgingen. Doch nun eine vertraute Person um sich zu haben, tat ihr gut und sie freute sich. „Alex, mein Kind, schön dich zu sehen“, sagte Marion und trat auf das Bett zu und nahm ihre Tochter in den Arm. Alex wollte ihre Mutter nicht mehr loslassen, so sehr tat es ihr gut, endlich wieder ihre Mutter zu sehen uns zu sprechen, auch wenn sie sich dies in einer anderen Situation gewünscht hätte. Kurze Zeit später kam auch der Vater rein und war froh, endlich wieder einmal seine Tochter in den Armen zu halten und auch Alex erging es nicht anders. Nun saßen sie zu dritt da und versuchte Alex abzulenken, von den Gedanken, Michael heute nicht sehen zu können. Teilweise gelang es ihnen auch. Doch eine Sache mussten sie ihr nun noch erzählen, wann die OP stattfinden wird. „Alex, wir müssen dir noch etwas sagen“, versuchte die Mutter nun einen Anfang zu starten. „Du weißt, dass du operiert werden musst, sonst würden die Zwillinge es nicht überleben und du hättest eine Totgeburt. Auch wenn es mir nicht leicht fällt, aber ich muss es dir sagen. Die OP wird in 5 Tagen stattfinden, es geht nicht mehr anders“, sagte nun Marion verzweifelt, als sie in das Gesicht ihrer Tochter sah. Dieser liefen nur noch die Tränen über die Wangen, sie konnte einfach nicht mehr. „Wird das alles nie ein Ende haben“, stellte sie nun wieder die Frage. Alle sahen sich an. „Doch Alex, warte erst einmal ab, wenn die OP vorbei ist, dann ist die Gefahr fürs erste gebannt. Zwei Monate später wird dann die Geburt sein. Versuche dich darauf zu freuen“, sprach nun Bernd auf seine Tochter sanft ein. Auch ihm tat es in der Seele weh, seine sonst so fröhliche Tochter in so einem Zustand zu sehen. „Ja, sagte Alex nur noch müde, der Besuch und auch die Gespräche strengten sie sehr an. „Alex, wir gehen dann mal und kommen morgen wieder“, sagte Marion und ging mit ihren Mann schon mal vor aus. „Danke Branco, lass uns unseren Streit einfach vergessen. Du hattest Recht mit deinen Vermutungen und du konntest es auch nicht wissen, dass es mit mir wieder bergab ging“, versuchte Alex, Branco noch mal zu beruhigen, da sich dieser nicht sicher war. „Ok“, sagte er nur. „Grüß bitte Michael von mir und sag ihm, dass ich ihn liebe und ihn vermisse“, sagte Alex, während ihr wieder Tränen die Wangen herunter liefen. Mach ich“ und Branco ging nun auch zum Auto und sie fuhren jeder zu sich, nur Branco besuchte Michael kurz.

Kurz bevor aber Branco kam, war der Notarzt gerade weg und gab Michael eine Beruhigungsspritze und ein Schlafmittel. „Wenn das Fieber weiter so steigen sollte, dann rufen sie bitte einen Krankenwagen. Ich mache mir Sorgen um ihn, seine seelische Verfassung lässt zu wünschen übrig und sein Körper schafft es nicht mehr dagegen anzukämpfen“, sprach der Arzt noch kurz mit Michaels Eltern.

 

 

Angelika scluckte. Sie wusste nicht was sie darauf sagen sollte und deshalb schwieg sie. Branco klingelte. Sie ging mit wackligen Beinen zur Tür, denn das, was sie eben gehört hatte, ließ ihr keine Ruhe. Angelika öffnete und bat Branco mit einer Handbewegung hinein. "Kann ich kurz zu Michael, Frau Naseband?" - fragte er. "Nein, tut mir leid, aber das geht nicht. Er hat soeben eine Spritze bekommen. Kann ich ihm etwas ausrichten?" Branco war geschockt, als er dies gehört hatte. Er wusste zwar, dass es Michi nicht sehr gut ging, aber das es ihm so schlecht ging, hatte er nciht gedacht. "Ja, ich soll ihm von Alex sagen" , er musste schlucken , "dass sie ihn sehr vermisst!" Angelika trieb es die Tränen in die Augen. Sie wusste nihct, was sie sagen sollte.

 

 

„Kommen Sie doch bitte trotzdem kurz rein!“, bat Angelika Branco in die Wohnung. Sie setzten sich ins Wohnzimmer, wo sich auch Andreas schon befand. „Wie haben Michael und Alex die letzten Monate überstanden? Mit so was können zwei einzelne Menschen doch gar nicht fertig werden! Ich habe das Gefühl, daß Michael langsam alle Hoffnung aufgibt“, bemerkte Angelika. „Es war wirklich schwer, in den letzten Monaten. Aber es gab auch immer mal Lichtblicke, zum Beispiel als Alex für einige Zeit nach Hause durfte. Aber mich wundert es ehrlich gesagt schon fast, daß Michaels Körper erst jetzt streikt, er war eigentlich schon vor Wochen am Ende seiner Kräfte. Und wir wußten auch alle nicht, also weder Sandra und Christian, noch ich, daß die beiden sich außer uns Dreien niemandem anvertraut hatten, nicht einmal Ihnen und Alex’ Eltern. Denn wir alle müssen Ihnen jetzt den Optimismus und die Zuversicht geben, die sie scheinbar schon verloren haben“, antwortete Branco. „Ich muß dann aber auch langsam wieder los. Bittte richten Sie Michael von mir gute Besserung aus! Und selbstverständlich fahre ich auch morgen wieder zu Alex ins Krankenhaus. Zum Glück haben wir uns heute aussöhnen können. Ich komme aber vorher morgen hier noch mal vorbei. Denn so wie es klingt, wird Michael morgen ja wohl auch noch nicht mitkommen können zu Alex, oder?“ Angelika schüttelte den Kopf. „Na das wird schon wieder. Schließlich ist Michael ein robuster Typ. Und er hat in den letzten Monaten schon so viel überstanden, da wird er jetzt auch ganz schnell wieder gesund“, versuchte Branco Angelika etwas aufzubauen. Dann machte er sich auf den Weg nach Hause, und Angelika ging wieder ins Schlafzimmer zu ihrem Sohn.

Trotz der Beruhigungsspritze und des Schlafmittels schlief Michael sehr unruhig. Von Fieber-Albträumen gequält wälzte er sich hin und her. Angelika saß an seinem Bett, und kühlte sein heißes Gesicht mit einem feuchten Lappen. Sie macht sich große Sorgen, da das Fieber immer noch nicht zu sinken schien. Auf einmal schrie Michael laut auf, und wurde von seinem eigenen Schrei wach. Völlig desorientiert und mit Tränen in den Augen schaute er sich um. „Alex, was ist mit Alex?“, rief er völlig panisch. Seine Mutter versuchte ihn zu beruhigen: „Alles ist gut, Michi! Du hast nur schlecht geträumt. Alex geht es den Umständen entsprechend gut. Branco war bei ihr, sie ist aus dem Koma aufgewacht und läßt Dich grüßen. Wir sollen Dir ausrichten, daß sie Dich liebt und vermißt.“ Mühevoll setzte sich Michael auf. Tränen der Verzweiflung liefen ihm über die Wangen: „Ich vermisse sie doch auch so schrecklich! Was soll ich denn machen, wenn etwas schief geht?“ Er wurde von einem Heulkrampf geschüttelt. Als sein Mutter ihn in den Arm nahm, klammerte er sich wie ein Ertrinkender an ihr fest. So etwas hatte Angelika noch nie erlebt. Wenn sie ihn doch nur irgendwie trösten könnte. Ihre größte Sorge war momentan, daß Michaels Fieber durch das starke Weinen immer weiter steigt. Und tatsächlich schien diese Sorge nicht unbegründet zu sein. Nachdem Michael eine Viertelstunde so heftig geweint hatte, ließ er seine Mutter los und fiel erschöpft zurück in sein Kissen. Er zog die Decke bis zur Nasenspitze hoch. „Mama, mir ist so furchtbar kalt. Kannst Du mir bitte noch eine Decke holen?“ Angelika sah auch, daß Michael Schüttelfrost hatte. Nein, das war definitiv kein gutes Zeichen. Denn schließlich hieß das wirklich, daß sein Fieber immer weiter stieg. Sanft strich sie Michael über die Stirn, bevor sie aufstand, und noch eine Wolldecke holte. Außerdem flößte sie ihm heißen Tee ein. „Du mußt viel trinken Michi! Dann bekommen wir das schon hin.“ Doch noch immer zitterte Michael am ganzen Körper. Als Angelika sein Fieber maß, starrte sie völlig versteinert auf die Anzeige: 40°C. Michael bekam das schon gar nicht mehr mit, er war wieder in einen fiebrigen Schlaf gesunken.

Alex ahnte davon zum Glück nichts. Sie lag wach in ihrem Bett. Eigentlich war sie total erschöpft und hätte schlafen sollen, aber irgendwie konnte sie nicht einschlafen. Ihre Gedanken wanderten zu Michael. Sie schaute aus dem Fenster, das in Richtung Westen lag, und beobachtete den Sonnenuntergang. Wie oft hatte sie mit Michael auf dem Balkon bei einem Glas Wein gesessen, und beobachtet wie die Sonne hinter den Dächern der Stadt schlafen ging. Sie hatte solche Sehnsucht nach ihrem Michael, daß eine vereinzelte Träne sich den Weg über ihr Gesicht bahnte. Und jetzt ging es Michael schlecht, und sie konnte nicht einmal für ihn da sein, lag hier im Krankenhaus, weit weg von ihm. Was er wohl hatte? Branco hatte das gar nicht so genau erzählt, und als dann auf einmal ihre Eltern aufgetaucht waren, da geriet das Thema auch etwas in den Hintergrund. Also was war mit Michael los? Sie machte sich solche Sorgen, das aus der einzelnen Träne immer mehr wurden, und sie anfing heftig zu schluchzen. Genau in dem Moment betrat eine Schwester das Zimmer. Sie nahm sich einen Stuhl, setzte sich zu ihrer Sorgen-Patientin ans Bett und streichelte ihre Hand. „Was ist denn los Frau Rietz?“ Auf den ersten Blick wirkte diese Frage vielleicht ein bißchen dämlich, schließlich hatte Alex genug Gründe in Tränen auszubrechen. Aber für die Schwester war es wichtig zu wissen, um was genau es jetzt in diesem Moment ging. Sie wollte nicht blind raten müssen, und dabei vielleicht Sachen wieder in Erinnerung bringen, die vielleicht gerade mal nicht an erster Stelle standen. „Was ist mit Michael? Ich mache mir solche Sorgen, denn ich weiß, wenn er mich heute nicht besuchen konnte, dann geht es ihm wirklich sehr schlecht!“ Von Branco wußte die Schwester, daß der Lebensgefährte von Frau Rietz mit hohem Fieber das Bett hütete, und sie hatte fast befürchtet, daß es nur eine Frage der Zeit war, bis sich die Verzweiflung darüber breit machte. „Na da machen Sie sich mal keine Sorgen. Ihr Freund ist doch ein gestandenes Mannsbild. Der kuriert sich jetzt zu Hause aus, und dann sitzt er wahrscheinlich bald schon wieder Tag und Nacht an ihrem Bett!“ Eine ganze Weile versuchte die Schwester so Alex zu beruhigen, allerdings mehr oder weniger erfolglos. Aber Alex mußte sich beruhigen. Jede Aufregung gefährdete ihre Kinder! Außerdem mußt sie halbwegs stabil sein, wenn die Operation in wenigen Tagen anstände. Und zu viele Beruhigungsmittel konnten ihr einfach nicht gegeben werden, als Schwangere. Nach einer Weile verließ die Schwester das Zimmer wieder, um im Schwesternzimmer nach der Telefonnummer von Branco Vukovic zu suchen. Er hatte seine Nummer extra heute Nachmittag hinterlassen, damit man ihn im Notfall anrufen könne, so lange Michael krank wäre. Sie fand die Nummer auch gleich, und rief ihn an. Branco war schon dabei ins Bett zu gehen, als das Telefon klingelte. Er wunderte sich erst, wer dann so spät noch anruft, und als sich dann das Krankenhaus meldete bekam er es mit der Angst zu tun. „Was ist mit Alex los?“, fragte er wie aus der Pistole geschossen. „Es tut mir wirklich leid, sie so spät noch zu stören, aber sie hatten uns ja gesagt, wir sollen uns melden, wenn was mit Frau Rietz ist. Ich kann sie erst ml beruhigen, es gibt keinen neuen medizinischen Notfall. Aber sie ist sehr aufgewühlt, fragt immer wieder nach ihrem Lebensgefährten und kommt nicht zur Ruhe. Ich weiß es ist viel verlangt, aber könnten sie vielleicht noch einmal vorbeikommen? Vielleicht schaffen Sie es eher, sie zu beruhigen!“ Das war doch keine Frage! Nur drei Minuten später saß Branco schon im Auto auf dem Weg zu Alex.

 

Als Branco nach kurzer Fahrt das Zimmer von Alex betrat, bemerkte sie ihn zuerst gar nicht. Sie schaute apathisch aus dem Fenster, während ihr stumm Tränen über die Wangen rannen. Doch bei dem ganzen Leid, das dieses Bild ausdrückte, entdeckte Branco auch eine kleine positive Geste von Alex. Unbewußt hatte sie ihre Hände auf ihren langsam immer weiter wachsenden Babybauch gelegt, so wie eigentlich jede Schwangere es tut. Doch bei Alex konnte dies als besonderes Zeichen gewertet, ist es doch noch gar nicht allzu lange her, daß sie andeutete, daß sie nur will, daß alles vorbei geht, egal wie. Aber die Hände auf ihrem Bauch zeigten, daß ihr ihre Babys etwas bedeuteten, daß sie sie schützen möchte. Und diese Geste gab Branco Zuversicht, daß Alex sich fangen würde. Dadurch gestärkt machte er sich daran, Alex jetzt wieder Mut zuzusprechen. „Hey Alex!“, machte er sich leise bemerkbar. Ganz erstaunt drehte Alex ihr Gesicht zu Branco: „Was machst Du denn hier?“, fragte sie ihn ganz erstaunt, während sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. Er setzte sich auf den Stuhl neben ihrem Bett und nahm ihre Hand. „Die Schwester hat mich angerufen, weil sie sic Sorgen um Dich gemacht hat. Wir wissen ja alles, daß Du Michael jetzt um Dich brauchst – und glaube mir, ihm tut es so unendlich leid, jetzt gerade zwangsweise von Dir getrennt sein zu müssen, aber er braucht jetzt einfach ein paar Tage Ruhe, und dann ist er wieder fit!“, beantwortete Branco die unausgesprochene Frage von Alex. Schwerfällig setzte Alex sich in ihrem Bett auf: „Aber was ist denn genau mit ihm? Und wer kümmert sich denn jetzt um ihn, wenn ich nicht für ihn da bin?“ Ihre Augen wurden schon wieder ganz glasig. „Michael hat sich einfach in letzter Zeit etwas viel zugemutet, und jetzt fordert sein Körper mal seine Rechte ein. Er hat Fieber bekommen. Jetzt hütet er ein paar Tage das bett, und dann ist er wieder auf den Beinen. Und seit vorgestern Abend sind seine Eltern da. Du mußt Dir also keine Gedanken machen, seine Mama pflegt ihn schon wieder gesund.“ Alex begann wieder zu schluchzen: „Und ich bin Schuld! Er ist doch nur so fertig, weil er sich solche Sorgen um mich gemacht hat! Nur deshalb ist er krank geworden!“ Branco stand auf, und setzte sich auf Alex’ Bettkante. Dann nahm er sie in den Arm. „Nein, niemand ist Schuld! Jeder kann doch einfach mal krank werden. Es ist doch auch nichts schlimmes!“, versuchte er Alex zu beruhigen. Die hatte ihren Kopf auf Brancos Schulter gelegt und schluchzte herzzerreißend.. Branco hielt sie fest und streichelte ihr mit einer Hand über die Haare! „Ganz ruhig, Alex! Alles wird gut! In ein paar Wochen ist das alles hier vorbei, und Ihr werdet eine richtig glückliche Vorzeige-Familie sein!“ Es dauerte noch eine ganze Weile, bis die Tränen weniger wurden. Erschöpft legte Alex sich wieder hin. „Versuch zu schlafen, Alex! Ich bleibe bei Dir, bis Du eingeschlafen bist. Wir sind alle für Dich da – Du bist nicht allein.“ Dankbar schaute Alex zu Branco. Der nahm ihre Hand, und hielt sie wirklich fest, bis sie eingeschlafen war. Als er aufstand, streichelte er Alex noch einmal über die Wangen: „Schlaf gut, Alex!“

Langsam brach bei Angelika Panik aus. Sie nahm das Telefon zur Hand und rief erneut den Notarzt. Dann setzte sie sich wieder zu Michael ans Bett, der wieder angefangen hatte im Schlaf zu weinen und nach Alex zu rufen. Angelika war immer so zwiegespalten in solchen Momenten. Sollte sie Michael aufwecken? Nach kurzer Überlegung entschied sie sich dafür, auch mit Hinblick darauf, daß der Notarzt ja gleich eintreffen würde. „Michi, aufwachen! Es ist nur ein Albtraum, wach auf!“ Endlich schlug Michael die Augen auf. Mit fiebrigen Augen schaute er seine Mutter an, doch er machte einen desorientierten Eindruck. Mit schwacher Stimme fragte er: „Was ist los?“ Beruhigend strich ihm seine Mutter über die Wangen: „Du hast schlecht geschlafen, deshalb habe ich Dich geweckt. Komm, jetzt trink gleich mal was.“ Sie wußte, daß es jetzt einfach wichtig für Michael war, viel zu trinken. „Mir ist kalt“, brachte Michael unter Zittern heraus. „Das kommt durch das steigende Fieber. Der Arzt ist gleich da, dann sehen wir weiter. Ich weiß nämlich echt nicht mehr weiter mit Deinem hohen Fieber.“ Michael fielen schon wieder die Augen zu. Doch diesmal ließ Angelika das nicht zu: „Komm, versuch’ mal noch einen Augenblick wach zu bleiben, bis der Arzt gleich da ist. Danach kannst Du wieder schlafen.“ Doch Michael gelang es kaum, seine Augen offen zu halten. Durch das Fieber war er einfach zu geschwächt. Deshalb redete Angelika immer weiter auf ihn ein. Außerdem flößte sie ihm zwischendurch immer wieder Tee ein. Endlich klingelte es an der Wohnungstür. Andreas öffnete und brachte den Arzt zu Michael. „Herr Naseband gehört ins Krankenhaus! Das Fieber ist einfach zu hoch – und so wie er friert sieht man ja, daß es auch immer noch weiter steigt. „Nein, bitte nicht ins Krankenhaus“, bat Michael unter Aufwendung seiner gesamten noch verfügbaren Kräfte. Mit flehenden Augen sah er den Arzt und seine Mutter an: „Ich gehe nicht ins Krankenhaus! Bitte, laßt mich zu Hause!“ Der Arzt schüttelte bedenklich den Kopf: „Also das mache ich aber nur sehr ungern! Überlegen Sie es sich doch noch mal Herr Naseband! Im Krankenhaus können sich die Ärzte und Schwestern viel besser um sie kümmern! So hohes Fieber ist nun mal einfach auch gefährlich!“ Doch mit seinen Blicken bettelte Michael immer weiter. Schließlich gab sich der Arzt geschlagen: „Okay, eine Chance gebe ich Ihnen noch. Ich werde Ihnen jetzt ein sehr starkes fiebersenkendes Medikament verabreichen. Das lasse ich Ihnen auch da, und das nehmen Sie dann alle zwei Stunden. Dann hoffe ich, daß wir Ihre Temperatur damit etwas runter bekommen. Außerdem ist es wichtig, daß Sie sehr viel trinken! Sonst bricht Ihr Kreislauf noch zusammen! Wenn das Fieber innerhalb der nächsten vier Stunden nicht unter 40°C sinkt, vielleicht sogar noch weiter steigt, dann werden Sie sofort ins Krankenhaus eingewiesen – ohne weiter Diskussionen! Ansonsten reicht es, wenn Sie sich morgen bei Ihrem Hausarzt melden, daß der im Laufe des Tages noch mal nach Ihnen schaut.“ Völlig geschwächt nickte Michael. Kaum war der Arzt weg, fiel er auch schon wieder in einen fiebrigen Schlaf.


Während Andreas auf der Couch lag und vor dem Fernseher etwas schlummerte, wälzte Michael sich hin und her. Immer wieder redete er im Schlaf und rief nach seiner Alex, unbemerkt liefen ihm Tränen über die Wangen und er begann im Halbschlaf an zu Schluchzen. Angelika saß immer nur daneben und muss zu sehen, wie sich ihr Sohn immer weiter quälte und vor Schmerzen kaum schlafen konnte. Trotz der Medikamente stieg das Fieber zwar nicht mehr, dennoch sank es auch nicht – sondern es blieb bei 40°C stehen. Immer wieder wurde Michael von Schüttelfrost und Schweißausbrüche abwechselnd geplagt. Michaels Körper bekam keine Ruhe mehr, trotz dass er so schwach war und eigentlich kaum noch konnte, nahm er alle Kraft zusammen um wenigstens in Gedanken bei Alex zu sein. Angelika war ratlos und saß da, streichelt ihm über seine glühend heißen Wangen und redete bedächtig auf ihn ein. Doch auch das ganze zureden ließ ihn nicht wirklich beruhigen. Die Sorgen nahmen zu, Angelika wusste sich nicht mehr zu helfen. Nachdem Michael nach einer sehr langen Zeit endlich in einen halbwegs ruhigen Schlaf verfiel, merkte auch sie, wie kaputt und ausgelaugt sie war. So saß sie da, hatte eine Hand von Michael genommen und sie an ihre Wange gelegt und döste in dieser Haltung etwas ein. Doch es dauerte nicht lange und wachte auf, ad Michael in seinen Fieberträumen gefangen zu sein schien. Und so weckte sie ihn wieder auf. „Michael..., wach auf, es ist nur ein Traum“, sprach sie sanft auf ihn ein. Michael öffnete mühsam und unter Schmerzen seine Augen und sah, mit seinen glänzenden fiebrigen Augen, seine Mutter an. Und weinte wieder. „Ich vermiss Alex so! Ich möchte bei ihr sein!“, brachte Michael mit viel Mühe und Kraft hervor und schon fiel er wieder in einen unruhigen Schlaf. Angelika merkte nach und nach, wie sehr es an ihren Kräften zu zerren begann, dass sie seit Stunden, nicht von der Seite ihres Sohnes wich. Und so dauerte es nicht lange und sie nickte erneut ein. Andreas wachte gerade auf und stand auf um nach seinem Sohn und seiner Frau zu sehen. Doch beide schliefen selbst Michael lag ruhig schlummernd da, die Medikamente begannen so langsam ihre Wirkung zu entfalten. Vorsichtig weckte Andreas seine Frau. „Angelika, mein Schatz, aufwachen“, sprach er ruhig auf sie ein und sie wachte auf und schaute sich verwirrt um und ihr Blick blieb bei ihrem Sohn hängen. „Wie schwach und hilflos er doch ist“, machte sie sich ihre Gedanken, während Andreas hinter ihr stand. „Angelika, geh Du dich etwas hinlegen, Du brauchst auch Deinen Schlaf. Ich wird’ mich derweil um Michael kümmern“, sprach Andreas sanft aber auch bestimmend auf seine Frau ein. Die ihm nur zu nickt. Und so legte Angelika sich auf das Sofa im Wohnzimmer und schlief recht schnell ein. Auch sie war erschöpft und brauchte den Schlaf. Andreas machte sich einen Überblick darüber, was seine Frau bisher an Michael durchgeführt hatte und stellte fest, dass sie keine Wadenwickel gemacht hatte. So stand er auf und suchte sich alles zusammen und legte Michael die kalten Wickel um die Beine. Doch Michael merkte nichts, er lag einfach nur da und seine Augen waren geschlossen und schwitzte immer mehr. Da Andreas merkte, dass er nicht schlief brachte er ihn dazu, etwas zu trinken und gab ihm wieder die Medikamente. Anschließend überzog er das Bett, mit viel Mühe, da Michael sich kaum vor Schmerzen rühren konnte. Und so wachte Andreas jede Minute am Bett seines Sohnes.

Alex lag im Bett und schlief nicht mehr, sie war mit ihren Gedanken bei Michael, immer wieder liefen ihr Tränen der Verzweiflung über ihre Wangen. Sie wünschte sich Michael an ihrer Seite, doch er war nicht da. Sie vermisste ihn sehr. So lag sie nur da und weinte bitter leise vor sich hin. Irgendwann verfiel sie in einen leichten unruhigen Schlaf.

 

Als sie wieder aufwachte war es erst sehr früher Morgen. Sie versuchte noch einmal einzuschlafen, doch es gelang ihr nicht. Dabei war sie eigentlich noch müde, denn wenn sie in der Nacht geschlafen hatte, waren sie in ihren Träumen immer bei de kranken Michael. So war sie auch im Schlaf nicht wirklich zur Ruhe gekommen. So lag sie in ihrem Bett, beobachtete den Sonnenaufgang und fühlte sie einsam. Jetzt wäre der Moment, wo sie dringend jemanden bräuchte, der sie einfach nur schweigend in den Arm nimmt und ganz fest an sich drückt. Wieder fing sie an zu weinen. Obwohl sie eigentlich genau wußte, daß Michael wohl viel lieber bei ihr wäre, als daheim im Bett zu liegen, daß Branco alles für sie tun würde und sich ebenfalls Sorgen um sie macht, daß Sandra und Chris immer für sie da sind, und daß ihre Eltern sie lieben und unterstützen wollen hatte sie in diesem Augenblick das Gefühl, allein auf der Welt zu sein. In Sturzbächen liefen ihr die Tränen über die Wangen.

Die ganze Nacht hatte Andreas immer abwechselnd mit seiner Frau an Michaels Bett gesessen. Immer wieder war Michael zwischendurch kurz aufgewacht, oder seine Eltern mußten ihn wecken, weil ihn die Fieber-Albträume so quälten. Doch auch wenn er wach war, nahm er seine Umgebung nicht wirklich wahr. Das Fieber war immer noch extrem hoch, allerdings hatten sie glück, und die 40°C-Grenze war gegen Morgen ganz knapp unterschritten. Immer wieder erneuerten sein Eltern die Wadenwickel, flößten ihm Tee ein, und kühlten seine heiße Stirn mit einem kühlen Lappen. Zwar fror Michael jetzt nicht mehr, dafür schwitzte er extrem. Innerhalb kürzester Zeit war sein Schlafanzug so naß geschwitzt, daß man ihn hätte auswringen können. Mühsam zog er sich mit Hilfe von Andreas einen neuen an. Diese Aktion kostete ihn soviel Kraft, daß er danach völlig erschöpft war. Außerdem wurde ihm jetzt immer sofort schwindlig, wenn er sich nur aufsetzte. Das machte Angelika große Sorgen. Sie hatte die Befürchtung, daß Michaels Kreislauf zusammenbrechen würde. Deshalb agitierte sie ihn immerzu, viel zu trinken.

Branco hatte sich extra früh einen Wecker gestellt. Als dieser losging war er zwar im ersten Moment nicht wirklich der Meinung, daß diese wirklich das Ende der Nacht bedeuten sollte, aber dann dachte er an Alex und quälte sich aus dem Bett. Seine Nacht war durch den späten Krankenhausbesuch bei Alex sehr kurz geworden, doch unter der Dusche kehrten langsam seine Lebensgeister wieder zurück. Er beeilte sich, daß er schnell fertig wurde, und sich somit auch umgehend auf den Weg zu Alex machen konnte. Sollte er erst bei Michael vorbei fahren? Doch nach einem Blick auf die Uhr entschied er sich dagegen. Es war noch so früh am Tag, da schliefen bei Nasebands bestimmt noch alle.

Als er im Krankenhaus ankam, wurde er am Eingang erst etwas skeptisch beäugt. Schließlich war er schon lange vor der Besuchszeit da, doch die Schwestern und Ärzte machten mit den Zeiten bei Alex eine Ausnahme. Sie war die Sorgenpatientin der ganzen Station, und alles, was nur ein wenig dazu beitragen konnte, ihren Zustand zu bessern, war mehr als wichtig. Und dazu gehörte halt auch besuch zu jeder Tages- und Nachtzeit. Es mußte versucht werden, sie psychisch zu stabilisieren.

Branco betrat das Zimmer, und wurde von Alex erst gar nicht bemerkt. Sie lag mit dem Rücken zu ihm, und er sah, daß sie wieder weinte. Sofort nahm er sich einen Stuhl und setzte sich neben ihr Bett. „Guten Morgen, Alex! Was ist denn los mit Dir?“ Mit verquollenem Gesicht und roten Augen schaute Alex ihn an. Sie setzte sich auf und fiel Branco um den Hals. Sie klammerte sich regelrecht fest an ihm. Auch wenn Branco nicht wußte, was in diesem Moment los war, tat er intuitiv das einzig richtige: Er nahm sie fest in den Arm, streichelte ihr abwechselnd über den Rücken und ihre Haare, und drückte sie an sich.Es erschien Branco wie eine Ewigkeit, bis Alex sich wenigstens etwas beruhigt hatte, und die Umarmung lockerte. Branco hielt sie noch etwas im Arm, denn auch wenn er immer noch nicht wußte, was der Auslöser genau war spürte er, daß Alex jetzt das Gefühl menschlicher Nähe brauchte. Natürlich wäre das eigentlich Michaels Part, doch so lange der noch nicht wieder auf den Beinen war wollte Branco Alex zeigen, das trotzdem jemand für sie da ist. Irgendwann ließ Alex sich, erschöpft vom Weinen, wieder in ihr Kissen fallen. Nur noch vereinzelte Tränen rannen ihr über die Wangen, und Branco wischte sie ihr mit seinen Händen weg. „Ich vermisse Michael so schrecklich! Ich brauche ihn hier bei mir, denn alleine schaffe ich das alles nicht!“, gab Alex endlich eine Erklärung für ihr Verhalten ab. „Ich weiß – und Michael vermißt Dich auch unendlich und wäre so gerne an meiner Stelle hier bei Dir, aber er ist noch nicht wieder ganz fit! Und Du bist doch auch nicht alleine – ich bin da, deine Eltern kommen nachher wieder her, Chris und Sandra fragen ständig nach Dir, und auch Michaels Eltern unterstützen Euch beide. Du schaffst das! Du hast es bis hierher geschafft, und das ist doch eigentlich schon ein Wunder! Und da stehst Du alles weitere auch noch durch!“, versuchte Branco seiner Freundin Mut zu machen. Doch wirklich erfolgreich war er nicht. Wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen: „Und was ist mit der Operation in ein paar Tagen? Ich habe eine solche Angst davor, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen. Branco, wenn etwas schief geht – ich will noch nicht sterben!“ In die letzten Worte hatten sich schon wieder Schluchzer eingeschlichen. Langsam wußte auch Branco nicht mehr was er sagen sollte. Er nahm ihr Hand, und mit seiner anderen Hand strich er ihr durch die Haare und über die Wangen. „Du wirst nicht streben, Alexandra! Das darfst Du nicht einmal denken! Wir brauchen Dich doch alle noch! Die Ärzte wissen schon was sie tun, das haben sie doch bis jetzt auch bewiesen, und sie werden Dich auch sicher operieren! Und wenn Du nach der OP wieder aufwachst, dann wird alles gut! Das weiß ich!“ Der ganze Optimismus den Branco versuchte zu verbreiten war ziemlich gelogen, aber er mußte doch versuchen, Alex wieder aufzubauen. „Aber es kann doch so viel schief gehen! Und ich hatte doch noch so viel vor. Ich wollte Michael Rom zeigen, er war noch nie dort, und ich liebe doch diese Stadt! Und ich habe auch noch nicht aufgehört davon zu träumen, Michael vielleicht doch eines Tages noch zu heiraten, auch wenn ich weiß, daß er eigentlich nicht mehr heiraten möchte. Aber ich möchte doch auch einmal ein Brautkleid tragen dürfen!“ Die letzten Worte konnte man schon fast nicht mehr verstehen vor lauter Schluchzen. „Du wirst ein Brautkleid tragen – und Du wirst eine wunderschöne Braut sein! Da bin ich mir ganz sicher. Und Du wirst auch noch viele Reisen machen! Alles wird gut!“ Branco konnte die Tränen gar nicht so schnell aus ihrem Gesicht wischen, wie immer neue nachkamen. Es dauert noch lange, bis die Schluchzer weniger wurden. Alex war vor lauter Erschöpfung am Einschlafen. „Bitte bleib hier, geh nicht weg!“, murmelte sie noch, bevor sie endlich in einen traumlosen Schlaf fiel. „Nein Alex, ich laß Dich nicht allein, das verspreche ich Dir“, flüsterte Branco noch. Doch das hörte sie schon nicht mehr.

 

 

Während Alex schlief, war Micha inzwischen schon eine ganze Weile wach. Durch das viele Trinken stabilisierte sich sein Kreislauf langsam ein bisschen und da ihm das viele Liegen inzwischen schon unangenehm wurde bat er seinen Vater sein Kissen etwas anzuheben, damit er sich ein bisschen aufrechter hinsetzten konnte. Er schaffte dies zwar, doch es gelang ihm nur unter großen Schmerzen. Dennoch ließ er sich nichts davon anmerken, schließlich wollte er doch wieder zu kräften kommen, um für seine Alex da zu sein.

Als seine Mutter wieder in das Schlafzimmer kam, hatte sie einen kleinen Teller mit zwei Zwiebacken dabei. Michael verzog, soweit es ihm gelang, das Gesicht. Gott sei dank wusste sein Vater sofort was er meinte und nahm so seinem Sohn das Spechen ab: " Also Angelika, wenn du ihn schon dazu nötigen willst etwas zu essen, und dann auch noch Zwieback, mach ihm wenigsten ein bisschen Honig drauf -das mochte er als krankes Kind schon nur so." "Ja stimmt da hab ich schon gar nicht mehr dran gedacht -na mir wär es ja schon lieb, wenn er es überhaupt schaffen würde etwas zu essen, nicht, dass auch noch sein Magen verrückt spielt", sagte Michas Mutter darauf und verschwand sogleich wieder in der Küche. Micha gab sich Mühe seinem Vater einen halbwegs dankbaren Blick zu zuwerfen und es schien ihm auch einigermaßen zu gelingen, denn sein Vater musste daraufhin ein wenig lächeln.

Nachdem Angelika aus der Küche zurück kam, aß Micha voller Willenskraft alles auf und trank danach auch noch zwei Becher mit dem ach so "leckeren" Tee. Plötzlich klingelte das Telefon und Michael wurde fast wahnsinnig vor Neugierde. Doch seine Neugierde wurde schon nach drei Minuten gestillt. Seine Mutter kam herrein: " Das war die Mutter von Alex, sie wollte nur bescheid sagen, dass sie gleich ins Krankenhaus fährt und hat mich gafragt ob ich vielleicht mitkommen wolle." "Und willst du mitkommen?", frage Micha. "Ja ich denke schon, denn dein Vater möchte lieber hier bleiben und so ist zumindest einer für dich da." Die Entscheidung seiner Mutter versetzte Michi einen stoß ins Herz und wieder einmal mehr fühlte er sich wie eine Geisel, die an seinem eigenen Bett gefesselt war, wie gerne würde er auch einfach mitfahren und für Alex da sein. Doch auf einmal kam ihm eine Idee, vielleicht sollte er Alex einen Brief schreiben?! Die Idee, dass ER, der ansonsten Briefe schreiben hasste (was vielleicht an der vielen Büroarveit lag*g*), unbeding einen Brief verfassen wollte, kam ihm selber ein wenig abstrus vor. Dennoch bat er seine Mutter ihm einen Block, seinen besten Füller und ein Tablett, was als Unterlage dienen sollte, zu bringen. "Meinst du nicht, dass du dich ein wenig überanstrengst?" "Nicht wenn es um Alex geht.", krächzte Micha.

Und so fing er an zu schreiben. Ganz plötzlich schien alles, was ihn in den letzten Sekunden, Minuten,Stunden, Nächten und vor allem Tagen bewegt hatte, aus ihm rauszusprudeln. Er war gar nicht mehr zu bremsen, obwohl es ihm ansonsten verdammt schwer viel alles was er fühlte, und vor allem das war er für Alex fühlte, in Worte zu fassen, und schrieb alles auf was ihm einfiel. Wahrscheinlich lag dies einfach an der Sentimentalität, die sich in der ganzen Wohnung verbreitete.
Zunächst schrieb er nur alles negative auf, da er anfänglich der Meinung war, nur das würde ihn bewegen, doch mehr und mehr war er der Meinung, dass das Alex vielleicht nur noch trauriger machen würde. Und so schrieb er von Hoffnung, Zuversicht und auch positiven Gedanken an die Zukunft. Er versuchte ein wenig Humor mit einzubringen und wirklich, immer öfter huschte ihm ein Lächeln übers Gesicht und ein starkes Gefühl von Wärme durchströmte seinen geschwächten Körper. Erst konnte er diese Wärme nicht zuordnen, doch dann wurde ihm allmählich klar, dass alles war er schrieb auch ihm half und, dass diese Wärme seine immer noch bestehende Liebe zu Alex war, die von neuem aufzuflackern schien. Nahch fast einer Stunde war er dann fertig, zufrieden faltete er den Brief zusammen und legte ihn in einen Umschlag, auf den er mit seine trockenen Lippen einen Kuss hauchte. Dann musste er an den Werbespruch der Deutschen Post denken: "Briefe sagen manchmal mehr als Worte", und hoffte, dass das auch bei seinem zutraf.
Als Alex den Brief wenige Minuten später in die Hand gedrückt bekam, verstand sie erst gar nicht, was sie damit sollte, doch Michas Mutter ermutigte sie dazu ihn zu öffnen. Und sie begann zu lesen:

Liebste Alex,
du wunderst dich sicherlich von mir einen Brief zu erhalten, doch da dies im Moment die einzige Möglichkeit ist mit dir Kontakt aufzunehemen habe ich einfach mal was geschrieben.
Wie du sicherlich gehört hast, habe ich sehr hohes Fieber und bin sehr wackelig auf den Beinen, sodass ich dich leider nicht besuchen kann. Langsam habe ich das Gefühl, dass sich alles im Kreis dreht und wir in einer Blase gefangen sitzen: Immer wenn es so scheint, als gäbe es einen Lichtblick, bricht alles wie ein schlecht gebautes Kartenhaus wieder zusammen. Und so liege ich jetzt hier in unserem gemeinsamen Bett gefesselt und alles was ich kann, ist an dich zu denken. Wie kann ich auch anders, wo doch die eine Seite vom Bett wie leer gefegt scheint -wie nach einem schrecklichen Unwetter, das nie zu enden scheint. Meine Mutter hat mir erzählt, dass ich selbst in meinen Fieberträumen nur von dir rede und deinen Namen schreie. Ich will dich jetzt nicht beunruhigen, denn schleißlich sinkt das Fieber wieder ganz langsam, aber ich muss die ehrlich sagen, dass ich beunruhigt bin und am liebsten, selbst wenn ich nicht schlafe, deinen Namen schreien würde. Die Tatsache, dass ihr Drei da alleine in einem kahlen und nach Krankheit riechenden Raum liegen musst, schnürt mir einfach die Kehle zu und ich könnte Stundenlang nur heulen. Ja du liest richtig, ich heule. Und je näher diese verdammte OP, und somit der Gedanke dich und die Zwillinge für immer zu verlieren, rückt, desto schlimmer wird es. Ich fühle mich wie als sei ich in einem Glashaus, zu dem es keinen Schlüssel gibt, gefangen. Alex ich habe Angst, verdammte Angst, eine Angst die nie zu enden scheint. Genau wie dieser verdammte Schmerz der meinen Körper durchströmt sobald ich an die denke.
Aber genau in diesem Momnet ist meine Hoffnung größer als die Angst, und da kommt mir doch tatsächlich der Gedanke, dass wir uns langsam mal Gedanken über ein Kinderzimmer machen sollten. Wir könnten ja entweder das Arbeitszimmer, oder das Gästezimmer umgestalten. Was meinst du? Ich glaube fast, dass das Gästezimmer ein wenig größer ist. Vielleicht sollte ich mal bei Ikea gucken und dann zusammen mit Branco euch Dreien eine Überraschung bereiten, sobald ihr entlassen werdet. Aber ob Branco das wirklich hinbekommt? Ich meine es handelt sich dann schließlich um "Ikeamöbel"?
Und was ist eigentlich mit Namen? Wir haben uns ja noch gar keine Gedanken gmacht wie wir unsere Kinder nennen wollen!? Bei Zwillingen ist das auch echt gar nicht so einfach, schließlich brauchen wir ja vier Namen: Zwei Jungennamen (falls es zwei Jungen werden) und zwei Mädchennamen (falls es halt zwei Mädchen werden). Ich fände "Leon" und "Oliver" für zwei Jungen gar nicht nicht schlecht und für zwei Mädchen dann zum Beispiel "Nele" und "Emily". Was meinst du? Ach und Kleidung, einen Kinderwagen,Schnuller,Autositze und so ein Zeug von dem ich leider keine Ahnung habe (vielleicht sollte ich da mal unsere Mütter einspannen *g*) baruchen wir auch noch!
Du fehlst mir Schatz, wie gerne würde ich dich jetzt Küssen, dich in den Arm nehmen und dir sagen wie sehr ich dich liebe. Aber ich verspreche dir, dass ich ganz tapfer mien Zwieback mit Honig essen und meinen ekligen Tee trinken werde.
Ich werde immer für dich da sein.
Dein dich liebender Michael
Als sie fertig war, war sie sprachlos und eine Träne der Rührung lief über ihr blasses und eingefallenes Gesicht. "Alles in Ordnung Alex?", fragte ein sehr besorgter Branco, der nach Stunden des Wartens auch mal wieder Regung zeigte. "Ja, ja alles okay, ich würde nur gerne einen Moment alleine sein, wärt ihr also so lieb?" Und so gingen alle aus dem Zimmer und Alex widmete sich wieder voll und ganz dem Brief. Sie las ihn noch einmal, und noch einmal, und noch einmal, und noch einmal. Und je öfter sie ihn las, desto öfter überlas sie einfach den oberen Abschnitt und las einfach nur noch den hoffnungsvollen letzten Teil. und auch bei ihr breitete sich diese Wärme, die Minuten davor auch Micha verspürt hatte, aus. Sie musste lächeln und seit langem war sie für einige Momente richtig glücklich und verschwendete keinen lästigen Gedanken an die bevorstehende Operation.
Auf einmal kam jedoch eine Schwester rein und fragte was denn los sei und warum sie alleinesein wollte. Wortlos gab Alex ihr den Brief, denn sie hatte gerade keine Lust zu sprechen, zu schön waren die ganzen Gedanken die ihr durch den Kopf gingen. Als Alex aufschaute entdeckte sie ein Träne auf dem Gesicht der Schwester "So so.... so etwas schönes habe ich noch nie gelsen..", waren ihre einzigen Erklärungsversuche. "Verstehen sie jetzt, warum ich für einige Augenblicke allein sein wollte? Ich musste das alles erstmal verdauen und wirken lassen." "Ja das verstehe ich wirklich, kann ich denn ihre Familie jetzt wieder reinbeten?" "Ja das können sie", antwortete Alex zufrieden.
Dieser Brief von ihrem Michael hatte mehr bewirkt als die liebgemeinten Aufmunterungen von Branco und den Eltern.
Und auch die Tatsache, dass es Micha wirklich schlecht ging beunruhigte sie nicht. Im Gegenteil, sie fühlte sich, als würde sie mal nicht wie ein rohes Ei behandelt werden. Und, dass sie es jetzt wusste wie es Micha genau ging sorgte eigentlich nur dafür, dass sie sich nicht weiter fragen musste, wie es Micha wirklich ging.
"Briefe sagen manchmal mehr als Worte", dachte sich Alex während sie ihren Gedanken nach Micha und dem Brief nachhing.

 

„Alles klar mein Schatz?“, fragte Marion, als sie zusammen mit ihrem Mann Bernd, Angelika und Branco wieder das Zimmer von Alex betrat. „Ja klar, ich mußte mir nur noch mal alleine die Zeilen von Michael durchlesen. Richtest Du ihm bitte schöne Grüße und gute Besserung aus? Und erzähle ihm, wie sehr ich mich über seine Worte gefreut habe“, bat Alex Angelika. „Na klar, mache ich doch gerne!“

Eine Weile saßen sie alle noch so zusammen, bis es Mittag wurde und Alex ihr Essen bekam. Da verabschiedeten sich ihre Eltern und Angelika dann erst mal, wobei Marion und Bernd am Nachmittag noch einmal kommen wollten. Branco blieb noch etwas, und leistete Alex beim Essen Gesellschaft. Das war auch gut so, denn eigentlich hatte Alex gar keinen Appetit. Aber dadurch, daß sie sich mit Branco unterhielt und nebenbei aß, schaffte sie doch fast die ganze Portion. Dann wurde sie langsam wieder etwas schläfrig. „Du kannst ruhig auch gehen Branco, Du mußt jetzt nicht hier bleiben.“ „Bist Du Dir sicher? Möchtest Du wirklich alleine sein? Mir macht es nichts aus, wieder dazubleiben, bis Du einschläfst.“ Während er diese Worte sagte nahm er ihre Hand. „Ich weiß! Und das ist auch lieb von Dir! Aber im Augenblick geht’s mir wirklich ganz gut. Es wäre schön, wenn Du am Abend noch mal kommen könntest!“ Da Alex wirklich im Moment einen relativ stabilen Eindruck machte, beschloß Branco wirklich zu gehen. „Dann bis nachher“, verabschiedete er sich, und gab ihr einen Kuß auf die Wange. Kaum hatte er die Zimmertür hinter sich geschlossen, nahm Alex sich das Bild von Michael und ihr vom Nachttisch, und dazu den Brief. Zärtlich strich sie mit ihrem rechten Daumen über Michaels Gesicht auf dem Foto, als sie sich den Brief noch einmal durchlas. Sie lächelte, als sie beim zweiten Teil angekommen war. „Also über die Namen müssen wir noch mal diskutieren, mein Schatz“, flüsterte sie leise. Dann legte sie die Sachen wieder auf den Nachttisch, drehte sich zur Seite und machte die Augen zu. Endlich einmal schlief sie mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

Andreas war in der Zwischenzeit fleißig gewesen. Als Angelika die Wohnung betrat, roch es schon aus der Küche nach essen. „Hallo mein Schatz! Du in der Küche!? Was für ein seltener Anblick“, begrüßte sie ihren Mann. Schnell wischte siech Andreas die Finger ab, und gab seiner Frau einen Kuß. „Ich habe mir gedacht, daß Du bestimmt Hunger hast, wenn Du heimkommst. Aber jetzt erzähl erst mal – wie geht es Alexandra?“ „Ich glaube heute hat sie einen ganz guten Tag. Der Brief von Michael hat sie aufgebaut. Sie war ganz gerührt als sie ihn gelesen hat. Und man hat danach gemerkt, wie sie dadurch gestärkt war. Ich gehe gleich mal hinter zu Michael, und erzähle es ihm. Was macht denn sein Fieber?“, erkundigte sich Angelika. „Er ist vor zehn Minuten eingeschlafen. Sein Fieber ist immer noch ziemlich hoch – vor einer Dreiviertelstunde hat er es das letzte Mal gemessen, da waren es immer noch 39,8°C“, gab Andreas Auskunft. „Ich gehe trotzdem mal nach ihm schauen.“ Sie sah sofort, daß Michael wieder sehr unruhig schlief. Leise setzte sie sich auf die Bettkante und fühlte seine Stirn. „Du glühst ja immer noch, mein Junge“, flüsterte sie ganz leise. Beruhigend strich sie ihm über die heißen Wangen. Sie wollte ich nicht aufwecken, hoffte aber, ihn durch die sanften Berührungen etwas beruhigen zu können. Und das schien auch tatsächlich zu funktionieren. Nach ein paar Minuten verließ sie dann aber das Schlafzimmer, um die Kochkünste ihres Mannes zu probieren.

Eine gute Stunde hatte Alex tief und traumlos geschlafen. Ihr erster Blick, als sie die Augen aufschlug, fiel auf das Bild auf dem Nachttisch. Schon mußte sie lächeln. Langsam setzte sie sich in ihrem Bett auf. Bis ihre Eltern wieder kommen würden dauerte es noch etwas. So hatte sie also noch etwas Zeit. Sie klingelte nach der Schwester, die auch gleich kam. „Ich hätte gerne etwas Papier, einen Stift und eine Schreibunterlage. Ist das möglich?“ Selbstverständlich erhielt sie das Gewünschte, und so machte sich nun Alex daran, einen Brief zu schreiben. Zwar war die Schrift etwas krakelig, aber Michael würde es schon lesen können:


„Mein liebster armer kranker Schatz,


ich kann Dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich über Deine Zeilen gefreut habe, die ich inzwischen bestimmt schon dreißig Mal gelesen habe. Ich vermisse Dich so sehr! Auch wenn sich alle hier herzlich um mich kümmern fühle ich mich ohne Dich so alleine. Dann stelle ich mir vor, wie Du neben mir liegst, mich ganz fest in Deine Arme nimmst, ich mich an Dich kuschele und wir uns küssen. Dieses Bild vor Augen habe ich manchmal das Gefühl, Dich spüren zu können. Ich brauche Dich so sehr, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen! Deshalb sieh zu, daß Du schnell wieder ganz gesund wirst. Halte Dich brav an die Anweisungen Deiner Mama, ich bin mir sicher, daß sie Dich in meinem Sinne pflegt.


Du warst in Deinem Brief so ehrlich zu mir, deshalb möchte ich jetzt auch ganz ehrlich zu Dir sein. Ich habe eine wahnsinnige Angst vor der OP in ein paar Tagen. Es kann soviel schief gehen! Und auch wenn der Spruch so abgedroschen klingt: Ich fühle mich noch zu jung zum Sterben! Immer wenn ich in die ferne Zukunft geschaut habe, dann habe ich uns als altes Paar in einer Schar Enkelkinder sitzen sehen, die mit staunenden Gesichtern Geschichten aus unserem Polizistenleben lauschen. Inzwischen habe ich schon Angst, nur in die nahe Zukunft zu schauen. Wer weiß, ob ich in einer Woche noch lebe...


Ich höre Dich förmlich sagen: „Das darfst Du nicht mal denken!“ Doch die Angst ist einfach da, auch wenn ich versuche, dagegen anzukämpfen. Meine große Hoffnung ist es, daß Du noch vor der Operation wieder gesund wirst, und mich hier besuchen kannst. Unsere kleinen Mäuse brauchen ihren Papa auch hier. Sie scheinen gut zu wachsen, denn mein Bauchumfang nimmt täglich zu. Du wirst staunen, wie dick ich in den paar Tagen in denen wir uns jetzt nicht sehen geworden bin. Aber soweit ich weiß, ist das ein gutes Zeichen! Hoffentlich sind sie wirklich so kräftig, daß auch sie die OP gut überstehen. Ich wünsche mir für unsere Kleinen, daß ihr Leben auf dieser Welt sich dann hoffentlich weniger dramatisch gestaltet, als ihre Entstehung es jetzt ist.


Über die Namen müssen wir uns glaube ich noch mal dringend unterhalten! Aber ehrlich gesagt, möchte ich das alles auf die Zeit nach der Operation verschieben, wenn wir wissen, daß beide Babys leben werden.


Mein Liebling, ich denke ständig an Dich! Ich weiß, wie selten Du krank bist – und ausgerechnet jetzt muß es dich so heftig erwischen! Bitte, werde schnell wieder gesund!


Ich liebe Dich unendlich! Fühle Dich ganz fest gedrückt von mir!


Tausend Küsse

Deine Alex“


Aus ihrer Nachttischschublade nahm Alex einen rosafarbenen Lippenstift. Dann schminkte sie sich den Mund, und drückte einen Kuß auf das Papier neben ihre Unterschrift.

 


Auf einmal kam die Schwester wieder herrein. "Huch wo wollen sie denn drauf los", fragte sie bei dem Anblick von Alex. Erschrocken wischte sich Alex den Lippenstift mit dem Handrücken wieder ab. "Endschuldignung, ich...ich wollte..." "Ja, ja ich seh schon sie haben ihrem Freund einen Antwortbrief geschrieben. Da wird er sich aber bestimmt freuen. Wie geht es ihm denn?" "Ja das hoffe ich auch. Also so berauschend geht es ihm wohl nicht, aber wissen sie mein Michael ist ein Bärentyp, den haut nichts so schnell um" Bei den Worten "mein Michael" strahlte Alex, von innen und von außen. "Na dann wünschen sie ihm aber gute Besserung, schließlich soll er doch bei ihrem großen Tag wieder fit sein" Schlagartig verdüsterte sich Alex`s Gesicht und sie brachte nur noch ein gequältes:"Ja werde ich" hervor.

Michas Eltern waren inzwischen mit dem Essen fertig. "Also ich muss wirklich sagen, dass das gar nicht mal so schlecht geschmeckt hat. Du könntest ruhig öfters mal den Kochlöffel schwingen", sagte Angelika anerkennend. "Ja, da muss ich mich echt selber loben, aber das Kochen überlasse ich dir dann doch lieber."
Weiter kamen die Beiden nicht, denn Michael war inzwischen aufgewacht und wollte jetzt natürlich unbeding wissen, wie Alex auf den Brief reagiert hatte.
"Dein Brief muss sie wirklich sehr bewegt haben, sie hat sogar geweint und wollte einige Minuten alleine sein, um den Brief nochmals zu lesen. Ich soll dir liebe Grüße ausrichten und dir gute Besserung wünschen und dir natürlich sagen, dass sie sich sehr über deine Worte gefreut hat", erzählte Angelika Micha und verschwand danach auch schon wieder um neuen Tee zu kochen. "Sie hat geweint und sie hat sich sehr gefreut....", Michael strahlte und wieder breitete sich diese Wärme und ein Gefühl von Geborgenheit in ihm aus.

Etwa eine halbe Stunde,und drei Bechern Tee, sowie einer vollen Blase später klingelte es plötzlich an der Tür. Wieder wäre Micha am liebsten selber aufgestanden um seine Neugierde zu stillen, doch dazu war er einfach noch zu schwach. Aber auch diesesmal dauerte es nicht lange und seine Mutter kam wieder herrein. "Das waren Alex`s Eltern, sie waren eben nochmal bei ihr und wollten nur einen Brief vorbeibringen, den Alex für dich mitgegeben hat", erklärte sie. "Was, sie hat wirklich einen Brief für mich?" Micha riss seiner Mutter den Brief förmich aus der Hand und bat sie dann ihn allein zu lassen. Zuerst fiel ihm der Kuss auf und er legte seine Lippen darauf und stellte sich vor dies alles wäre Realität. Dann öffnete er vorsichtig den Brief und schon bei den ersten Worten zitterten seine Hände. Und immer wieder murmelte er ewas wie "Ich würde dich auch gerne Küssen...., ich habe ja auch Angst..., und nein so darfst du wirklich nicht denken" Nur bei den letzten Zeilen, die auch bei Alex aus voller Zuversicht verfasst worden sind, muss Micha grinsen und sein Herz schlägt Purzelbäume, auch wenn ihm die Tatsache, dass Alex nicht so ganz von den Namen überzeugt zu sein scheint ein wenig traurig macht. Aber so ist Alex halt, diskutieren bis zum Letzten.

Doch dann fällte er einen Entschluss: Er muss irgendwie mit Alex reden. Ja, er fand das mit dem Brief auch schön, aber ob er es schafft noch so einen schönen Brief, wie den Ersten, zu schreiben? Außerdem würde es wieder bis morgen dauern, bis Alex ihn erhalten würde und ob Alex es dann physisch schafft auf ihn zu antworten, stand auch noch in den Sternen geschrieben. Und da er ja nicht aufstehen durfte, hoffte er irgendwie mit Alex telefonieren zu können. Es war zwar sehr naiv von ihm zu glauben, dass das Krankenhaus über ein schnurloses Telefon verfügt, was sie dann auch noch Alex geben, aber einen Versuch war es allemal wert. Also rief er zunächst seine Mutter, die ihm das Telefon brinigen sollte. Auch sie bestätigte nur voller Mißtrauen, dass es sehr unwahrscheinlich sie, dass er mit Alex sprechen könne. Aber weil Mütter ihren Söhnen nun mal nichts abschlagen können, schon gar nicht wenn sie krank sind, fing sie erst gar keine Diskussion an.
Er wählte die Nummer der Station und nach zweimaligem Klingeln nahm auch schon eine Schwester ab. Michael erklärte ihr was er von ihr wollte und anscheinend muss sich Micha sehr erbärmlich angehört haben, denn die Schwester überlegte nicht lange, und da das Krankenhaus schon vor einigen Monaten auf schnurlose Telefone umgstellt hatte, konnte er gleich mit Alex sprechen.

M: Alex?
A:Micha? Bist du es?
M: Ja Alex ich bins. Bin ich froh deine Stimme zu hören.
A: Ja ich auch deine, auch wenn du dich nicht gerade Gesund anhörst.
M: Das kann ich nur zurückgeben.
Beide fingen an zu lachen.
M:Ich habe mich sehr über deinen Brief gefreut...
A:Ja ich mich auch über deinen...ich vermisse dich so schrecklich Michi
M:Ich dich auch Alex, ich dich auch.
A: Und ich habe Angst Micha, so schreckliche Angst. Du musst so schnell wie möglich wieder gesund werden... ich möchte dich doch zumindest noch einmal...
Alex`s Stimme versagte.
M:Hey Süße, Kopf hoch. Auch wenn dir das jetzt nicht passen wird was ich dir sage, aber so darfst du nicht denken.
A:Ich weiß Micha, ich weiß.
M: Na also. Ich hab zwar ansonsten keinen guten Draht zu dem da im Himmel, aber wenn er wirklich Gerecht ist, wird dir und den Kindern nichts passieren. Ich meine wir nehmen ihm in unserem Beruf so viel Arbeit ab: Wir helfen und retten den Guten das Leben und legen den Bösen das Handwerk.
Alex musste lachen.
A:Das hast du schön gesagt Micha.
M: Apropo schön, das sind die Namen auch!!
A: Ach ne, jetzt fang nicht damit an. Ich meine mal ganz ehrlich, so toll waren die jetzt nicht...
M: Na dann lass dir doch was besseres einfallen!!!! Ich bin gespannt.
A:Werde ich!! Auf der Geburtsstaion gibt es für die ganz Späten ein Namensbuch und das werde ich mir bringen lassen. So habe ich auch ein wenig Ablenkung.
M:Ja, mach das mal. Ich rufe dann morgen Abend wieder an.
A: Au ja, mach das, darüber würde ich mich sehr freuen. Ich liebe dich Michael. Tschüss und bis morgen.
M: Ich liebe dich auch unendlich.Ciao
Beide küssten das Telefon und legten auf.

Beiden ging es nach dem Telefonat besser, auch wenn es die Situation natürlich nur Oberflächlich verbesserte!

 

Allerdings merkte Michael auch, wie ihn das Gespräch angestrengt hatte. Erschöpft sank er wieder in die Kissen. Seine Stimme hatte sich fast ganz von ihm verabschiedet. Aber er war froh, mit Alex sprechen zu könne, mit seiner Alex! In Gedanken ging er das Gespräch noch einmal durch. Auch wenn Alex versucht hatte, etwas optimistisch zu klingen, zwischen den Zeilen hatte er deutlich ihre Verzweiflung gespürt. Jetzt lag sie also wieder alleine da in ihrem Zimmer, und er konnte immer noch nicht wieder bei ihr sein. Wenn er ganz ehrlich zu sich selbst war, dann hatte Michael auch die Befürchtung, daß sich daran in den nächsten Tagen wohl nichts ändern wird, so krank, wie er sich immer noch fühlte. Die positiven Gefühle, die ihn eben noch während des Telefonates erfüllt hatte, waren auf einmal wie wegge******. Alex hatte eine wahnsinnige Angst, und er war nicht da, um sie trösten zu können. Er nahm wieder einmal das Bild auf seinem Nachttisch in die Hand, und betrachtete es eingehend. So fand ihn seine Mutter vor, als sie das Zimmer wieder betrat. Sie setzte sich auf die Bettkante, und strich über seine glühenden Wangen: „Wie war das Gespräch?“, erkundigte sie sich. „Sie klang so zerbrechlich, so ängstlich. Auch wenn sie versucht hat, mit fester Stimme zu reden, ich habe es gespürt.“ Zärtlich schaute Angelika ihren Sohn an: „Wenn es Dich beruhigt, heute Vormittag machte sie wirklich einen verhältnismäßig guten Eindruck auf mich. Aber Du hast natürlich Recht, die Belastung für sie ist sehr groß, und so kann auch ihr Zustand schnell umschlagen. Aber ich glaube daran, daß Ihr beide das schaffen werdet!“ In Michaels Augen hatten sich wieder Tränen gesammelt. Natürlich registrierte Angelika das. Deshalb versuchte sie ihn etwas abzulenken, und das Thema zu wechseln. „Sollen wir Dir den kleinen Fernseher aus dem Gästezimmer hier ins Schlafzimmer stellen? Dann kannst Du Dich etwas ablenken.“ Doch Michael schüttelte den Kopf: „Was meinst Du denn, wie lange ich noch hier im bett liegen bleiben muß“, krächzte er heiser. „Du merkst doch selber, wie schlecht es Dir geht. Das Fieber ist immer noch sehr hoch, ich fürchte, ein bißchen Zeit mußt Du Dir schon noch geben. In ungefähr einer Stunde kommt der Arzt. Ich habe ihn vorhin angerufen, denn das hatte der Notarzt ja gesagt, daß wir Deinen Hausarzt heute noch kontaktieren sollen, und dann sehen wir weiter.“

Ein paar Kilometer weiter stadteinwärts ging es Alex genauso. Es hatte ihr gut getan, mit Michael sprechen zu können. Doch sie war auch immer noch etwas geschockt, wie krank er sich angehört hatte. Es mußte ihn wirklich sehr heftig erwischt haben. Sie hatte ganz deutlich gespürt, daß er sie nicht beunruhigen wollte, und damit hatte er das glatte Gegenteil erreicht. So lag Alex da, und sie hatte das Gefühl, von ihren Sorgen und Ängsten erschlagen zu werden. Das war alles zu viel für sie: Die Angst vor der OP, die Panik um ihre Kinder, die Sorge um Michael. Und so verlor auch sie den Optimismus, den sie tagsüber immer wieder gewonnen hatte. Wieder einmal schluchzte sie in ihr Kissen. Sie hörte gar nicht, wie es an der Tür klopfte, und Branco eintrat. Er sah sofort, daß Alex wieder weinte. „Hey Alex, Dein Seelentröster ist wieder da“, begrüßte er sie betont munter. Unter ihren Tränen mußte Alex bei dem Spruch lächeln. „Das tut mir echt leid, daß ich Dich immer voll heule.“ Sanft strich Branco über ihre Wangen und wischte die Tränen weg. „Dafür bin ich doch da! Bei irgendjemandem mußt Du Dich doch ausweinen können! Und glaube mir, ich werde mich schon revanchieren, wenn ich mal wieder von einem Mädel abserviert worden bin, und Du dann meine Tränenflut aushalten mußt. Das kennst Du doch!“ Schon wieder verzog sich ihr Gesicht zu einem kläglichen Lächeln.

„Ihr Sohn muß unbedingt weiterhin alle zwei Stunden das fiebersenkende Medikament einnehmen! Und es gilt auch weiterhin – wenn das Fiber über 40°C stiegt, dann muß er ins Krankenhaus! Die Gefahr besteht durchaus, da es ja normal ist, daß die Temperatur abends ansteigt. Wenn wir bis morgen das Fieber nicht in den Griff bekommen, führt sowieso kein weg an einer stationären Behandlung vorbei“, unterrichtete der Arzt Michaels Eltern. Auch Michael lauschte den Ausführungen. Nein, ins Krankenhaus wollte er definitiv nicht – es reichte wenn einer von ihnen beiden in diesem Angsteinflößenden Gebäude lag. Doch er spürte auch selber, daß das lang anhaltende hohe Fieber nicht normal war. Für weiterführende Gedanken hatte er nicht mehr die Kraft, ihm fielen wieder die Augen zu, und noch bevor der Arzt die Wohnung verlassen hatte, war Michael eingeschlafen. Doch wie so oft kam er auch diesmal im Schlaf nicht zur Ruhe. Er träumte von der Operation, und daß etwas schief geht und Alex nicht mehr aufwacht. Angelika beobachtete ihren Sohn, der sich hin und her warf, und immer wieder nach Alex rief. Ob er dabei durch den Traum oder durch das hohe Fieber so schwitzte, ließ sich nicht ausmachen. Und so verging der Abend und die gesamte Nacht im Hause Naseband: Michael schlief, oder versuchte zumindest zu schlafen, doch immer wieder wachte er aus seinen Albträumen auf. Abwechselnd wachten Angelika und Andreas an seinem Bett, um ihn zu wecken, wenn die Träume Michael gar zu sehr quälten, ihm seine Medikamente zu verabreichen, Wadenwickel zu machen, ihm Tee einzuflößen, und immer wieder auch seine Temperatur zu überprüfen.

Zum Glück wußte Alex nicht genau, wie die Lage zu Hause war. Sie hatte auch genug Sorgen und Nöte. Die Tränen rannen ihr nicht mehr in Sturzbächen über die Wangen, aber immer wieder schluchzte sie auf. „Soll ich wieder hier bleiben, bis Du eingeschlafen bist?“, erkundigte sich Branco. „Ja, das wäre lieb von Dir. Ich bin es doch gar nicht mehr gewohnt, alleine im Bett zu liegen. Und ich habe es einfach in letzter Zeit gemerkt, wie mich dann abends ein Gefühl von Einsamkeit beschleicht.“ Branco erwiderte nichts, streichelte ihr nur über die Haare. „Schlaf ein Alex, alles wird gut, und Du brauchst den Schlaf! Ich warte, bis Du tief und fest schläfst, und morgen früh komme ich dann wieder.“ Es war tatsächlich so, daß es Alex ein beruhigendes Gefühl gab, wenn jemand da war, und so schlief sie tatsächlich relativ schnell ein.

Die nächsten drei Tage verliefen ähnlich. Jeden Tag waren ihre Eltern vor- und nachmittags in der Klinik. Einmal am Tag kamen auch entweder Angelika oder Andreas. Dabei hatten die beiden mit Michael schon mehr als genug zu tun. Zwar sank das Fieber langsam etwas, aber er war noch lange nicht fieberfrei. Und auch sein Allgemeinzustand ließ noch stark zu wünschen übrig. Er hatte fast ständig Kopfschmerzen, er war heiser, und auch die Gliederschmerzen ließen nur sehr langsam nach.

Branco war meistens zu den ungewöhnlicheren Zeiten bei Alex. Er war morgens der erste in ihrem Zimmer, und abends saß er bei ihr und hielt ihre Hand, wenn sie einschlief. Nicht nur er machte sich große Sorgen um Alex. Am nächsten Tag sollte nun die Operation stattfinden, doch Alex Zustand verschlechterte sich zusehends. Die Panik, daß etwas schief gehen könnte hatte nun vollständig von ihr Besitz ergriffen. Sie aß kaum etwas, lag nur grübelnd im Bett. Zweimal hatte sie in den letzten Tagen noch kurz mit Michael telefoniert, doch keiner von den beiden wollte dem anderen gegenüber zugeben, wie schlecht es ihm wirklich ging. Dabei sehnten sie sich so nach den anderen. Die Briefe, die sie sich geschrieben hatten konnten beide inzwischen auswendig. Trotzdem waren sie inzwischen ganz zerknickt, so oft wie sie sie in der Hand hatten.

Es war der Abend vor der Operation. Alex weinte bittere Tränen, mußte sie doch a**eptieren, daß sie Michael vor der OP nicht mehr sehen würde. Das hieß für sie, vielleicht würde sie ihn nun nie mehr sehen! Branco saß neben ihr, und streichelte ihr über die Haare. Er ahnte Alex’ Gedanken, aber er wußte nicht, wie er sie wirklich trösten sollte. Also saß er schweigend da, und versuchte sie spüren zu lassen, daß sie nicht allein war. Irgendwann hatte sie sich in den Schlaf geweint. Doch diesmal fuhr Branco nicht nach Hause. Er blieb an ihrem Bett sitzen. Es befürchteten alle, daß Alex in dieser Nacht sehr unruhig schlafen würde, und da war es gut, wenn gleich eine Person, der sie vertraute da war. Die Vermutungen bewahrheiteten sich. Alex weinte im Schlaf, sie rief Michaels Namen und warf sich hin und her. Wenn sie aufwachte fiel sie Branco schluchzend in die Arme. Dann weinte sie sich wieder in den Schlaf, und das Ganze ging von vorne los.

Um 05:00 Uhr gab sie dann jeden Versuch auf, noch einmal einzuschlafen. Sie hatte das Foto von sich und Michael fest umklammert und zitterte am ganzen Körper. In sieben Stunden würde sie operiert werden. „Branco, ich möchte gerne eine Stunde alleine sein.“ Sie hoffte, daß Branco diese rüde Aufforderung nicht falsch verstand, aber für lange Erklärungen hatte sie keine Kraft. Branco war zwar etwas verwundert, aber natürlich entsprach er Alex’ Wunsch. Also ließ er sie alleine, und machte sich auf den Weg in die Cafeteria. Ein starker Kaffee war genau das, was er jetzt brauchte nachdem er die ganze Nacht ja nicht geschlafen hatte.

Alex setzt sich auf und nahm die Schreibutensilien in die Hand:

„Mein geliebter Michael!

Ich hoffe, daß Du diese Zeilen niemals lesen wirst. Denn wenn Du sie in der Hand hältst bedeutet das, daß ich die Operation nicht überlebt habe. Es zerreißt mir das Herz, wenn ich daran denke, daß wir uns direkt vor dem Eingriff nicht mehr gesehen haben! Wie gerne hätte ich Dich noch einmal innig geküßt, hätte Deine Lippen auf meinen gespürt, Deine Hand auf meinem Bauch!

Ich möchte, daß Du weißt, daß die Zeit mit Dir die glücklichste in meinem Leben war! Ich habe Dich geliebt, wie ich noch niemals zuvor geliebt habe! Zum ersten Mal hatte ich bei Dir das Gefühl, meinen Platz gefunden zu haben! Wie gerne hätte ich eine Familie mit Dir gegründet, und Dir gesunde Kinder geschenkt!

Du bist mein Leben, mein Fels in der Brandung, mein Heimathafen. Ich liebe Dich! Diese Worte sind so klein, doch sie sagen alles. Viel zu selten habe ich das zu Dir gesagt.

Man kann das Glück nicht festhalten, und doch ist es mein größter Wunsch, Dich ganz festzuhalten. Denn Du bist mein Glück!

Bei Dir habe ich mich geborgen gefühlt. Bei Dir war ich zu Hause.

Ich wünsche mir, daß Du glücklich wirst. Auch wenn es Dein Wunsch war, Dein Leben mit mir zu teilen – leider werden nicht alle Wünsche wahr! Doch das Leben geht weiter, und das ist gut so!

Es gibt noch so viel zu sagen, und doch auch wieder so wenig: ICH LIEBE DICH!

Deine Alex“

Sie las sich die Zeilen nicht noch einmal durch, sondern sie faltete den Brief zusammen. Dann legte sie ihn in die Schublade ihres Nachttisches. Hier würde man ihn finden, wenn es soweit wäre. Gerade als sie fertig war, kam Branco wieder.

 

Traurig und mit den Nerven am Ende ließ Alex sich zurückfallen ins Bett und starrte nur Gedankenverloren an die Decke. Branco saß hilflos an ihrem Bett, er wusste nicht so recht, was er selber jetzt noch machen sollte. Die OP findet in gut 6 Stunden statt und man konnte deutlich bei Alex die Anspannung und Angst feststellen. „Was ist, wenn ich das nicht überlebe?“, fragte Alex nun in den Raum, ohne wirklich dabei Branco anzusehen. Branco hörte die Frage starrte sie minutenlang an, ohne etwas zu sagen. Denn er selber war sich nicht sicher, wie es ausgehen würde. Auch er hatte große Angst. „Du wirst das überleben!“, sprach nun endlich Branco zu Alex und versuchte sie mit viel Mühe optimistisch anzusehen. Er musste sich wirklich große Mühe geben, denn wie es nun letztendlich ablaufen wird, dass weiß nur der liebe Gott. So langsam wurde auch Alex wieder müde und sie schloss erschöpft ihre Augen und nickte etwas später ein. Doch lange konnte sie nicht schlafen, die Unruhe und die Angst, dass etwas schief geht bei der OP wuchs und wuchs. So schmiss sie sich unruhig im Bett umher und weinte bittere Tränen. Branco hatte alle Hände voll zu tun, Alex soweit wieder aufzubauen, dass es bei der OP nachher zu keinen großen Komplikationen kam. Doch ihr seelischer Zustand änderte sich in den ganzen Stunden nicht, im Gegenteil, es wurde noch schlimmer. Branco sah besorgt auf seine Armbanduhr. „In 1 ½ Stunden soll die OP stattfinden“, dachte Branco und sah besorgt zu Alex. Alex lag einfach nur da und weinte und weinte und zitterte am Körper. Die Angst, ihren geliebten Michael vielleicht nie wieder zu sehen, zerriss ihr fast das Herz. Sie vermisste ihn so sehr, wie gerne würde sie nun in seinen Armen liegen und ihn küssen. Doch nichts dergleichen konnte sie tun. Sie lag hier im Krankenhaus, würde wohl bald ihr Leben dort lassen müssen. Und Michael lag zu Hause im Bett und kämpfte mit seiner körperlichen Verfassung. Das stimmte auch, Michael kämpfte wirklich. Er lag im Bett und versuchte innerlich zur Ruhe zu kommen, doch die Angst, seine Alex vielleicht nie wieder zu sehen, ließ im das Herz krampfhaft zusammen zucken. Michael sah zu seiner Uhr, die auf dem Nachtisch stand und begann zu weinen. „Alex, Du musst es einfach schaffen, ich liebe Dich so sehr. Ich kann nicht ohne Dich leben“, sagte er leise in die Dunkelheit des Zimmers hinein. Angelika machte sich Sorgen, selbst sie schaffte es nicht mehr ihren Sohn zu beruhigen. So saß sie einfach nur da und streichelte ihm behutsam über seine glühend heißen Wangen.
Auch Branco hatte nun große Mühe, Alex etwas zu beruhigen. Nachdem der Arzt Alex über die riskante Operation noch einmal aufgeklärt hatte und ihr auch ein Beruhigungsmittel gab, ist es um ihre Verfassung geschehen. Sie lag da und weinte. „Ich will nicht sterben, ich will einfach nicht“, sagte sie immer wieder. Branco zerriss es das Herz, seine Freundin so liegen zu sehen, völlig am Ende mit sich und den Nerven. „Alex, Du wirst das überleben, da bin ich mir sicher. Und denke daran, Michael ist immer bei Dir, auch wenn er hier nicht warten kann, so ist er im Herzen immer bei Dir. Er wird Dich nicht eine Sekunde lang vergessen“, versuchte Branco in einem möglichst ruhigen und optimistischen Ton zu sagen, doch es fiel ihm schwer. Auch seine Augen füllten sich nun mit Tränen, krampfhaft versuchte er sie zu unterdrücken –was ihm nur mit viel Mühe gelang. „Ich habe Angst Branco“, sagte Alex und weinte immer noch. Er nahm sie in den Arm und drückte sie so fest wie es nur ging an sich, nun konnte auch er nicht seine Tränen zurückhalten. Beide saßen nun da und weinten. Ganz langsam merkte auch Branco, wie Alex etwas ruhiger wurde, das Beruhigungsmittel begann seine Wirkung zu zeigen

So sank sie nachher zurück in ihr Kissen und weinte leise weiter. Branco saß immer noch bei ihr und streichelte ihr über den Kopf und hielt dabei immer eine Hand von ihr fest. „Branco, könntest Du mich kurz allein lassen, ich brauche noch einmal ein paar Minuten für mich“, sprach Alex ihn an und sah ihn dabei bittend an. „Klar, kein Problem und er ging raus und holte sich einen Kaffee.

Alex lag nun da und nahm sich das Foto, wo sie mit Michael noch in den glücklichen Zeiten drauf zu sehen war. Sie hielt es in mit ihren Zittrigen Händen fest und streichelte mehrmals über das Bild und weinte dabei. Immer mehr Tränen landeten auf dem Bild, so dass das Bild nur noch schlecht zu erkennen war.
In diesem Moment öffnete sich die Tür und der Arzt, gefolgt von 2 Krankenschwestern betrat das Zimmer. „So Frau Rietz, es geht los“, sagte der Arzt und löste alle Bremsen vom Bett. Branco kam gerade in das Zimmer, sah was vor sich ging und drängelte sich an den Schwestern vorbei zu Alex, er nahm ihre Hand und hielt sie so lange fest, während sie über den großen Flur geschoben wurde, hinein in den großen Fahrstuhl und dann wieder raus in Richtung OP Vorbereitungsraum. Kurz bevor sie da ankamen, hielt Branco immer noch ihre Hand fest und sie auch, sie wollte die Hand nicht mehr los lassen, auch nicht, als Branco draußen vor der Tür stehen bleiben musste. „Alles wird gut, Alex“, sagte Branco noch im vorbei rufen und ließ erst dann ihre Hand los, auch wenn es ihm sichtlich schwer fiel, sie nun den Ärzten allein zu überlassen. So lag sie nun in einem kleinen Raum, alles war so Steril und in einer grünen Farbe. Sie lag nun da, auf einer Liege und sah zur Decke und wieder begannen Tränen über ihre Wangen zu laufen, während sich der Anästhesist vorstellt. „Hallo Frau Rietz, ich bin für die Narkose zuständig und auch während der ganzen OP dafür verantwortlich, dass es Ihnen gut geht“, redete der Arzt auf sie ein. Doch Alex war so in ihrer angst gefangen, dass sie nicht auf die Worte des Arztes hören konnte. So ging alles in eine Ohr rein und ins andere wieder raus. Alex ließ alles mit sich machen, es störte sie nicht einmal, als der Anästhesist damit begann ihr die Kanüle zu verabreichen. Nur beim eindringen unter ihre Haut zuckte sie kurz zusammen, reagierte aber nicht weiter darauf. Nachdem alles erledigt war, die Blutdruck Geräte etc. an ihr zu befestigen, ging es los. Alex lag immer noch da und weinte nur. „Michael ich liebe Dich“, sagte sie ganz leise, bevor das Narkosemittel seine Wirkung langsam zeigte und sie schläfrig wurde, dann bekam sie eine ***erstoffmaske aufgesetzt und später wurde dann der Tubus eingeführt, der dazu dient, bei längeren OPs für die Beatmung zu sorgen. Erst als Alex schlief und nichts mehr merkte, wurde sie in den OP Saal geführt. Nun begann die OP. Alles schien auch so abzulaufen, wie es sich die Ärzte erhoffte hatten. Es gelang den Ärzten ohne größere Komplikationen, die beiden ungeborenen Zwillingen mit ***erstoff zu versorgen. Auch wenn dieser Moment sehr riskant war, doch die Ärzte schafften es und die Kinder lebten. Bei der anschließenden Ultraschalluntersuchung stellten die Ärzte nun ganz sicher fest, dass Alex ein Mädchen und ein Junge erwartet. Alles machte den Anschein, als würde die OP gut verlaufen, doch auch wenn Alex ihr Zustand von Anfang an nicht der besten Verfassung entsprach, so verlief alles soweit OK. Bis es auf einmal rapide bergab ging, die OP war fast beendet, als Alex ihr Kreislauf begann zu versagen und sie keinen Puls mehr hatte. Ihr Herz hörte langsam auf zu schlagen, dass so genannte Kammerflimmern setzte ein. Alex musste reanimiert werden, doch die normale Herzdruckmassage reichte nicht aus. Alex musste mit einem Defibrilator wieder belebt werden, zusätzlich bekam sie noch Medikamente. Doch erst nachdem dritten Versuch, gelang es den Ärzten sie wieder zu beleben. Doch eines konnten sie nicht verhindern - sie fiel ins Koma.

Branco stand draußen immer noch vor der Tür, inzwischen waren auch die Eltern von Alex da und auch der Vater von Michael, alle 4 warteten nun voller Anspannung und Angst, dass die OP zu Ende geht und alles gut verlief. Und tatsächlich, Alex wurde gerade auf die Intensivstation in ihr altes Zimmer zurückgebracht, sie lag im Koma. Der Arzt, der die OP geleitet und durchgeführt hatte, betrat den Flur. Schon am Gesicht***sdruck konnte man sehen, dass nicht alles gut verlief. Branco bekam Angst. „Wie geht es ihr? Wie geht es den Kindern?“, Branco stürmte sofort mit den Fragen auf den Arzt ein. „Kommen sie mit in mein Zimmer, dort besprechen wir dann alles“, sagte der Arzt nur und alle 4 folgten ihm. „Setzen sie sich“, sprach der Arzt nun und erklärte allen, was sich während der OP ereignete. „Aber sie wird doch wieder aufwachen?“, war die erste Frage danach von Marion, die Tränen in den Augen hatte, so wie Branco auch, der saß einfach nur da und war völlig fertig. Andreas legte seine Hand beruhigend auf die von Branco. „Es wird alles gut werden“, sagte dieser nur und versuchte seine Hoffnung auf Branco zu übertragen. Branco sah ihn mit trännennaßen Augen an und nickte nur. Dann stand er auf und verließ das Zimmer, er musste mit sich allein sein und ging raus in den Park, der zur Klinik gehörte. Die anderen 3 ließen sich zu Alex bringen, Andreas vergewisserte sich kurz und verabschiedete sich, er wollte so schnell wie möglich zu seinem Sohn, dass hatte er ihm versprochen. Marion setze sich auf den Stuhl und nahm eine Hand ihrer Tochter, es tat ihr weh, wie Alex nun an Kabeln und Maschinen angeschlossen lag. Bernd stand hinter ihr und tröstete sie, auch ihm fiel es sichtlich schwer, seine Fassung zu wahren. Als Andreas am Auto ankam und es gerade aufschließen wollte, sah er wie Branco genickt auf einer Bank saß und weinte. Er ging auf Branco zu. „Branco, es wird alles wieder gut, wir müssen nun stark sein. Aber Alex wird nicht aufgeben, den Kindern geht es gut, dass ist doch auch etwas“, sprach Andreas beruhigend auf ihn ein. „Am besten Du kommst mit mir und Michael wird sich freuen, wenn Du ihm etwas Gesellschaft leistest, außerdem brauchst Du auch etwas Ruhe. Und mal was Vernünftiges zu essen“, sagte Andreas und zog Branco an der Hand und verfrachtete ihn in sein Auto, ehe Branco etwas sagen konnte. So fuhren die beiden zu Michaels Wohnung. Der lag nur da und starrte an die Decke, immer wieder liefen ihm Tränen über die Wangen.

Er dachte an Alex, dabei ließ er die glücklichsten Momente, die er mit ihr erlebte Revue passieren. Und immer wieder stellte er sich eine einzige Frage. „Warum! - Warum können wir nicht einmal glücklich werden?“, dabei liefen ihm die Tränen in Sturzbächen über die Wangen. Erst als er seinen Vater und auch Branco sah, beruhigte er sich etwas. „Und?“, fragte Michael nur, er rechnete mit dem schlimmsten. „Alex hat die OP soweit gut überstanden, den Kindern geht es gut“, sagte der Vater. „Was heißt soweit?“, fragte Michael und sah voller Angst seinen Vater und Branco abwechselnd an. „Es kam zu Komplikationen gegen ende der OP, sie hatte einen Herzstillstand und musste reanimiert werden, allerdings ist sie dabei ins Koma gefallen. Sie liegt nun auf der Intensivstation. Sieh zu, dass Du schnell wieder auf die Beine kommst. Alex braucht Dich nun ganz besonders“, sagte der Vater und verließ das Zimmer, es fiel im einfach schwer, es tat im weh, wie sehr sein Sohn litt. Branco blieb noch bei Michael, der lag jetzt nur da, ganz still und weinte. Michael wusste nicht so recht, ob er sich jetzt freuen sollte oder nicht. Klar Alex hat überlebt, seinen Kindern geht es den Umständen entsprechend gut. Doch sie liegt im Koma und niemand weiß, ob und wann sie aus dem Koma erwacht. Michael seine Angst wurde nicht weniger, zwar konnte er nun eine Last von sich schieben, da es den Kindern gut ging, doch die Angst um seine geliebte Alex wurde nun wieder größer. „Werden wir jemals glücklich werden können?“, fragte Michael leise. Branco sah ihn an und überlegte, was er sagen sollte, doch dann glaubte er die richtigen Worte gefunden zu haben. „Michael, Du bist doch glücklich, Du hast Alex und sie hat Dich. Ihr habt beide schon so viel geschafft und gemeinsam überstanden und ihr liebt euch immer noch wie am ersten Tag. Da könnt ihr stolz und glücklich darüber sein. Nicht jede Beziehung schafft es, so etwas wir ihr, zu überstehen. Auch wenn es schon so viele Schicksalsschläge gab, könnt ihr glücklich sein. Versuche einmal aus dem ganzen Negativen das Positive zu ziehen. Denk’ einfach mal an die Zeiten, als ihr zusammen gekommen seid. Ihr liebt euch und seit immer füreinander da. Und das allein reicht schon, um glücklich zu sein, auch wenn es im Leben mal nicht so läuft, so soll man nicht aufgeben!“, sagte Branco und sah Michael an, dieser starrte nur zur Decke, doch die Worte von Branco gingen ihm im Kopf umher. „Ihr werdet einmal so glücklich sein, wie Du und auch Alex es sich wünscht. Daran glaube ich fest und dass solltest Du auch“, fügte Branco hinzu. Michael drehte sich zu ihm um, sah ihn mit seinem blassen und trännennaßen Gesicht an. „Ja, Du hast Recht. Das hab’ ich so noch nicht bedacht“, sagte Michael und schloss seine Augen, da ihm sein Kopf schmerzte. „Schlaf nun erst mal, Dein Körper braucht den Schlaf und Du musst auch ganz schnell wieder gesund werden. Alex braucht Dich“, sagte Branco und ging leise aus dem Zimmer. Dann ließ er sich erschöpft auf dem Sofa fallen. Und schloss für einen Moment seine Augen. Angelika sah besorgt zu Branco. „Branco, geht es Dir gut? Du siehst müde und erschöpft aus!“ stellte Angelika fest. „Ja geht schon, ich hab nur recht wenig geschlafen. Ich werde wohl mal nach Hause fahren, was essen und dann schlafen“, entgegnete Branco ihr und wollte aufstehen. „Bleib sitzen, erstmal isst du etwas vernünftiges, eher lasse ich Dich nicht gehen. Du siehst aus, als hattest Du in den letzten Tagen nichts Richtiges zu essen“, sagte Angelika und ging in die Küche um das so eben fertige Mittagessen, welches man schon eher als Abendessen bezeichnen konnte zu holen – da es mittlerweile schon 19:00 Uhr war. Branco sah dankend zu Angelika und Andreas auf und setzte sich an den Tisch. Auch wenn er großen Hunger hatte, so recht mochte er auch nicht essen, die Gedanken und Sorgen um Alex und Michael ließen ihn einfach nicht los.


 

Das Abendessen verlief schweigend. Jeder der drei hing seinen Gedanken nach - und selbstverständlich drehten sich alle diese Gedanken ausschließlich um Alex und Michael. Lustlos stocherte Branco in seinem Essen. Nach nur ein paar Bissen hatte er das Gefühl, nichts mehr zu sich nehmen zu können, sein Magen war wie zugeschnürt. Außerdem war er so müde, daß er fast beim Essen einschlief. Nach einer Ewigkeit hatten sich alle drei gezwungen wenigstens etwas zu essen. Schließlich waren sie sich bewußt, daß sie bei Kräften bleiben mußten, waren sie doch die Stütze für Michael und Alex.


Kaum hatte Angelika den Tisch abgeräumt verabschiedete sich Branco auch: "Danke für das Essen! Jetzt sehne ich mich aber nur noch nach meinem Bett." Michaels Eltern verstanden das. Branco sah auch schon ganz fertig aus - blaß und mit tiefen Augenringen. "Schlaf Dich richtig aus, das wird Dir gut tun!", stellet Angelika fest.


Die Dämmerung brach gerade herein, als Branco sich in seinem Auto den Weg durch die Stadt bahnte. Er war so müde, daß er sich intensiv darauf konzentrierte wach zu bleiben. "Noch 10 Minuten, dann hast Du es geschafft, und dann kannst Du in Dein warmes weiches Bett fallen", sagte Branco leise zu sich selber. Das Radio drehte er auf volle Lautstärke, und das Fenster kurbelte er runter, damit die kühle Luft ihm beim Kampf gegen die Müdigkeit half.


Michael war von seinem kurzen fiebrigen Schlaf wieder aufgewacht. Seine Gedanken kreisten, wie sollte es anders sein, nur um Alex. Er vergrub sein Gesicht in Alex' Kissen, das nach kurzer Zeit von seinen Tränen völlig durchtränkt war. "Alex - meine Alex, bitte komm zurück zu mir! Ich brauche Dich doch so! ich flehe Dich an, wach wieder auf!" Er konnte sich gar nicht wieder beruhigen, so übermächtig war die Angst. Und auch wenn seine Eltern nebenan waren, innerlich fühlte er sich als er einsamste Mensch der Welt.


Ein Knall, ein Schrei, und dann scheinbar unendliche Stille und Dunkelheit. Branco bekam nicht mit, wie die nachfolgenden Autos anhielten, und einige beherzte Ersthelfer versuchten, ihn aus dem Autowrack zu befreien. Nach einigen Minuten erreichten Krankenwagen und Polizei den Unfallort. Noch immer war Branco bewußtlos. Während er notversorgt wurde, befragte die Polizei die Zeugen. Doch niemand konnte sich erklären, warum der Wagen auf einmal von der Fahrbahn abgekommen war, seitlich einen Baum rammte und sich dann mehrmals überschlagen hat. Angelika schaute leise in das Schlafzimmer. Sie dachte, oder besser gesagt sie hoffte, daß ihr Sohn noch schlafen würde. Stattdessen sah sie ihn weinend. Wann würde das alles ein Ende nehmen? Lange würde Michael das nicht mehr durchhalten, das spürte sie als Mutter genau. Michael zuckte zusammen, als er die Hand seiner Mutter auf seiner Schulter spürte. Mit roten Augen drehte er sich zu ihr um. "Mama, ich kann einfach nicht mehr!", brachte er gerade noch mit seiner heiseren Stimme heraus. Der neuerliche Weinkrampf hatte sein übriges getan, daß Michael kaum noch "pieps" sagen konnte. "Ich weiß, Michi, ich weiß! Aber glaube mir, Du und Alex, Ihr seid stärker als Ihr ahnt, und Ihr schafft das, beide!" Doch was immer Angelika auch sagte, es schien gar nicht richtig bei Michael anzukommen. Alex' Kopfkissen fest an sich gedrückt liefen ihm die Tränen immer weiter über die Wangen. Angelika schloß ihren Jungen in die Arme, und Michael ließ sie gewähren. Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter, und tatsächlich würden die Schluchzer langsam weniger. Es dauerte eine ganze Weile bis er sich aus der Umarmung löste und erschöpft in seine Kissen sank. Nun konnte Angelika sich also wieder um den physischen Zustand ihres Sohnes sorgen. Sie legte ihre Hand auf seine Stirn, um die Temperatur zu fühlen. Michael schloß die Augen: "Du hast so schön kühle Hände", bemerkt er. Daraufhin zog Angelika ihre Hand nicht sofort wieder weg. "Du glühst auch immer noch. Hast Du Kopfschmerzen?" Ganz sacht nickte Michael, noch immer mit geschlossenen Augen.

„Schlimm?“, hakte sie weiter nach. Wieder nickte Michael ganz zaghaft. „Tut Dir sonst noch was weh?“ Inzwischen konnte Michael nur noch ganz leise flüstern: “Ich habe wahnsinnige Gliederschmerzen, und mein Hals tut weh. Außerdem ist mir total schwindlig.“ Nein, das klang alles andere als gut. In diesem Moment betrat Andreas das Zimmer. Er brachte etwas zu trinken und auch eine Kleinigkeit zu essen. Doch das rühret Michael nicht an. Seine Mutter nötigte ihn dazu, noch einmal Fieber zu messen. „39,5°C – das ist zwar schon ein kleines bißchen weniger, aber immer noch verdammt hoch. Mensch Michi, was sollen wir denn mit Dir machen?“, fragte Angelika sich selbst. Sie hatte ein feuchtes kühles Tuch geholt, was sie Michael auf die Stirn legte, in der Hoffnung seine Kopfschmerzen damit ein wenig erträglicher zu machen. Nach kurzer Zeit war Michael wieder eingeschlafen. Er ahnte nicht, daß die nächste Katastrophe bereits ihren Lauf genommen hatte.


„Wird er durchkommen?“, erkundigte sich der Polizist beim Notarzt. „Wir können hier jetzt nicht genau sagen, was er für innere Verletzung hat. Aber ich glaube, der Mann hat echt einen Schutzengel gehabt. Daß aus dem Wrack noch jemand lebend geborgen wurde grenzt wirklich an ein Wunder. Wißt Ihr denn inzwischen wie der Mann heißt?“ Etwas traurig nickte der Polizist: „Ja, es ist sozusagen ein Kollege von uns. Sein Name ist Branco Vukovic und er arbeitet bei der Kripo.“


Bevor die Krankenschwester sich ihrem wohlverdienten Feierabend hingeben wollte, schaute sie noch einmal bei ihrer Sorgen-Patientin vorbei. Sie setzte sich neben Alex und nahm ihre Hand. „Ach Frau Rietz, Sie machen uns echt Sorgen! Aber ich kann sie erst mal beruhigen, Ihren Babys geht es gut! Hat Ihnen überhaupt schon jemand erzählt, was die beiden werden? Einen Jungen und ein Mädchen erwarten Sie! Und ich verspreche Ihnen, wir passen hier alle gut auf die Kleien auf, genauso wie auf Sie!“ Die Krankenschwester stand auf, strich noch einmal über die Decke ihrer Patientin und verließ den Raum. Schnell ging sie hinüber zu Unfallstation, wo eine Freundin arbeitete, mit der sie sich jetzt noch auf einen kleinen Cocktail treffen wollte. Da ihre Freundin noch nicht ganz fertig war, mußte sie einen Moment warten. Sie beobachtete das Treiben, gerade wurde ein neuer Patient nach einem schweren Verkehrsunfall eingeliefert. Sie erhaschte einen kurzen Blick auf den Mann und erschrak: Das war doch der Bekannte von Frau Rietz! Was sollte dieser Frau und ihrer Familie denn nun noch alles zustoßen? „Bist Du fertig, können wir los?“, wird sie aus ihren Gedanken gerissen. „Nein, sorry, ich kann jetzt nicht weg. Du erinnerst Dich doch sicher an die Patientin mit der schwierigen Zwillingsschwangerschaft von der ich Dir erzählt habe. Und das Unfallopfer, das hier gerade eingeliefert worden ist bei Euch, das ist einer der besten Freunde der Frau. Ich muß einfach wissen, was mit ihm ist.“ Etwas streng schaute ihre Freundin sie an: „Du hast Feierabend! Jetzt vergiß doch mal die Patienten, jetzt kümmern wir uns um uns!“ Doch sie erntete nur ein Kopfschütteln: „Nein, nicht bei dieser Patientin. Entschuldige bitte!“


Es dauerte noch eine ganze Weile, bis die freundliche Krankenschwester erfuhr, was mit Branco los war: Neben einem Schleudertrauma, einer schweren Gehirnerschütterung, diversen Prellungen am ganzen Körper und einem gebrochenen Bein hatte er Quetschungen an Leber, Niere und Milz.

 

Doch das war keine gute Nachricht, dass wusste die Krankenschwester nur zu genau. „Hoffentlich renkt sich wieder alles ein und die Milz erholt sich, denn sonst besteht die Gefahr, dass die Milz entfernt werden muss. Was müssen die eigentlich noch an Schicksalsschlägen durchmachen?“, fragte sich die Krankenschwester. Branco wurde auf die Intensivstation verlegt, er bekam eine Beruhigungsmittel, reichlich Schmerzmittel und ein Schlafmittel, so dass Branco gar nicht erst aufwachte, sondern durchschlafen konnte.

Michael schlief nicht lange ruhig, es dauert nicht einmal lange und wieder warf er sich in seinen Fieberträumen umher. Angelika war ratlos, sie konnte nichts mehr für ihn hat, alles und wirklich auch alles hatte sie ausprobiert, hatte sich an die Anweisungen des Arztes gehalten, einfach an alles. Doch nichts half. Michael wurde und wurde nicht fitter. Noch immer quälte ihn sein Fieber, welches einfach nicht weniger wurde. Im Schlaf, sofern man dass noch schlafen nennen konnte, wälzte sich Michael vor Schmerzen und Sorgen hin und her. Immer noch ging ihm Alex nicht aus dem Kopf, er versuchte alle seine letzten Reserven zu verwenden, um wenigstens noch an sie denken zu können. Andreas sah dem Treiben von Michael nicht mehr lange zu und schnappte sich das Telefon, während Angelika noch Wadenwickel durchführte und Michael versuchte etwas zu trinken einzuflössen. Doch dies gestaltete sich als Schwierig, Michael währte sich inzwischen gegen alles. Er träumte schlecht. Angst, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit bestimmten seine Gedanken, er kam und kam nicht davon los.
Nachdem Andreas sich dazu entschlossen hatte, den Notarzt nochmals anzurufen, versuchte er es immer wieder auf dem Handy von Branco, doch es war aus. „Komisch, er hatte doch immer gesagt, er lässt es an und wir sollen ihn benarichtigen, sobald es etwas gibt?“, dachte sich Andreas, machte sich aber nicht lange Gedanken darum. Er legte das Telefon wieder beiseite und guckte sorgenvoll nach seinem Sohn und seiner Frau, die noch immer mit letzter Kraft gegen das wieder aufsteigende Fieber ankämpfte. Andreas legte eine Hand auf die Schulter seiner Frau und nickte ihr aufmunternd zu und übernahm nun die Wadenwickel, so dass sich Angelika kurz verschnauben konnte.

Branco lag noch immer auf der Intensiv und es sah nicht gut um ihn aus. Die Nieren und Leberwerte ließen zu wünschen übrig und die Milz wurde größer und größer. Mit Sorgenvollen Mienen betrachteten die Ärzte die Werte und schüttelten den Kopf. „Wurden schon die Angehörigen benachrichtigt?“, fragte nun einer der beiden Ärzte eine Krankenschwester, die Branco versorgte. „Ja, wir versuchen seit geraumer Zeit seine Eltern zu erreichen, doch da nimmt keiner ab!“ – „Wie sieht es mit Freunden, bzw. mit den Kollegen von ihm aus?“ – „Das ist so eine Sache, seine Kollegin liegt hier bei uns auf der Gynäkologie im Koma und sein Kollege, liegt zu Hause mit hohem Fieber im Bett!“, entgegnete die Schwester. „Oh je! Dann versuchen sie es dennoch bei ihm zu Hause, wir müssen einen erreichen, die müssen Bescheid bekommen!“, ordnete der Arzt das an und die Krankenschwester suchte die Nummer raus.

Alex lag noch immer im Koma, nichts deutete auf Besserung hin. Die Werte sind weiterhin stabil und die Kinder scheinen sich gut zu erholen, doch Alex wachte und wachte nicht auf.


 

Es war inzwischen schon später Abend, als der Notarzt bei Michael eintraf. So langsam war auch er am ende mit seinem Latein, was er mit dem Patienten noch machen sollte. Denn so lange Michael so unter einem inneren Druck stand, solange würde auch sein Körper sich damit schwer tun, sich zu erholen. „Ich werde Ihrem Sohn jetzt ein sehr starkes Beruhigungsmittel geben. Wenn wir glück haben, schläft er damit die nächsten Stunden ruhig durch. Das ist die einzige Chance, seinem Körper die Ruhephasen zu geben, die er braucht. Außerdem werde ich ihm ein ebenfalls sehr starkes fiebersenkendes Medikament verabreichen. Wir werden Herrn Naseband schon wieder fit bekommen“, versuchte der Notarzt mit dem letzten Satz vor allem Angelika wieder aufzubauen, die inzwischen auch schon ganz schön blaß um die Nase aussah. Sie machte sich einfach so große Sorgen um ihren Michi.

Der bekam in seinen Fieberträumen kaum mit, wie er behandelt wurde. Selbst wenn er wach war, schien er nicht ganz bei Bewußtsein zu sein. Zu sehr hatten ihn seine Träume und Gedanken gefangen genommen. Unruhig warf er sich von einer Seite auf die andere. Doch fünf Minuten nachdem der Notarzt die Wohnung wieder verlassen hatte, wurde er langsam etwas ruhiger. Das Beruhigungsmittel schien zu wirken. Seine Eltern nahmen das beruhigend zur Kenntnis. Angelika blieb noch etwas an seinem Bett sitzen, kühlte seine heiße Stirn, und machte sich selber so ihre Gedanken um Alexandra. Doch nach einer Weile, als sie sich wirklich sicher war, daß Michael ruhig schlief, ging sie zusammen mit Andreas ins Bett. Sie ließen alle Türen offen, um zu hören wenn etwas sein sollte, aber sie mußten jetzt selbst erst einmal Kraft tanken für den neuen Tag, von dem sie ja noch nicht wußten, daß er eine weitere Katastrophe bereit hielt.

Alle drei Sorgenkinder verbrachten eine ruhige Nacht. Das Beruhigungsmittel bei Michael leistete ganze Arbeit. Zum ersten Mal seit Tagen schlief er mehrere Stunden am Stück traumlos durch, so daß sein Körper sich wirklich erholen und Kraft im Kampf gegen das Fieber sammeln konnte.

Auch Branco schlief unter dem Einfluß diverser Medikamente. Nur einmal wachte er zwischendurch auf. Verwundert schaute er sich um. Wo war er, was war passiert? Er versuchte sich zu erinnern. Natürlich, er war im Auto unterwegs gewesen, war nach Hause gefahren, um sich richtig auszuschlafen. Doch für mehr fehlte ihm die Erinnerung. Gerade in dem Moment betrat die Nachtschwester den Raum. „Herr Vukovic, machen Sie sich keine Sorgen. Sie sind hier im Krankenhaus in den besten Händen“, beruhigte sie ihn, als sie seinen fragenden und verwirrten Blick bemerkte. Mühsam formulierte Branco die nächste Frage: „Was ist passiert?“ Die Schwester setzte sich kurz auf den Stuhl neben dem Bett: „Sie hatten einen Autounfall! Und ehrlich gesagt muß Ihr Schutzengel echt Überstunden gemacht haben, daß man Sie aus Ihrem Auto befreien konnte.“ Branco versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Doch es gelang ihm nicht. Er wollte seinen Kopf zur Seite drehen, doch sofort durchzuckte ihn ein heftiger Schmerz. Jetzt bemerkte er auch erst die Halskrause, die er trug. „Bleiben Sie ganz ruhig Herr Vukovic, und versuchen Sie weiter zu schlafen. Morgen früh kommt dann ein Arzt zu Ihnen und erklärt Ihnen genau, was mit Ihnen ist.“ Die Wirkung des Schlafmittels hielt immer noch an, und Branco war wirklich auch so erschöpft und kraftlos, daß ihm die Augen auch sofort wieder zufielen.

Auch bei Alex war alles ruhig. Ihr Zustand war unverändert. Durch die an sie angeschlossenen Geräte war sie ständig überwacht, und circa alle zwanzig Minuten schaute auch eine Schwester nach ihr. Und niemand wußte, wie lange das noch so weitergehen würde.

Am Morgen wurde Michaels Schlaf wieder etwas unruhiger. Wieder einmal quälten ihn Albträume. Von seinem eigenen Schrei wachte er auf. Völlig naß geschwitzt saß er in seinem Bett und schaute sich verwirrt um. Der Traum gerade war so real gewesen. Er hatte am Babybett seines frisch geborenen Sohnes gestanden, und jemand hatte ihm das Kind gewaltsam aus der Hand gerissen. Er konnte nichts dagegen tun.

Von dem Schrei war auch Angelika aufgewacht. Sofort stürmte sie in das Zimmer ihres Sohnes. „Michi, was ist passiert?“, fragte sie ganz besorgt. Immer noch etwas neben sich stehend beantwortete Michael die Frage: „Ich habe wohl schlecht geträumt.“ Fürsorglich betrachtete sie Michael: „Du bist ja völlig naß geschwitzt! Ich suche Dir schnell was frisches zum Anziehen raus. Bitte miß in der Zwischenzeit doch Deine Temperatur!“ Sie hielt im das Thermometer hin, das immer noch auf seinem Nachttisch lag. Als sie kurze Zeit später mit einem frischen Schlafanzug an Michaels Bett stand, fiel ihr ein Stein vom Herzen: „39,2°C – das ist zwar immer noch hoch, aber schon deutlich besser als gestern! Ich glaube, jetzt bist Du endlich langsam auf dem Weg der Besserung!“ Zaghaft nickte Michael. Daß das Fieber langsam sank war wohl wirklich ein gutes Zeichen, aber noch immer hatte er diese wahnsinnigen Kopfschmerzen, die ihn ganz verrückt machten. „Was ist mit Alex?“, erkundigte er sich. „Wir haben nichts mehr gehört seit gestern. Aber wenn etwas gewesen wäre, dann hätte an uns schon informiert, da bin ich mir ganz sicher. Das Krankenhaus hat doch unsere Nummer. Und auch über Branco hätten wir sonst sicher etwas gehört. Denn er wird ja bei Neuigkeiten auch angerufen, so lange Du noch krank bist.“ Einerseits war es ja schon so, daß keine Nachricht eben auch keine schlechte Nachricht war. Man konnte also davon ausgehen, dass Alex’ Zustand stabil war. Aber es hieß auch, daß sie ganz offensichtlich noch nicht wieder aus dem Koma erwacht war.

Marion und Bernd versuchten jetzt schon eine ganze Weile, Branco auf dem Handy zu erreichen. „Er wollte doch heute Vormittag wieder mit ins Krankenhaus, wenn ich ihn richtig verstanden habe. Warum geht er denn dann nicht ans Handy?“, fragte Marion ihren Mann. „Vielleicht schläft er noch und hat das Handy in der Nacht ausgemacht. Der arme Junge war doch gestern so fertig, der wollte bestimmt einfach nur ungestört schlafen“, vermutete Bernd. „Vielleicht hast Du ja Recht.“

Auch Angelika und Andreas wunderten sich, daß Branco sich noch nicht bei ihnen gemeldet hatte. „Er wollte doch eigentlich gleich morgens wieder herkommen, bevor er ins Krankenhaus fährt. Und ich versteh das auch nicht, warum wir ihn nicht auf dem Handy erreichen können. Schließlich meldet sich das Krankenhaus wenn was ist ja auch auf der Nummer. Und da kann ich mir nicht vorstellen, daß er das Handy irgendwo liegen gelassen hat, oder es ausgestellt hat“, bemerkte Angelika. „Jetzt beruhige Dich mal, es wird schon eine logische Erklärung dafür geben. Schließlich hat der Junge auch noch ein eigenes Leben! Der wird schon wieder auftauchen“, versuchte Bernd seine Frau zu beruhigen. Doch wenn er ganz ehrlich gewesen wäre, dann müßte er zugeben, daß ihm das alles auch etwas eigenartig vorkam.

Diesmal verbrachte Andreas den Vormittag am Bett seines Sohnes. Michael war immer noch ziemlich erschöpft, schlief fiel und leider hatten sich auch die Albträume wieder verstärkt eingeschlichen doch immerhin stieg das Fieber nicht weiter. Am meisten quälten Michael seine Kopfschmerzen. Selbst wenn er wach war hielt er die Augen geschlossen, weil sie so lichtempfindlich waren. Wenn er sie doch einmal öffnete, dann nur um das Foto von Alex und sich in die Hand zu nehmen und zu betrachten. In Gedanken hielt er Zweisprache mit seiner geliebten Lebensgefährtin: „Ach Alex, ich wäre jetzt so gerne bei Dir! Weißt Du, ich stelle mir vor, wie ich neben Dir sitze, Dir durch das Harr wuschele und Dir die Hand küsse. Und dann wachst Du auf, und strahlst mich mit Deinen rehbraunen Augen an. Ob unsere kleinen Mäuse Deine Augen erben werden? Irgendwie kann ich das ja immer noch nicht fassen, daß wir bald vielleicht zwei Mini-Alexandras haben werden. Irgendwie fände ich’s ja schön, wenn wir zwei Prinzessinnen bekommen würden. Oder einen Jungen und ein Mädchen. Wobei die Hauptsache schließlich ist, daß es beiden gut geht, also ist es doch eigentlich egal, was es wird. Ach Alex-Maus ich würde mir so sehr wünschen, daß Du die Schwangerschaft fröhlicher und intensiver erleben könntest. Es muß ein Wunder sein, zu spüren, wie neues Leben entsteht. Ich als werdender Papa kann das kaum glauben, aber wie muß es erst für Dich sein, das Leben in Dir zu spüren. Bitte Alex, wach auf! Ich weiß, wenn Du aufwachst, dann wird alles wieder gut, dann schaffen wir das!“ Tränen rannen ihm über die Wangen. Andres konnte nur ahnen, in welche Richtung Michaels Gedanken gerade wieder einmal gegangen waren. Etwas hilflos tätschelte er seinem Sohn den Arm. Gerne hätte er ihm noch ein paar aufmunternde Worte gesagt, doch die blieben ihm im Hals stecken.


Im Zimmer von Alex herrschte betretenes Schweigen. Zwar wußten sie, daß man mit Alex sprechen sollte, aber irgendwie brachte niemand ein Wort heraus. Auch wenn sie es ja nun nicht zum ersten Mal sahen, sie würden sich nie daran gewöhnen können, Alex so leblos zwischen all diesen Geräten liegen zu sehen. Sie wirkte so schwach und hilflos. Und wenn man sie so sah, dann konnte es einem schwer fallen daran zu glauben, daß sie bald einfach wieder die Augen öffnen würde, und daß sie bald zwei gesunden Kindern Leben schenken sollte. Es war Marion, aus der es als erstes heraus brach. Sie hielt die rechte Hand von Alex in ihrer Hand, und legte sie an ihre Wange. „Meine Kleine, bitte komm zurück zu uns! Bitte mach doch die Augen auf! Du fehlst uns so!“ Auch Bernd hatte Tränen in den Augen, als er zu Alex sprach: „Mama hat Recht, mein Prinzesschen! Es wird zeit, daß Du Deine Augen wieder aufmachst!“


Auf einmal öffnete sich die Tür, und eine Schwester betrat das Zimmer. „Entschuldigen Sie bitte die Störung, aber ich müßte Sie kurz sprechen!“ Drei Paare ängstlicher Augen starrten Sie an. „Was ist mit meiner Tochter?“, sprach Bernd das aus, was alle dachten. „Mit Frau Rietz ist nichts, aber können wir das draußen besprechen?“ Etwas verwirrt folgten die Drei der Schwester in die Wartezone, wo sie alle Platz nehmen konnten. „Ich muß Ihnen etwas mitteilen was mir nicht leicht fällt. Wie gesagt, es geht nicht um Frau Rietz, sondern um Herrn Vukovic. Er ist gestern Abend nach einem schweren Verkehrsunfall eingeliefert worden.“

 

Alle drei standen da geschockt und trauten ihren Ohren kaum. „Sagen Sie mir bitte jetzt nicht, dass das auch wirklich wahr ist?“, entgegnete Angelika der Krankenschwester. Die Krankenschwester nickte traurig. „Doch leider, er liegt auf der Intensivstation mit inneren Quetschungen!“ Alle drei standen mit gesenkten Köpfen da und wussten nicht, was sie noch darauf hin sagen sollte. „Es kommt auch alles auf einmal. Erst Alex, jetzt wieder Michael und nun auch noch Branco. Was müssen die Armen denn noch alles durchstehen. Die kommen doch auch nicht zur Ruhe. Wie soll man den da noch Hoffnungen haben!“, sprach Bernd das aus, was sich alle dachten. „Wie erklären wir dass nun Michael und Alex, wenn sie aufwacht?“, fragte sich nun auch Alex’ Mutter die bisher nur still dagestanden hatte und Angst um die ganze Zukunft ihrer Tochter verspürte. Es herrschte betretene Stille, keiner wusste so recht, wie sie es nun erklären sollten. Nun war wieder einmal das Ganze Geschick und Einfühlungsvermögen der Eltern gefragt. Angelika ging sofort gefolgt von Bernd zu Branco auf die Intensivstation um nach seinem Zustand zu gucken. Es schockte sie, Branco lag da, kraftlos und an Überwachungsmaschinen angehängt und schlief gerade. So blieb Bernd noch etwas bei Branco und Angelika für geschockt zu ihrem Mann. Dieser kümmerte sich immer noch liebevoll um seinen Sohn und hatte alles Hände voll zu tun. Michael ging es immer noch nicht besser, seine Kopfschmerzen gingen schon ins unermessliche und waren kaum auszuhalten. Seine Gedanken hingen immer noch an Alex, ganz feste versuchte er mit ihr im inneren zu kommunizieren, was ihn auch seine letzten Kräfte kostete. Auch wenn das Fieber nicht weiter anstieg, so war es immer noch ein ernster Zustand. Denn er kam Psychisch einfach nicht zur Ruhe. Seine Fieberträume quälten ihn, die Schmerzen die er hatte und die ganzen Sorgen und Ängste um seine geliebte kleine Alex. „Alex, ich liebe Dich, Du darfst mich nicht verlassen. Zusammen schaffen wir das, auch wenn ich gerade nicht bei Dir sein kann, so fühle Dich dennoch von mir umarmt und geliebt. Wir schaffen das, Du darfst einfach nicht aufgeben. Bitte Ich kann ohne Dich nicht leben“, Michael war mit seinen Gedanken ganz bei Alex, während er sich im Bett umher warf. Andreas hörte einige Sätze, da Michael leise vor sich her gemurmelt hatte. „Michael, ihr schafft das, da bin ich mir sicher und Deine Mutter und ich, werden euch helfen. Wir würden es Euch gerne ersparen dieses ganze Lied. Doch es soll wohl so sein. Du musst nun aber sehen, dass Du wieder gesund wirst. Versuche ruhig weiter zu schlafen, ich bin hier bei Dir“, sprach der Vater leise und beruhigend auf Michael ein. Dieser nickte nur schwach und drehte sich wieder auf die andere Seite. Vorher drückte er noch mit seiner heißen Hand die Hände seines Vater. Er war wirklich froh und glücklich, dass er solche Eltern hatte. Und tatsächlich Michael fiel in einen langen und traumlosen Schlaf. So dass er nicht mit bekam, wie Angelika nach Hause kam und sich traurig und erschöpft auf das Sofa fallen lies.

Andreas sah besorgt zu seiner Frau, setze sich neben sie und nahm sie in den Arm. „Was ist los, mein Schatz? Ist irgendetwas mit Alexandra?“ – „Nein, ihr Zustand ist immer noch unverändert, aber es ist etwas schlimmes passiert. Branco hatte gestern Abend auf dem Rückweg einen Autounfall. Man Andreas, ich mache mir solche Sorgen um ihn, ich hätte ihn nie losfahren lassen dürfen, ich wusste doch, dass er müde und erschöpft war.“ – „Nein, dass darfst Du nicht einmal denken, Dich trifft keine Schuld. Wie geht es ihm denn?“, fragte Andreas besorgt seine Frau, er konnte es nicht glauben, nun auch noch Branco. Doch bevor er sich nun darum seine Gedanken zerschlägt musste er erstmal seine Frau beruhigen. Angelika lag in den Armen ihres Mannes und schluchzte leise. Und nebenbei versuchte sie ihm zu erklären, wie der Zustand von Branco war. Angelika merkte auch, wie sehr sie die ganze Sache mitnahm die Sorgen um ihren eigenen Sohn. Die Angst um ihre Enkelkinder und die Angst um Alexandra. Die für sie schon wie eine eigene Tochter war.
Branco sein Zustand wurde nicht besser, er wachte mehrmals mit starken Schmerzen auf und immer wieder tat ihm sein Bauch weh. Der auch immer härter wurde. Die Ärzte begannen sich Sorgen zu machen, schnell wurde allen klar, Branco musste operiert werden. Sofort wurde alles dafür veranlasst. Die Milz stand kurz vor dem platzen. Nachdem Branco sich mehrmals wegen den starken Schmerzen bewegt. Branco drohte innerlich zu verbluten, die Milz war fast vorm platzen. Es bestand Lebensgefahr. Keiner ahnte etwas. Weder Angelika, die noch immer weinend in den Armen ihres Mann es lag. Oder Marion und Bernd, die noch immer am Bett ihre Tochter saßen und darauf warteten, dass sie aus dem Koma erwacht.


 

„Ist jetzt jemand bei Branco? Kümmert sich jemand um den Jungen? Sind seine Eltern informiert?“, erkundigte sich Andreas bei seiner Frau. „Seine Eltern konnten bis jetzt wohl noch nicht erreicht werden, und Marion und Bernd sind mit Sicherheit bei Alexandra“, beantwortete Angelika die Frage mit Tränen in den Augen. „Dann fahre ich heute Nachmittag ins Krankenhaus zu ihm. Wir müssen jetzt für den Jungen da sein. Schließlich hat er sich auch in letzte Zeit fast bis zur Selbstaufgabe um Alexandra und Michael gekümmert, da können wir ihn jetzt nicht im Stich lassen“, stellte er fest. Noch immer lag Angelika in seinen Armen. „Michael schläft, und das solltest Du jetzt auch tun. Komm, leg Dich ein bißchen hin und schlaf eine Stunde. Das tut Dir gut.“ Angelika widersprach dem nicht, und so saß Andreas nun in der stillen Wohnung und grübelte. Wie sollte er Michael von dem Unfall erzählen? Denn mit Sicherheit würde er früher oder später nach Branco fragen. Und ihn dann anzulügen, das konnte er nicht. Aber Michael kam wegen der Sorgen um Alex schon nicht zur Ruhe, wie würde sich dann die Nachricht von Brancos Unfall auf seine Genesung auswirken? Die ganze Sache war allen Beteiligten längst über den Kopf gestiegen. Aber sie durften nicht aufgeben!

Mit Hochdruck kämpften die Ärzte um das Leben von Branco. Er hatte viel Blut verloren, sein Kreislauf war instabil. Immer wieder betrachtete die Anästhesistin sorgenvoll seine Werte. Lange würde sie den Patienten nicht mehr stabil halten können. Doch die Ärzte brauchten noch etwas Zeit, um die Milz zu entfernen. Noch einmal war bei Brancos Schutzengel voller Einsatz gefragt. Und tatsächlich ging es erst mal gut. Die OP war erfolgreich, und Branco kam wieder auf die Intensivstation. Allerdings war er noch nicht außer Gefahr. Die nächsten 24 Stunden würden entscheidend werden.

Marion und Bernd hielten die Hände ihrer Tochter. Sie wollten gerne etwas positives sagen, ihrer Tochter Mut machen, doch so langsam verließ sie doch selber jeglicher Rest-Optimismus. „Meine Prinzessin, ich weiß gar nicht, was Du getan hast, daß Du so leiden mußt! Ich würde Dir das alles so gerne abnehmen! Aber Du kannst auf uns zählen. Nur bitte wache wieder auf!“, flehte Bernd. Marion war sich inzwischen gar nicht so sicher, ob es vielleicht nicht sogar besser war, daß Alex gerade nichts mitbekam. Sie hatte sie ja vor der OP erlebt, wie fertig sie war, und wie viele Sorgen sie sich um Michael gemacht hatte. Und wenn sie jetzt wüßte, daß es ihm immer noch nicht wirklich besser ging, und daß auch Branco jetzt noch im Krankenhaus liegt, wie würde sie das verkraften? Andreas schreckte auf. Er war tatsächlich auch auf dem Sofa eingenickt. Es war jetzt schon mitten am Nachmittag! Schnell stand er auf und schaute nach Michael. Die ruhige Schlafphase war vorbei, und Michael warf sich wieder unruhig hin und her. Das ganze Bett war zerwühlt. Andreas hielt es für besser, seinen Sohn aufzuwecken. Er setzte sich auf die Bettkante und strich Michael zärtlich über die glühenden Wangen. „Wach auf! Du hast schlecht geträumt!“ Es dauerte einen Moment, bis Michael die Augen aufschlug. „Wie eht es Dir“, erkundigte sich Andreas. „Die Kopfschmerzen sind immer noch nicht besser. Papa, ich halte das nicht mehr aus!“ Es tat Andreas weh, Michael nicht wirklich helfen zu können. Er nahm das Tuch, da noch auf dem Nachttisch lag, und nahm es mit ins Bad, um kaltes Wasser darüber laufen zu lassen. Dann legte er das kalte Tuch Michael auf die Stirn. Michael war zwar wach, hielt die Augen wegen der Kopfschmerzen aber weiterhin geschlossen. „Wie geht es Alex?“, flüsterte er. In dem Moment betrat Angelika den Raum. „Alex’ Zustand ist unverändert. Sie liegt noch immer im Koma, aber ihr Zustand hat sich halt auch nicht verschlechtert. Marion und Bernd sind den ganzen Tag bei ihr.“ So richtig konnte Michael das nicht beruhigen. Durch die Kopfschmerzen war er nicht einmal in der Lage, irgendeinen klaren Gedanken zu fassen. Alles schien sich zu drehen. Auf einmal wurde ihm übel. Angelika bemerkte sofort, daß etwas nicht stimmte. „Michi, alles in Ordnung?“ Der schüttelte nur vorsichtig den Kopf: „Mir ist schlecht!“ Sofort sprang Andreas auf und kam gerade noch rechtzeitig mit einem Einer wieder. Das bißchen, das Michael in letzter Zeit zu sich genommen hatte übergab er nun wieder. Nachdem sein Magen völlig leer war, sank er erschöpft in sein Kissen zurück. "Wann nimmt das alles ein Ende? Mama, Papa, ich steh' das nicht mehr durch! Seit Tagen liege ich jetzt schon flach, und ich habe nicht das Gefühl, daß es mir besser geht! Und die Sorgen um Alex lassen mich nicht los! Was, wenn sie nicht mehr aufwacht, wenn ich mich nicht einmal richtig von ihr verabschieden konnte? Sie hatte solche Angst vor der Operation, und ich war nicht für sie da! Und jetzt kann ich ihr auch nicht beistehen! Es heißt doch immer, daß Koma-Patienten spüren, wenn jemand bei ihnen ist und mit ihnen spricht. Was soll Alex denken, wenn ich nicht da bin, wo es ihr so schlecht geht?" Die letzten Sätze brachte er schon nur noch unter Schluchzen heraus. und jetzt weinte er bitterlich. "Ich kann nicht mehr, und ich will auch nicht mehr!" Sein schwacher Körper wurde von Weinkrämpfen geschüttelt. Hilflos warfen sich Angelika und Andreas sorgenvolle Blicke zu. Angelika nahm ihren Sohn fest in den Arm, er ließ einfach alles mit sich geschehen. Andreas strich ihm über den Rücken. Doch selbst die Geborgenheit, die seine Eltern ihm mit diesen Gesten geben wollten konnte ihn nicht trösten. Er war endgültig am Ende seiner Kräfte angekommen. Er hatte das Gefühl, sich in einem tiefen Loch zu befinden. Die letzten Wochen und Monate hatte er immer wieder versucht da raus zu kommen, hatte im wahrsten Sinne des Wortes gekämpft, doch nun gab er auf. Er sah keinen Sinn mehr weiterzukämpfen. Die Hoffnungslosigkeit hatte komplett Besitzt von ihm ergriffen. Besonders Angelika spürte die Veränderung, die in ihrem Sohn vorging, auch wenn sie noch nicht wußte, was genau es war. Nach einiger Zeit befreite sich Michael aus den Armen seiner Mutter. Nun lag er mit geschlossenen Augen da und versuchte alle Gedanken zu verdrängen. Er wünschte sich nur, daß diese Kopfschmerzen endlich besser wurden. Andreas deutete seiner Frau, kurz mit ihm ins Wohnzimmer zu kommen. Sie setzten sich aufs Sofa, und Angelika lehnte ihren Kopf an die Schulter ihres Mannes. Sie sagte nichts, aber Andreas wußte genau, wie große Sorgen sie sich um Michael machte. Nach kurzer Zeit unterbrach er die Stille: "Kommst Du ein paar Stunden alleine zurecht? Ich würde dann jetzt ins Krankenhaus zu Branco fahren. Es kann doch nicht sein, daß der Junge alleine ist, obwohl er Unterstützung doch auch so bitter nötig hat." Angelika nickte: "Ja klar, fahr zu Branco! Und richte ihm bitte schöne Grüße aus!" Mit einem Kuß verabschiedete sich Andreas von Angelika, und dann machte er sich auf den Weg.

Der Anblick den Branco bot war wirklich erschreckend. Die Blässe in seinem Gesicht hob die blauen Flecken und Kratzer besonders hervor. Unzählige Geräte waren an ihn angeschlossen und gaben gleichmäßige Geräusche von sich. Über einen Tropf wurde ihm eine Flüssigkeit zugeführt. Mit der Halskrause und dem eingegipsten Bein sah er wirklich mitleidserregend aus. Nachdem Andreas erst mit einem Arzt gesprochen hatte, setze er sich zum schlafenden Branco ans Bett. Eine Weile saß er einfach nur da, dann öffnete Branco seine Augen. "Andreas, was machst Du denn hier?", fragte er erstaunt mit leiser Stimme. "Na ich muß doch schauen, was Du so für Sachen machst. Mensch Branco, das ist ja gerade noch mal gut gegangen." Traurig schaute Branco ihn an: "Es tut mir so leid. Das ist das letzte was Ihr alle gebrauchen könnt, daß ich jetzt auch noch ausfalle." Branco blinzelte die Tränen weg, die sich gerade in seinem Augen sammelten. "Wie geht es Michael und Alex denn?" Eigentlich hätte ich Andreas denken können, daß diese Frage kommt, aber trotzdem wußte er nicht so genau, was er sagen sollte. "Jetzt mach Dir mal keine Gedanken! Du hast Alexandra und Michael in letzter Zeit so beigestanden, das war ja schon fast übermenschlich. Und schließlich sind Marion, Bernd, Angelika und ich ja auch noch da, um den beiden beizustehen. Werde Du jetzt erst mal gesund, und mach Dir nicht so viele Sorgen. Du könntest sowieso jetzt nicht viel machen. Alexandras Zustand ist unverändert. Sie liegt immer noch im Koma, aber ihre Werte sind stabil", versuchte er Branco zu beruhigen. "Und was ist mit Michael?" Branco ließ keine Ruhe. Doch eigentlich wollte Andreas am liebsten nichts sagen. Schließlich sollte Branco sich nicht noch zusätzlich sorgen müssen. Seine eigene Situation war schließlich schwer genug.

"Das Fieber ist ein wenig gesunken, und wir hoffen, daß dis ein gutes Zeichen dafür ist, daß es langsam bergauf geht." Obwohl Branco sehr schwach war, registrierte er, daß das nicht die ganze Wahrheit war. "Fühlt er sich denn auch besser? Jetzt laß Dir nicht alles aus der Nase ziehen! Denke dran, ich bin schließlich Polizist, und in den meisten Fällen merke ich, wenn man mir nicht die ganze Wahrheit sagt", versuchte Branco etwas zu scherzen. Also gab Andreas auf, und beschloß Branco alles zu sagen: "Ehrlich gesagt geht es ihm noch nicht wirklich besser. Er hat rasende Kopfschmerzen, die ich sehr stark zu schaffen machen, und vorhin hat er sich auch noch übergeben." Andreas fühlte sich nicht wohl in seiner Haut, Branco damit zu belasten. Er schaute auf den Boden, und fühlte auf einmal, wie Branco seine Hand nahm. "Das wird schon wieder, Andreas! Ich bin mir sicher, daß es mit Michael bald wieder bergauf geht! Schau ihn Dir doch an, so einen Typen wie Michael haut so schnell nichts um!" Andreas war gerührt. Eigentlich war er doch hergekommen, um Branco aufzubauen, der es bitter nötig hatte, wenn man ihn so sah. Und nun tröstete der Junge ihn. "Mensch Branco. Alexandra und Michael können echt froh sein, so einen Freund und Kollegen wie dich zu haben." Branco lächelte schwach. Jetzt wechselte Andreas das Thema: "Was ist eigentlich mit Deinen Eltern? Das Krankenhaus versucht die ganze Zeit vergeblich, sie zu erreichen!" Branco antwortete: "Die sind im Urlaub in den USA." Andreas schaute ihn fragend an: "Aber es gibt doch bestimmt auch eine Möglichkeit, sie dort zu erreichen, oder?" Doch dem war nicht so: "Sie machen eine Mietwagenrundreise, und ein Handy haben sie nicht dabei. Doch ich möchte auch gar nicht, daß sie informiert werden. Weißt Du, ich verstehe mich eigentlich schon ganz gut mit ihnen, aber irgendwie fühle ich mich ihnen gegenüber immer unwohl, wenn ich krank bin. Ich verrate ihnen das nie. Ich kann die auch nicht sagen, warum das so ist."

Das Gespräch hatte Branco, der ja noch sehr schwach war, ziemlich angestrengt. Andreas merkt, daß Branco langsam die Augen zufielen. "Na wir sind ja auch noch für Dich da. Jetzt schlaf ruhig und erhole Dich, damit es Dir ganz schnell wieder gut geht!" Kaum hatte er den Satz beendet, war Branco auch schon wieder eingeschlafen. Einen kurzen Moment blieb Andreas noch an seinem Bett sitzen, bevor er das Zimmer verließ. Von der einen Intensivstation ging er dann weiter zur nächsten. Wenn er schon einmal im Haus ist, wollte er natürlich auch nach Alex schauen. Marion und Bernd waren gerade wieder nach Hause gefahren, nachdem sie fast de ganzen Tag am Bett ihrer Tochter verbracht hatten, so daß Andreas alleine mit seiner Quasi-Schwiegertochter war. "Na Alexandra! Ich finde ja ehrlich gesagt, Du hast jetzt lange genug geschlafen. Langsam solltest Du uns mal wieder Deine braunen Augen zeigen." Während er sprach, streichelte er Alex' Hand. "Weißt Du Alexandra, wir haben uns so unendlich gefreut, als Michal und Du zueinander gefunden haben! Denn wir spüren, daß Du unserem Jungen gut tust. Er ist richtig aufgeblüht, seit Ihr zusammen seid!" Liebevoll schaute er Alex an.

Auf einmal spürte er wie Alex ihr Finger sich leicht bewegten, und ein kleines Glücksgefühl machte sich in ihm breit. Behutsam sprach er auf sie ein: "Alex, bist du wach? Sag doch was, oder gib mir ein Zeichen. Bitte Alex." Doch es blieb bei der kurzen Bewegung. Oder hatte sie ihr Finger gar nicht gerührt, hatte er sich das jetzt schon in seinen Hoffnungen nur eingebildet? Just in diesem Moment betrat eine Schwester das Zimmer. Sie bemerkte den verwirrten Blick von Andreas. "Stimmt etwas nicht Herr Naseband?" "Nein, nein, ich hatte gerade nur das Gefühl, als ob Alexandra ihre Finger leicht bewegt hätte, aber das kann ja nicht sein -sie liegt ja anscheinend immer noch im Koma" " Doch, doch Herr Naseband, das kann durchaus sein. Man geht ja auch davon aus, dass die Komapatienten, wenn auch nur im Unterbewusstwein, mitbekommen und hören, was in ihrer Umgebung passiert. Ich denke, man kann das durchaus als positiven Fortschritt werten. Ich will ihnen jetzt keine allzu großen Hoffnungen machen, denn bei Fällen wie Fr. Rietz, wo der Komazustand unerklärlicherweise aufgetreten ist, dauert der Komazustand meist sehr lang. Aber wie gesagt, diese von ihnen registrierte Bewegung, ist schon sehr erfreulich." Nicht wirklich zufriedener, weil er nicht wusste, ob er das Gespräch mit der Schwester nun positiv oder negativ werten soll, verließ das Krankenhaus in Richtung Heimat.

Zuhause angekommen, bemerkte er gleich, dass sine Frau wieder bei Micha am Bett hockte"Er bricht alles aus, was er zu sich nimmt, nicht mal einen kleinen Schluck stilles Wasser behält er drin." Seine Eltern machten sich große Sorgen und das belastete auch Micha, er wollte nicht, dass er zum großen Sorgenkind wurde, wo doch seine Alex seiner Meinung nach die Zuwendung viel mehr braucht. "Wie geht es Alex, ist Branco bei ihr?, wollte Micha leidend wissen. Da war sie, diese unangenehme Frage, auf die Andreas gut und gern hätte verzichten können. Doch zunächst beantwortete er nur die erste Frage und wollte dann abwarten:" Ihr Zustand ist immer noch unverändert, aber es gab auch etwas erfreuliches: Als ich mit ihr geredet habe und ihr Hand gehalten habe, hat sie ihre Finger leicht bewegt und die Schwester meinte, dass das als ein Fortschritt gewertet werden kann." Das der Komazustand aber trotzdem noch andauern wird, erwähnt er aber lieber nicht, denn wenn er seinen Sohn schon ein wenig beruhigen kann, dann sollte das nicht durch diesen kleinen Zusatz zerstört werden. Zu Andreas' Erleichterung, fragt Micha nicht weiter nach Branco, schließlich denkt er ja auch, dass das im Grunde nicht so wichtig ist, wo er ja eigentlich nur wissen will und wissen braucht, was mit Alex ist.

Aber Micha beruhigte die leichte Regung von Alex nicht im Geringsten, es war eher noch eine Sache mehr über die er sich von nun an den Kopf zerbrechen konntet. Nachdem Micha wieder ruhiger atmete, verließen seine Eltern das Schlafzimmer und begaben sich ins Wohnzimmer. Dort angekommen begann Angelika zu weinen:" Ich weiß einfach nicht mehr weiter Andreas, jetzt wo er auch noch alles ausbricht, kann er nicht einmal seine Medizin vernünftig einnehmen -die bricht er dann ja wahrscheinlich auch gleich wieder aus." Anderas nahm seine Frau in den Arm und versuchte sie zu beruhigen. "Ach schatz, ich mach mir ja auch so meine Gedanken, aber WIR müssen zumindest versuchen stark zu sein und nicht aufzugeben -auch wenn es schwer fällt. Ich wollte Micha nicht weiter belasten, aber die Schwester meinte auch noch, dass der Komazustand bei Alex durchaus noch sehr lange dauern kann, da er ja unerklärlicherweise eingetreten ist." Langsam versickerten die Tränen von Angelika wieder. "Ja ich weiß, so was habe ich mal in einem Bericht im Fernsehen gesehen, aber bis du mir das grade eben gesagt hast, hab ich da gar nicht mehr dran gedacht."

 

„Es soll vorbei sein, ich will einfach nur, dass das alles ein Ende hat“, dachte Michael sich. Er hatte einfach keine Kraft und keine Hoffnung mehr. Die letzten Monate hatten übermenschliches von ihm gefordert, und ihm war schon klar, dass seine Krankheit nun die Reaktion seines Körpers auf die Anspannung und Sorgen der letzten Wochen waren. Er war fertig mit sich und der Welt. Was hatte die ganze Kämpferei für einen Sinn? Alex lag im Koma, und wer wusste schon, ob sie jemals wieder daraus erwachen würde. Was würde sein, wenn dieser Zustand noch Jahre andauern würde? Weinen konnte er auch nicht mehr. In der letzten Zeit hatte er so viele Tränen vergossen, er konnte einfach nicht mehr. Hinzu kam sein körperlicher Zustand. Das Fieber sank nur zögerlich, war immer noch sehr hoch. Die Kopfschmerzen schienen ihn umzubringen, und jetzt auch noch die Übelkeit und das ständige Erbrechen. Wenn er doch wenigstens im Schlaf seine Ruhe hätte! Doch seine ganzen Probleme verfolgten ihn doch selbst in seinen Träumen. Und dabei wünschte er sich nichts mehr, als einmal richtig abschalten zu können.

Michael spürte, wie sich die Übelkeit wieder zu einem Brechreiz steigerte. Er angelte sich den Eimer, der neben dem Bett stand. Dabei hatte er doch eigentlich längst nichts mehr im Magen!

Angelika und Andreas hörten nebenan, dass sich Michael schon wieder erbrach. Sofort wollte Angelika aufstehen um zu ihrem Sohn zu gehen. „Bleib’ sitzen, ich mach das schon. Versuch Dich erst mal zu beruhigen. Michal beunruhigt sich doch nur noch mehr, wenn er sieht, dass Du geweint hast.“ Da nickte Angelika – ihr Mann hatte ja Recht. Und so blieb sie noch etwas im Wohnzimmer sitzen während Andreas das Schlafzimmer von Michael betrat. Er sagte nichts, nahm seinem Sohn nur einfach den Eimer ab, so dass Michael ihn nicht mehr selbst halten musste und strich ihm mit der anderen Hand über den Rücken. Als der Brechreiz endlich wieder nachließ und sich Michael wieder hinlegen konnte, nachdem er das Gefühl hatte sein Innerstes nach Außen gekehrt zu haben, leerte Andreas den Eimer in der Toilette, spülte ihn aus, stellte ihn neben das Bett und setzte sich auf die Bettkante. Michael hatte die Augen geschlossen, doch er schlief nicht, was Andreas bemerkte. Er nahm die Hand seines Sohnes und wollte etwas Tröstendes sagen, doch ihm fiel nichts ein. Andreas musste daran denken, wie es war, als sein Michi noch ein kleiner Junge war. Kinder konnte man so einfach trösten. Wenn Michael damals krank war, dann musste man ihn eigentlich nur von seiner Krankheit ablenken. Auf dieser Art und Weise hatte auch Andreas die gesamten „Abenteuer“-, „Geheimnis“- und „5 Freunde“-Bücher von Enid Blyton kennen gelernt. Denn der kleine Michael liebte es, wenn sein Papa ihm daraus vorlas. Und besonders, wenn der Junge krank war tat Andreas das oft und lange. „Ach Michi, wenn ich Dich doch so wie früher wirklich trösten und Dir helfen könnte“, dachte er bei sich.

Es war halt doch was dran an dem Spruch: Kleine Kinder – kleine Sorgen, große Kinder – große Sorgen. Ob sie alle zusammen diese schwere Zeit überstehen würden? Andreas ertappte sich dabei, wie seine Gedanken in eine Richtung entglitten, die er nicht zulassen wollte. Natürlich würden sie alle das hier überstehen, das war doch gar keine Frage! Schließlich mußte es ja jetzt irgendwann mal wieder bergauf gehen. Doch wenn er seinen Sohn da so liegen sah, dann spürte er, daß dieser Aufschwung nicht mehr lange auf sich warten lassen durfte. Langsam zwang sich Andreas, seine Gedanken wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Zuerst einmal mußten sie jetzt sehen, daß Michael seinen Mageninhalt wieder bei sich behält. Denn in Zusammenhang mit den Fieber drohte das sonst wirklich gefährlich zu werden. Ihm fiel wohl das einzige Hausmittel ein, das sie noch nicht versucht hatten. „Ich bin gleich wieder da“, sagte er, und entschwand in die Küche. Er suchte sich eine Flasche Cola, die noch nicht den Weg in den Kühlschrank gefunden hatte. Dann schüttelte er sie kräftig und öffnete sie vorsichtig, um die Kohlensäure entweichen zu lassen. Das ganze wiederholte er ein paar Mal. Dann goß er etwas Cola in ein Glas, nahm einen Eßlöffel aus dem Schubfach und ging wieder zu Michael. „Es tut mir leid, aber ich muß Dich jetzt etwas quälen. Setz Dich mal bitte auf“, bat er seinen Sohn. Mühevolle leistete Michael der Aufforderung Folge. Andreas verabreichte ihm zwei Löffel der warmen Cola, dann durfte Michael sich wieder hinlegen. Nun hoffte Andreas nur, daß es half, und Michael sich nicht gleich wieder übergeben muß. „Was ist eigentlich mit Branco? Warum ist er heute nicht vorbeigekommen?“ Na super, da war sie wieder die Frage von Michael, vor der Andreas solchen Respekt hatte, und er wußte auch, daß ihm diesmal keine Ausflüchte helfen würden. „Michael, ich muß Dir was sagen.“ Der Tonfall machte Michael Angst. Er öffnete die Augen und schaute seinen Vater fragend an. „Branco hatte gestern Abend einen Unfall. Er liegt im Krankenhaus.“ Jetzt war es also raus. Einerseits fiel Andreas ein Stein vom Herzen, keine Geheimnisse mehr vor Michael haben zu müssen, andererseits wartete er jetzt ängstlich angespannt auf die Reaktion. Entsetzt schaute ihm Michael in die Augen: „Aber es ist doch nichts schlimmes? Ich meine, sie haben ihn jetzt noch zur Beobachtung dabehalten, aber an sich geht es ihm gut?“ Die Stimme von Michael klang sehr flehend bei dieser Frage. Und Andreas konnte und wollte ihn nicht anlügen: „Er liegt noch auf der Intensivstation. Aber er ist wach, und ich habe heute auch mit ihm gesprochen. Zwar ist sein Zustand noch etwas kritisch, aber es sind alle guter Hoffnung. Wenn nichts unvorhergesehenes passiert, dann kommt er bald auf die normale Station.“ Das war endgültig zu viel für Michael. Er konnte gar nicht wirklich verarbeiten, was er da gerade gehört hatte. Branco hatte einen schweren Unfall? Was sollte denn jetzt noch alles passieren? Ihm fehlte jetzt die Kraft, sich auch noch um seinen besten Freund zu sorgen! Reichte es nicht, daß er selber krank im Bett war, daß seine große Liebe im Koma war, und ihm niemand sagen konnte, ob seine Kinder überleben würden? Mußte jetzt auch noch Brancos Leben am seidenen Faden hängen? Seine Gedanken drehten sich. Doch davon bekam Andreas nichts mit. Nach außen hin wirkte Michael ruhig, fast apathisch. „Ich bin mir sicher, daß Branco schnell wieder in Ordnung kommt. Er hat sich auch sofort als er wach war nach Alex und Dir erkundigt. Der Junge ist stärker, als wir alles es ihm zugetraut haben“, versuchte Andreas Michael etwas aufzubauen. Doch er erhielt keine Reaktion. Michael lag einfach nur da, und starrte die Decke an.

Die Sorgen, die sich Andreas um seinen Sohn machte wurden immer größer. Natürlich war es schwer gewesen, Michael in den letzten Tagen so viel weinen zu sehen. Aber diese Reaktionslosigkeit machte ihm nur noch mehr Angst. Wenn jemand weint, dann zeigt er Emotionen, dann kann man erahnen, wie es ihm geht. Und derjenige hat damit ein Ventil für seine Gefühle. Doch nun verschloss sich Michael immer mehr. Was ging in ihm vor? Andreas saß auf der Bettante und war ratlos.

Branco wachte auf und hatte starke Schmerzen. Er klingelte nach der Schwester und erhielt von ihr auch ein Schmerzmittel. Eigentlich sollte er dann auch recht schnell wieder einschlafen, aber ihm ging zu viel durch den Kopf. Immer wieder glitten seine Gedanken zu Alex und Michael. Der Albtraum, den die beiden gerade durchlebten mußte doch irgendwann mal eine Ende haben! Die beiden waren so ein schönes Paar! Wenn man sie sah, dann strahlte einem das Glück nur so entgegen. Beide hatten eine mitreißende enthusiastische Art an sich, mit der sie ihre gesamte Umwelt infizierten. Doch genauso lebhaft und spontan wie die beiden waren, so zärtlich gingen sie miteinander um. Branco hatte oft beobachtet, wie sie sich tagsüber verstohlen kleine Chats schrieben, oder Zettelchen mit Liebesbotschaften in die Akten schmuggelten, wenn sie die Unterlagen dem anderen gaben. Wenn sie nach der Arbeit abends noch alle zusammen unterwegs waren, dann hielten die beiden oft verstohlen unter dem Tisch Händchen. So stellten sie ihr Beziehung zwar nicht gar zu offen zur Schau, aber sie versteckten sie auch nicht. Man konnte also auch als Single mit ihnen unterwegs sein, ohne sich wie das fünfte Rad am Wagen zu fühlen. Okay, wenn Branco ehrlich zu sich war, dann hatte er aus ganz egoistischen Gründen einige Bedenken, als die beiden zusammengekommen waren. Natürlich hatte er sich für die Alex und Michael gefreut, aber er hatte auch etwas Angst um die Freundschaft zwischen ihm und den beiden. Zu oft hatte er es erlebt, daß Freunde sich verliebt hatten, und schon war jeder andere für sie uninteressant. So etwas wollte Branco nicht schon wieder erleben. Doch sein Sorgen waren unbegründet. Sowohl Alex als auch Michael achteten beide darauf, sich nicht zu sehr aufeinander zu fixieren und ihren Freundeskreis nicht zu vernachlässigen. Und so gab es auch weiterhin Männerabende von Branco und Michael, während Alex etwas mit ihren Freundinnen unternahm, aber auch gemeinsame Kinobesuche mit Alex. (Der Filmgeschmack von Alex und Branco war sich ziemlich ähnlich, während Michael eher auf andere Sachen stand. Und so waren schon früher Alex und Branco oft zusammen im Kino gewesen.) Aber auch zu dritt unternahmen sie ab und zu etwas. Branco war sehr froh, daß die Liebe zwischen Alex und Michael kaum etwas an der Freundschaft zu Branco verändert hatten. Und doch, manchmal war da ein kleiner Stich in der Seele. Es war keine Eifersucht auf Michael. Zwar mochte Branco Alex, aber eben wirklich nur als gute Freundin, da war nie mehr. Nein, es war eher ein kleiner Funke Neid auf die Tatsache ihrer glücklichen Beziehung. Seit 5 Jahren war Branco jetzt Single. Zwar gab es zwischendurch einige Flirts, und auch ab und zu einen One-Night-Stand (schließlich war er auch nur ein Mann, und der hat nun mal seine Bedürfnisse), aber es war nie etwas ernsthaftes dabei gewesen.

Dabei sehnte er sich so nach einer Freundin. Er wollte sein Leben mit jemandem teilen. Wann hatte ihm das letzte Mal jemand gesagt: "Ich liebe dich." Und wann hatte ihn das letzte Mal jemand einfach so in den Arm genommen. Verdammt noch mal, war denn der Wunsch nach menschlicher Nähe zu viel? Es ging Branco nicht um Sex (na ja, zumindest nicht vordergründig), aber jemanden haben, der sich um einen sorgt und für einen da ist, ja das würde er schon sehr gerne wieder erleben. Eine Träne suchte sich den Weg über seine Wangen. "Mensch Branco, was bist Du denn für eine Heulsuse. Was hast Du überhaupt gerade für Gedanken? Jetzt reiß Dich mal wieder zusammen, versinke nicht in Selbstmitleid und konzentriere Dich mal wieder auf das Wesentliche", schimpfte er mit sich selbst. Schließlich waren Alex und Michael momentan alles andere als zu beneiden. Das Schmerzmittel wirkte endlich, und s hielten die Schmerzen Branco nicht mehr vom Einschlafen ab. Schnell fielen ihm die Augen zu.

Michael wollte und konnte nichts mehr denken. Er konnte seine Gedanken nicht mehr ordnen, und das machte ihn fertig. Außerdem ging es ihm wirklich dreckig. Die Kopfschmerzen waren immer noch nicht besser, er schwitze durch das Fieber, und zwar hatte er sich in der letzten Stunde nicht übergeben müssen, aber ihm war immer noch unterschwellig schlecht. Immer wieder kreisten seine Gedanken zu Alex und Branco. Doch er wollte nicht mehr an die beiden denken. Es machte ihn nur fertig und mürbe. Am liebsten wollte er nur schlafen, doch es gelang ihm einfach nicht einzuschlafen. Die ganze Zeit saß Andreas schweigend da. Zwischendurch verabreichte er Michael immer wieder ein paar Löffel der warmen kohlensäurefreien Cola. Als er nach einer Weile aufstehen wollte, spürte er auf einmal, wie Michael nach seiner Hand griff. Es war die erste Reaktion seit über einer Stunde, die von Michael kam. Also setzte sich Andreas wieder, und hielt die heiße Hand seines Sohnes. Noch immer wurde kein Wort gesprochen, doch Andreas spürte, daß Michael jetzt nicht allein sein wollte.

Es war schon nach Mitternacht, als Michael endlich eingeschlafen war. Vorsichtig löste Andreas seine Hand aus der Umklammerung seines Sohnes. Dann deckte er ihn liebevoll zu, löschte das Licht und ging in das Gästezimmer. Er hatte sich schon die ganze Zeit gewundert, daß Angelika nicht noch mal zu Michael ins Zimmer gekommen war, doch dann sah er, daß sie bereits schlafend im Bett lag. Schnell machte er sich fertig und schlüpfte auch unter die Decke. "Das war eine gute Idee, mein Schatz, heute früh schlafen zu gehen. Morgen brauchen wir schließlich wieder unsere ganze Kraft", flüsterte er seiner schlafenden Frau zu. dann drehte er sich um schlief ebenfalls schnell ein.

Nach zwei Stunden wachte Michael schon wieder auf. Etwas verwirrt schaute er sich um. Er hatte geträumt, daß er mit Alex bei einem Cocktail in der Karibik am Strand saß und den Sonnenuntergang beobachtete. Bei dem Gedanken an den Traum lächelte Michael. Er drehte sich auf die Seite und so fiel sein Blick auf die leere Betthälfte von Alex. Es war, als ob ihm jemand den Boden unter den Füßen wegzog. Sofort war er wieder hellwach und in der traurigen Realität angekommen. Eine unendliche Sehnsucht machte sich in ihm breit. Er wollte sich jetzt an sie kuscheln, ihr durch die Haare wuscheln, sie spüren, sie riechen, ihrem gleichmäßigen Atem lauschen. Manchmal schmatze sie leise im Schlaf. Sie haßte es immer, wenn er ihr davon erzählte, aber er liebte diese kleinen Geräusche. Verdammt noch mal, warum konnte Alex jetzt hier nicht neben ihm liegen!?! Was hatte sein Engel gemacht, um so hart bestraft zu werden. Wäre Alex doch nur nie schwanger geworden, dann wäre ihr das alles erspart geblieben. Letztendlich war doch damit er, Michael selber, an der ganze Misere Schuld. Wie konnte er so blöd sein und Alex schwängern?

Natürlich hatten sich nach Bekanntwerden der Schwangerschaft, und als dann auch noch klar war, daß er der Vater war, beide auf die Babys gefreut. Aber geplant gewesen war das nicht. Michael dachte nach. Wie war es überhaupt dazu gekommen, daß Alex schwanger wurde? Sie nahm doch die Pille. Hatte sie vergessen sie regelmäßig zu nehmen? Nein, das konnte er sich nicht vorstellen. Allerdings mußte er auch zugeben, daß er sich nie mehr mit dem Thema Verhütung beschäftigt hatte, seitdem Alex ihm gesagt hatte, daß sie die Pille nimmt. Auf einmal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Die Magen-Darm-Grippe die Alex vor ein paar Monaten hatte! Alex hatte es damals richtig erwischt, fast eine ganze Woche hatte sie flach gelegen und sich sozusagen die Seele aus dem Leib gekotzt. Und jeder Teenager weiß doch eigentlich, daß man in der Zeit nach einer Magen-Darm-Grippe anders verhüten muß, weil die Pille natürlich nicht wirken kann, wenn man sie wieder erbricht! Wie doof waren sie nur! Mit 41 beziehungsweise 35 sollte man doch echt Bescheid wissen und etwas verantwortungsvoller mit Verhütung umgehen! Michael hasste sich selber. Seiner Meinung nach hätte er daran denken und Kondome benutzen müssen! Aber nein, auf solch eine Idee war er natürlich nie gekommen. Michaels Verzweiflung der letzten Zeit schlug in Wut gegen sich selber um. Er war Schuld, daß es seiner geliebten Alex so schlecht ging. Er hatte nicht an Verhütung gedacht und sie so geschwängert. Und nur durch diese verdammte Schwangerschaft lag Alex jetzt im Koma! Er war ein A.rsch! Daß seine Gedanken gerade völlig abstrus waren registrierte er natürlich nicht. Sein Blick fiel auf das Bild auf seinem Nachttisch. Wütend nahm er es in die Hand und schleuderte es gegen die Wand, so daß der Rahmen in hunderte Scherben zerbarst. Was hatte er seiner Alex nur angetan?

Von dem Lärm wurde Angelika wach. Sie konnte die Geräusche gar nicht einordnen, also stand sie auf und ging in Michaels Schlafzimmer um zu schauen, was los war. Sie sah, daß Michael wach war, also machte sie das Licht an und sah sofort die vielen Scherben auf dem Boden liegen. Völlig verdutzt schaute sie Michael an: „Was ist denn los?“ Doch Michael drehte sich nur auf die Seite und antwortete nicht. Angelika fühlte sich hilflos. Warum hatte Michael das getan? Und warum redete er nicht? Sie beschloß, daß sie die Scherben auch später noch wegräumen konnte, und setzt sich auf die Bettkante ihres Sohnes. Zärtlich wollte sie seine Hand nehmen, doch Michael ließ das nicht zu. Als sie ihm ihre Hand auf die Schulter legen wollte, schlug er sie richtig weg. Michael war so zwiegespalten. Einerseits sehnste er sich schon nach Zuspruch und Berührungen, aber er stand sich gerade selber im Weg. Er wußte einfach nicht wie er mit dieser Wut, die er gerade spürte umgehen sollte. Traurig schaute Angelika ihn an. Sie hatte keine Ahnung, was Michael gerade fühlte und dachte. Woher sollte sie das auch wissen, wenn er nicht mit ihr sprach? Seufzend stand sie auf und beseitigte erst einmal die Scherben. Als sie das Foto in die Hand nahm, auf dem Alex und Michael so lebensfroh in die Kamera strahlten wurde es ihr ganz schwer ums Herz. Die glücklichen Tage schienen in so ferner Vergangenheit zu liegen, daß man kaum glauben konnte, daß sie einmal Wirklichkeit waren. Nachdem sie das Bild eine Weile betrachtet hatte, stellte sie es nun ohne Rahmen auf Michaels Nachttisch. Dann strich sie ihrem Sohn noch einmal über die Wangen, löschte das Licht und ging wieder ins Bett. Was immer auch Michael gerade hatte, ganz offensichtlich wollte er ja alleine sein.

Kaum hatte seine Mutter den Raum verlassen, setzte Michael sich auf, nahm das Foto und legte es in die Schublade. Er konnte es nicht mehr ertragen, die Fröhlichkeit auf diesem Bild zu sehen. Das war Vergangenheit, und die Hoffnung, daß wieder einmal so werden würde wie früher hatte er längst aufgegeben.

Von den ersten Sonnenstrahle wurden Marion und Bernd aufgeweckt. Es schien wieder ein schöner Tag zu werden. Durch das geöffnete Fenster konnte man Vögel zwitschern hören. Marion erinnerte sich daran, wie es war, als ihre Alexandra noch ein kleines Mädchen war. Sie war immer ein kleiner Wirbelwind. Doch gleichzeitig war sie auch immer schon mitfühlend und herzlich gewesen. Marion mußte an die Geschichte mit dem Spatz denken. Alexandra war damals vielleicht gerade 6 Jahre alt gewesen, als sie eines Morgens im Garten unter einem Strauch einen kleine verletzten Spatz gefunden hatte. Behutsam hatte sie ihn in die Hand genommen und zu Marion gebracht. „Mama, schau mal, der kleine Vogel ist wohl aus dem Nest gefallen! Wir müssen ihm helfen, der ist doch noch ein Baby!“ Begeistert war Marion damals von dieser Aktion nicht, aber so wie ihre Tochter sie angeschaut hatte, ließ sie sich erweichen, griff sich Alexandra und den Spatz und sie fuhren zum Tierarzt. In den folgenden Wochen war das Spatzen-Baby Alexandras Lebensinhalt. Sie fütterte und pflegte den kleinen Kerl. Doch die eigentliche Überraschung hatte Alexandra auf Lager, als das Vögelchen wieder gesund und bei Kräften war. Marion hatte vermutet, daß ihre Alexandra den Spatz nun wohl behalten wollen würde. Doch stattdessen war es ihr Töchterchen selber, daß irgendwann meinet, daß man den Vogel jetzt in die Freiheit entlassen müßte! Von einem 6jährigen Mädchen hatte sie diese Erkenntnis definitiv nicht erwartet! Die ganze Familie hatte sich im Garten versammelt, als dem kleinen Kameraden die Freiheit geschenkt wurde. Als Marion eine Stunde später nach ihre kleinen Tochter geschaut hatte, saß diese weinend in ihrem Baumhaus. „Meinst Du, der kleine Vogel erinnert sich an mich?“ Marion hatte ihre Tochter damals auf den Schoß genommen und gesagt: „Aber natürlich! Du hast ihm schließlich das Lebe gerettet und gepflegt! Und nur durch Dich konnte er jetzt weg fliegen, kann sich jetzt Spatzen-Freunde suchen und eines Tages selber kleine Spatzen-Babys haben.“ Darüber hatte die kleine Alexandra damals lange nachdenken müssen. Doch die Worte ihrer Mama klangen einleuchtend, und sie verstand damals schon um was es ging, auch wenn sie es da natürlich noch nicht erklären hätte können: Lieben und loslassen können, das gehörte zusammen.

Marion wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. Das war so eine typische Alexandra-Aktion gewesen. Ihre Tochter hatte so viel Liebe zu geben, daß sich jeder glücklich schätzen konnte, den sie einmal in ihr Herz geschlossen hatte. Leider war sie auch oft enttäuscht worden, weshalb sie inzwischen etwas skeptischer war, und auf manche Leute auch etwas kühl wirkte. Doch hatte sie dann Vertrauen gefasst, dann war sie wieder das kleine Mädchen, das sich mit ganzem Herzen und allen Konsequenzen auf eine Situation einließ. Und nun? Nun lag ihr kleines großes Mädchen im Krankenhaus im Koma, und niemand konnte sagen, wann sie wieder aufwachen würde. Das dufte doch nicht wahr sein! Warum ausgerechnet sie? Warum ihre Alexandra! Sie hatte doch niemandem etwas zu Leide getan! Marion weinte.


 

„Aber einfach loslassen zu können, von der großen Liebe, die man liebt ist eben doch schwerer, als von so einem kleinen Spatz“, sagte Bernd seiner Frau, der ihre Gedanken erriet. „Ja du hast Recht, aber immer muss ich an diese Aktion denken. Es steckt halt viel dahinter. Ach Bernd, ich hab’ solche Angst, dass mein kleines Mädchen nicht mehr aufwacht“, fügte Marion leise hinzu, während sich einzelne Tränen auf ihrem Gesicht niederließen. „Das kleine Mädchen, von dem Du sprichst ist schon 35 Jahre alt und groß“, versuchte Bernd die Situation etwas zu lockern. „Sie wird immer mein kleines Mädchen bleiben, egal wie alt sie ist“, fügte Marion hinzu und lag nun weinend in den Armen ihres Mannes. „Ja meins auch. Sie ist stark, sie hat immer gekämpft und steckte so voller Zuversicht und Liebe und da wird auch sie das nicht umhauen. Wir müssen einfach nur fest dran glauben und ihr und vor allem Michael und seiner Familie beistehen. Branco dürfen wir auch nicht vergessen. Hoffentlich wird auch Michael bald wieder gesund. Alex braucht ihn und er sie. Komm mein Schatz, wir frühstücken nun etwas und dann fahren wir zu Alex und zu Branco. Später dann werden wir zu Michael fahren“, sagte Bernd in einem ruhigen Ton und Marion beruhigte sich auch wieder. Nachdem beide nun sich wirklich dazu überwinden mussten, etwas zu essen, fuhren beide auf dem schnellsten Wege ins Krankenhaus. Jedes mal, wenn sie das Krankenhaus betraten, hatten sie ein ungewöhnliches Gefühl von Angst. Die Sorge, sie würden einmal das Krankenhaus betreten und es käme die Nachricht ihrer Tochter hat es leider nicht geschafft. Zurzeit steht sie dem Tod auch viel näher als dem eigentlichen Leben. Doch keiner der beiden sprach bisher über das eigenartige Gefühl, so gingen sie wie immer mit diesem Gefühl von Angst in Richtung Intensivstation, zogen sich die grünen Kittel und Schuhe über und traten an das Krankenbett, in dem ihre Tochter an unzähligen Geräten angeschlossen war. Jedes mal, wenn ein lautere Piepton zu hören war, bekamen sie Angst, aber auch gleichzeitig Hoffnung. Doch nichts geschah, es war Standard, dass die Geräte nach einiger Zeit immer wieder laute Pieptöne von sich gaben.
Während Bernd und Marion immer noch am Bett ihrer „kleinen“ Tochter saßen, herrschte im Hause Naseabands großer Trubel. Michael hatte die Nacht über wieder schlecht geschlafen und sich auch mehrfach übergeben, auch wenn sein Magen leer war. Doch inzwischen wusste Angelika, woher diese Übelkeit kam- sie würde von den Medikamenten ausgelöst. Sein Körper fing an sich gegen die Mittel zu wehren. Michaels Körper war am Ende und hatte absolut keine Kraft mehr, hinzu kam, dass er seelisch auch keine Willenskraft mehr besaß und dabei war sich und Alex komplett aufzugeben. Für ihn gab es trotz der schönen Erlebnisse nur noch Schwarz und Weiß. Die schönen Sachen munterten ihn nicht mehr auf. Michael verfiel langsam aber sicher in eine Art Depression- wenn es nicht schon eine ist. Angelika und Andreas sahen sich besorgt an, als sie wieder einmal beide am Bett ihres Sohnes saßen. Michael wollte sich nicht mehr helfen lassen. Zwar wünschte er sich auf einer Seite immer noch die Geborgenheit, doch er verdrängte es und wollte lieber für sich allein sein. Allein mit all’ dem Leid und der einsamen Trauer nach seiner Alexandra. Angelika und Andreas waren mit ihrem Latein am Ende, das einzige was sie nur noch tun konnten, war zu hoffen, dass sich Michael wieder fängt und Optimismus gewinnt. Doch wie soll er fröhlich und zuversichtlich werden, wenn „seine“ Alexandra im Krankenhaus liegt und um ihr leben ringt? Für Michael gab es keine Zuversicht oder Wunder mehr, innerlich war er gerade soweit, sich und Alex komplett aufzugeben. Er hatte einfach keine Kraft mehr, war völlig am Ende. Seine Gesundheit nagte restlos an ihm und Psychisch ging es ihm immer schlechter. Er zog sich von allen zurück, redete kein Wort mehr, sondern lebte in seiner eigenen Welt. Das Interesse an anderen Personen, ja sogar an sich selbst ging immer mehr verloren, es war ihm alles einfach egal. Egal was um ihn herum passierte, er zeigte keine Freude und null Interesse. Ja sogar begann er an sich selbst als Person zu zweifeln. Ob er wirklich so gut war und warum gerade Alex Michael so sehr liebte. Michael gab nicht nur sich, sondern auch sein komplettes Leben auf. Alles was positiv war, wurde gleich ins negative geschoben. Hoffnung wurde für ihn zu einem Fremdwort, er hatte aufgegeben zu kämpfen. Zwar glaubte er noch daran Alex zu lieben, aber genau konnte er es nicht sagen. Er hat den Willen verloren für alles zu kämpfen. Auch wenn er den Kampf aufgegeben hatte, so dachte er noch immer jede Minute an sie. Er war gefangen in einem Teufelskreis. Er glaubte noch sie zu lieben, doch er kämpfte nicht mehr und gab nicht nur sich, sondern auch somit Alex auf. Andreas und Angelika mussten mit ansehen, wie Michael immer mehr zu Grunde ging und sich selbst innerlich zerstörte. Immer wenn beide versuchten mit ihm zu reden, blockte er ab, oder zeigte erst gar kein Interesse. Michael lag einfach nur noch den ganzen Tag mit geschlossenen Augen da und schlief, oder dachte nach. Dabei waren es immer und immer wieder dies selben Gedanken. Dadurch, dass er nun ruhiger war und teils auch recht viel schlief, sank sein Fieber, doch außer dass sein Fieber sank, gab es keine Besserung. Er war gar nicht mehr in der Lage sich aufzurichten, oder gar aufzustehen. Er hatte sich und sein Körper so sehr aufgegeben, dass nichts mehr davon zusammenarbeitete. Im inneren sperrte sich Michael so sehr gegen seinen Willen, dass es so kam, wie es kommen musste, er bekam abermals einen Rückfall. Das Fieber stieg wieder an, die Kopfschmerzen nahmen wieder zu, hinzu kam noch, dass er an Schlafstörung zu leiden schien. Er bekam keine Ruhe mehr, immer wenn er für paar Minuten alleine war, machte er sich Gedanken um sein Leben. Ob es überhaupt noch etwas Wert war, doch meistens wurde er bei diesem Gedanken aufs Neue gestört, wenn sich die Tür öffnete und seine Mutter oder sein Vater den Raum betraten und ihn sorgenvoll betrachteten. Die Verzweiflung bei Michaels Eltern nahm zu. Angelika war nun auch am Ende mit ihren Kräften, es zerriss ihr innerlich so sehr das Herz, wenn sie ihren Sohn leiden sah. Wie er im Bett lag und mit sich und seinen Gedanken kämpfte. Und schließlich sich aufgab. Unterdessen ging es Branco von Tag zu Tag besser, doch immer wenn er nach Michaels befinden sich erkundigte, blockten die Eltern von Alex ab. Branco beließ es dabei und sagte nichts, doch auch er machte sich immer mehr sorgen um seine Kollegen und gleichzeitig besten Freund. Alex’ Eltern wusste inzwischen was los war mit Michael. Sie hatten ihn Michael live erlebt, als sie zu Besuch kamen. Entweder lag er seelenruhig im Bett oder wenn er sich gestört fühlte, bekam er einen Wutausbruch. Wie auch an diesem Tag, als die beiden kamen. Erst lag er nur den ganzen Tag über im Bett und starrte an die Decke oder er schlief. Doch als Marion das Zimmer betrat und auf Michael zu ging, um ihm von Alexandra zu erzählen, bekam er zum ersten Mal diesen Wutausbruch. Alles was in seine Hände kam, wurde zum Wurfgeschoss. Erst als sie draußen war, sank Michael zurück ins Bett und Tränen liefen ihm über das Gesicht. Es vergingen Tage und wenn es so aussah, dass es ihm langsam physisch besser ging, bekam er prompt am nächsten Tag einen Rückfall. Nun besaß auch Andreas keine Kraft mehr und rief, nachdem das Fieber wieder so hoch gestiegen war, erneut den Notarzt, dieser kam auch sofort. Er überblickte die Lage sofort und verschrieb ihm nicht nur Beruhigungsmittel, sondern auch Anti-Depressive Mittel. Jede Einnahme von irgendwelchen Mittel wurde von nun an zur Qual. Michael wollte einfach nicht, er weigerte sich gegen alles. Er aß nichts mehr und trank auch nichts mehr. Er gab sich komplett auf, doch noch immer hingen einzelne seiner Gedanken bei Alex fest.

Angelika und Andreas versuchten alles, um an Michael heranzukommen, oder ihn wenigstens dazu zu bewegen, die Medikamente zu nehmen. Sie bettelten und drohten, sie weinten und flehten, doch nichts half. Sie hätten genauso gut auch mit einer Wand reden können. Sie wußten einfach nicht mehr, was sie noch machen sollten. Die Sorgen um ihren Sohn raubten ihnen den Schlaf. Wenn Alex doch nur aufwachen würde. Vielleicht wäre das ein Antrieb für Michael, sich nicht mehr ganz so gehen zu lassen. Doch momentan sah es nicht danach aus.

Es war Abend, und wieder einmal saß Angelika mit Tränen in den Augen am Bett ihres Sohnes. Gerne hätte sie seine Hand gehalten, ihm über die Wangen gestrichen, doch Michael entzog sich jeder Berührung. Andreas saß derweil im Wohnzimmer und schaute fern. Er versuchte sich abzulenken, denn er hatte das Gefühl daß die vielen Sorgen ihn fertig machten. Einfach mal alle Gedanken kurz aus seinem Kopf verbannen zu können, das war sein Wunsch. Es war ihm fast gelungen sich wirklich voll und ganz auf das TV-Programm zu konzentrieren, als es auf einmal die Wohnungsklingel ging. Er öffnete die Tür, und schaute erstaunt auf Sandra und Chris. "Hallo! Was macht Ihr denn hier?" Die beiden betraten das Wohnzimmer. "Wir haben doch schon ein ganz schlechtes Gewissen, weil wir uns in den letzten Tagen nicht gemeldet haben. Aber unser Chef hat uns mit Arbeit zugedeckt. Jetzt haben wir endlich einmal wieder ein wenig Luft, und wollten nach Michael schauen. Wie geht es ihm denn?", erkundigte sich Sandra. In wenigen Worten schilderte Andreas die momentane Situation. Sandra und Chris waren sichtlich geschockt, als sie erfuhren, wie Michael dabei war, sich aufzugeben. "Versucht Euer Glück, ob Ihr an ihn rankommt! Meine Frau und ich haben keine Chance." Mit dieser Vorwarnung betraten Sandra und Chris das Schlafzimmer ihres Freundes. Angelika zog sich zurück - und sie wünschte sich nichts mehr, als daß die beiden einen Weg fanden, zu Michael vorzudringen.

Geschockt warfen sich Sandra und Chris besorgte Blicke zu, als sie Michael in seinem Bett liegen sahen. Ausdruckslos starrte er an die Decke, wendete seinen Blick nicht einmal um zu sehen, wer da jetzt gekommen war. Er sah fiebrig aus. Sein Gesicht, überhaupt sein ganzer Körper wirkte eingefallen. Seit er erkrankt war hatte er offensichtlich schon mehrere Kilos verloren.

"Mensch Junge, was machst Du denn für Sachen? Du solltest wirklich zusehen, daß Du langsam mal wieder auf die Beine kommst", sprach Chris zu ihm. "Es tut uns leid, daß wir uns so lange nicht gemeldet haben, aber wir konnten vor Arbeit kam aus den Augen gucken. Aber jetzt sind wir ja da!", führte Sandra das bis jetzt ziemlich einseitige Gespräch fort. "Und außerdem wußten wir ja, daß Du bei Deinen Eltern in guten Händen bist", ergänzte Chris. Doch egal, was Sandra und Chris auch sagten. Michael reagierte auf nichts. Sie versuchten es mit verschiedenen Themen und Taktiken. "Bitte Michael, fang' Dich wieder! Du machst uns Angst. Dein Vater hat gesagt, daß Du Dich weigerst, Deine Medikamente zu nehmen und etwas zu trinken. Was soll das denn? Du quälst Dich damit doch nur selber. Und ich kann Dir sagen, wo das dann spätestens morgen endet: Im Krankenhaus! Oder was meinst Du, was passiert, wenn der Arzt das nächste Mal nach Dir schaut und feststellt, daß Du nichts zu Dir nimmst? Er wird Dich ins Krankenhaus einweisen, also genau das, wogegen Du Dich bis jetzt so erfolgreich gewehrt hast, und dort wirst Du die Medikamente intravenös bekommen, und Du wirst künstlich ernährt werden. Ist es das, was Du willst?" Das war das letzte Argument, das Chris noch einfiel. Und tatsächlich, Michael zeigte endlich eine Reaktion. Langsam drehte er das Gesicht zu Chris: "Ich kann nicht!", flüsterte er. Chris schaute ihm in die Augen und war froh, daß Michael dem Blick nicht auswich: "Das ist Blödsinn, und das weißt Du auch! Schließlich hast Du die letzten Monate nicht so gekämpft, um jetzt aufzugeben. Du hast genug Leute, die hinter Dir stehen, und Dich bei jedem Schritt stützen. Doch die Schritte an sich mußt Du machen! Und Du kannst sie machen, immer einen nach dem anderen! Was meinst Du wie stolz Deine Kinder auf Dich sein werden, wenn sie eines Tages erfahren, in welch schwieriger Situation sich ihre Eltern nicht aufgegeben haben!"

Noch immer hielt Michael Chris' Blick Stand. In Chris arbeitete es fieberhaft. Er spürte, daß er jetzt die Chance hatte, etwas bei Michael zu bewirken. Verzweifelt suchte er nach den richtigen Worten, um seinem Freund zu helfen. "Ich kann Dir nicht versprechen, daß alles gut wird. Aber würdest Du es Dir jemals verzeihen nicht um Dein Glück gekämpft zu haben? Du hast nur etwas zu verlieren, wenn Du jetzt nicht kämpfst! Also los Junge, komm' wieder auf die Beine! Denn ich möchte Alex wenn sie aufwacht nicht erklären, daß Du noch nicht wieder gesund bist!" An Michaels Gesichtszügen konnte man sehen, wie es in ihm arbeitete. Sandra war in der Zwischenzeit aufgestanden und zu Angelika in die Küche gegangen. Mit einem Glas Wasser und zwei Tabletten in der Hand kam sie wieder. Behutsam setzte sie sich auf die Bettkante und reichte Michael die Sachen. "Nimm das, dann geht's Dir besser!" Und tatsächlich griff Michael nach den Tabletten und schluckte sie. Erleichtert lächelten sich Sandra und Chris an.

Nur kurze Zeit später fing Michael an zu gähnen. Sandra registrierte das sofort: "Schlaf ruhig! Schließlich ist Schlaf die beste Medizin! Wir kommen bald wieder, sofern Ingo uns ein bißchen Freizeit gibt! Und wenn was ist, dann ruf uns einfach an, okay?" Michael nickte, und kaum hatten die beiden Ermittler den Raum verlassen, war er auch schon eingeschlafen.

Angelika und Andreas waren ehrlich erleichtert und bedankten sich bei Sandra und Chris. Alle hofften, daß Michael sich nun langsam wieder fangen würde, und er sich damit auf dem Weg der Besserung befand. "So, wir machen uns dann mal auf den Weg ins Krankenhaus um nach unseren anderen Sorgenkindern zu schauen. Vielleicht haben wir da ja auch so viel Glück wie hier!", verbreitete Chris schmunzelnd ein wenig Hoffnung.

Kurze Zeit später betraten beide das Krankenhaus. "Zuerst zu Branco, oder zuerst zu Alex?", überließ Chris seiner Freundin die Entscheidung. "Branco", entschied sie spontan. Der schaute erstaunt auf, als es an seiner Tür klopfte, und Sandra und Chris das Zimmer betraten. "Was macht Ihr denn hier?", fragte er freudig erstaunt. "Das sollten wir wohl eher Dich fragen? Mensch Junge, daß Du nicht der beste Autofahrer bist, das wußten wir ja schon immer, aber so schlecht fährst Du doch eigentlich nun auch wieder nicht!", neckte Chris den armen Branco. Sandra fand den Scherz ja etwas geschmacklos, deshalb versuchte sie dem Spruch etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen. "Wie ist es denn überhaupt zu dem Unfall gekommen?", erkundigte sie sich. "Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, aber es wird vermutet, daß ich in Sekundenschlaf gefallen wäre." Branco setzte sich unter Schmerzen auf. Auch wenn der Unfall nun schon einige Tage her war tat ihm noch immer alles weh. Er sah auch noch ganz schon mitleidserregend aus: Das Gesicht war blass, die Arme mit blauen Flecken übersät, und die Halskrause und das Gipsbein vervollständigten das Bild. Allerdings spürte man auch deutlich, daß er sich auf dem Weg der Besserung befand und langsam wieder zu Kräften kam. Deshalb beschlossen Sandra und Chris auch, ihm die Wahrheit zu sagen, als sich Branco nach Michael und Alex erkundigte, noch dazu wo Branco sich beschwerte, daß er das Gefühl habe, daß alle ihm ausweichen würden, wenn es um Michael ging. Geschockt lauschte er nun den Ausführungen und wollte gar nicht glauben, wie sehr Michael sich offensichtlich gehen lies. "Und ausgerechnet jetzt kann ich mich nicht um ihn kümmern", seufzte er. "Da mach' Dir mal kein Gedanken, wir sind doch alle für Dich da - und Alex und Michael werden auch in nächster Zeit noch so viel Unterstützung brauchen, da bist Du dann wieder dabei!", versuchte Chris ihn aufzubauen.

Noch eine Weile saßen die drei zusammen und sprachen über Michael und Alex, aber auch über ganz andere Dinge. Irgendwann verabschiedeten sich die beiden dann aber von Branco. "Wir wollen auch noch nach Alex schauen!", begründeten sie ihren Aufbruch.

An den Anblick würden sie sich nie gewöhnen können: Alex, die ruhig und bewegungslos im Bett lag, angeschlossen an die ganzen Geräte. "Mensch Süße, bitte wache doch wieder auf! Ich vermisse Dich doch, und unsere Frauengespräche! Und außerdem mußt Du Dir doch auch langsam mal Gedanken über die Namen Deiner Kinder machen!", flehte Sandra sie an. Gerade in diesem Moment betrat eine Krankenschwester den Raum.

„Hat denn eigentlich schon jemand dem Lebensgefährten und der Familie von Frau Rietz mitgeteilt, welches Geschlecht die Kinder haben werden?“, erkundigte sich die Schwester, da sie Sandras letzten Satz noch mitbekommen hatte. Sandra und Chris warfen sich erstaunte Blicke zu. „Nein, soweit ich weiß nicht. Ist das denn schon bekannt?“, fragte Sandra nach. „Ja, das ist es. Wenn Sie möchten, dann kann ich es Ihnen sogar verraten. Herr Naseband und Frau Rietz haben uns ja beide ihr Einverständnis gegeben, daß wir Ihnen und Herrn Vukovic gegenüber nicht an die Schweigepflicht gebunden sind und Auskünfte geben dürfen.“ Überlegend schaute Sandra zu Chris und dann zu Alex. „Was meinst Du Alex, sollen wir es uns sagen lassen?“ Jetzt mischte sich auch Chris ein: „Vielleicht können wir Michael ja damit auch wieder etwas aus seiner Lethargie reißen, wenn wir ihm erzählen, was die Babys werden. Es könnte ja sein, daß ihn das berührt, und er wieder anfängt zu kämpfen.“ Einen Versuch war es auf jeden Fall wert, und so waren es also Sandra und Chris, die als erstes erführen, daß ihre Freunde einen Jungen und ein Mädchen erwarteten. Nachdem die Krankenschwester das Zimmer wieder verlassen hatte, blieben Sandra und Chris noch eine Weile bei Alex. „Hast Du das mitbekommen? Du bekommst eine Tochter und einen Sohn! Das ist doch wunderbar! Und Du wirst eine fantastische Mami sein da bin ich mir ganz sicher!“ Bei diesen Worten strich Sandra ihrer Freundin über die Haare. Etwas später verabschiedeten sich Chris und Sandra dann. Sie fuhren allerdings nicht, wie eigentlich erst geplant nach Hause, sondern es ging noch einmal zu Michael.

Während Sandra und Chris bei Branco und Alex waren, hatte Michael fiel nachgedacht. Irgendwie hatten die beiden ja Recht, es war überhaupt nicht seine Art aufzugeben. Und er hatte doch so viel zu verlieren, wenn er sich jetzt aufgab. Außerdem wußte er ja auch, wie sehr ihn Alex liebte, und sie brauchte ihn doch, wenn sie wieder aufwacht. Ja, wenn sie denn wieder aufwacht. Da waren sie wieder, die düsteren Gedanken. Doch diesmal kämpfte Michael dagegen an, auch wenn es ihm schwer fiel. Außerdem machten ihm ja auch immer noch seine Kopfschmerzen und sein hohes Fieber zu schaffen. Immerhin mußte er sich nicht mehr ständig übergeben. Erschöpft schloß er die Augen. Doch einschlafen konnte er nicht. Dazu ging ihm einfach zu viel durch den Kopf.

Er hörte die Türklingel, doch er kümmerte sich nicht weiter darum. Wenn diese verdammten Kopfschmerzen endlich nachlassen würden! Im Nebenraum hörte er die Stimmen von Sandra und Chris, und einen Moment später standen die beiden auch schon bei ihm im Schlafzimmer. Vorsichtig blinzelte er und schaute die beiden an. „Hey Michael, geht’s Dir ein bißchen besser?“, erkundigte sich Sandra. „Nicht wirklich. Ich habe das Gefühl, die Kopfschmerzen bringen mich um!“ Sandra legte ihre Hand auf seine Stirn. „Du hast auch immer noch ziemliches Fieber. Komm, setz Dich mal auf und trink noch was, das tut Dir gut!“ Widerstandslos tat Michael, wie ihm geheißen. „Wir haben auch ein paar gute Neuigkeiten für Dich!“, kündigte Chris an. Aufgeregt schaute Michael die beiden an: „Ist Alex aufgewacht?“ Traurig schüttelte Sandra den Kopf. „Nein, so gut sind die Informationen leider auch nicht. Alex’ Zustand ist unverändert“, zerstörte Chris Michaels größte Hoffnungen. „Aber wir wissen inzwischen, was für Geschlechter Eure Babys haben werden. Ich denke mal, das wird Dich auch interessieren, oder?“, versuchte Chris seinen Freund etwas zu necken. Doch der schaute nur fragend von einem zum anderen. „Alex und Du – Ihr bekommt eine Tochter und einen Sohn“, lüftete Sandra das Geheimnis.

Gespannt schauten die beiden, wie Michael auf diese Nachricht reagieren würde. Doch es tat sich erst mal gar nichts. Sie hatten das Gefühl, als ob die Nachricht gar nicht bei ihm angekommen war. "Michael?", sprach Sandra ihn leise an. Michael schaute sie daraufhin an, doch seine Miene verriet nicht, was in ihm vorging. Wenn man Michaels Gedanken hätte lesen können, dann hätte man auch verstanden, warum das so war. In Michaels Kopf führen die Gedanken Karussell: "Ein Mädchen und einen Jungen - eine kleine Alex und einen kleinen Michael!" Das erste Mal nahm der Gedanke, wieder Vater zu werden wirklich Formen an. Doch im gleichen Augenblick setzte auch der Schmerz wieder ein! Was wenn die Babys es nicht schaffen würden, oder wenn nur eins überleben würde? Und was, wenn vielleicht die Babys gerettet werden würden, aber Alex zu schwach war? Michael schaffte es nicht, seine Gedanken in geordnete Bahnen zu lenken. Mit wenigen Worten koplimentierte er Chris und Sandra aus dem Raum, er wollte jetzt einen Moment alleine sein, wollte sich über seine Gefühle im Klaren werden. Er nahm auch wieder das Foto von Alex und sich aus der Schublade seines Nachttisches. Während er es betrachtete machten sich Bilder vor seinem inneren Auge breit: Wie er zusammen mit Alex zum Picknick in den Englischen Garten geht, ein kleines Mädchen mit blonden Zöpfen und ein kleiner Junge mit aufgeschlagenen Sommerkien toben um sie herum und geraten bei jedem Schmetterling und jedem Regenwurm in höchste Verzückungen. Ein anderes Bild zeigt sie an einem Sonntagmorgen. Er liegt eng umschlungen mit Alex im Bett, als auf einmal Fußgetrappel vor der Tür zu hören ist. Alex und er lächeln sich an, und stellen sich dann schlafend. Nur einen Moment später klettern ein kleines Mädchen und ein kleiner Junge auf den beiden rum. Nach kurzer Zeit entwickelt sich eine Kissenschlacht, bis alle erschöpft sind, und sich die beiden Kleinen an ihre Eltern kuscheln.

Michael seufzte auf: Ob sich diese Bilder irgendwann bewahrheiten würden? Er sollte den Träumen zumindest die Chance geben, Realität zu werden. Ganz langsam machte sich wieder ein kleiner Hauch von Optimismus in Michael breit. Vielleicht gab es ja noch eine Chance für sein Glück. Über all diese Gedanken fielen ihm die Augen zu. Als Angelika nach einiger Zeit ins Zimmer kam um nach ihm zu schauen mußte sie das erste Mal seit langem lächeln: Michael schlief seelenruhig, das Bild von Alex und sich fest umklammert. "Ich wußte, daß Du Dich wieder fängst! Alles wird gut, Michi!", flüsterte sie leise bevor sie wieder aus dem Raum ging.

Die nächsten Tage standen ganz im Zeichen des Aufschwungs. Langsam befand sich Michael auf dem Weg der Besserung. Die Übelkeit war weg, so daß er wieder essen und trinken konnte, ohne gleich alles wieder von sich zu geben, das Fieber sank und auch die Kopfschmerzen ließen in ihrer Heftigkeit nach. Man konnte spüren, wie sich alle etwas entspannten. Niemand sprach es aus, aber jeder hoffte, daß wenn es Michael wieder gut ginge und er endlich wieder zu seiner Alex konnte, das vielleicht auch Alex einen positiven Impuls geben würde, und sie wieder aufwachen würde.

Denn an Alex' Zustand hatte sich weiterhin nichts geändert. Tag für Tag saßen ihre Eltern, Michaels Eltern und Sandra und Chris an ihrem Bett, hielten ihre Hand, sprachen mit ihr und hofften, sie in ihrer fernen Welt, in der sie jetzt war zu erreichen. Sogar Branco durfte sie inzwischen ab und an besuchen. Denn auch bei ihm ging es stetig voran. Seine Entlassung stand kurz bevor. Allerdings hatte Branco ein mulmiges Gefühl in der Magengegend wenn er daran dachte. Mit seinem eingegipsten Bein war er doch ziemlich gehandicapt, und ihm war nicht ganz klar, wie er in seiner Wohnung damit alleine zurecht kommen sollte. Aber er traute sich halt auch nicht, sich jemandem anzuvertrauen. Zwar gaben ihm Angelika, Andreas, Marion, Bernd, Sandra und Chris das Gefühl, jederzeit für ihn dazusein, doch schließlich hatten alle auch viel mit Michael und Alex zu tun, und er wollte sie nicht zusätzlich belasten.

So lag Branco in seinem Krankenhauszimmer im Bett und grübelte vor sich hin, als es klopfte und Bernd eintrat. "Na Junge, alles klar bei Dir?", fragte er. Etwas zaghaft nickte Branco: "Jep, immer doch! Warst Du gerade bei Alex?" Diesmal nickte Bernd: "Aber da war jetzt gerade Full House. Ihre Eltern sind da, und dann kamen auch Sandra und Chris, da habe ich mich lieber verzogen. Sage mal, wann wirst Du eigentlich entlassen?" Branco versuchte fröhlich auszusehen, als er antwortete: "Morgen komme ich hier raus." Und als ob Bernd Gedanken lesen konnte, hakte er sofort nach: "Hast Du denn jemanden, der sich daheim um Dich kümmert?" Branco erschrak richtig. Waren ihm seine Gedanken so sehr anzusehen? "Ach, ich komme schon klar." Doch Bernd schüttelte den Kopf: "Das ist doch Quatsch, und das weißt Du auch! Mit dem Gipsbein brauchst Du Hilfe. Du kommst erst mal mit zu uns. Auf einen Pflegefall mehr oder weniger kommt es bei uns auch nicht drauf an." Er sagte das in einem so lieben und gleichzeitig bestimmten Tonfall, daß Branco ihn anlächelte und sich nicht traute, ernsthaft zu protestieren. "Das ist total lieb! Ich weiß gar nicht, wie ich Euch danken kann!" Doch Bernd winkte ab: "Du hast ja schließlich auch eine Aufgabe bei uns zu erfüllen! Das Team der seelischen Aufbauhelfer im Hause Naseband braucht dringend Verstärkung - und da hast Du ein weites Betätigungsfeld!" Damit war alles geklärt, und am nächsten Tag wurde Branco von Bernd erst zu sich nach Hause gefahren, wo Bernd unter Brancos Anweisung en paar Sachen zusammenpackte, und dann ging es in die Nasebandsche Wohnung.

Mühsam quälte sich Branco mit den Krücken ab, die zwei Stockwerke zur Wohnung nach oben zu kommen. "Also Bernd, das hast Du echt schlecht organisiert, daß ausgerechnet heute der Aufzug kaputt ist", stellte Branco etwas außer Atem mit eine Augenzwinkern fest. Bevor Bernd etwas erwidern konnte, waren sie auch schon oben angekommen und Angelika öffnete ihnen die Tür: "Hallo Branco! Schön, daß Du endlich wieder aus dem Krankenhaus draußen bist." Seine eigenen Eltern hätten sich nicht liebevoller um ihn kümmern können. Angelika hatte sogar zur Feier des Tages einen Kuchen für Branco gebacken! "Oh man, Ihr seid so lieb! Das kann ich doch nie wieder gut machen!" Doch Angelika winkte nur ab. Irgendwie hatte sie halt immer noch ein bißchen ein schlechtes Gewissen, weil sie Branco damals hatte so müde losfahren lassen, als er dann den Unfall hatte. Und indem sie sich nun um Branco kümmerte, hatte sie das Gefühl wieder etwas gut machen zu können.

Bevor der Kuchen allerdings angeschnitten wurde, ging Branco erst einmal zu Michael. Zaghaft lugte er um die Ecke. "Hey Michael, wie geht's Dir?" Während er sich auf einen Stuhl setzte, betrachtete Branco seinen Kollegen eindringlich. Und im Vergleich zum letzten Mal, als er ihn gesehen hatte, sah man Michael auch deutlich an, daß er sich auf dem Weg der Besserung befand. Das sagte ihm Branco auch so. "Wie geht's Dir denn? Wie lange hat man Dir denn noch Bettruhe verordnet?", erkundigte er sich. Michael legte das Buch zur Seite, in dem er gerade gelesen hatte. "Mir geht's echt schon viel besser. Kopfschmerzen habe ich gar nicht mehr, und das Fieber ist auch so gut wie weg, ich hab' nur noch etwas erhöhte Temperatur. Ab morgen darf ich wieder aufstehen, und ich hoffe, daß ich in ein paar Tagen dann auch endlich wieder zu Alex darf." Während seine Augen bei den ersten Sätzen fast ein wenig strahlten, schaute er bei der letzten Bemerkung wieder traurig nach unten. da Branco nicht die passenden Worte fand, die Michael in diesem Moment trösten konnten, hing er erst mal nicht näher auf Alex' Zustand ein. "Na das ist doch toll! Es wird ja auch langsam Zeit, daß Du wieder auf die Beine kommst." Noch etwas in Gedanken versunken nickte Michael. Einen Augenblick später riß er sich aber wieder zusammen und schaute nun seinerseits Branco fragend an, wobei sein Blick besonders auf dem dekorativen Gipsbein ruhte. "Und was ist mit Dir Branco? Du hast uns echt allen einen ganz schönen Schrecken eingejagt mit Deinem Unfall!"

Etwas beschämt blickte nun Branco zu Boden: "Ja, das hat mir auch leid getan! Aber Du weißt doch - Unkraut vergeht nicht. Jetzt muß ich halt noch eine Weile durch die Gegend humpeln, aber bald bin ich wieder topfit. Na ja, nur das Problem mit meinem Auto steht noch. Der Wagen ist ja Totalschaden. Und eigentlich kann ich es mir momentan nicht leisten, mir ein Auto zu kaufen. Aber dafür wird sich auch noch eine Lösung finden." Es sprudelte aus Branco heraus, und im gleichen Moment bereute er seine Worte schon wieder. Er wollte doch Michael jetzt nicht noch mit seinen Problemchen belasten. Doch genau das war es, was Michael begrüßte. Endlich saß da mal wieder jemand bei ihm, der ihn nicht mit Samthandschuhen anfaßte. Und er beschäftigte sich auch gerne mit den Problemen anderer, schließlich mußte er in der Zeit nicht über seine eigenen nachdenken. "Du hast Recht, bis Du wieder fahrtüchtig bist, haben wir auch gemeinsam wieder einen fahrbaren Untersatz für Dich organisiert." Branco war das Thema noch immer etwas unangenehm. Deshalb versuchte er das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. "Was liest Du denn da gerade?, erkundigte er sich und zeigte auf das Buch, das Michael vor ein paar Minuten zu Seite gelegt hatte. tatsächlich machte sich kurzzeitig ein kleines Lächeln bei Michael breit: "Das hat Sandra hier angeschleppt - 'Das große Buch der Namen'. Sie meinte ich soll mich mal damit beschäftigen, wie unser Nachwuchs heißen soll." So schnell wie das Lächeln da war, so schnell ergriff nun wieder ein Schatten von Michael Besitz. "Dabei finde ich, daß das alleine doch keinen Wert hat. Man diskutiert doch gemeinsamen über die Namen der Kinder! ich muß mich doch mit Alex auf Namen einigen! Doch dazu muß Alex ja erst mal wieder aufwachen und ansprechbar sein."

Fortsetzung 31.10.

Zwar ging es Michael schon viel besser, doch die Gedanken um Alex ließen ihn einfach nicht zur Ruhe kommen. Es klappte einfach nicht sich einmal so abzulenken, ohne dass er gleich an Alex denken musste. Allein schon das Buch, welches er von Sandra bekam, war zwar eine gute Abwechslung, doch so ganz ohne Alex konnte er sich nicht freuen und sich über die lustigen Namen, die teils in diesem Büchlein standen, amüsieren.
Branco merkte das, doch wieder fiel ihm nichts ein, wie er Michael aufheitern könnte. „Michael mach’ Dir nicht so einen Kopf, das mit Alex wird schon wieder werden, sie ist stark und wird kämpfen, davon bin ich überzeugt. Ihr habt schon so viel zusammen gemeistert, da werdet Ihr auch das bewältigen“, gab Branco von sich und hoffte sehr, dass er Michael damit etwas aufbauen konnte. „Ja Du hast Recht, doch ich stelle mir auch immer wieder die Frage `Warum müssen wir das alles durchmachen, was kommt noch?` Ich liebe Alex, das steht außer Frage, doch ich weiß nicht, wie lange wir beide das noch durchstehen?“, gab Michael nun verzweifelt und niedergeschlagen von sich. „Ja Michael, aber glaube an Euch, verliere nicht den Mut. Ihr schafft das und mit unserer Hilfe kannst Du auch jederzeit rechnen, gab Michals Mutter plötzlich von sich.“ Keiner der beiden bekam mit, wie Angelika den Raum betrat und heimlich das Gespräch ihres Sohnes verfolgte. Michael wusste nicht, was er sagen sollte, er saß aufrecht im Bett und starte etwas überrascht seine Mutter an. „Michael, wir sind immer für Dich da, und auch für Alex. Wir lieben Dich und Du bist unser Sohn, egal was noch passiert, wir halten immer zur Dir/Euch beiden. Michael sagte nichts, nickte aber dankend. Er merkte, wie er langsam aber sicher doch müde wurde. Es war eben doch noch etwas zu anstrengend so lange aufzubleiben. Auch das Fieber von Michael war noch nicht ganz weg, dass schwächte ihn zusätzlich. „Ok, wir lassen Dich dann mal etwas alleine, Du brauchst noch Ruhe und die solltest Du Dir auch nehmen“, sagte Branco und stand auf, er merkte, wie Michael mit sich rang. „Danke, wenn Du zu Alex fährst, grüßt Du sie ganz lieb von mir?“, fragte Michael etwas unsicher. „Klar mache ich das“, und so verschwand Branco aus dem Zimmer.
Nun setzte sich Branco noch etwas ins Wohnzimmer. Auch er war etwas erschöpft, doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, auch nicht, dass ihm seine Verletzungen noch etwas schmerzen bereitete. Es war ihm eh schon etwas unangenehm, so liebevoll umsorgt zu werden. Er legte sich auf der Couch zu Recht. Angelika hatte ihm alles so gebaut, dass er sein Bein hochlegen konnte. Andreas half seiner Frau gerade in der Küche das Essen fertig zu bekommen, um es dann in das Wohnzimmer zu bringen. Angelika öffnete indessen vorsichtig die Schlafzimmer Tür ihres Sohnes, um sich zu vergewissern, dass er auch etwas zur Ruhe kam. Sie hatte die richtige Intuition, Michael schlief unruhig. Leise ging sie zum Bett und legte ihre Hand auf Michaels Schulter, sie hoffte, dass er dadurch etwas zur Ruhe kam. Und tatsächlich war dies so. Sie blieb noch kurze Zeit bei ihm und ging anschließend aus dem Zimmer.

Sie gab ihrem Mann, mit Blickkontakt, kurz zu verstehen, was mit Michael ist. Doch etwas ließ sie unruhig werden, doch sie wusste nur nicht was es war. Andreas sah öfters zu seiner Frau, die immer wieder abwesend zur Schlafzimmertür starrte. „Schatz, was ist los?“, fragte Andreas leicht besorgt und etwas verwirrt. „Ich weiß nicht so Recht, aber irgendetwas sagt mir, dass mit Michael etwas ist, doch er schläft gerade ganz ruhig“, sagte Angelika. Andreas nickte nur und widmete sich dem Essen, welches gerade fertig war. Er trug das Essen ins Wohnzimmer, wo Branco gerade damit kämpfte nicht einzuschlafen. „Also Branco, wenn Du müde bist, dann kannst Du Dich gerne hinlegen, das Zimmer habe ich schon zurecht gemacht“, sagte Angelika, die ebenfalls ins Wohnzimmer trat und sah, wie Branco kämpfte. „Ich mache Dir nachher das Essen noch mal warm, wenn Du möchtest kannst Du gerne Dich etwas hinlegen, Du brauchst ebenfalls die Ruhe und denke an Deine Tabletten, die Du noch nehmen musst.“ Branco stand auf und ging ins andere noch freie Zimmer und legte sich dort hin, er schlief auch recht schnell ein. Doch Michael schlief nicht mehr so ruhig, er wälzte sich hin und her. Nach einiger zeit schlug er auch die Decke von sich, ihm war heiß. Angelika und Andreas saßen nun ihm Wohnzimmer und aßen etwas, doch wieder blickte Angelika verstohlen zur Zimmertür ihres Sohnes. Andreas stand auf, er konnte einfach nicht mehr mit ansehen, wie seine Frau immer zur Tür sah. Er öffnete die Tür und sah, wie sein Sohn im Bett lag, er erkannte, dass es Michael wieder nicht gut ging. Er rief Angelika zu sich, die sprang sofort auf und ging ins Zimmer. „Also hat mich mein Gefühl doch nicht im Stich gelassen“, sagte sie nur und erkannte sofort, dass das Fieber von Michael wieder gestiegen war. Er hatte einen Rückfall erlitten, das ist auch völlig normal, in diesem Fall verlangt der Körper einfach noch absolute Ruhe. Der Körper fordert diese Ruhe, um Kraft zusammen. Angelika machte auch nicht viel, sie saß nur wieder am Bett ihres Sohnes, dieser wachte aus seinem Schlaf auch und blinzelte kurz im Raum umher und sah seine Mutter. „Mama, ich hab’ Durst“, sagte Michael und schloss seine Augen wieder. Er fühlte sich müde, hatte aber keine Kopfschmerzen. Selbst das Fieber war nur bei 38,8° Grad. Das stimme Angelika wieder munterer. „Es ist nur ein Rückfall, sagte sie kurz zu ihrem Mann, der noch immer besorgt neben ihr stand.

 

 

 

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